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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140806012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914080601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914080601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-08
- Tag1914-08-06
- Monat1914-08
- Jahr1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1914
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88. Jahrgang, L16. vezug«-Gebühr »t,rUII»»r>. Ilir Dre». tei «tigitch >i»et- >mUt,n Auiraaun, <an S»nn- und Monlog-I, mir «tmnay I,iN» M., durch au,wavig« 5Unn. miMonilr« bi« j,« M. Bel einmaliger Zu. ilrllung durch die Post LMlolinkBellrNgkld). «u.Iand: Oester« reich-Ungarn »,1b str., Schweiz b.as 8rk«., Ziaiirn 7,1? Lire. — Nachdruck nur mit deutlich«» Quellen, anaab. c„Vre»bner «achr.">Mstig-Un« »erlang!« Manuskripte werd.nichlausdewahrt. lil Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. bammelnummer für sämtl. Telephonanschlüsse: 85841 Nachianschlutz: 20 Vit. sii>E feiorcluueckeer n» I>» vrelekig. , foncksnI-Ltioco/ocks > /?sstm- e/»ocol»6o )j>re Issel SÜH e/»ocola6o 1 SsQ»o ?ee <4 ttg. vors 2,»o hl. ossssn/',«5- Lseton 2.3 v.4 Donnerstag. 6. August 1914. A«»eigen-rartf. Annahme von Anilin, tiaungen dt» nachm. 8 uhr, Sonntag» nur Marlenslrahe »8 von II dt» >/,l Uhr. Di« etnlpolllge Zelte (etwa 8 Silben, s» P,., die zweisualiige Zeile aus 2-riseile 70 Pi., di- zweispalt. Sieklameieile l.bv M. gninilie». dlachrtchten aus Drea« den die einspall. Zeile Lb Ps. - In S>u,n. mern nach Sonn- und Aeieriagen erhShier Daris. — Auswdriig« Ausirlige nur gegen BorausbeMhIung. — ZedeiBelegblalllvPl. Hauptgeschäfts st eile: Marienstraste8^/40. auto-pnsumstiks :: jecles ssabristat. :: ssrepgrsluriverk Stätte 0re!llen-ü., Vlittoriartriike 1S. 2°?^ ^ mstsur - I'tioto^l'spti te. WIIlllN^kllWSVllS eiets neuerten Votums. N«»«I lillligl. 0. PMI. »llll. Lsri iWI, «silsti-. rs. . k.ööiinies Ii'otkei'6aptsnsclilaucti> -HE- q.ttaL/)>q'/Z-L''-c/sE/7x Ser Krieg gegen Rußland, Frankreich und England. Das Meisterstück englischer Perfidie. — Die Erneuerung des Ordens vom Eisernen Kreuz. — Ein Ausstand in RuMch-Polen? England hat sein Meisterstück vollbracht. Es hat sich in seiner Perfidie selbst übcrtrvfsen. Das Wort vom per fiden Albion ist in ungeheuerlichster Weise an Deutschland zur Wahrheit geworden. Die Kriegserklärung Englands gegen Deutschland ist in geradezu frevelhafter Weise herbeigezerrt worden. Wie der Schütze aus dem Hinter halt, so hat John Bull seinen giftigen Pfeil gegen den Rivalen abgeschossen, ihm die Pistole auf die Brust gesetzt, ihm demütigende Erklärungen abzwingen wollen, und als er diese nicht erlangen konnte, sofort mit der Kriegs erklärung geantwortet. In wenigen Stunden, fast blitz artig, hat sich daS alles abgespielt. Donnerartig hat es aber auch eingcschlage» im deutschen Volke, und orkanartig soll der Widerhall sein. Nur ein Schrei der Entrüstung wird in Deutschland sein über daö zynische Verhalten Englands. Aber das englische Volk soll auf Granit bettzen, wie die Franzosen und Russen. Nun gibt es keine Schonung, keine Rücksicht mehr. Unsere Flotte ist so kampfbereit wie die englische, sic wird ihren Mann stehen bis zum äußersten. Ein Granatenhagel wird die Antwort sein auf die englische Zumutung. Wir werden fürchterliche Musterung halten unter den englischen Blaujacken, furchtbar und blutig wird die Abrechnung sein» aber nicht zum Vorteil Englands. Auch wir haben Waffen in der Hand, dem englischen Han del ungeheure Wunden zu schlagen, und Herr Grey täuscht sich gewaltig, wenn er glaubt, daß England durch aktive Beteiligung am Kriege weniger litte, als wenn cS sich neutral verhielte. AuS diesem Völkcrringen wird es nicht mit der alten Stärke hervorgehen. An allen Ecken und Enden der Welt wird seine Machtstellung erschüttert wer den, in Europa, Indien, Aegypten und Ostasien. Deutsch, land kämpft nun um sein AcußersteS, um sein Leben, seine Freiheit; eS wird diese Freiheit bis zum letzten Bluts tropfen verteidigen und lieber untergeben, als daß cs duldet, baß fremde Eroberer ihm den Fuß auf den Nacken setzen. Ueber Nacht hat England unS überfallen. Wir wieder holen eS noch einmal, es hat sein Meisterstück an Perfidie vollbracht, eS hat die Freundschaft für Frankreich und die Interessengemeinschaft mit Rußland der deutsch-englischen Verständigung vorgczogen. Dahin sind alle Redens arten von Verständigung mit Deutschland, vergeblich alle Bemühungen unsererseits nach einem guten Einvernehmen mit England gewesen! In der Maienblüte ist daS deutsch-englische Einvernehmen, bas im Valkan- kricge sich in so verheißender Weise angcbahnt hat, von Großbritannien geknickt worden. Aufrichtig und ehrlich hat Deutschland den Frieden mit dem englischen Vetter gesucht, in würdevoller und selbstbewußter Weise hat es alles getan, um England von seiner Friedensliebe und seinen guten Gefühlen zu überzeugen, cs hat alles nichts genützt, der uralte Krämergeist, der Han- üelsnetd.dcr Haß deS Rivalen ist wieder in Eng land mächtig geworden, und alle Vernunftgründc, alle Be rechnungen, alle Erwägungen der Zivilisation und der Menschlichkeit sind über den Haufen geworfen. Und warum das alles? WaS hat Deutschland ge tan, das England so furchtbar reizen konnte? ES hat auS Gründen der militärischen Sicherheit Belgien und auch der englischen Negierung zu verstehen gegeben, daß cs die Neutralität Luxemburgs und Belgiens nicht respek tieren könne, solange der Kriegszustand mit Frankreich dauere, daß cs aber bereit fei, volle Garantie für die Integrität und Territorialität der genannten Länder nach Beendigung deS Krieges zu übernehmen. Also zwar ein Bruch des Völkerrechts, aber durch die Notwehr gerecht fertigt. Ein Notbehelf ist cS, denn wir wissen seit langem, ö^ß eine französische Armee an der belgischen Südgrcnzc bereit steht, durch belgisches Gebiet nach dem Nicdcrrhcin zu marschieren und da in verhängnisvoller Weise in unsere ' Flanke zu stoßen und unseren ganzen Aufmarsch an der Wcstgrcnze zu stören. Unser Generalstab hatte aus zuver lässigster Quelle die bestimmte Mitteilung, daß von der Maas her der Einbruch einer großen französischen Hcercs- abteilung bcvorstand, so daß man mit einem gewissen Recht ein gleichzeitiges Betreten belgischen Bodens durch franzö sische und deutsche Truppen erwarten konnte. Kommen wir nicht zuvor, so sind die Folgen unberechenbar. Die militärische Sicherheit zwang uns deshalb, alle politischen Erwägungen beiseite zu las sen und uns Gewißheit zu verschaffen, wie Belgien sich zu einem Durchmarsch deutscher Truppen durch sein Gebiet verhalten würde. Belgien will darin einen Angriff auf seine Ehre sehen und wendet sich hilfesuchend an England. Und England macht die Sache Belgiens zu der seinen und macht aus dem geplanten Bruch des Völker rechts den ossus belli. Acußcrlich korrekt, verlangt cs über den belgischen Fall von Deutschland eine Erklärung, aber diese geforderte Erklärung märe so verletzend sür deut sches Ehrgefühl gewesen, so scharf in ihren Wirkungen, daß Deutschland nur um den Preis einer Demütig ung hin daS englische Verlangen hätte bewilligen können, und das durfte, daS konnte die deutsche Regierung nicht zu lasten. Doch wie korrekt auch äußerlich das Verhalten Eng lands erscheinen mag, politisch, moralisch und rein mensch lich gesprochen hat England ein freventliches Spiel mit Deutschland getrieben. In Wahrheit war cs nicht die Sorge um die Neutralität Belgiens, die England zu diesem unseligen Schritte trieb, sondern nur das Verlangen, dem französischen Freunde beizuspringen und selbst bei dieser Gelegenheit sein Schäfchen tnS trockene zu bringen, dem verhaßten Rivalen einen tödlichen Stoß zu versetzen. Die gewundenen und zweideutigen Erklärungen Sir Edward Grcys in der Unterhaussitzung am Dienstag lassen darüber keinen Zweifel. Da hat dieser Mann, der sich jetzt als Tugcndfrcund aufspiclt, die lächer liche Redensart ausgestellt, daß England seine Inter essen und Verpflichtungen nicht verschachern könne. Bisher hat man immer nur von amtlicher englischer Seite gehört, daß England keine Verpflichtungen Frankreich gegenüber habe. Nun wird cs klipp und klar, daß Großbritan nien einen ganzen Haufen von Verpflichtungen gegen den französischen Busenfreund hat. Da soll England den Schutz der französischen Nordküstc übernehmen. Da sind detail lierte Marineübereinkommen zwischen den beiden Admiralitäten getroffen, da sind Abmachungen aus der Zeit des Höhepunktes der Marokko-Krisis von 1911, wo England auf dem Sprunge stand, Deutschland zu überfallen, da sind endlich Beratungen und Abmachungen aus dem Jahre 1012, also aus der Zeit deS Balkankriegcs, wo England fort und fort Deutschland ein freundliches Gesicht zeigte und angcb- l i ch zur Erhaltung deS Weltfriedens mit ihm zusammcn- arbcitcte, alles dieses mit dem echt englisch-jesuitischen Vor behalt, daß die Freiheit der englischen Negierung dadurch in keiner Weise gebunden würde. England hat also Frankreich keine schriftlichen Versprechungen abgegeben, aber cs hat ihm unter der Hand alles versprochen, was cs haben wollte. Es hat gleichzeitig in der heimtückisch sten Weise Deutschland betrogen, da cs in der selben Zeit, wo cS Frankreich diese Versprechungen gab, mit der deutschen Negierung über eine Weltvcrständigung ver handelte. Auf solches Verhalten gibt cs nur ein echt deut sches, kräftiges Pfui! Englands Verhalten ist vor der Weltgeschichte gerichtet. England hat mit dieser Parteinahme für Frankreich, die zweifellos früher oder später gekommen wäre, die schlechte Sache Frankreichs, noch mehr aber die grenzenlos vcr- abschciinngswürdigc Sache Rußlands und Serbiens zu der scinigcn gemacht, eS identifiziert sich letzten Endes mit den serbischen Königs- und Fürstenmördcrn. Dieses selbe Eng land, das jetzt heuchlerisch für die Sache der neutralen Staaten nnd sür das Völkerrecht cintritt, eS hat sich selbst früher und jetzt die schlimmsten Ucbcrgrisse gegen daS Völkerrecht zuschulden kommen lassen, cs hat im Jahre 1807 mitten im tiefsten Frieden die dänische Flotte vernichtet, es hat ein andermal Alexandrien, die ägyptische Hafenstadt, in Brand geschossen, weil cS damit seinen Interessen zu dienen glaubte, cs hat im Burcnkricge allen Regeln des Völker rechts zuwider giftige Kugeln und Granaten verwendet, es hat bis zu diesem Tage der Abschaffung der Kaperei sich widersctzt nnd das Privateigentum im Kriege mißachtet. Gott sei es gedankt. Endlich ist diesem Volk die h euch- lerischc Maske vom Gesicht gerissen. Der Ring schließt sich. Der ganze Dreiverband steht gegen uns auf. Nun gut, wir werden auch diese Gefahr zu be stehen wissen. Feinde ringsum! Viel Feind', viel Ehr'.' Die Spannung ist nach allen Seiten gelöst. Tic deutsche Kriegsflotte, die das ganze deutsche Volk mit seiner Liebe umfaßt, die Schöpfung Kaiser Wilhelms II.. sie wird ihr Meisterwerk vollbringen. Wir aber schließen. mit dem alten Nus: Stolz weht die Flagge schwarz-wciß-rot Von unseres Schisses Mast! Dem Feinde weh, der sic bedroht. Der diese Farben haßt! » Beschlaqnahtne russischer Staatsguthaben. Bei der Bayrischen Bcrcinsbank in München wurden lOvüVMark russisches Staatsguthaben, der Nestkrcdit des bisherige» russische» Gesandten, beschlagnahmt. Die Aufhebung des diplomatischen Verkehrs Deutschland— England—Frankreich. Man nimmt in Berlin an, daß Fürst LichnowSkv, der Vertreter Deutschlands am englischen Hose, von der britischen Regierung seine Pässe zugestcllt erhalten und sich nach Deutschland begeben hat. Der französische Bot schafter in Berlin Jules Eambon hat Dienstag abend in aller Stille, während die allgemeine Aufmerksamkeit aus das englische Vvtschafterpalais konzentriert war, die N e i ch s h a u p t st aö t verlassen, um sich aus Umwegen nach Frankreich zu begeben. Ter englische Botschaf ter Sir Edward Goschen befindet sich noch in Berlin. Er hat aber, wie von verschiedenen Seilen versichert wird, die Nacht zu Mittwoch in einem Hotel zugcbracht und dürste von diesem aus in aller Stille die Abreise aittreten. Mehrere Attaches und Kaiizlcibcamtc verließen um 12 Uhr das Votichasterpalais. Rückkehr des deutschen Botschafters ans Petersburg. Der bisherige deutsche Botschafter in Peters burg, Graf PourtalLS, ist gestern vormittag 11 Uhr am Stettiner Bahnhof in Berlin mit dem ganzen Personal der Botschaft angckvmmc n. KricgögottcSdicnstc. Mittwoch vormittag zwischen 10 und 11 Uhr fand im großen Sitzungssaal«: des Abgeordnetenhauses in Berlin ein K r i e g ö g v t t c S d i c n st statt. In München fand unter Teilnahme des Königs, der Königin, sowie der noch nicht in der Front stehenden Prinzen, der Vertretungen der staatlichen nnd städtischen Behörden und unter dem Zudrang einer gewaltigen Volks menge Mittwoch vormittag 11 Uhr im Dom ein feier licher B i t t g o t t c s d i'c n st statt, bei dem der Kardinal v. Bettingcr den Segen des Himmels ans die im Felde stehenden Truppen hcrabslchtc. Das Königspaar war bei der Abfahrt von der Kirche Gegenstand herzlicher Kund gedungen. Auch in der evangelischen Maithäuökirchc wurde vormittags ein Bittgottesdienst abgchalten. Fiirsorgcmaßnahmcn in Berlin. Der Magistrat von Berlin hat der Stadtverordneten versammlung die Vorlage über einen O-Millioncn-Krcdit unterbreitet »nü die Verwendung der Summe angegeben. Zugleich ersieht man aus der Vorlage, daß die städtischen Behörden, schon als die politische Lage sich ansing, zu ver schlechtern, in Gemeinschaft mit den Vertretern von Reich und Staat die notwendigen Maßnahmen zur Be schaffung von Lebensmitteln getroffen hat. Das geschah in aller Stille, um eine Beunruhigung des Marktes z» vermeiden. Es sind vorläufig zur Verfügung der städti schen Behörden 22 000 Tonnen Mehl, ferner sind — auch nur vorläufig — sür 150 000 Mark .Konserven. Gemüse. Reis usm. angclaust worden. Ueber die Unterstützung von l irinusox spun^
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