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Weißeritz-Zeitung : 25.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193211250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19321125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19321125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-25
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.11.1932
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Tageszeüung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg DerantWorKick»« Redakteur: Selk; Ielmr. — Druck und D«la-: L«I8-»« k, »»> iM»» i»- «es— Llo« «MMk »te ««Mch« »e»«H«r»^««,«r -er rlM»ha«»r»«u»fchaflz»— ms- -es «re-rnü» z« Dip»»l-r»»el-e »V «WWW» .: Gemet«d«-B«ba»»»-Gr«<i«tt, M-. » « j Fervsprech«: Wut MppapWiswa». «r. «S Postsche«kk»»ro Dvesd«, US« Nr. 27« Freitag, am 2S. November 1932 98. Jahrgang Seitliches und Sächsisches Wppolbiswald«. Bewußtlos wurde gestern nachmittag auf der Nikolaistraße ein aus Freital stammender, 16 jähriger Erwerbsloser. Er wurde zunächst in ein nahegelegenes Haus und später auf Anordnung des Arztes wegen eines schweren Magenleidens ins hiesige Krankenhaus gebracht. — Die Kriminalabteilung Freiberg teilt mit: Nach einer erst jetzt erstatteten Anzeige ist der 30 Jahre alte und zur Zeit noch flüchtige Reisende Pani Kühnemund aus Leipzig- Lindenau im September auch in Freiberg als Betrüger auf getreten, indem er um Jnseratenaufträge für Tisch- und Speise karten angeblich von Hotels und Schankwirtschaften warb, bei sofortiger Bezahlung l RM. Erlaß in Aussicht stellte und sich in jedem Falle 5 RM. als Anzahlung aushändigen ließ. > Die Aufträge sind nicht ausgeführt worden. Es handelt sich in ! Kühnemund um einen Schwindler, der schon seit längerer I Zeit in verschiedenen Städten Deutschlands in gleicher Weise s mit Erfolg aufgetreten ist. Beschreibung des Betrügers: 30 ! Jahre alt, etwa 175 cm groß, schlank, trägt dunklen Wimer- i mantel und desgleichen Hut. Es ist bestimmt anzunehm o, l daß Kühemund weitere Personen betrogen hat, aber von diesen keine Anzeigen erstattet wurden, weshalb gebeten wi d, ! alsbald bei der Kriminalabteilung Freiberg oder der nächst- l gelegenen Kriminal- oder Gendarmeriedienststelle noch zu tun. ' Außerdem wird vor dem Auftreten des Kühnemund gewarnt, § denn es ist damit zu rechnen, daß er seine Betrügereien weiter fortsetzt. Beim Wiederauftreten des Betrügers wird ge beten, seine Festnahme zu veranlassen. — Am 3. d. M. ist bei Aufräumungsarbeiten ans dem Friedhof in Dorfhain ein größeres Elas aufgefunden worden, in dem sich ein etwa 4 Monate alter Fötus befunden hat. Es steht zu vermuten, daß der Fötus schon einige Zeit vor her an dieser Stelle in dem Glas niedergelegt worden ist. Da über die Herkunft desselben noch nichts hat ermittelt werden können, aber damit zu rechnen ist, daß er mit einer strafbaren Handlung im Zusammenhang steht, werden diejenigen Personen, die zur Klärung der Angelegenheit Sach dienliches angeben können, gebeten, sich bei der Kriminalab teilung Freiberg Schloßplatz 3, oder der nächstgelegegen Kriminal- oder Gendarmeriedienststelle zu melden. Verschwei gung des Namens wird auf Wunsch zugesichelt. Dippoldiswalde. Dem ernsten, historischen Film „Zorck", der die letzten Spieltage lief, wird in den Är - Ni - L i ch t s p i e l e n nunmehr wieder ein lustiger, heiterer Film folgen. „Trara um Liebe", mit Felix Bressart in der Hauptrolle, unterstützt von einer Reihe weiterer Filmgrößen. Die „Bremer Nachrichten" schreiben dazu: „. . . Sprühend, funkelnd, launig, spritzig ist das Spiel der Darsteller, an deren Spitze naturgemäß Felix Bressart. als Major, der das Pulver schließlich nicht erfunden hat, mar schiert. - Unglaublich, was Bressart aus der Rolle gemacht hak. Er ist wirklich zur Zeit der deutsche Filmkomiker." Der „Re gensburger Anzeiger" nennt den Film „einen Film von inter nationalen Ausmaßen" und die „Deutsche Tageszeitung" sagt: „. . . Richard Eichberg gibt in diesem Film dem Publikum das, was es haben will... die Lachstürme entfesselnde Figur des verbummelten Maiors, verkörpert durch Felix Bressart. In der Kunst, ein so restlos selbstüberzeugtes, beschränktes Gesicht zu machen, hat Bressart wohl nur den großen Münchener Valentin zum Konkurrenten. Eichberg und das Atrium konnten einen hundertprozentigen Publikumserfolg buchen." Dazu gibt es ein großes tönendes Beiprogramm. Hbertlästtcll. Ein kleiner Auto-Unfall trug sich gestern im hiesigen Orte zu. Aus Richtung Dresden kommend, wollte der Molkereigehilfe Biener aus Hilschbach mit seinem Kraft wagen in die nach Reinholdshain führende Straße einlenken, als nach B.'s Angaben ihm ein Kraftwagen mit nichtabge blendeten Scheinwerfern entgegenkam. B. bog nach rechts ab, geriet aber dabei links (Vor Gutsbesitzer Seidler) in den Straßengraben. Es entstand einiger Sachschaden, doch konnte der Wagen mit eigener Kraft weggebracht werden. Personen wurden nicht verletzt. Dresden. Der Konsul Heimann Mühlberg mußte wegen Uebertretung der 88 367 und 368 StGB, vor dem Amts gericht erscheinen. Er hatte am 27. Juni im Garten seiner Villa in der Echevcnstraße in Loschwitz eine Hagelrakete ab- geseuert und am 11.-August vier Raketen zur Begrüßung des Konzertschiffes „Leipzig" abgebrannt. Von diesen Be- grüßungsraketen sollen Teile in den Nachbargarten geflogen sein und die Gefahr eines Brandes herausbeschworen haben. Der Angeklagte gab beides zu und führte aus, daß er die s Hagelrakete, die 700 Meter hoch gehe, abgefeuert habe, um ; drohendes Hagelgewitter, das über Dresden stand, abzuwendcn, ' was ihm auch gelungen sei. Im zweiten Falle hätten er und § andere Villenbewohner von Loschwitz solche Begrüßungs- s röteten abgebrannt, und zwar im Interesse eine Hebung des Fremdenverkehrs. Eine Brandgefahr habe nicht bestanden; auch sei nicht erwiesen, ob dieß Raketenteile von seinen Bc- grüßungsfchWn herrührteu. Da> der Angeklagte weder Polizei- Die Entscheidung Berlin, 25. November. Sm Auftrage des Reichspräsidenten hat Staatssekretär Dr. Meitzner drieslich Adolf Hitlers Gegenvorschlag aus Betrauung mit dem Kanzleramt einer Prasldialregierung ab lehnend beantwortet. Der Staatssekretär gibt aber im Austrage des Reichspräsidenten der Sossnung Ausdruck, datz die Zusammenarbeit zwischen Hitler nnd Hindenburg eines Tages doch noch Zustandekommen werde. Der Reichs- i Präsident stehe jederzeit Hitler zu einer Aus- ' spräche gleich welcher Art zur Berfügung. i Amtlich wird mitgeteilt: > „In seinem Schreiben vom 23. November 1932 ! hat Herr Adolf Hitler es avgelehnt, den ihm erteilten Auftrag der Feststellung einer parlamentarischen Mehr heit für eine von ihm zu bildende Regierung auszu- führen und hat seinerseits vorgcschlagen, daß der Herr Reichspräsident ihn ohne Vorbehalte und ohne vor herige Feststellung einer Neichstagsmehrheit mit der Bildung einer Regierung betrauen und dieser dir Präsidialvollmachten zur Verfügung stellen solle. Der Herr Reichspräsident hat diesen Vorschlag ab- j gelehnt, da er glaube, es vor dem deutschen Voll nicht > vertreten zu können, dem Führer einer Partei, dir t immer erneut ihre Ausschließlichkeit betont hat, sein? ! präsidialen Vollmachten zu geben, und da er befürchten - müsse, daß ein von Herrn Hitler geführtes Präsidial - kabinett sich zwangsläufig zu einer Parteidiltatur mit s all ihren Folgen für eine außerordentliche Berschärfunz der Gegensätze im deutschen Volke entwickeln würde, die herbeigeführt zu haben der Herr Reichspräsident vor seinem Eid und seinem Gewissen nicht verantworten könnte. Die Einzelheiten der Verhandlungen der letzten Tone ergeben sich aus dem Schriftwechsel, der im Wortlaut im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht werden wird." Hindenburgs Antwort Das Schreiben des Staatssekretärs Dr. Meißner führt im wesentlichen aus: Auf Ihr aestriaes Schreiben beehre ich mich. Ihnen im Auftrage des'Herrn Reichspräsidenten folgendes zu erwst dern: 1. Der Herr Reichspräsident nimmt Ihre Antwort zu« Kenntnis, daß Sie den Versuch der Bildung einer parlamen tarischen Mehrheitsregierung nicht für aussichtsreich halten und deshalb den Ihnen erteilten Auftrag zurückgeben. Zu der von Ihnen für diese Ablehnung gegebenen Begründung läßt der Herr Reichspräsident bemerken, daß er gerade nach den Ausführungen der Führer des Zentrums und der Baye rischen Bolkspartei, aber auch nach Ihren eigenen Ausfüh rungen in der Besprechung vom 19. November im Gegenteil annehmen mußte, daß eine Mehrheitsbildung im Reichstag möglich war. Einen „inneren Widerspruch" in seinem Auf trag vermag der Herr Reichspräsident um so weniger anzu erkennen. als in meinem erläuternden Schreiben vom 22. November ausdrücklich aus die Möglichkeit einer weiteren Rücksprache hingewiesen war, falls eine der von dem Herrn Reichspräsidenten erwähnten Voraussetzungen sich als ein entscheidendes Hindernis bei Ihren Verhandlungen erweisen sollte. Bakteidittatur befürcht« 2. Der Herr Reichspräsident dankt Ihnen, sehr verehr ter Kerr Killer, für Ihre Bereitwilligkeit, die Führung eines „Präsidialkabinetts" zu übernehmen. Lr glaubt aber, es vor dem deutschen Volke nicht vertreten zu können, dem Führer einer Partei seine präsidialen Vollmachten zu geben, die im mer erneut ihre Ausschließlichkeit betont hat, und die gegen ihn persönlich wie auch gegenüber den von ihm für notwen dig erachteten politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen überwiegend verneinend eingestellt war. Der Herr Reichs präsident muß unter diesen Umständen befürchten, daß ein von Ihnen geführtes Präsidlalkabinett sich zwangsläufig zu einer Parteldiktatur mit allen ihren Folgen für eine außer ordentliche Verschärfung der Gegensätze lm deutschen Volke entwickeln würde, die herbeigeführt zu haben er vor seinem Eid und seinem Gewissen nicht verantworten könnte. Nachdem Sie zum lebhaften Bedauern des Herrn Reichspräsidenten sowohl in den bisherigen Besprechungen mit ihm als auch in Ihrer gestrigen, mit seinem wissen ge- führten Unterhaltung mit dem Herrn Reichswebrminlster General von Schleicher jede andere Art der Mitarbeit inner halb oder außerhalb einer neu zu bildenden Regierung — gleichgültig, unter welcher Führung diese Regierung auch stehen möge — mit aller Entschiedenheit abgelehnt haben, verspricht sich der Herr Reichspräsident von weiteren schrift lichen oder mündlichen Erörterungen über diese Frage keinen Erfolg. > Unabhängig hiervon wiederholt der Herr Reichspräsi dent aber seine Ihnen in der letzten Besprechung am Montag abgegebene Erklärung, daß seine Tür jederzeit für Sie offen- stehe, und wird immer bereit sein, Ihre Auffassung zu den schwebenden Fragen anzuhören: denn er will die Hoffnung liche Genehmigung besaß, das Hagelwetter zu vertreiben, noch die Schisse zu begrüßen, erhielt er 10 RM. Geldstrafe auf erlegt. Dresden, 25. November. In der Nacht zum Freitag brach in Dresden-N. in unmittelbarer Nähe des Hochhauses am Albertplatz ein großes Schadenfeuer aus, dem die Holznieder lage und das Ausbefeiungsloger für Sperrholz und Fourniere der Firma Holzplatteu-ImportrEesellschaft Brown L Rosen blum, Berlin, saft vollständig zur« Opfer siel. Der Brand- schaden wird auf 30 000 Wark beziffert. Die Feuerwehr ging mit acht Schlauchleitungen dem Brande zu Leibe, mußte sich aber in der Hauptsache auf den Schutz benachbarter Baulich keiten beschränken. Die Löschen beiten waren durch die starke Rauchentwicklung sehr erschwert und gingen zunächst unter Fackel-, dann unter Echeinwerserbelel chtung vor sich. Der Verkehr mußte längere Zeit irregeleitet werden. Dresden"^Aref der Staatsstraße Obergorbitz-Dresden wurde von einem Beamten des 22. Echutzpolizeibezirks ein Mann sestgencmmen, der auf seinem Fahrradc zwei Sack Getreide hatte. Veber den Erwerb mochte er zunächst unglaub hafte Angaben, gab daun aber an, daß er das Getreide am 21. November gegen 17 Uhr von einem nach Possen dors zu fahrenden Fuhrwerk gestohlen habe. Das Getreide^ wurde sichergesiellt. Der Geschädigte ist noch unbekannt. Bencha. In der Nacht zum 23.^November sollte die Scheune des Gutsbesitzers Colditz in Beucha eingcäschert werden. In den Morgenstunden bemerkten Anwohner den Brandgeruch. Sie stellten fest, daß aus der Scheune des Colditz dicke Rauchwolken kamen. Es kommt bestimmt Brandstiftung in Frage. Denn man fand das,Gartentor aufgebrochen vor. Es ist von außen durch ein Abzügrohr Feuer in die Scheune geworfen worden. Das es aber auf eine größere Menge Spreu fiel, die dort lagerte, ist ein schnelles Umsichgreifen verhütet worden. Frankenberg. Bei Arbeiten an der Leitung der Ueber- landzentrale stürzten am sogenannten See zwei Eisenmasten um. Zwei Arbeiter wurden schwer verletzt. Der eine schwebt in Lebensgefahr. Themnih. Ani Mittwoch abend kam es hier zu lebhaften kommunistischen Kundgebungen, die zeitweise einen bedrohlichen Charakter annahmen, so daß die Polizei mit größeren Kräften cingreisen mußte. In einer Gastwirtschaft in der Augsburger Straße wurden die Fenster eingeschlagen. Auch die große Schaufensterscheibe eines Geschäftshauses in der Königstraße ging in Trümmer. Die Demonstranten rissen u. a. einen National sozialisten vom Rade und schlugen ihn. Wetter für morgen: Wetter-Verschlechterung. Meist bedeckt. Durchgang einer Regenfront, daher noch zeitweise Regen und Temperatur-An- stieg. Winde aus westlichen Richtungen, böig und zeitweise aussrischend.
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