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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-01-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185301099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-01
- Tag1853-01-09
- Monat1853-01
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1853
- Autor
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r Leipziger und Anzeiger. ». Sonntag den 9. Januar. 18S3. Bekanntmachung, das Ende der diesjährigen Neujahrsmeffe betreffend. Die jetzige Neujahrsmesse geht mit dem Ich. Januar d. I. zu Ende. Leipzig, den 7. Januar 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. O Ta< Gericht über die Witterungs- und Ärankheits- Verhältnisse im Monat Deceinber. Bei anhaltmder Fortdauer der ungewöhnlich mildm Witterung lte der verflossene Monat December zwar nur 3 völlig heitere age (29—31.), während die vorhergehenden mehr oder weniger bewölkt (9), 3 völlige Regentage und die übrigen 17 trübe, neblig oder regnerisch waren. Die mittlere Tage-temperatur de- ganzen Monat- hatte die Höhe von -s-5,,o ir. erreicht. Die größte Ver änderung derselben fiel zwischen dem 23. und 25. und betrug einen Unterschied von 7^o. Am 23., dem kältesten Tage, zeigte da- Thermometer de» mittleren Werth von —0,?o bei AO.; der höchste Thermometerstand hingegen trat am 7., -j-S,««, ein, der sich h» Hertaufe de- Tage- u« um 0,,« veränderte. Der Baro meterstand war sehr veränderlich, vorzüglich zwischen dem 15. und 19.; a» jenem Tage sank er bi- zu 27" 3,/" bei 88 W. herab und stie- schnell bi- zum 19. auf 28" 2,^" bei 8W. — Die Wi-trrüug war fast durchgängig feucht — —0,z. — Die Lust sehr bewegt; vorherrschend 8W., und zwar in folgendem Verhält- nWe: PW. (an 15,. Tagen), 88W. (9,, Tagen), W8W. (3), W. (2,i), N. (1), NW., NO., NNO., 080., 80., 880. je 0,,—» Tag. In den ersten Tagen des verflossenen Monat- entwickelten sich katarrhalische Leiden der Luftwege zu der Höhe einer Epidemie, welche noch am Ende de- Monat- anhielt. In Folge derselben kamen Hal-entzündunaen, welche sich in einzelnen Fällen bis zum Croup steigerten, und Lungenentzündungen in allen Altern häufiger vor. «ine gleiche Ausdehnung erreichten Rheumatismen; Typhus und Scharlach kamen nur vereinzelt noch vor. Lungenleidende litten im Verlaust de- Monats bedeutender. Die Zahl der Gestorbenen betrug 134, excl. 5 todtgeb. Knaben und 4 Mädchzn, Davon starben 8männl., 11 weibl. Jndiv., unter dem eistfn Halbjahr . vom Halbjahr bis 1. Jahr. - 1. bi- 5. Jahr . . s 5. ? 1v. - 10. - 20. - 20. - 30. - SO. - 40. 40. - SO. «0. 70. SO. - - - -0- * KR* - U - - so- 7 - 4 13 - 12 3 3 2 - 5 8 - 9 « - 3 4 - 9 ü - 0 - r - i ^ i - .«»in A. er "KO «Mut.-74 weM. Jndiv. äMWMschöt Mpseu«. . st knmm!^ Diese Lebenckegel von heidnischen , wie Vom Christwtthume obenan geßint, -ttt nicht blo- vom Geiste, sie gilt auch vom Körper des Menschen. Wer die Güte, die Weisheit des Schöpfers so recht erkennen und fühlen will, der betrachte da- Wunderwerk der Schöpfung, die sterbliche Hülle des Menschen. Ein Blick auf die Tausende von Theilchen, die, so mannichfaltig sie sind, so vielfach die Richtungen sind, die sie nehmen, doch alle, zu einem Ganzen vereinigt, in schönster Harmonie Zusammenwirken, ein Blick auf dieses kunstvolle Gebäude, und wir fühlen mit edelem Stolze, wie gnädig der Allvater für uns gesorgt, wie hoch er uns gestellt in der weiten Schöpfung über alle die Millionen von organisirten Geschöpfen. Leme Dich selbst kennen, und Du lernst Dich erst wahrhaft würdigen, den hohen Werth aller der mannichfaltigen Organe erkennen, und sie nun um so vorsichtiger gebrauchen und um so sorgsamer bewahren. Wie selten ist aber die Gelegenheit gegeben, den kunstvollen Organismus des menschlichen Körpers in seinen Einzelnheiten zu betrachten, und ist sie gegeben, wie selten wird sie benutzt, weil so oft die Scheu vor dem Tobten davon abhält. Willkommen dürfte unS daher wohl das große anatomische Museum de- Herrn A. Präuscher sein, das seit einigen Tagen in Wells KaffeegKkten eröffnet ist und in Natur- und Kunstgebilden eine vortreffliche Veranschaulichung de- Menschenkörpers in den hauptsächlichsten Lebenserscheinungen bar bieret. Unter allen ähnlichen Sammlungen, die wir bi- jetzt hier gesehen haben, ist diese unstreitig die größte und vollständigste. Zn sechs Abtheilungen sehen wir hier theils ln Rqtur, in Weingeist gesetzt oder getrocknet, theilS in Wachs dargestellt, eben so einz-iae Organe und ganze Gliedmaßen des Menschen, wie ganze menjch» liche Körper. Es würde mich hier zu weit führen, wenn ich selbst nur da- Hauptsächlichste auszählen wollte; denn eS dürste in der That kaum Etwa- fehlen, was zur vollstßndigen Kenntnis de- menschlichen Körper- nöthig ist. Die Wachspräparate sind nicht nur vollkommen naturgetreu, sondern auch mit größer SäuberstA, ja ich möchte sagen, mit Eleganz ausgeführt. Vorzüglich schön sind namentlich drei weibliche Körper in Lebensgröße, von denen besonders der eine allgemeine- Interesse erreggn muß, indem an diesem alle einzelnen Emgeweide deutlich zu sehen sind, da sie eirufln herau-zunehmen sind, so daß man eben so ihre Form, wie ihre Lage deutlich wahmehmen kann. Die Entwickelung de- Menschen vom ersten Keime bis zu seiner Geburt, die einzelnen Organe im Durch schnitte dargestellt, so daß man ihren künstlichen Bau vollständig erkennen kann, die Zerstörung, welche manche Krankheiten auf die menschlichen Organe auSüben, mehrere der interessantesten chirur gischen Operationen sind mit großer Wahrheit dargestellt. Dazu Muß ich noch bemerken, daß namentlich die weiblichen Köpfe vor züglich schön sind, und der Ausdruck im Gesicht so meisterhaft «iedergegeben ist, daß man au-jedem Zuge den großen Schmerz der Leidenden zu lesen vermag. Eine sehr gut geschriebene Beschrei bung, welche gratis gegeben wird, dient bei der Wanderung durch diese- Museum al- treuer Führer. Ich brauche wohl kau« dazu aufzufdrdern, dieses Museum zu besuchen; empfiehlt sich doch das selbe durch seine Reichhaltigkeit schon sekbst. Rch.
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