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Weißeritz-Zeitung : 24.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190310248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19031024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19031024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1903
- Monat1903-10
- Tag1903-10-24
- Monat1903-10
- Jahr1903
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.10.1903
- Autor
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getragen, gemacht, mmlung eiche die i politi- Meinung, er und Dünkel Reichs- lkenstein Adolf sozial- Bergen h ganz nd ließ igliedcr ,Beleh- Heckel en des derung ilrretur n das ch der cufung orgner iis; es is das nd 30 ig ge- Fall, Kauf- hnlich ilasche n Ge- Frau einen Leich- lenen ackere hung c ge- eselbe lokal, Meißeritz-Zeitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 69. Jahrgang Sonnabend, den 24. Oktober 1903. Nr. 128. Dle „Welderktz-ZeUun-« erscheint wöchentlich drei» mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wkd an den vorhergehen- deaAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- stalten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Amtsblatt für di- Königliche Umlshlmptmamschast, das Königliche Amtsgericht «nd dm Stadtrat zu Dippoldiswalde. — Verantwortlicher Redakteur: Paul Jelzin. - Druck und Verlag von Carl Jelzin in Dippoldiswalde. Mit achtssltlgem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchastlicher Monats-Beilage. Jnlerate, welche bei der bedeutenden Auflage de« Blattes 'ine sehr wirk same Berbre'tung finden^ werden mit 12 P'a., solch« aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Psg die Spaltzelle oder dere i Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Ausschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten- zetle 20 Psg. Den beteiligten Gemeinden wird bekannt gegeben, daß der nächste Gerichtstag Mittwoch, den 4. November 1903, von vormittags 9 Ahr bis 1 Uhr nachmittags, im Hartmanns Gasthof zu Pofsendorf abgehalten werden wird. Die zu erledigenden Angelegenheiten sind rechtzeitig bei Gericht anzumelden, da mit die betreffenden Akten mitgebracht und die Beteiligten benachrichtigt werden können. Dippoldiswalde, am 23. Oktober 1903. V. kek- 239/03. Königliches Amtsgericht. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nächsten Montag wird im hie sigen Gewerbeverein der Vorsitzende des Dresdner Tierschutzvereins Herr Direktor Engler einen Vortrag halten über Tierleben und Tierschutz im Winter. (Siehe Inserat) Zu diesem, das allgemeine Interesse berührenden Vortrag hat jedermann freien Zutritt und ist der Besuch auch Damen sehr zu empfehlen. — Aus noch unbekannten Gründen ertränkte sich am Dienstag abend die Ehefrau des Breitschneiders N. aus Seifeisdorf im Seifener Teiche. Daß der Selbstmord ein überlegter war, bewies das zu Hause niedergelegte Notiz buch der Verstorbenen, in welchem sie ihre Absicht, sowie verschiedene andere Bestimmungen, welche sich auf ihr Ab leben bezogen, schriftlich niedergelegt hatte. Auch war der Trauring mit einem Faden an dem Buche befestigt. Neinhardtsgrimma. Die am vorigen Sonntag im Erbgerichte hier von Mitgliedern des hiesigen Militär- vereins und einer Anzahl Damen und Kinder auf Ver anlassung und unter ausschließlicher Leitung des Herrn Hähnel aus Radeberg zur Darstellung gebrachten leben den Bilder aus Deutschlands Kriegsjahren und aus dem Burenkriege gelangen im allgemeinen gut und fanden auch den wohlverdienten lebhaften Beifall. Ganz gewiß wirken solche Bilder durch ihre Farben und ihre drastischen Gruppenstellungen recht eindringlich auf Herz und Gemüt und vermögen stürmische Ausbrüche momentaner Begei sterung hervorzurufen, was auch hier geschah, wie ein wiederholt bei der männlichen Zuhörerschaft unwillkürlich hervorbrechendes, kräftiges Hurra bewies, doch machte sich auch an diesem Abende ganz deutlich bemerkbar, daß ein Allzuviel schadet. 25 Bilder nacheinander — das er müdete und verwischte den tiefen Eindruck, den viele wahr haft herrliche Bilder gemacht hatten. Es hätten ohne Nachteil ganz gut eine Anzahl wegbleiben können; waren doch auch einige Bilder im Grunde nur eine Wieder holung vorangegangener Gruppen in anderen Farben und Uniformen. Bei der ersten Gcuppenslcllung „Friedrichs- burg", einem Bilde aus der Zeit des Großen Kurfürsten, ist schwer zu verstehen, wie man da hochmodern gekleidete Damen und Mädchen hinzustellen kann. In Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit — nur ein einziger Abend war zur Ausmusterung der Personen und zur Probe not wendig gewesen — brauchte man sich nicht zu wundern, daß manche Personen so wenig Ähnlichkeit mit ihren Ori ginalen zeigten. So z. B. nahm sich der Doppelgänger unsers hochseligen Königs Albert recht wundersam aus. Kein Anwesender ist wohl von selbst auf den kühnen Ge danken gekommeu, daß dies der Sieger von St. Privat und Beaumont sein könnte. Auch der mutmaßliche Kron prinz Friedrich von Preußen blieb eine rätselhafte Persön lichkeit. Seinen Bismarck stellt sich der Deutsche gewöhn lich auch etwas anders vor, da hätten die allbekannten „drei historischen Härchen" vollauf genügt. Kaiser Wilhelmi., Napoleon, Krüger, Dewet und Botha dagegen konnten als recht wohlgelungene Abbilder der betreffenden historischen Persönlichkeiten bezeichnet werden. Bei den gerügten Mängeln lag die Schuld keineswegs an den Darstellern, sondern lediglich am Leiter. Merkwürdig berührte es auch den Zuschauer, als zum Einzug der heimkehrenden Krieger die Melodie „Muß i denn zum Städtle hin aus" gespielt wurde. Wenn man bedenkt, daß diese Ausführung so wenig Vorbereitung und Mühe be durfte und die mannigfaltige Garderobe hundertmal benutzt werden kann, so muß das Eintrittsgeld von 40 bez. 50 Pf. und für Kinder 20 Pf. als etwas hoch be zeichnet werden. Zahlt man doch für ein hochfeines Konzert und für eine gute Theatervorstellung, die wochen- oder gar monatelanger Vorbereitung von feiten eines Chores oder Vereines bedürfen, auch nicht mehr. Doch sei es auch hier nicht unterlassen, unserm rührigen Militär verein für den schönen, genußreichen Abend aufrichtig zu danken. — Die schon seit dem Sommer unter den Kindern hier umgehenden Masern scheinen endlich im Schwinden begriffen zu sein; zum Glück sind sie durchgängig gutartig verlausen. Dresden, 22. Oktober. Bei den heutigen Land- tags wählen in 29 Wahlkreisen wurden gewählt: 17 Konservative, 9 Nationalliberale, 1 Reformer, 1 Wild liberaler, 1 Deutschfreisinniger. Die 2. Kammer setzt sich demnach zusammen aus 56 Konservativen, 23 National- liberalen, 1 Wildliberalen, 1 Deutschsreisinnigen und 1 Reformer. — Handwerkerkurse. Die kgl. sächs.Staatsregierung wendet bereits seit einigen Jahren im Rahmen der allge meinen Bestrebungen zur Förderung des darniederliegen den Handwerks auch den Meisterkursen ihr besonderes Interesse zu, uinsomehr als die Forderung nach Unter stützung solcher Kurse in den Versammlungen der Hand werker immer öfter geltend gemacht werden. Nachdem die königl. Staatsregierung seit 3 Jahren an der Schuh macherschule in Siebenlehn den Versuch gemacht hat, un entgeltliche Meisterkurse für das Schuhmachergewerbe zu bieten, wobei bedürftige sächsische Meister und Gesellen noch Beihilfen bis zu wöchentlich 10 M. und freie Fahrt 3. Klasse erhielten, veranstaltete sie kürzlich auch erstmalig einen Meisterkursus für Klempner und Installateure an der Vlecharbeiterschule in Aue. Bei diesem letzten Kurse ist der Erfolg allerdings ein überraschend ungünstiger ge wesen, indem sich nur eine Person, die noch dazu aus Württemberg stammt, angemeldet hat. Nichtsdestoweniger beabsichtigt die Negierung, mit der Ausdehnung des Ver suches mit Meisterkursen fortzufahren, und hat dement sprechend erhöhte Mittel in den nächsten ordentlichen Etat eingestellt. Die fragliche Summe hält sich in bescheidenen Grenzen und dürfte beim Landtage wohl kaum irgend welchen Widerspruch Hervorrufen. Daß die königl. Staats regierung trotz des mißglückten Kursus in Aue sich nicht abschrecken läßt, auf der betretenen Bahn weiter vorwärts zu gehen, wird in Handwerkerkceisen mit lebhafter Genug tuung begrüßt werden, denn die Resultate von Meister kursen in Bautzen und einigen anderen Orten berechtigen zu guten Hoffnungen. Besonders lehrreich ist der Verlauf des in Weißenberg bei Löbau durch einen dortigen Lehrer veranstalteten Meisterkursus gewesen. Die Erfahrung hat hier gezeigt, daß in Handwerkerkreisen zum Teil noch eine ganz falsche Auffassung über das Wesen und die Erteilung dieser Kurse besteht und daß der Erfolg zum großen Teile von dem Geschick und dem Takte des Veranstalters und Instruktors abhängt. Der Veranstalter des Weißenberger Kursus hat es verstanden, zunächst in Form einer ganz unverbindlichen Unterhaltung eine Anzahl dortiger Meister für ihre Weiterbildung zu gewinnen, ihnen hierauf mit dem denkbar besten Ersolge die Überzeugung von der Not wendigkeit der Buchführung auch im Handwerke beige- bracht und ihnen dann dieselbe mit anderen theoretischen Kenntnissen gelehrt. Die ganze Bewegung steht in unserem Vaterlande noch in den Anfangsstadien, jedoch ihre Weiter entwickelung und ihr gedeihlicher Ausbau darf bei der warmen Anteilnahme der königl. Staatsregierung und dem lebhaften Interesse der führenden Männer des säch- sischen Handwerks als gesichert angesehen werden. — Der Architekt Kosub, der sich bekanntlich mit dem Gedanken der Gründung eines Zoologischen Gartens in Chemnitz trägt, macht wieder einmal von sich reden. Nachdem er vor einigen Wochen auf Veranlassung der Berliner Staatsanwaltschaft verhaftet, in der in Berlin abgehaltenen Verhandlung von der Anklage des Betrugs aber sreigesprochen worden war, ist er jetzt abermals, und zwar auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Chemnitz, verhaftet worden, um sich vor der 2. Strafkammer wegen Rückfallsbetruges zu verantworten. Er wird beschuldigt, Beiträge von Mitgliedern des Vereins „Zoologischer Garten" kassiert zu haben, ohne hierzu ein Recht zu haben. — Im Zuchthaus und Gefängnis hat der jetzt 38 Jahre alter Schreiber Hetzer aus Annaberg, seit er straf mündig geworden ist, den grötzten Teil seines Lebens zu bringen müssen. Allein 17 Jahre hat er in der Straf anstalt Waldheim verbracht. Jetzt hat ihn das Leipziger Landgericht wieder wegen Rttcksalldiebstahls und Rücksall- betrugs zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. — Der Privatmanu Lehmann in Oberlichtenau schenkte der Kirche in Niederlichtenau acht aus Holz ge- schnitzte Statuen, die die Apostel bezw.Eoangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, Petrus, Paulus, Thomas und Jakobus darstellen. Die Statuen sind nach Angaben des Vereins für kirchliche Kunst in Dresden bemalt und aufgestellt worden. — Erfroren aufgefunden wurde am Montag früh im Straßengraben auf dem Wege zwischen dem Dorfe Freiberg bei Adorf und Leubetha der 48jährige Kommun arbeiter Reinhard Schaller, der die Freiberger Kirmes be sucht hatte. — Das erste Opfer der Kälte! Freiberg. Eine zeitgemäße Neuerung, besonders im Interesse des reisenden Publikums, ist auf dem hiesigen Bahnhofe durch die Anbringung elektrischer Uhren eingeführt worden. Die alte Nasenuhr am Hausbahn steige ist durch eine in der Mitte des Hallendaches hängende Uhr ersetzt und an dem Dienst- und Wartesaal gebäude auf dem Mittelbahnsteige ist ebenfalls eine Uhr angebracht worden. Beide Uhren werden durch eine in der Telegraphenerpedition des Bahnhofs aufgestellte Nor maluhr elektrisch angetrieben. Denselben Antrieb erhalten auch die Uhr in der Vorhalle und die Uhr im Turme über dem Haupteingange zum Bahnhofsgebäude. Schönau a. d. E. Bei Gutsbesitzer Wilhelm Buder blüht ein Birnbaum und ein Weinstock in diesem Jahre zum zweitenmale. Dieses Jahr ist dies an verschiedenen Stellen vorgekommen, aber zu so später Zeit wie bei Buder nicht. Leisnig. Der Feimen-Brandstifter in hiesiger Gegend treibt sein gemeingefährliches Unwesen fort. So fiel ihm am Sonntag abend ein dem Landwirt Hermann Kunze in Lauschka gehöriger Getreidefeimen zum Opfer, der in der 7. Stunde in Flammen aufging. Leipzig. Ein Stück altes Leipzig wird demnächst verschwinden: Nicht weniger denn fünf große Grundstücke der Fleischergasse und der Klostergasse werden niedergelegt, um als moderne Prachtbauten, allerdings weiter nach der Promenade zu gerückt, wo jetzt eine neue Siraße entsteht, wieder errichtet zu werden. In wenigen Jahren dürfte der ganze bis zum Matthäikirchhofe belegene Stadtteil, der ein gewaltiges Stück Leipziger Geschichte gesehen hat, zu Erneuerungsbauten verschwinden. Nerchau. In der letzten Sitzung des Stadtgemeinde rates wurde beschlossen, dem Plane einer Kölner Gesell schaft, die hier eine Ärogengasanstalt errichten will, zuzustimmen. Wenn nicht unvorhergesehene Hindernisse eintreten, dürfte der Bau alsbald in Angriff genommen werden, da man noch in diesem Jahre mit der gesamten Anlage fertig zu werden hofft. Die Gesellschaft will die Gasanstalt auf eigene Rechnung bauen und auch dec Stadt keinerlei Bedingungen wegen späterer Übernahme auferlegen. Burgstädt. Auf Einladung des hiesigen König Albert-Denkmal-Vereins weilte am Montag Professor Seffner aus Leipzig in unserer Stadt, um mit dem Vor stande des Vereins über die Ausführung des geplanten Denkmals und des etwaigen Aufstellungsplatzes im Wettin- hain Rücksprache zu nehmen. Chemnitz. Ein sehr unbefriedigendes Ergebnis hatte die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann hier. Der Gesamtumsatz, der im Jahre 1901—02 noch über 12 Millionen Mark betrug, fiel auf 9>/4 Mill., ver ringerte sich also um 2^/4 Millionen. Neueibenberg b. Chemnitz. Ein schweres Unglück ereignete sich am 19. d. M. nachmittags in der hiesigen sogenannten Stiefelmühle. Die noch nicht schulpflichtigen Knaben Ullmann und Doß aus Kewtau befanden sich in der Nähe der Mühle und begaben sich unbemerkt in den unteren Betriebsraum der im Gang befindlichen Mühle. Hierbei kamen sie mit ihren Kleidern der Welle zu nahe, von welcher sie erfaßt und herumgeschleudert wurden. Dem kleinen Ullmann wurde der Kopf und der linke Unterarm abgerissen und dem kleinen Doß das rechte Bein zweimal und der linke Arm einmal gebrochen. Frau verw. Doß, welche den Knaben zu Hilfe eilte, ist ebenfalls von der Welle erfaßt, gegen die Wand geschleudert und derart verletzt worden, daß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte.
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