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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.09.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360929022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936092902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936092902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-29
- Monat1936-09
- Jahr1936
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Das Kabinett Blum gerettet Sie Mbkungsvortage von -er Kammer angenommen Bart«, 29. Septembrr Die franzSftsche Kammer hat -le Währung-Vorlage in ihrer Gesamtheit mlt SS« zu 221 Glimmen angenommen. Die Regierung hatte -ie Vertrauensfrage nicht gestellt. Vie Kammer hat sich -araus aus Mittwoch 2l Ahr vertagt. Die Kammersitznng, die am MontagvormUtag des«««, war am DieaStag früh «och nicht beendet. Nach Annahme der Artikel 10 bis 18 des zweiten Ab schnitts, der die Maßnahmen Uber die Beschlagnahme von Gold und gegen die Spekulation enthält, gab der Kammer präsident bekannt, daß auf Vorschlag einiger Abgeordneter der Volksfront die nächsten Artikel der Regierungsvorlage, die ursprünglich die Bestimmungen über die gleitend« Lohnskala enthielten, durch einen neuen Wortlaut ersetzt werden sollen. Danach soll die Regierung bis zum 81. De zember 1»3S bevollmächtigt werden, auf demBerord- nungSwege Maßnahmen zur Verhinderung der Preissteigerung und zur Wahrung der llaustraft des Franken zu treffen. Hierauf erklärte Ministerpräsident Blum u. a., die Kammer könnte die Re gierung stürzen aber die vollendete Tatsache der Abwertung nicht mehr ändern. Die Negierung habe versucht, die fran- zösiiche Wirtschaft anzukurbcln und sich mit einem Ausruf an das gehortete Kapital gewandt, ohne jedoch Erfolg zu haben. Immerhin hätten sich Ende August Anzeichen für ein« Be lebung der Wirtschaft geltend gemacht. Diese Entwicklung sei aber unterbrochen worden, da geipiße auswärtige Ereignisse das Land mit Sorgen erfüllt haben. Blum nannte in diesem Zusammenhang die Ereignisse in Spanien, die Einführung der zweijährigen Dienstzeit in Deutschland, die Notwen digkeit eines verstärkten RttstungSprogrammS in Frank reich und die Verbreitung einer Angstpsychose in Frankreich. Alles dies habe die normale Entwicklung gestört. Der Druck auf den Franken habe sich erneut verstärkt, und der Goldabfluß habe einen beunruhigenden Charakter an- genommen. Tie Bedeutung des Abkommens mit England und Amerika bestehe in der Verständigung der drei Länder über ihre Friedensaktion. Die glückliche Durchführung dieses Ab kommens habe jedoch de« innere« Friede« in Frankreich znr Voraussetzung. Die Ordnung in Frankreich dürfe nicht gestört werden. Die Negierung sei daher entschlossen, die öffentliche Ordnung zu schützen gegen jedes Unterfangen, das die Souveränität de» Volkes oder die republikanischen Einrichtungen beeinträch- tigen würde. Ministerpräsident Blum führte weiter aus: Die Fabrik besetzungen ohne Entscheidung der verantwortlichen Arbeiter organ« dürsten nicht zur Gewohnheit werde». Die Besetzung der Fabriken dürfte und werde nicht andauern. Da» Ver trauen der Arbeiterschaft in die Regierung der Volksfront werbe e» dieser ersparen, andere Mittel in Anwendung zu bringen, al» die der Versöhnung und Vermittelung. Ein Zwischenruf eines rechtsgerichteten Abgeordneten bezeichnet« den Ministerpräsidenten als Diener beS Gewerk- schastSführerS Iouhaux, waS ihm einen Ordnungsruf des Kammerpräsidenten einbrachte. Der Ministerpräsident setzte dann die Grllüde auseinander, die ein« Aenderung des Wort- lautes der Artikel 14 und folgende erforderlich machen. In seiner bisherigen Fassung (gleitende Lohnskala) erwecke Artikel 14 den Eindruck, als werbe die Frankenabwertung eine Preissteigerung Hervorrufen. Theoretisch dürfte die Frankenabwertung nur auf Preise der Einfuhr waren zurllckwtrken. Die Negierung sei mit der von den Abgeordneten der Volksfront vorgeschlagenen neuen Fassung einverstanden, di« ihr «tne Waffe zur Bekämpfung der Preis steigerung in die Hand gebe. Der abgeänderte Artikel 14 wurde daraufhin von der Kammer angenommen. Zu Artikel 21 beantragte der rechtsgerichtete Abgeordnete Marin eine Abänderung zur Wiederauswertung der Lebensversicherungen. Dieser Abänderungs antrag, der von der Negierung und dem Finanzausschuß der Kammer bekämpft wird, wurde durch eine Abstimmung ab- gelehnt. Die restlichen Artikel der Vorlage, Artikel 22, 28, 24 und 25, wurden ebenfalls angenommen. Dann wurde in die Abstimmung über die Währungsvorlage als Ganzes ein- getreten. Nack der Annahme beschloß die Kammer, sich bis Mittwoch 21 Uhr zu vertagen, um dann gegebenenfalls die Vorlage, die inzwischen den Senat durchläuft, erneut zur Lesung zu bringen. MMN« IM» SM« »k« R«Mai»M»IM«U Ein Erlaß -es Führers Berlin, 2ü. September. Im Reichsgesetzblatt vom 28. September 1986 wird ei« Erlaß des Führers «nd Reichskanzlers über die Daner der Dienstzeit deS ReichSarbeitSdienjteS »nd die Stärke des ReichSarbeitSdienjteS «nd des Arbeitsdienstes für die weibliche Fugend vom 28. Sept, verössentlich«, Danach beträgt in Ergänz««« deS ReichSarbeitSdienftgefetzeS vom rs Juni 1885 die Dienstzeit im RetchSardettsbienft für all« arbeitSbleustsähige» Wehrpflichtig«« et« halbes Jahr. Die S1 ärke d«S ReichSarbeitSdtensteS ist lnnerhalb der Zelt vom Oktober 1986 bis Anfang Oktober 1SS7 ans 288880 Man« (einschließlich Stammpersonal), in der Zeit bis An» fang Oktober 1988 a «f 275 888 Ma « « jeinschließlich Stamm» personal), in der Zeit bis Anfang Oktober 1V8V a «f H88 888 Man« (einschließlich Stammpersonal) z« erhöhe«. Der vor» liinsig «och aus freiwilligem Eintritt beruhend« Arbeitsdienst für die « etbltche Jugend soll planmäßig znr Vorbereitung der ArbeitSdienftpslicht weiter entwickelt «erde«. Di« Stärke des Arbeitsdienstes für die weiblich« Jugend ist in der Zeit vom April 1987 biS März 1988 ans 25 889 ArbettSmaiden («tu- schließlich Stammpersonal) z« erhöhe«. Gtn -unkel-lame DAF Mantel kommt Berlin, 2S. September. Der Leiter deS Organisationsamtes der DAS, Klau» Selzner, hat angeordnet, daß ab sofort zum DAF-Fest- anzug passend ein dunkelblauer Raglanmantel mit verdeckter Leiste und zwei eingeschnittenen Gettrntaschen mit Patte getragen werden kann. Der DAF-Mantel, der nur bet -en von der ReichSzcugmetsteret zugelassenen Schneider.» und Geschäften bezogen werden kann, kann auch als Straßen mantel zu jeder anderen Zivtlkleibung angelegt werden. Steel Ehrenführer -er DAF Funsmannschaft Berlin, 2V. September. NeichSletter Dr. Ley entbietet in einer Bekanntmachung -en aus dem ReichSarbcitSdtenst auSschetdenden jungen Män nern ein herzliches Willkommen der DAF und ihre» Amte» Arbettsdank. Er gibt seiner Freude darüber Ausdruck daß die jungen Männer des Spaten» in die vielen Arbeitsstätten die im Arbeitsdienst eingeprägte nattonalsozialisttlche Auffassung vom Wert und von der Würbe der Arbeit mitbrinaen, weiter hin aber auch das im Arbeitsdienst anerzogene Pflicht- und Ehrgefühl und den Geist der Kameradschast, der die Grundlage sür jede Werk- und Volksgemeinschaft sei. Wie Dr. Ley mit teilt, hat ber ReichSarbettSführer Hierl die Ehren- führerschaft über die in die Deutsche Arbeitsfront etn- getretene Jungmannschast übernommen. In diesem Akt liege zugleich bas stärkste Symbol auch sür die Willensrichtung der DAF selbst Um dieser Verbindung mit dem ReichsarbeitS- dtenst sichtbaren Ausdruck zu geben, sollen in Zukunft bi« sich aus ehemaligen ArbeitSmännern rekrutierenden Werkscharen zu ihrer Tracht auf dem linken Aermel daS Abzetchen der ArbeitSdtensttradttion, das ArbeitSdankabzetchen, in Verbin dung mit dem Symbol der DAF, dem Zahnrad, tragen. Nach einer Anordnung des Vorsitzenden Dr. v. Rentel« wird beim Obersten Ehren, und Disztpltnarhof der DAF «tne Große Kammer errichtet. Diese entscheidet in einzigem RechtSzuge gegen Amtsleiter und richterliche Personen der DAF, ferner al» Berufungsgericht für Gauwalter und SV- tetlungSleiter des Zentralbüro» ber DAF. Sie ist mit zwei hauptamtlichen Richtern, drei ehrenamtlichen Beisitzern und einem hauptamtlichen Berichterstatter besetzt. Flugzeug tus Meer gestürzt - Neun Lote Bengasi (Tripolis), 29. September. Ein Flugzeug der italienischen Luftverkehrsgesellschaft streikte beim Rückflug nach Bengasi die Ausbauten «ine» Schiffe» und stürzte in» Meer. Bier Mitglieder-der Be satzung und fünf Speztalarbetter kamen dabet um» Leben. Ein Telegraphist wurde verletzt. Da» Flugzeug war kur, vor der Katastrophe in Bengasi ausgesttegen, hatte in ber Luft ein« Beschädigung erlitten und wollte beShalb schnellstens zu seinem Ausgangspunkt -urückkehren. Merrttttfiher FerfE-rer rerfeE London, 29. September. Nach einem schweren Feuergefecht westlich von Tarif« v « rsenkte der Kreuzer der spanischen Nationaltsten „S l - mtrante Server«* am Dienstag früh den neuen Zer störer der spanischen Marxisten „Gravi na*. i« Lot,, «iso «e«U»n! Berlin, 29. September. Der ReichSoerkehrSminiper gibt bekämet: 142 Toi«, 4184 verletzt« find di« Opfer b«S Straßenverkehr» i» Dentschen Reich »ährens der »ergangenen Woche. An -ie -eutfche Hausfrau DarrL zur Ernährurrgslage Berlin, 29. September. Der „Völkische Beobachter* veröffentlicht am Dienstag grunsätzliche Ausführungen d«S ReichSernährungS- Ministers N. Walther Darrs zur ErnährungSlage, in denen «S u, a. heißt: Ein neues Wirtschaftsjahr beginnt. Wie zeigt sich un» di« ernährungSwlrtschastliche Lage? WaS erwarten Führer und Volk als selbstverständliche Pflichterfüllung? In jedem land wirtschaftlichen Betrieb muß heut« jede einzelne Maßnahme auf da» Gesamtwohl eingestellt sein. Richtunggebend sind hierfür neben -en Zielen der Erzeugungsschlacht vor alle» -ie Anweisungen un- Anordnungen der Marktor-nun g S. organe. Jetzt kommt alle» -arauf an, -aß die deutsch« Land- wirtschaft ihre Erzeugnisse in ständigem regelmäßigem Fluß und zu den festgesetzten Preisen an den Markt bringt. Ge wissenhafte un- pünktliche Erfüllung üer vorgeschriobenen Ab lieferungspflichten ist eine -er dringlichen Forderungen -er Volksernährung. Bauern und Landwirte, die gegen diese Vorschriften der MarktordnungSverbänd« vrrstoßen, schädi gen daS deutsche Volk. Gewissenlos gegenüber dem Gesamt wohl des Volkes handeln auch jene — wenn e» auch nur AuSnahmeerfcheinungrn sind —. die al» Erzeuger, Verteiler oder Verarbeiter aus Gewinnsucht höherePreise fordern, als nach den geltenden Vorschriften zulässig ist. Ich heto« prjt nachdrücklich«« Ernst: Dies« Pflicht vergessene« wird der Gtaet in Zukunft hart ««fassen, «m die Volksgemeinschaft z« schütze», «nd «« -« ver hindern, daß einzelne daS Ansehen nnd bi« Arbeit ganzer BernfSstSnd« ,« «»«ergraben versuche». Deutschlands Lage ist nicht leicht. Nur bet gewissenhafter Mitarbeit jedes einzelnen können wir die un» gestellten, für unser Volk lebenswichtigen Aufgaben meistern. Der national sozialistisch« Staat hat getreu seinem bet der Machtübernahme gegebenen Versprechen die deutsche Landwirtschast vor dem drohenden völligen Zusammenbruch gerettet un- di« wirt schaftliche Lage der deutschen Landwirtschaft entscheidend ver bessert. Die Preise -er landwirtschaftlichen Erzeugnisi« sind au» ihrem die Erzeugung lähmenden Tiefstand hevaus und wieder an -en allgemeinen Preisstand unserer Volkswirtschaft heran geführt worden. Diese Leistungen von Staat und Volkswirt schaft verpflichten die Landwirtschaft, mlt besonderem Eifer den gekennzeichneten Anforderungen nachzukommen, un- ich darf «S hier aussprechen: Die Landwirtschaft wird in tiefer Dank barkeit und im Bewußtsein ihrer hohen Verantwortung wie immer geschloßen zur Stelle sein. Dank den Erfolgen der ErzeugungSschlacht ist di« Er nährung unseres Volke» heute schon zu 88 bi» 85 v. H. — 1927 waren es nach den Berechnungen des Institut» für Kon junkturforschung nur 65 v. H. — aus eigener Erzeu gung gesichert. 15 bis 28 v. H. unsere- Bedarfes an Nahrungsmitteln müßen aber auch heute noch au» dem Aus- lande eingesührt werden. Wir können bet normalen Ernten aus eigener Erzeugung decken den Bedarf an Brot und Mehl zu 100 v.H. Spelsekartosfeln zu 100 v.H. Zucker zu 100 v.H. Frischmilch zu 108 viH. Bet Gemüse und Fleisch erzeugen wir jedoch nur etwa 98 bis 94 v. H. im Inland. Bet Eiern und Molkeret-Erzeug- nissen beträgt die Selbstversorgung etwa 88 bi» 85 v. H. un- bet Fetten sogar nur 50 bi» 55 v. H. Deutschlands Ausfuhr a» Industrie-Erzeugnissen stößt im Ausland auf grobe Schwierigkeiten. Wir können deshalb den Umfang unserer Ausfuhr nicht beliebig erweitern. Den Erlös au» unserer Ausfuhr brauchen wir aber nicht nur zur Beschaffung der un» im Inland fehlenden Leben-mittel, son dern in erster Linie auch sür die Beschaffung von Roh stoffen. Berzicht auf bi« Einfuhr von Rohstoffe« zuannste« einer verstärkte« Lebensmitteleinfuhr würbe bedeute«, baß Millionen deutscher Volksgenossen «teber in ba» Elend ber Arbeitslosigkeit znrückgestoße« »erben. DaS muß aber unter allen Umständen verhindert werben. Daraus geht hervor, baß einzelne Erzeugnisse, bet denen wir heute noch nicht unseren ganzen Bedarf selbst er zeugen, einmal knapp werden können. DaS deutsche Volk wird lieber vorübergehend etwa» weniger Fett oder etwa» weniger Fletsch oder weniger Eier eßen, als ber Geißel der Arbeitslosigkeit in Deutschland neuen Raum -« gewähren. Di« ReichSreglerung erwartet »«»halb ,o» ber bentfche» Ha»Sfra«, daß sie diese gelegentlich austretenden Mängel an einzelne« Lebensmitteln mit «erftändnts aufntmmt «ab b»rch geschicktes AaSweiche« z« «»bereu, reichlicher vorhanbene« Nahrungsmittel« anSgleichl. ES braucht »iemanb Sorg« »» habe», baß er »icht falt werbe« wirb. Da« geringe Opfer, da» wir dem Aufbau eine» starke» Reiche» in Freiheit und Unabhängigkeit hier bringen, ist nur ein Opser an Veguemlichkett. E» gebt »n« um Deutschland» ««sicherte Zukunft. Darum sagen wir die Dinge wie sie sind und wie sie nicht ander» fein können, in dem stolzen Wissen, daß da» beutsche Volk sich seiner Verantwortung vor ber Geschichte bewußt ist.
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