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Dresdner neueste Nachrichten : 22.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192807228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19280722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19280722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-22
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 22.07.1928
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Nebel-tim- Peklag und Oauptgefchäwsielle Dresden-A« Fekquudfk 4 ·· Ferurnfx 1 4 194, 20 024, 27 est 21902, 22983 · Blend-Neuem Dresden -«Posifcheck: Dresden 2060 Nichmmngfe ERNow ohn« Rückpsrw XVIkaI WSDVI sukückgkspndt Ivch cufbswslpkt - JM Jene bsbstss Gewalt Betrieb-Maine oder Streits haben unsre Beziebek keinen Anspruch cui Rachliefekung oder Crstaktung des enfsprechenden Entgelti Er Kasse-ARE icanka 111-MIN- steshtusNeusast Itstrafie BJIO WILL Ins-m sIIII and guten tut-ts; erhalten Sio einen sing-nd hastig cllsll lIDIIWI nach von mis- genomm. . Ma IS tag- ak az. sci. 75. as mis- lhrem skosi und »meine-I Zur-treu Illl’ M. IT ss got-Mk Rolzhaärvom; heil-Mk - Ahornba guter Sitz. Auch Ag· fett-imm- ein2. Hosen-. . Johanniseokgekk I zsAslses I. Stegs. -ui Wunsch Vertreter-besuch· aierrieunit 2 Taste-. scssm R plafzimmex kiuiåteyKüchen ! Möbel verkaqu orxikiwert unter, Tiimlermetitek t 25 u. 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Es ist sogar die Rede von einem drohenden Bruch. Der japanischen Presse ist indessen verboten, ttber diese Angelegenheit zu be richten. Vom Kaiserlichen Geheimrat ist vor kurzem ein Memorandmn an das Kabinett gesandt worden, in dem eiue Untersuchung iiber die Beziehungen der amtlichen Vertreter Russland-z in Japan zu den Führern der radikalen Bewegung in Japan verlangt wurde. In dem Kabinettsrat soll wenigstens ein Minister eine durchgreifende Aktion selbst aus die Gefahr eines diplomatischen Bruchs hin hefiirwortet haben. Ministerpräsident Tanaka habe aber ausgeführt, daß alle Vorsichtsmaßnahmen ge troffen seien, daß alle Verdächtigen til-erwacht würden ’ nnd dafz sich besonders sämtliche Beteiligten an der sogenannten »Kommuniftenverschwiirnng« vom Früh jahr dieses Jahres in Haft befanden. Ferner besäfze das Kabinett in dem ~Gesetz zur Aufrecht erhaltung der Ordnung in Notiällen«, das vom Geheincrat und dem Kabinett in den letzten Junitageu angenommen wurde und die Kaiserliche Genehmigung erfahren hat, eine ausreichende Hand habe, jede Umfturzbewegnng im Keime zu erdrtitkem Dieses Gesetz, das in einer ganzen Reihe von Fällen die Todesstrafe fiir die Umsturzpropaganda vorsieht, muß, wenn das Parlament wieder zusammen tritt. von diesem genehmigt werden. Inzwischen ist es abek auf dem Verordnunaswege in Kraft aetreten. Es ist kein Geheimnis. dasz sämtliche ruffifchen Staatsbiirger in Japan einschließlich der Mitglieder der Botschaft und der Vertretung der ruisiichcn Nachrichtenagentnr »T asz« a ufs schärfste til-erwacht werden. Von rufsischer Seite wurde dem Kerrespoudenten der United Preß iogar mitgeteilt, daß sämtliche Telephongespräche der amtlichen russischen Vertreter von der japanischen Geheimpolizei belanfcht würden. Die Zahl der Ver hafteten. die sich noch seit dem März im Gefängnis befinden, wird ans etwa 500 geschätzt China-z wachsendes Selbstbewußtsein Der Beitrag mit Japan gekündigt · X Paris, 21. Juki bavas mebdct aus Schanaltai: Die nationalistifche Reaieruna hat die japanischen Bebövden davon in Kenntnis aefeizt, daß sie den Vertraa von 1896 als abaelaufen betrachte, und daß »die kürzlich bekannt aeacbcne Verondnuna über die Stellmva der Aus lander in China nunmehr auch auf die japanischen Staatsaniaeböriaen Anwenduna finde-. Es wird an genommen, daß die japanische Reinieruna sich auf isen Standpunkt ftcllen wir-d, daß. da innerhalb von sechs Monaten nach dem 1. Oktober 1926 kein neuer Vertraa zustande aekommcn ist« der alte Vertraa auf Weit-M zelm Jahre in Kraft bleibt. Die nationale Vesiickuna wen-act die neue Verordnnusa auch auf die italienischen Staastsanaeböriacn an. weil sie den chinesisch-italieniscben Vertraa aleiclttalls als ab aelanfen betrachtet. In Tsinanfu. der Hanvtitmdt der bekanntlich non den Japanern ivisderrechtlich besetzten chinesischen vaknz Schaiitnna, kam es, nach einer non dort kommen-den Melsdnna ants ossiziöser iavavifchck Onclle, zu einem Zusammenitoß zwischen eitler imm- Uischen Anteils-un und einer Gruppe Soldaten der renn lären chinesischen Armee. Die Chinescn Inaren in die japanische Eisenbahn-inne einsaeidrnnaem nnd die inva- Uiiche Anteilnan war entsandt worden, nnt sie zu ent- Ivasfncm Nähere Nachrichten lieaen noch nicht vor. Die Beiriebssicherheit der Reiche-sahn Einberufung des Reichseijeanhnmts verlangt wsL Leipzig, 20. Juli " Die Handelskantmer Leipzig hat an das Reichsverkehxsministerinm .in Berlin folgende Ein gabe gerichtet: »Die zahlreichen schweren Eifenbahnunfälle der letzten Zeit haben mit Recht eine große Errequng nnd tiefe Beunruhigung im deutschen Volke hervorgeruer. Die Deutsche Reichsbahngefcllschaft, deren Betriebs ficherheit unter den Eisenbahnen in allen größeren Ländern bisher als die beste galt, kommt in die Gefahr, diesen Ruf eine-z sicheren und vertrauenswürdigen Verkebrsmittels zu verlieren. Wenn sich anch Unaliictøfiille bei der Eisenbahn les-der nie aanz vermeiden lassen wer den, fo muß doch die Betriebofikncrneit der Reichøbahn unter allen Umständen gewährleistet sein. Dir seitens der Reichsbhxhngcfcllichqft sibck die Ursachen dct Ungliicksfällc ahgcgcbpncn Ek kliitunqcn sind unbefriedigt-nd nnd es muß ins-besondere auch dafür Some getragen werdet-: daß durch klare katftcllnna nnd Erkenntnis der Ursachen und durch Anstellung der vorhandenen Mängel weitere Unglückstiille nach ilköglichkeit ver hindert werdend Nach § 31 dec« Rciklwtbahugcsctzes Rat die Reichsregicrung die Auf-ficht darüber, aß die Rc-ichsicisenbahn samt allen Akt-lagen und Be triebsmitteln in betrsicbsfichcrem Zustande erhalten und sbaß der Betrier zufriedenftcllend geführt wird. Es ist demzufolge auch Pflicht der Reichs tegierung, jetzt cinzuqreifem Die smnidelskammser Leipzig stellt deshalb beim Reichösvevkehrsminifterium den Antrag, daß der Resichseisenibashnrat, dessen Aufgabe es ist, in wichtigen-, die Interessen des- gessatnten Reiches berüshrenden Fragen des Verkehrs der Deutschen Reichisiliahn mitzuwirker unverzüglich zu fammenberufieir wird, um einmal in den Kreisen der Bevölkerung Beruhigung zu fchackfem um weiter der Deutschen Reichesbalin Gelegenheit zu gebeu, szu den Eisfenbahnungliickecfällen Stellung zu nehm-en und um schließlich Mittel nnd Wege zu be raten, wie derartigen Ungliickcsifiillen in Zukunft nach Möglichkeit vol-gebeugt werdcnjannX Was wird in China? Von David Lloyd George, ehemaligem Premierminister Großbritanniens copyright by lsnimä Proll Asmcjatinns of Amerika. Nachdkukt auch tm Auszug verboten. Seitdem ich zuletzt iiber China schrieb, hat die Entwicklung der militiirischen und politischen Laae einen schnellen, bemerkenswerten und anscheinend endgültigen und entscheidenden Verlauf genommen- Das Hin und Her non Nankina nach Pekina und wieder zuriict nach Nauking, das den Anschein hatte, als ob es niemals enden wollte, hat endlich damit einen Abschluß gesundem daß die Nationalisten die Hand sest aus Petina legten. Die Regierung der Mandsschus in Pekina - die.s:lerr schaft des Marschallsi Tschana Tso-lin ist no r ii be r, und der alte Kriegsherr aus Mutden selbst ist von der Szene verschwunden, Opfer eines Bismbeiiatteittatg, dessen genaue Ursache ein Ge heimnis bleibt. Wer auch immer verantwortlich sein mag, man wird die Schuld aus die Bolschewisten schieden. Die mandschurisclJen Armeen haben sich sasst gänzlich hinter die Große Mauer zuriickaezogen und den Nationalisten, Militaristen und andern Partei siihrern sreie Hand gelassen. In diesem Bilde aibt es einen erfreulichen Zug: die Kommunisten sind darin nicht vorhanden. Sie sind rücksichtslos unterdrückt worden. China ist nationalistiseh, war aber niemals fosmmunistiskh. In der Dar stelluna eines englischen Missiouars werden die Methoden, die man zur Ausrottung der bolsche wistischeu Propaganda angewandt hat, schauerlich beleuchtet. »Der kommandierende General sandte eine Ab teilung Soldaten mit einein Maschinengewehr auf einein Rrastwagen aus, begleitet von zwei Scharf richtern mit ihren großen Schwertern und ausgestat tet mit dem Recht, unverzüglich Hinrichtungen vorzu nehmen. Null-A die man bei der Verteilung von tonnnnniftifchen Propagandazetteln antraf, wurden ergriffen und aus der Stelle geköpst Die nächste Gruppe solcher Kulis- licß man nor ihrer Hinrichtung etwas zu ihrer Verteidigung sagen. Dabei kam heraus, daß sie achtzig Pfennig und eine Handvoll Zettel zur Verteilung erhalten hatten; sie konnten nicht lesen und hatten sich nicht die Mühe genommen, zu fragen, was auf den Betteln stand. Man ließ sie laufen, aber ihr Leben hing an einem Haar, ganz nach dem Belieben des Abteilliiigssithrerø, der nach Opfern ausgezogen war.« Op- Die nationalistischen ziilirer find Herren der Lage, aber nicht ihrer selbst, denn sie sind nach wie vor nuetnig und mißtrauen einander. Die Generale sind entweder in"oder um Peling, die Politiker entweder in Nanking oder Zehanghai. Auch ist es bitt jetzt nicht allzu gewiß, ob die Firiegsherrey sich mit der Verlegung der Hauptstadt vom Norden nach dein Jangtseszluiz einverstanden erklären werden« Allgemein ist man der Ansicht, daß, obwohl Peking offiziell in der Gewalt des ~Mnster Tuchuns« von Schansi, des General-s Yen, ist, doch de r Schlüssel zur Lage in den Händen des Marfchalls Feng sich befindet, des christlichen Generals, der mehr Auferstehungen erlebte, als fein Glaube ihm jemals zugesichert hat. Die Kräfte des «Mufters« Yen find zahlenmäfzig zu schwach, um denen des »Christen« Feng Widerstand zu leisten, falls dieser versuchen sollte, sich wieder einmal zum Dittator der Nord-Hauptstadt auszuwerfen. General Tschiang. der fiidliche Befeblshaber, anderseits, hat bisher, ob wohl er eine sehr zahlreiche Armee hat, darauf ver zichtet, seine Absicht wahrzmiiachen, iiber die Große Mauer hin nach der Mandfchurei oorzustoßen. Sein norsichtiges Verhalten beruht- wie man mit gutem Grund annehmen kann - anf zwei Erwä gungen. Die erste ist, daß die Polititer feine Dienste, da er ein guter.Soldat ist, so lange nicht ent behren konnten, als noch irgendwo aelämpft wurde. Jetzt aber, da die Kämpfe beendet find, möchten sie ihn gerne los werden. Die zweite beruht auf der neuerlichen Erklärung Japans, daß es eine Aug dehnnng des Biirgerlricges auf die Mandschurei unter keinen Umständen dulden werde. Schließlich befürchtet Tfchiang noch. daß, wenn er sich zu weit nördlich von Peking wagt, Feng seinen Rückng durch einen plötzlichen Verrat abfchneiden und sich zwischen ihm und seine Verbindungølinien werfen könnte. Darüber hinaus war nnd ist Tschiang niemals der Unterstützung der Naniwa-Regierung siehet-. Mit andern Worten tft trotz des Verlchwindens Tschapc Ort der Unserzeächnunm Paris Keltogg wünscht besondere Feieklichkeit Telcgramm unfrei- Korrespondenten oh. Paris, 21. Juli Washingtoner Kahelmeldungen an die großen Pariser Blätter kündigen mit Bestimmtheit die llnterzeikhnuug des tiellogg-Paktes für die letzte Woche des kommenden Monats i n P a r i s an. In einem merkbar amtlich inspiricrten Kommentar hierzu bemerkt »Petit Parisien«: ~Briaud und Kellogg sind der Ansicht, daß diese Unterzeichuung so feierlich wie möglich zu gestalten sei. Der amerikanische Staatssekretär hätte sicherlich gewünscht, dasz diese Zeremonie in Washington stattsände. Aber es war ziemlich schwierig, so fern non Europa wenn nicht alle, so doch die Mehrzahl der Außenminister zu vereinigen, die dem Pakt beigetreten sind. Anderseits hätte man, wenn neben der Unterschrift Kelloggs nur die der in Washington beglaubigten Botschafter und Ge sandten der teilnehmenden Mächte gestanden hätten, diesem-diplomatische-! Akt wenigstens in den klugen der Oeffentlichkeit nicht die gleiche Beden tung beigemessen. Der Pakt mußte also doch in Europa unterzeichnet werden nnd in diesem Falle konnte er es nur in Paris. Blicbe die Frage des Zeitpunktes· Je früher, desto besser. Die srauzösische Regierung hatte. als sie die Unterzeichnung in Paris anregte, den 4. Juli, den Tag der ameri kanischen Unabhängigkeitserklärnug, vorgeschlagen. Dieses Datum kam nicht in Frage, da die Mehrzahl der Antworten in diesem Angeli blick Washington noch nicht zugegangen waren. Ebenso war es mit dem 14. Juli. Schließlich wählte Kellogg den 28. August. Die Wahl dieses Datums erklärt sich leicht. Jn dieser Zeit sder Fersen genießen die Anfzenminister eine größere s Bewegungsfreiheit Außerdem haben die meisten unter ihnen die Gewohnheit, wenn sie sich zur Bdlkerbundstagnng nach Genf begeben. iiber Paris zu reisen. In diesem Jahre soll der Völkerbnndsrat am 29. oder 30. August in Gens zusammentreten Die Unterzeichnung des Paktes am 28.f August wiitde also den Zusammentritt des Rates nicht verzögern.« Ju linksstehenden Zeitungen wird die e ng lische Zustimmung mit einigen ironischen Glossen versehen. Der ~Quotidien« schreibt: »Der Abschluß des KelloggsPaktes ist ein angelsächfischer Sieg, in dem England und die Vereinigten Staaten, die den Krieg außerhalb des Gesetzes stellen, sich doch gleichzeitig das Recht gesichert haben, jedesmal, wenn sie wollen, zu den Waffen «zu greifen· Friiher gab es nur eine Marmor-Doktrin Jetzt gibt es deren zwei, die beide in gleicher Weise sür den Frieden der Welt bedrohlich sind. Aber Frank- reich hat wenigstens nichts veslorem wenn es dem Pult feine Zustimmung gibt. Es wäre anders, wenn Frankreich heute einmilliate, den Weg einzuschlaaen, wohin man es ftüßt.« Noch schärfer klingt die Be merkung des ~Oeuore«: ~Verstehen wir uns recht, fo sagt Herr Chamberlaiu zu Herrn Kellogm Die Entiendunq von Kriegsschiffen nach Aeaypten wird ebensowenig eine kriegerische Handlung sein, wie eo dic Ausschiffung von amerikanischen Matroicn in Nicaragua ist« Auch Coo"lidge für Paris X Superior (Wiscousins, 21. Juli. sDnrch FunksvruchJ Präsident Contidge wird über die im Itaatödesartenteut eingegangenen Unnahmen des Aelloaqschen Kriegsächmnagverttaaes aus dem lau senden gehalten. Staatösekretär Kelloag hat ihn auch über den erfolgten Vorschlag unterrichtet, dass die Unterzeichnnng in Paris stattfinden soll. Es verlantet, daß Präsident Coolidae mit dieser Ansicht durchaus einverstanden ist. Er erkennt an, dasz jede enropäische Hauptstadt sür ein solches Ereig nis besser gelegen sei als Washington Aus diesem Grunde seien die Vereinigten Staaten in diesem Zu sammenhang nicht genannt worden. Coolidae ist ferner der Ansicht, dass eine Zusammenknnst der Aussenminister in einer europätschen Hauptstadt das Prestise des Vertrages erhöhen würde. Gchwierigkeiien im Genai? X London, 21. Juli. (Durch Funkspruchl ~Dailn Telegrapll« berichtet aus New York: Es sei keine swe g s sich cr, daß der amerikanische Senat den Kellogg-Pakt ratifiziere n werde. Schon jetzt habe fili »New York Herald Tribune«, die in den bisherigen Fällen die Conlidge-Regierung unterstützte, auf den Kriegspfad begeben und fordere den Senat offen anf, den Pakt zu verwerfen. Das Blatt erklärt, Großbritannien werden den Pakt dazu benutzen, eine weitere Herabsetzung der amerika nischen Flottenftreitkriifte zu erzielen. Außerdem würden die Vereiniaten Staaten weiter in europiiifche Angelegenheiten verwickelt werden. Der Vertrag würde ferner ein falsches Sicherheits gefiihl entstehen lassen. Wabrscheinlich werde es im Senat, wo die Repnblikauer augenblicklich nn-: eine nominelle nnd sehr geringe Mehrheit besitzen, zu einem sehr erbitterten Kampf kommen. peiek Limbonkg ans der Post entlassen X "Kiitn, 21.x Juli. Der am Schluß des be kannten Limbouerkozesseø unter dem Verdacht des Meineidcs in Haft genmnmcnc Peter Lim ll o u ra wurde auf die non feiner Verteidigung gegen den Onftbefeljl cinqclegtc Ossaftlscfkmoerde bin durch Beschluß der Strafkammer gegen einc Kaution von 40 000 Mark aus der Haft entlassen. Sonntag, U. Juli 1928
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