Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070118029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907011802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907011802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-18
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Liese» Blatt wird den Lesern von Dresden MHUzugestellt, während es die Post-Abonnenten and Umgebung am Tage vorher bereit- alt am Morgen in einer GejamtanSgube erhalten. verugrgeMk: »L, ntmann, durch und »,r,»n«. an >nn und Montaar» nur etnmaü WI SvBt dnrch »»»warNartl'vm- ckonorr S Mk txc 2 Mt SO Pf. LE' mutionarc S Mt d«t S Mt SO Pf. tw riinnaliarr Zusirlluna durch ine Poti »Mt. iodnrBkttrllarldi. im Aus land mit rultprrchrttdrin ZiilUiiaae. Die de» Metern von Drrrden und Um- „rduua am Laue vorder »um-nellle» Aden» »„»aaden erboste» die auowärligen Berteder mit der Moraen Auaaabe »utommen zu aeuelli Nachdruck aller Artikel und Original D!t«etlu»ae» nur mit deuUicher Oueilenanaade i.Dredd.Nachr. i rniaijla. Naaiiraa- liche Vonoraranivruchc bleiben unbernckilidiiat: unverianate Manu- lkrwle werden nicht am bewahrt. rilearamm.Adrelie: »ri «achrtch»»« rr«»d«» Flnrelgen.cafsf. U,mal,me von Rukündiguuae« tw riachniilioav g m» «onn> und sleicriaa-; nur Dtarieninaxe A» von N v>» > Ul»c, Tie l ivaiiiae öirnndieile lca « Tilde»' L> Pin. srauiilieunachrichien so P-e , esc ichaii<>an,e>ueii aui der P,,vai>e>:c -jkiie 3V Pi» : die 2'volliae .!e»,c aui Teriieiie so P>a aio (>inakia»»l Livaiiiae leiie von Dresdner -iiu tranneverii 70 P>a . von anowariiaen I Mi An Nummci» »ach Zn»>>- und iieiertaarn -. I Ivailige Grnndtkiie sv P,'a.. aui Pnvaiiciie eo P!g. Livaiiiae .geile al» iLingeiandi von Dieodner Auilroaacbern l Mk. von auowärliaen i.^v Mk, -tanni-en, nachnckiien MrnndieUe L P>o - L ie Prciie de» Iuieiaic iiiid vn Morgen und Avendvioite k,neide» Aus warlige Aiitnoge nur gegen Bor auSbejaliluug. — Bei egbiä Iler tolien lo Piennige. Hauvtgelchüttekrll«: Martensrr.«1« Lerniprecher: Nr. U und rvvv. plinieüselief liLLvrkvllvr E^I»8vI, «I, KI Sr« „Inel Im TZ«,,»»,»« vno Ukat«n Ka«, In «I«, l liillt, ve n- It«I» en tiizrlt« ii In i»lle»nXt»,ItIe»IIi u inolnk- ^,«I»u>n»x«-n 8. OtllSMcMN Lesuvro, Oagsekeller, Deeocivn-Piauen. ckelapkon 184. k<inkiriii KösHlrsf Men-kinlMl84'min8. Nr. lK. L-itiikl: Neueste Drahtberichte. öleichstagSwahle», .Hofnachrichten, Inmingsvelband, Scheibeiischützen. Sigcid Arnoldson- Gastspicl: „Violetta", Anschaffung von Kniislwcrten. Betlincr Nationalgaleric. Erdbeben auf Jamaica. Freitirsi, 1^. Jnruiar ir><>7. Neueste Drahtmeldimnen vom 17. Januar. Wadttieweaung. Berlin. Die .ZNorAd. Allig. Zig." schreibt unter dem Tttel „W ahle r l e i ch t« r u n g cn für K am s l e u t e": In den Kreisen der reisenden Koutleute ist vielfach der Wunsch aeäutzert morden, am Wachtage von gäschäsklichen Oblicaen- lieilen besnait zu wenden, um dadurch die OOcöglichkeit. das Wahl recht auszuücben, zu erlraltc». tL'ine Ncil>e von Jirmcn Kal diesen Wunkich durchaus symnakliM aufaenomrien und bereits Las Erforderliche veraniatzt. Diese Niahnahmen können nur mit .chistimmuiic, bearuiu iverden, um so mehr, als die reisenden Kaufleute vielfach nur iivtoeldriinakn /;»r Parlcu der Nichiwä-Hler aei'öre» und ihr itaaisbluraerliches sivecht. lvenn sie nicht durch r.iblteqenheitcn ihres Berufes daran verhindert wären, acwif; ausuöen tvürden. Zur braunschweigischen Tbronfolgefrage. Brauns cl> M e > q. In der heutigen Dch-un« des braun- l ch w e i a i is ch e n LandlaUs ibcrichtcte der A'bhcordncte Retemeher »amciis der staatsrechtlichen ^vmmifsion ii'bcr das letzte schreibe» des Re-aentschaftsiutes an den Bundesrat. Die cwmission schsässt eine Rchotulion vor, in der es ne itzt: Es hat der KommMo» serngeleyen. durch ihre Bcichlüssc vom 23. Okto ber 1006 dem Herzoge von Euimberland oder einem der Ange hörigen seines Vauses Bedinguuigen für dc» AiOrit! der Ziegie- rung des Herzogtums stellen zu wollen. Sic hat sich vielmehr nur für befugt und verpflichtet gehalten, die Voraussetzungen zu bezeichnen, unter denen ihr die cudgältige Negeluna der Re- sicrungsverhältnisse im Herzogtuine für ziweifeilvs erreichbar 'chien. Die Kvmniis'sion erkennt an, das; die Verhältnisse, unter denen die Nc'olmion der KommTsion vom 2tl. Okldber 1906 zu stände gÄvinmeii ist, durch die Erklärungen des Herzogs von Eumderland vom 15. Dezember 1006 eine Aenderuna erfahren baden, und erklärt sich daher mit dem bereits erfolgten An rufe» des Bnudesrates durch den Ncgciil'chaslsrat in der Hoffnung e.uioerüaudeu, datz durch den vom Bundesratc z» fifseuden Be^chlntz der erstrebte Ausgleich erzielt, nxmiaslens eplarheit gsichafsen werde, unter welchen .Vorausickuimen die Nehcriiahme der Negierumg im Herzvatume durä' ein Mitglied des herzoglichen Hauses seitens des Bundcsrales für zulässiig erachtet wird. — Morgen 5oll über die Resolution Befchlutz gc- satzt werden. Zur Laue in Frankreick. Paris. Die gestrige B> s ch o s s v e r so m m l u n g be- ichästigte sich, wie verlautet, auch mit -der Möglichkeit der Ab haltung des privaten Gottesdienstes, Die meisten Bischöfe chrachen sich dagegen aus. Man müsse immer für vssenlliche Gottesdienste selbst in Privatgebäuden sorgen. Unter die Bischöfe wurde eine Medaille verteilt, die als Ginigungszeichen und als Protest für alle französischen Katholiken dienen und deren Erträgnis kirchlichen Zwecken gewidmet werden soll. Paris. Die Regierung hat den Bürgermeister vvn Mont- irrraud bei Clermont-s^errand zeuwcilig seines Amtes enthöben, weil er die Kirchen gesperrt und den Geistlichen anlätzlich eines Leichenibegängnisses den Zutritt zur Kirche verweigert hatte. Paris. Der Präsident des Stindikals der Berg arbeiter der Departements Nord und Pas de Calais rich tete an den Arheitsminiicer eine Depesche, in der er gegen die Verleihung der Ehrenlegion an den Sekretär des Siindikats des Departements Pas de Eatais. Evrard. protestiert, da gegen dieses Syndikat schwere Anlagen vorlägen. Taö EUdbebc» auf Jamaica. London. sPriv.-Del.s Wie die „Dimes" ans Kingston melden, sind in der Stadt wieder zahlreiche Brände ansgc- brachen. Man niinini an, datz unter Len brennenden Trümmern zahlreiche Leichen begraben und. Auch wüst lollen viele Leichen uerumticgen, die die Luit vervcsten und den Ausbruch einer Epidemie befürchten lassen. Die schwarze Bevölkerung be ginnt die vom ,Teuer und Erdbeben oerichontei, G-chhä'tsläden zu plündern, »in Lebensmittel zu erbeute». Man hoisi ans die Ankunft der von der amcrikaniichen Regierung entsandten Schote, um einen Nachtdienst gegen die schwarzen Plünderer zu organisiere». Ter Mangel an Nahrungsmitteln macht sich bereits empfindlich fühlbar. Eine grvtzcrc Gesolir besteht im Auftreten vereinzelter P c st s ä l I c. Aus Portland und dem Inneren der Insct Jamaica kommt die Nachricht, datz ein er loschener Vulkan wieder in Däligleil ist und eine Menge Aiche und glühende Lawa ausi'peit. — Die „Tribüne" meldet aus Newyork, die Behörden hätten bereits NO Leichen be erdigen lassen, doch fehle es an Hilfskräften, da die Schwarzen durch die Panik der letzten Tage noch weniger zur Arbeit ge neigt wären als bisher. Unter den durch das Erdbeben zer störten Gehänden befindet sich auch das Irrenhaus: zahlreiche Insassen desselben sind umgekoinmen, andere entliefen. 00 000 Eingeborene seien obdachlos und kampierten im Treten, ihre einzige Nahrung bildeten Bananen und Zuckerrohr. Ncwyork. Ein Damvtserder HambnrN-Amc- ri!«-Linie wird am Trcilag öder Sonnabend von hier nach Ki nasto» abgehe», um für die -Opfer des Erdbebens kostenfreie Lebensmittel us!:v. dorthin zu bringen. Trankfurt a. M. Me der „Tranks. Ztg." ans New- vor-k gemeldet, wird sind bei den in Kingston entstandenen Schäden deutsche Versicherungsgesellschaften nicht beteiligt. Znr Lage in sfinfrlnnv. Köln. sPriv.-Dcl.j Nach einem Petersburger Telegramm der „Köln. Ztg." ist das Enitassnngsgesuch des Marineministers B i r i I e w genehmigt. Der Abgang Virilems scheint in Marinekreiscn nicht sehr bedauert zu werden. Auch der Kricgsminister Rüdiger soll ein Abschiedsgesuch cingereicht haben. Neben persönlichen Beziehungen ist der Abgang beider Minister aus geplante organisatorische Aenderungen in beiden Ministerien zurückzuführen. Berlin. Gestern abend waren beim Kaisrrpaar zum Tee geladen Professor Harnack, Koloniabdirekitor Dernburg und Professor Vurgetz. Zur heutigen TrUUlückstascl war der Stattthalter von El'atz-Lvthrincicn Iürsi zu Hohenlohe-Laugen- bürg geladen. Cuxhaven. Der Postoampier „Lulu Bohlen" ist unt drei Omzieren und 16c» Mann heute Nacht vvn «wokop- mund kommend hier cingcirosscn. KobIcn z. iPriv.-Del.l Zum Markener Morde wird »och gemeldel: Gegenwärtig wird die llnlcrinchuag gegen den in Hast befindlichen Vater des ermordeten Mädchens ae- cührt. Der inilverhasietc Bruder, den man anstingt Hi.'',-» leinenden angesehen halte, svtl „ich! mehr in Belegst! komme,, Die Ermordete sah bekanntlich ihrer Niederkunft entgegn. Es hcitz!. der eigene Vaier des Mädchens Hobe bc'eti!v>>cu, während die Dorfbewohner sich in der Kirche befanden, das Mädchen in einem in der Nabe des Ortes gelegenen WeMr zn ertränken. Am U'cr des Velbers mutz es zu erinnerten Kämpfen zwischen dem Mörder und seinem Op'er gekommen sei», woraus er das Mädchen erwürgte und die Leiche >ör>n!'.ch zerhackte, tlm den Vcrdach: abzuwendcii. l)at!c sich, der Mörder vorher auch nach der Kirche begeben, ist dann aber uiibcinerlt hcrausgeschtichcn, um sein eigenes Kind in der Wohnung zu knebeln und am Weiher zu ermorden. Der Mörder gcnietzr den Nus eines ruhen uns gewalttätigen Mcn'chen, der vor keiner Tat zurückschreckt. Trankiurt. 'Die „Tranks. Ztg." meldet uns Saloniki: Eine angeblich 100 Mann starke, Bomben mit sich führende Bande beabnelitigle, die bulgari-che OrOcho.st Smilvwlsche im Bezirke Koprüiio zu zerstören, wurde jedoch vom Militär daran verhindert und mit -trotzen Verlusten ziirückgeichlagen. Kal -kutt a. Der Emir von A >t g ha n i st a n Hot vor seiner Abreise von Agra dem Vizekönig einen besonderen pri vaten Abschiedsbesuch gemacht und ibm »eine autzerordentliche Be'riediguiig über den Verlauf ieincs Besuches ausgesprochen. Amtlich betrachtet man den Verlaus diests Bestichcs ms einen ansge vrochcnen Erfolg. OertlicheS unv Sächsisches. Dresden, 17 Januar. Zur Ncickstaaswalil in Sacksen. Der Konservative Verein in Dresden hatte für gestern eine Mitgliederversammlung nach dem „Kronprinz Rudolf" cin- beruseii, in der die Aufstellung der Kandidatur Unrasch eingehend erörtert und begiünde! wurde Herr Buchbindervberincister ll n- rasch selbst führte in einer längeren Ansprüche aus, wie cs ihm nicht leicht geworden sei, die Kandidatur zn übernehmen, und skizzierte dann seinen schon mehrfach präzisierten nationalen Stand punkt. Am^Schlusse gab er dem Wunsche Ausdruck, datz in Dresden der Sieg eines nationalgesinnte» Kandidaten herbeigesührt werden möge. Es sei gleich, ob er oder Landgerichtsdirektvr Dr. Heinze gewählt würde: wenn er nur mit dazu beigetcagcn habe, datz überhaupt ein nationaler Kandidat de» Sieg erringe. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Pros. Dr. Gravelins, dankte Herrn Unrasch und bat, datz sich recht viele Mitglieder des Vereins dem W.rhlkointtee am Wahltage zur Verfügung stellen möchten. Nach einer längeren Aiisrpiache, in der noch verschiedene Wünsche zum Ausdruck gebracht wurden, wurde die Versammlung geschlossen. Ans dem 4. Wahlkreise Dresden-Oken st odt wird uns geschrieben: Da die Nationallibcralen leinen Kandidaten Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau derKönigiichenHof. theaIer. Im O p e r nha rrs e wird Sonnabend, den 19. Ja nuar, die dreiaktigc Oper „Mignon" von A. ThomaS mit Trau Sigrid Arirolidßon vvn der OvöraComique in Paris n der Titclpartie auistpLührt. Tie übrige Besetz»na ist die folgende: Philine — Trau Abendrotb, Wilhelm — Herr Jäger. Lotdario — Herr Ptoschkc, Triedrich — Herr Erl. Jarno — .Herr Wächter. Lacrtes — Herr Nebusckika. c' Der Direktor der König!. Oessentlichen Bibliothek Geheim rat Professor Schnorr von Earolsseld tritt in den R » besta » d : sein Nachfolger wird der Staatsarchivar Ober- regtcrungsrat D r. Ermisch. f* rtönial. Hosoper. „Bioletta." Sigrid Arnolds»». Es hat etwas Befremdendes an sich, datz wir Trau Sigrid Arnoldson erst jetzt im Rahmen unserer Hosoper kennen lernen, nachdem sie seit zrvanzig Jahren an allen bedeutenden Bühnen des zivilisierten Europas als „Star" gerühmt und gefeiert und in den Zentren der Kunststädte immer und immer wieder will kommen geheitzen worden ist. Wie dem auch sei, Frau Arnoldson ist gestern endlich auch hier aufgetreten, und der arotze Erfolg vor ausverkauftem Hause hat ihren Nus nun auch sür Dresden bestätigt. Was wir von ihr ans persönlicher Erfahrung wissen, fordert zur gröhten Wertschätzung heraus. Ihr Gejangsmeister war Moritz Strakosch, der berühmte Lehrer der Adclina Patti. Er war es, der ihr die Kunst der französischen und der italienischen Gesangschule lehrie, dieser veritable Meister des bsl aanta, der alle Geheimnisse der Cantilcne, alle Künste des virtuosen Singens der grössten Sängerinnen seiner Zeit noch seit im Lhr hatte und sie, wie kaum ein anderer, auf seine Schülerin nen zu übertragen verstand. Mit solchem Schatze des Wissens und Könnens, grotz und individuell von Talent, trat Frau Arnoldson seine Dänin, 1864 geboren! blutjung in die Oefjent- lichleit, um sich nach wenigen Jahren den Nus einer europäischen Berühmtheit zu erwerbt'» iirrd die Aufmerksamkeit so lebhaft aus sich zu lenken, datz ihr Ehren und Auszeichnungen besondc- rer Art zu teil wurden. Eine der bekanntesten und bedeutend sten war, datz Ambr. Thomas für sie die ursprünglich iür Alt gesetzte Ralle der Mignon für Sopran umschrieb und die Partitur, soweit die Nolle in Frage kommt, darnach ein- richtete. Nachdem sie die Mignon mehr als hundert Male gesungen, war sie es auch, die zur Fe-ier der 1000. Vorstellung in die Pariser Komische Oper berufen wurde, der sie an erster Stelle noch heute ongehört. Aus diesem Rollenfache der jugendlich dramatischen und der KoloraturuSängerinnen ist sie nie herausgctreten. Sie weitz genau, datz sie dazu in ihren künstlerischen Qualitäten und ihrer Aeuherlichkeit wie geschaffen ist. Ihre schlanke, biegsame und mädchenhafte Erschein»na. an der alles Nerv und Rasse z» jrln scheint, der schön geschnittene, edle Kopf, der in seinen zarte» Linien etwas Sphinxartigcs an sich hat, prädestinieren sie zum Lyrischen- und Äomantiichen mii gleicher Entschieden heit, wie ihre st i in ml ich« Begabung direkt ans dieses Kunstgenre hinwcist. In diesem steht sic seit zwei Jahrzehnten in der vordersten Reihe der internationalen Celebritälen. Datz Dresden ihre Bekanntschaft etwas später, als andere hervorragende Kunststädte macht, hat den Nachteil, Frau Arnoldson nicht mehr in der ganzen Frische und blühenden Schönheit ihrer stinimlichcn Begabung ichätzen zn können. Denn zu überhören ist nicht, datz Zeit und Studium, datz die restlose Reise der Kunst auch an diesem kostbaren Material nicht spurlos oorübergegangen sind, datz ein leises Vibrato an die Vergäng lichkeit alles Schönen mahnt. Aber noch ist genug geblieben, das zur vollen Bewunderung hinreisst. Vor allem hat sie das in vollstem Matze, was man die Souveränität der prima- ckann« assaluka nennt: etwas Künstlcriscki-Köiiigliches, von Sängerinnen gewöhnlichen Schlages nicht Nachahmbares. Mit ihr steht eine Persönlichkeit auf der Bühne, aber eine von Geschmack und Distinktion, der es fern ist, den „Star" zu zeigen. Leicht, scheinbar spielend fließt ihr die Musik von der Lippe, in einer meisterlich ausgebildctcii Skala und einer gleich vollkommenen Pbrasierung. Die leichte Verschleierung des Tones hört sich dabei an, wie eine unter der Sordine gespielte Amati — ein gedeckter, mysteriöser Klang, der sofort fesselt und im Ohr hasten bleibt. Alle Mätzchen und Kunststückchen der Effekt- und Fortesängerinncn, der sogenannten Blender: cnd- lose Triller, gekünstelte Cadenzcn, das nnmotivierte, geschmack lose Aushalten einzelner Töne, das „Wohnenbleiben" aus der Dominante, um dann knallig, sozusagen unter bengalischer Be- leiichtung abzuschliehcn, und dergleichen mehr, sind ihr fern. Sie bleibt immer und stets Künstlerin und im Rahmen dessen, was der Komponist beabsichtigt. Die gleiche Vornehin- heit wahrt sie ihrem Spiele. Auch hier nichts Aufdringliches oder Komödiantenhaftes. Ihre Violetta ist eine Dame der grossen Welt, von angeborener Eleganz und dennoch ein von Wärme und Seele durchdrungenes Wesen, das sich nach und nach zur Heldin, wenn auch nur zur Salonheldin auswächst, mit echten Tränen und echtem Empfinden. Sie zerstört durch Asfcklationen und forcierte Affekte niemals die Linien, die der Darstellung durch die Musik vorgeschriebe» sind, und gibt lo sehr feinsinnig nur das, was diese in der Tat ausdrückt. So endet ihr Spiel, eckst und treu nach Verdis Intentionen, auch nicht mit dem Schrecken eines pathologischen Prozesses, sondern in einem sanften, frommergebcnen, wenn man will, liebens würdigen Sterben. Wie es sein soll, liegt sie schlietzlich wie ein unschuldiges Kind auf dem Sterbelager^ohne blendende Obuancen sür den Schmerz und den abstotzcnden Stimmungswechsel banger Todesahnungen. Alle Achtung der gestierten Frau, die sich so rein und keusch die Hoheit ihrer Kunst zu erhalten weih. An der von Herrn Kapellmeister Malata mindestens sicher und exakt geleiteten Aufführung ist vor allem der Vater Gcrmont des Herrn S ch c i d c in a n t e l «ls eine der hervor- ragendsten Leistungen des Abends zu rübmcn. Er sang namentlich die berühmte Eantilene vor dem Sobne im zweiten Akte so hinreitzend schön und künsllcriscb vollkommen, datz <r Gefahr Ires, sie wiederholen zu »lüsten, Datz er es nicht tat, rechnen wir ibm als Zeichen vornehm künsilcriick'cn Gcichinackcs besonders bock, an. Um so mehr versagte dagegen Herrn Jägers Alfred. Er war meist das direkte -Gegenteil dessen, waS er sein soll. Auch andere im En'euib'e der „Violetta" waren kaum mehr als das. II. Ki, ^ lieber die Anschassniigen von Kunstwerke», die der Rat der St, aM Dresden in den Ieibre» 1806 bis 1905 in-eist ans Ausstellungen aus den dazu bewilliglcn öiie»ilichci> Mitteln erworben hat, ist -dem Stadtoerardueteukollcaium eine Zu- stmmcnstcllnng zuaeganaen. Danach sind nn ganzen verausgabt worden 93 491 Mi, 50 Psg, dnrehscbnilllich i» jedem Jahre also rund 9350 Mk, 77,5 Prozent duner Summe, nämlich runo 72 200 Mk,, sind verwandt worden zu Erwerbungen auf Aus stellungen, und zwar: auf der Ausstellung des Sächsi ckien Handwerks und Kiinitgewerbeö 1896 rnn-d 10 100 Mü„ aus der Deutschen Kunstausstellung 1899 rund 20 000 Mk,, aus der Internationalen KniistaiiSstcllnng 1901 rund 21 400 Mk, auf der Sachs. KunslanSstcllnng 1903 rund 8000 Mk,, oin der Städlc-Ansstclluiig 19(13 rund 2800 Mk, und auf der grotzcn Kunslausstellnng 1904 rund 9900 Mk, D-er weitaus grötzeoe Teil, 82,2 Prozent -- 80600 Mk.. ist an Künstler ,.nd Künstle- rinnen, 17,8 Prozent -- 12 900 Mk. an Handwerker und Gc- ivcrbtrcibende aller Art sTuckster, Dchlosser. llbrmackcr, Meeda- nikcr, Gold-ckiiniede. Kiinstlöpstr nsw.j gezabll worden. Aligestben von dem herrlichen Bisüiarckbilde Lcnbachs. das sich im ^uadl- niiistnm besindci und iör den billigen Brest von A»oO Mk. an- gekanit werden konnte, und dem sür 8158 Mk, hcrgeiiellt-en Ab gusse des Grabdenkmals Mix morls von M Bartholoms, der ui der König!, Sknlpiurcn'ammlung ainaeiiell! ist, sind ent sprechend dem Zwecke der Ankäuse, nur Künstler aus Dresden und seiner Umgebung bedacht worden, und 'omcit irgend mög lich svor allem bei den Oelgeinälden, Pastellbildern, Aauarellen. Radierungen und Zeichnungen! solche Werke ausaciuchl worden, -die a„t Per-öiilichiciten oder Oerlnchkcilen mistrer Siadt Be- ziig haben. An plasli chen Kunstwerken sind erworben worden: Der Bronzegntz Zwei Mütter saus der Bnrgerwiest! von Ep:er -für 20 000 Mk,. die mächtige Zeniaureniiaur sam Eingangs zum Wolishiigel! von Pclrcnz sür 6000 Mk, die Bronze Bacchusopier von Schrcitmüller tim Staotmuseiim! sür 1100 Mk., die reizende Mndchensigur von Dinienis uir 1000 Ml., die eben'o wie die Bronze--N>re von Nöder !700 Mk ! i»i Zimmer des Oberbürgermeisters steht. Dr, Pe'cbels Bronzerclief von Sl.-V, Flockcmann <ebcnda> für 200 M!, und 2 Plaketten lDraesekc und Klingerl von Sturm und Pst'i'cr lebend,i> sür sc 100 Mk, Unter den Malern lind verneien: Kuehl mit 7 Oel- gemäldcn tAnstchten Dresden«! sie kosten insge'ami 13 400 Mk, und sind durch ihre Äinstellnng im Stodiinnicum icder- mann zugänglich gemacht —. Bantzcr und Kietzling durch die
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview