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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192007268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19200726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19200726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-26
- Monat1920-07
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Zrankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die Amtshauptmannschast Flöha, die Staats- und Gemeindebehörden znFrankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Robderg len. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag: C.G.Robberg in Frankenberg i.Sa. «WM- I ! ««»,.! ! .1 »»»E-W»»« , > , , .«.,!! „EN, « 171 Montag Seo 28. Juli IUM nachmittags 79. Jahrgang Brennstoff-Nersorpuna '° vrkkltt, per Zentner 14.20 M«k bet «llortation. Böhme und Teichmann. Die vreunslosfe sind bt» 2». Juli 1S2Ü ad»uh»l«n. sankt verköllt Marke 10. Abrechnung»!«« der SLndler: 31. Juli 1020. Holz-Brrkauf auf dem Realschulplatz N- M'ÄSmÄ und von V.2-5 Uhr nachmtttag» statt (auch Sonnabende». Frankenberg, den 24.2uli 1920. Ortekohlenstell« be» Stadtrate». Sebenömittel-Berkauf " Psund 1 1 1 1 1 Laferslocken 2.20 Mk. sür Safermehl 2.80 , , «artolfelflackea 1.20 , , Selbe Erbsen 2.so , , SrSna Erbsen 1.80 , , Br silbobnea 1.60 , , Frankenberg, am 22. Juli 1920. «Shrkakao lö.- Mk. sür 1 Psund Mar«,leb» 8.70 „ , 1 , EondatSI» 12.— , , 1 , Hauebaitwürze 2.50 , , 1 grobe Molche Sauehaltwüri» 1.S0 , » 1Ilüne Flasche LebenrAittel-AdteUnna de» Stadtrate». i Vn Aufruf der Freiheit. : Berlin, 24. 7. Das Zentralkomitee der Unabhängigen ! sind im Gange. fassung AusnahMevorschrfften für den Bezirk des Wehrkreis kommandos 1 erlassen. Die AusnahMevorschristen treten mit der bevorstehenden Veröffentlichung in Kraft. > ! Me deutschM Schutzmaßnahmen an d:r Grenze. Vom Königsberger Oberpräsidium wird zur äußeren Lage Stockung -e» bolschcwiüischev BormarscheSd Entscheidend« Kämpf« bei Grodno. ! ' G«nf, 24. 7. Der „Match" meldet.aus Warschau: Am Freitag hat die Stockung'des russischen Vormarsches angehal ten. Byalostock wird von den Polen gehalten. Bei Erodno hält die polnische Artjllerlie mit Erfolg den Vormarsch der Russen auf. > ! Gens, 24. 7. Havas meldet aus Warschau: Seit Mitt woch sind 150000 Mann neue polnische Reserven an die gefährdete Nordfront abgegangen. Die erwartete Wendung der Lage zeigt sich in dem russischen Zurückgehen aus dem Gebiete westlich von Grodno. Auf Grodno liegt polnisches Artilleriefeger. i i i In schweren Kämpfen. ' - Warschau, 23. 7. Der amtleche Heeresbericht besagt», a.: Nach schweren Kämpfen nahmen Abteilungen des Obersten Luczynski die auf dem südlichen Ufer des Njemen gelegenen Forts von Grodno. Starke bolschewistische Angriffe in der Gegend von Nosty wurden abgewehrt. Der Feind setzte seine Angriffe in der Richtung Roshany fort. Seine Vorhuten haben diesen Ort erreicht. Augenblicklich tobt dort ein er bitterter Kampf. Südlich des Prispzet wurde der Feind im Gegenangriff aus Rzetschyca hinausgedrängt. In der Gegend von Dubno nimmt der Kampf mit der bolschewistischen Ka vallerie eine günstige Wendung. Die Bolsä^ewisten griffen zwischen Woletschysk und Wokkomea an. Wir mutzten unsere Stellungen aufgeben. Im Gegenangriff wurde der Feind über den 'Zbrucz zurückgedrängt und die Lage wieder herge stellt. Die Eewaltangrijfe des Feindes bei Musityn Milden abgewrhrt. Beiderseits schwere Verluste. ! , Erllioteruust -er deutschen NeutralitStSerklärung Amtlich wird mitgeteilt: ' - > Deutschland hat seine Neutralität gegenüber Rußland und Polen erklärt. Maßgebend sür das Verhalten der deutschen Regierung werden nur dir allgemeinen Grundsätze des Völker rechts sein, da Deutschland und Rußland dein Völkerbund nicht angehören, hinsichtlich der Ans- und Durchfuhr von Waffen, das Haager Abkommen von 1907, das diese zu gunsten beider Teile gestattet, aber jedem Staat« freistellt, sie auch zu untersagen. Der Frirdensvertrag von Versailles zwingt Deutschland nicht zur Abweichung von der Neutrali tät. Zwar hebt er den Friedensvertrag zwischen Deutschland und Rußland auf, stellt aber den Kriegszustand dadurch nicht wieder her (Artikel 116). > i ' Aushändigung der von Deutschland abzuliefemden Waffen an Polin kann nM verlangt werden, da die Waffen nach ausdrücklicher Bestimmung zerstört wer den sollen (Art. 169). Truppentransporte der Alliierten durch deutsches Gebiet sind nur zur Durchführung des Friedens!. Vertrages vorgesehen (Art. 375), können also nicht zur Unter stützung Polens im Kriege gegen einen am Friedensvertrage unbeteiligten Staat vorgenommen werden. > § Der Durchtrausport tschechisch« Soldaten. Zu den in der Sächsischen Volkskammer gemachten Mit teilungen über den Durchtransport von tschechischen Soldaten durch Sachsen wird der „B. Z." von der tschecho-slowakischm Vertretung in Berlin erklärt, daß zurzeit ununterbrochen tschecho-slowakische Truppen aus Sibirien über Deutschland heunbefördert werden aus Grund eines Uebercinkommeus zwi- schien der tschechischen und der deutschen Rrgie^mg. Es wäre Oer KeicdtiMttbrkttrat über Zpa , > Berlin, 24. 7. Am Regierungstische: Reichswirtschastr- minister Dr. Scholz, Reichsfinanzminister Dr. Wirch, W»- nährungsminister Hermes, Reichstagspräsident Löbe. Der Vorsitzende Edle.r v. Braun eröffnet dir Sitzung um 10 Uhr 20 Minuten. Nach Erledigung einig« geschäft licher Angelegenheiten wird in die l Aussprach« über di« Verhändlungm kn Spq und zwar vornehmlich über das Kohlenabkommen eingetreten. Abg. .Im b u sch (Christl. - Bergarbeiter-Verb.): Wir müssen uns mit der Tatsache, daß wir 2 Millionen Tonnen liefern müssen, abfinden. Das Ruhrgebiet kann so viel nicht liefern, wird gesagt. So darf die Frage überhaupt nicht gestellt werden. Wir müssen fragen, kann die ganz« deutsche Kohlenwirtschaft das Quantum liefern, und können wir in der ganzen deutschen Kohlenwirtschaft die Produktion so stet- gern, daß wir trotz der 2 Millionen Tonnen Kohle unsere Volkswirtschaft erhalten können? Wir müssen wenigstens den ernsthaften Versuch machen, das zu erreichen. Zu diesem ernsthaften Versuch zwingen uns schon di: Gefahren, di« sonst entstehen würden. Die Durchführung des Abkommens ist nur möglich, wenn alle gn der Kohlenwirtschaft Beteiligten wirk lich zu Opfern bereit sind. Diese Opfer werden für unser eigenes Volk gebracht. Denn unsere Gegner erhalten dir ihnen zustehende Menge in jedem Falle. Die Erfüllung uw serer Verpflichtungen hängt davon ab, daß wir aus Obe» schlesien mindestens 1/2 Millionen Tonnen bekommen. Abg. St inner (Der Redner spricht so leise, daß er fast nicht zu hören ist. Unter großer Unruhe drängen sich die Mitglieder des Neichswirtschastsrates vor der Redner tribüne zusammen): Das Spa-Äbkommen wird uns hinter den Stand vom Sommer 1919 zurückwerfen, obwohl in- inzwischen im Inland > «k> außerordentlicher Mehrbedarf an Kohlen «ingetrete» s ist und der Mehrbedarf sich infolge des Wiedererwachens der Seeschiffahrt in den nächsten Monaten noch steigern wird. Wenn es uns nicht gelingt, die Kohlcnversorgung dem ?lb- kommen entsprechend zu steigern, dann stehen wir vor der furchtbaren Lage, daß ungeheure Arbeitermengen beschäfti gungslos werden- daß Menschen erportiert werden müßten und sie nicht exportieren könnten. Die erste Voraus setzung für dir Mehrleistung der Bergarbeiter ist ihre ! l > besser« Ernährung > nach Qualität und OuaMät. Dem Reichsernähtungsminister Miß ich dringlich sagen, daß die Untertagearbeiter mehr Brot und Fett haben Missen. Das wäre keine Bevorzugung einer Bevölkerungsschicht, sondern eine ganz selbstverständliche Rück, sichtnahme auf die gegebenen Arbeitsverhältnisse. Das Förde- rungszrel, das erreicht werden muß, ist die Versorgung brr Wohl möglich, daß diese Soldaten englische oder amerikanische Uniformen tragen, denn sie werden aus der Heimreise, di« kn der Regel über Amerika geht, dort neu eingekleidet. M» handelt sich um Kriegsgefangene, die auf ihrer Durchfahrt durch Deutschland keine Waffen tragen. Die Waffen, di« sie besitzen, werden in einent besonderen Transport befördert, ES handelt sich also nicht um Ententetruppen, wie in der Sächsischen Volkskammer erklärt worden ist, und von einer Beförderung von Ententetruppen durch die Tschecho-Slowa- f«i nach Polen kann also keine Red« sein, j s ! : ! Sozialdemokratischen Partei Deutschlands veröffentlicht in der Freiheit einen Aufruf, in dem es erklärt, daß, obwohl di* deutsche Regierung ihre Neutralität gegenüber dem russisch polnischen Kriege erklärt habe, von russischen Konterrev olut- tionären und ihren deutschen Gesinnungsfreunden Anwerbun gen und Waffenschiebungen auf deutschem Boden fortgesetzt werden, um den bedrängten Polen zu Hilfe zu eilen und den Kampf gegen Cowjetrußland fortzusetzen. Auch bietet die Entente alles auf, um den Zusammenbruch Polens auf. zuhalten, und versucht auf diplomatischem Wege, die Sowjet regierung zu einem Waffenstillstände mit Polen zu zwingen. Trotz der strikten Neutralitätserklärung Deutschlands sind in den Ententeländern Bestrebungen im Gange, dies« zunichte zu machen und Deutschlands in den russisch-polnischen Krieg hin einzuziehen. Es soll an di« deutsch« Regierung das Verlan gen der Verbündeten gerichtet werden, den Durchzug der französischen Truppen durch deutsches Gebiet zu gestatten. Gleichzeitig droht Lloyd George, daß den Polen eventuell Waffen übermittelt werden, die Deutschland an die Entente äbzuliefern hat, und auf diese Weise soll Deutschland zum! Waffenlieferanten Polens werden. Das dürfen die deutschen Arbeiter nimwer geschehen lassen. Die von Deutschland pro klamierte deutsch« Neutralität muß unter allen Umständen aufrechterhalten werden. Deutschland darf nicht WM Vov- gelände des neuen Krieges werden. Nur die deutschen Arbeiter können durch ihre tatkräftige Entschlossenheit die Gefahr ban nen, die der Neutralität Deutschlands von allen Seiten deoht. in der Provinz mitgeteilt: Der Stoß der bolschewistischen Truppen fiel nach allen hier vorliegenden Nachrichten auf Warschau. Es ist unwahrscheinlich, daß Truppenabzweigungen zum Zwecke eines Angriffes auf Ostpreußen statifinden. Diese Möglichkeit wird aber dauernd im Ange behalten und scharf beobachtet. Ebenso wird die Möglichkeit des Uebertrittes ab geschwächter polnischer Truppenteile auf ost-preußisches Gebiet in Rechnung gezogen. Auch für den Fall des Eintreffens von Flüchtlingen ist gesorgt. Erschwert werden die ostpreußi schen Abwehrmaßnahmen dadurch, daß über daS Abstim mungsgebiet die Interalliierte Kommission das Recht der Staatshoheit ausübt. Eine Genehmigung zum Einmarsch deut scher Truppen in das Abstimmungsgebiet, die beantragt ist, ist noch nicht erteilt. Inzwischen übernimmt dort die Sicher heitspolizei, die im Abstimmungsgebiet verhältnismäßig stark ist und die im Augenblick noch verstärkt wird, den Grenzschutz. Da sie über eine Anzahl berittener Hundertschaften verfilzt, ist sie imstande, den ersten notwendigen Schutz zu gewähren, falls 'Uebergriffe erfolgen. Reichswehr ist bereit und wird noch im Augenblick so verlegt, daß sie in der Nähe der Ge fahrenstellen konzentriert bleibt, um bei Grenzverletzungen» sofort vorgeworfen werden zu können. Weitere Maßnahmen sind im Gange. l . ! : . -«cdbsr »«Liana > Die Bolschewisten-Republik Rußland sieht heute, nach dem sie unleugbare militärische Vorteile über ihren Gegner Polen davongetragen hat, ihren Bestand als gesichert an. Ob diese Annahme zutreffend ist, können wir Deutsch«» nicht entscheiden, das können nicht einmal die leitenden Männer in Moskau sagen. Es können Zwischenfälle eintreten, die un berechenbar sind und die die Sowjet-Republik wi« ein Karteni- haus umzuvlasen vermögen. Das letzte russische Kaiserpaar, alle seine Kinder und eine große Anzahl ihrer Verwandten haben-Ahren Tod in den Stürmen der Revolution gefunden, aber es lebt noch der jüngere Bruder des Zaren Nikolaus und dessen Vetter Kyrill, der nächste Thronerbe. Die Russen sind keine überzeugten Republikaner, indessen hat auch ihre Anhäng lichkeit an oas Haus Romanow sehr gelitten. Der Name des kommenden Mannes will daher sür Rußland nicht viel bedeuten; hat er die Gabe, das Vertrauen seiner Landsleute zu gewinnen, so kann es ihm sehr wohl gelingen, der Bolsch«- wisten-Republik den Garaus zu machen. Einstweilen denken freilich, wie gesagt, Lenin und Trotzki an diese Möglichkeit nicht. Sie halten ihre Schöpfung für gesichert und suchen deren Be stand noch mehr zu befestigen. Dazu gehört die dringend« Forderung, Rußland wieder eine gemeinsam« Grenze mit Deutschland zu geben. Die frühere weite gemeinsam« deutsch-russische Grenze ist durch die Schaffung des selbständigen Polenstaates und der baltischen Republiken verloren gegangen. Rußland sängt erst jenseits dieser neuen Staaten in erheblicher Entfernung von der deutschen Grenze an. Wenn eine gemeinsame Grenze für Deutschland und Rußland hergestellt werden soll, so mühten also entweder die Baltenstaaten oder ab«r Polen ein erhebliches Landgebiet an Rußland abtreten. Da dir Baltenstaaten in Moskau anerkannt sind, so müßte es also Polen sein, welches ein Stück seines Besitzes opfern müßte, um di« russische For derung zu erfüllen. Daraus zielen auch die Bolschewisten um zweideutig ab. Pole» hat den Krieg im Osten vollständig verloren, und die siegreichen Russen fühlen sich also berech tigt, von Polen dies schmerzhafte Opfer zu verlangen. Damit würde auch die Landkarte, wie sie die Entente in Paris für den Osten ausgestellt hat, erheblich abgeänt«rt werden. Dein werden Frankreich und England gewiß sehr energisch wider- streben, aber di« Russen werden schwerlich deshalb von ihrem Verlangen abstehen. ' Denn in wirtschaftlicher Beziehung ist die Grenze zu Deutschland für Rußland eine Lebensfrage. Die russisch« Land wirtschaft war früher auf die Ausfuhr nach Deutschland angewiesen und wird auch in Zukunft sich an uns halten müssen. Lenin und Trotzki sehen ein, daß der neue russische Staat mit den Lehren des Bolschewismus allem nicht auf recht ZU halten ist, es muß auch wieder Geld herein, und Deutschland ist und bleibt nun mal der beste. Abnehmer russL scher Produkte. Soweit könnte uns eine gemeinsame deutsch- russisch« Grenze sehr angenehm sein, wenn nicht der Haken der bolschewistischen Ausbreitungsgelüste bestände, die sich als einflußreicher erweisen könnten, wie die wirtschaftliche NoH- wendigkeit für Rußland, lohnenden Handel mit Deutschland neu zu betreiben. Wir müssen es als sicher annehmen, daß di« bolschewistischen Fanatiker nach wie vor mit der Möglich keit rechnet, die deutschen Spartakisten und Kommunisten und damit schließliche das ganze Deutschland für sich zu ge° w'iyien. Diese Gefahr ist groß, und es wird schwer sein, ihr mit unseren militärischen Machtmitteln zu begegnen, wenn Rußland unser Nachbar ist. > ; Wenn die Entente nichch sehr energisch interveniert, so Ist «s sehr wohl möglich daß Rußland bis zur deutschen Grenze durch Polen hindurch gelangt, denn die Regierungs- Wirtschaft von Warschau aus ist eine derartige, daß viele Polen selbst ihrer eigenen Republik satt sind und darum die Russen als Befreier begrüßen würden. Wir können denk nicht mit gekreuzten Armen entgegensehen und müssen deshalb darauf bestehen, einen Schutzwall nach Osten zu erhalten. Ob di« Neutralitätserklärung des Reichspräsidenten Ebert genügen wird, wird sich sehr bald zeigen müssen, denn die Russen sind nicht mehr allzuweit von der deutschen Grenze entfernt. Die Möglichkeit einer erfolgreichen Abweht durch di« Polen ist gering, und auch von der polnisch«» Republik mag es in absehbarer Zeit heißen: „Heute rot, morgen tot". Polen und Weichselland kommen uns vielleicht von selbst bald wieder. Damit wäre auch die oberschlesische Abstimmung von selbst abgetan. > . j Kak «er Äacbt tm Orten - B«lag«rungSpistMd über Ostpreußen. ' j Mit Rücksicht darauf, daß die Kämpfe zwischen Rußland und Polen in unmittelbarer Nähe der ostpreußischen Grenze staftfinden, und daß durch den llebertritt von kämpfenden Gruppen und Flüchtlingen Zwischenfälle in Ostpreußen ent stehen können, hat der Reichspräsident, um die Währung der Reutralität und die Erfüllung der Pflichten der 'Neutralität Di sichern, auf Grund des Artikels 48, Abs. 2 der Reichsver-
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