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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.08.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070801023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907080102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070801
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907080102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-01
- Monat1907-08
- Jahr1907
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LiesO^Natt »ird des Lesen» vm» Dresden «h U«S-d«v, am Lage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugejtellt. während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer Sejamtan»gabe erhalten. eilirtiEttriltll«: vr«t«sn a^o. ^nresgen-caM. »mialiuir v»» «»»»»»>,»,,«> l>t« oait>mM»,t s Ulir. Sonn und Nkieilasd nur Monkicknmk M von N bis >/, I Ut» Di« I walttur GrundM« ica » Tilvciv LS Pia. HamilicnnuchnLIk» ro Pt,.: SO ichiiiisanjkiaen uut d«i Pcivatieile Zeile 3V Pi» : die rwallia« Zeile aui Terllcile «o Vt»: als lLinuelandt 2walli»e Zeile von Lresdnee Aui- trlwaebeui 7l> Pia . von ausivärtiaen I M Zn Nummern »och Sonn- »nd gkierlaqru: I ipalliae Olrund,.eil« »o Pi«., aui Pnvaiiciie »o Pia,, swalliac Zeile als Eniaelaiidl von Dresdner AuNlaaaebern i Mt - von auswiiuiaen I.sc> M! l-vniilie>>, »aämcltten l>irui d.nle L P>a, — De Peene der Znieraie lind nn Moraen, und Äbendiilatte dieielden Aus wärtige Attitraac.nur gegen Bor- ausde-adluua, — Beleabläucr tosten tv Plcnnige. Fernsprecher: Nr. U uist» 2006. Wimeliel' büLvrkvIIsr I I-,-u« I„ nll,I»,, jüü'.Ä.K,^ ii Tue.«»« 4 u> l» u 1 » » L « >» "MG , »u all«» Ktaellt«»!«». 'WG VttlWn UsclisjeMi ei» V/iliillei'. »r«u«7>«1 I.ttjxerltvll« >, I»ie»8>,I«n. — It>i I. K«rnkrriii »Ad Sm Ulklik Sit tml« m 8IÄMMil!k> mlit KM! In Itlvinon UN«I gr088vn flssedon ki-ßkiltlioil in s»vn ssilislvn ll«8 Köi'iilrel' Wmli-kiiilcM-VLi'Llnz. Nr. 311. Siikitl: Neueste Drahtberichte. Hofimchnchteii, Neue ärztliche Gebübienordnimg, Handels- und Aewcrbekammer i» Zittau, Komet, Gerichtsverhandlungen. Sängerbundessest in Breslau. Tonlose Musik. Donnerstag, 1. August 1W7 Reuefte Drahtmel-unaen vom 31. Juli. Zur Vage in Frankreich. Pari-. Es heißt, die Halste der Truppen, die insolgc der Auhestörungen nach südlichen Departements entsandt wurden, werde nach ihren Garnisonen znrückkehren. fer ner verlautet, daß der Oberstaatsanwalt von Montpellier, entsprechend dem im gestrigen Ministerrat gefaßten Be schlüsse. nunmehr die provisorische Freilassung von Fer- roul. Marcellin Albert und anderen Führern der Winzc r- beweaung gestatten werde. Die Regierung beabsichtigt, demnächst beide Maßnahmen zur Anwendung zu bringen, um den Forderungen der Winzer cntgegcn- zukommen. Lohnbewegungen. Paris. Zwischen einigen hundert ausständigen Zimmergehilsen und Schutzleuten kam cs gestern abend in der Nähe eines Bauplatzes zu einem Zusammen stöße. -ei dem vier Schutzleute erheblich verwundet wur den. Mehrere Ausständige wurden verhaftet. Paris. Aus Raon l'Etape wird gemeldet, daß zwischen dem Schuhwarensabrikanteii Arnos und den Ver treter» der Ausständigen ein Einvernehmen erzielt worden sei. Der Fabrikant erklärte sich bereit, das Syn dikat anzuerkennen und die entlassenen Arbeiter wieder anzustellen. Es wird heute eine Versammlung der Aus ständigen stattiinden. um Uber dicics Einvernehmen end- «sttltlg Beschluß zu lassen. - Mailand. sPriv.-Tel.) Die Arbeiter-Be wegung nimmt an Umfang wieder zu. Im Grubcn- becko« wird ein neuer Aussiand befürchtet. 40 00» Arbeiter drahev mit Arbeitsniederlegung. Die Regierinm entsandte TrUP-enverftürkungen. — Wie aus Turin berichtet wird, haben die Metallarbeiter beschlossen, den allgemeinen AuSstanb zu proklamieren, wenn ihren Kameraden der Nationalsabrik in Saviglione nicht Genugtuung gegeben wird. Nu Sizilien ist alles ruhig. Breslau. IPriv.-TelI Ter erkrankte Ehren-Ehor- «eister Kremser hat sich von seinem Unwohlsein erholt und bereits die Heimreise nach Wien angctreten. Köln. Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." aus Vensaola hat zwischen dem Hamburger Dampfer „Eger" und der norwegischen Bark „Maren" ein Zusammen, stoß stattgefunden, bei dem der Bark sieben Platten ein gedrückt wurden. Braunschwrig. Wie die Blätter melden, ist der Inhaber der hiesigen Getreidesirma Rössing u. Weiche, Gustav Rössing, flüchtig geworden. Er scheint Wechselfälschungen in größerem Umfange begangen zu haben, da die Akzeptanten einer arößcren Anzahl von Wechseln erklären, daß ihre Unterschrift gefälscht worden sei. Uebcr das Vermögen ist derKonkurs eröffnet worden, Hagen. Amtlich wird gemeldet: Heute morgen etwa I Uhr haben infolge anhaltenden Regens abge rutschte Erd- und Felsmasscn bei den Arbeite» zur teil- weisen Umwandlung des Tunnels zwischen Kotthansen und Gummersbach in einem offenen Einschnitte das Gleis aus SO Meter Länge verschüttet. Verletzungen und Mate rialschaden sind nicht entstanden. Die Gleissperrung wird voraussichtlich fünf Tage dauern. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen anfrcchterhallcn. Wien. Die „Wiener Ztg." veröffentlicht ein Hand schreiben des Kaisers an den Ministerpräsidenten, worin ° ^ .i "Ml li„ > die bisherige Onvte zur Bestreitung des Aufwandes für die geineinsame» Angelegenheiten bis znm 01. Dezember 1007 festgesetzt wird. T v n l o ». Das Unterseeboot „Frnite" stieß bei der Ausfahrt aus dem Hasen mit einem Eisteriiendampser zu sammen, wobei es erhebliche Havarie erlitt. Das Boot mußte zur Ausbesserung ins Dock gebracht werden. Vale nee. Die über die Entstchungsursache des gestrigen Brandes angestellte Untersuchung ergab, daß der Brand d n r ch K n r z s ch l u ß entstanden ist. Reykjavik. Mittags fanden hier im Altings- gebände die Einpinngsseicrlichkcilcn statt. Der Minister von Island begrüßte im Namen des isländischen Volkes den König. Dieser dankte für den Empsav- und trat ans den Balkon hinaus, wo er von der untenstehenden Volksmenge stürmisch begrüßt wurde. Der König Unter zeichnete heute drei neue isländische Gesetze, die ersten, die in Reykjavik gegeben werden. Reykjavi k. Der Minister sttr Island und die Mit glieder des Alting gaben gestern abend ein Festmahl zn Ehren des Königs und der Reichstagsdclcgativn, wobei der Altingöpräsideut Poriem das Hoch aus den König aus- brachte. Dieser dankte und sprach seine Freude darüber aus, nach dem berühmten Sagcnlandc gekommen zu sein. Er wünsche, daß die Isländer alle Freiheiten hätten zur Entwicklung ihrer Volkscigentiiinlichkeiten und des Landes soweit sic sich mit der Einheit dcS Reiches vereinbaren lassen. Ter König schloß mit einem Hoch ans Island. Petersburg. IPriv.-Tel.j Tie Rjäsan-Uralsk- Eisenbahn hat im letzten Jahre 1114 Millionen Rubel Defizit. Die Verwaltung erklärte es für eine Unmög lichkeit. die von der russischen Regierung geforderten Aus bauten und Vcrkehrsresormen vornehmen zu können. Twer. Prinz Borghese ist heute morgen 8 Utzr aus der Antomobilsahrt Peking —Poris hier durch- gesahren. Victoria. IPriv.-Tel.j Zwischen dem japanischen Konsul in Bancouver und den kanadischen Behörden sind Meinungsverschiedenheiten ausgebrvchen. Der Grund hier für ist die zahlreiche Einwanderung von Japanern aus Honolulu. Der javanische Konsul erbat sich Instruktionen aus Tokio. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 31 Juli. —* Ihr« Majestät die Königin-Witwe besichtigte am Montag nachmittag das Sicchenhaus in Dippoldis walde. —* Der Elbgau-Sängerbund feierte aus seinem Ausflüge 120. Juli» von Breslau nach Sjbnlleuvrt das sächsische Königshaus und die Heimat in harmonischem Gruß. Ans das an Se, Majestät den König Friedrich August nach Norderney gerichtete Huldigungstelcgramm: „Unter tänigsten Grub entbietet von hier aus seinem allverehrten König der Sächsische Elbgau-Sängerbunü" lief zur großen Freude der in Breslau vereinigten Bundessänger fol gende Antwort ein: „Sc. Majestät der König sprechen dem Elbgaii-Süngcrbnndc allerhöchst seinen herzlichen Dank für den Hnldignngsgruß aus. v. Eulitz, Major." —* Ter G e n c r a li n sp e k t e u r der 2. Armee inspektion. zu der unsere beiden sächsischen Armee korps gehören, der Erbprinz Bernhard von Sachsen-Meiningen, wird auf dem Truppen übungsplätze Zeithain folgenden Besichtigungen bei wohnen: Am l. August der Regimciiisbesichtigiing des 106. Insaiilerie-Ncgiments, am 2. August der Besichtigung der 2t. Kavallerie-Brigade «Ulanen-Regimenter 18 und 21 und .Karabiiiicr-Regimeittj. am 0. August dem Prusungs schießen des 77. Ieldartillerie-Regimeuts und am 6. August der Bcsichliguiig der 18. Iusanteric-Brigadel Infanterie- Regimenter I06 und l07j. Der Prinz wird in der Generals barackc Wohnung nehmen: er wird begleite! von dem bei der zweiten Armecinipektion zur Dienstleistung bcsehlig- ten Major v. Brauchitsch vom Großen Gencralstabc. Als Ehrendienst ist Major Freiherr Heinze v. Lultitz vom Stabe des Karabinier-Regiments befehligt worden. Die Rstst reise erfolgt am i>. August. — Bei der heute beim 107. Znsantcrie-Regimcnl siattgcsundenen Regimcntsbeiichtigung, sowie bei den Besichtigungen, bei denen der Generai- inspektenr zugegen ist, war auch der Kommandeur der 24. Division, Generalleutnant d'Elia, sowie der Ehes des Ol-eneralstabes des 10. Armeekorps, Oberst Ircihcrr Leuckart v. -Weißdorn anwesend. 24» den Besichtigungen, die immer um 7 Uhr vormittags beginnen, werden noch eintresscn: am 1. August der Kricgsminisler General der Insantcric Freiherr v. Hausen und am 2. August der Kommandant der 40. Division, Generalleutnant Barth. —* Tie Hoffnung, daß die Witternngsabnormitäten dieses Sommers endlich ihr Ende erreichen würden, scheint sich nicht zu bestätigen. Der Juli, der sich bisher von einer sonst ungewohnten Seite gezeigt hatte, sehr zum Mißver gnügen der Z-crienreiscndcn und Vogclwiescn-Benicher. be hält seine üble Phnsiognomie bis zum letzten Tage bei, Ig. wahrscheinlich um den Abschied zu erleichtern, sucht er gewissermaßen alles bisher Tagewescnc zu übcrtrump- fen. Ten den ganzen Vormittag anlmltenden Nieder schlägen folgte in der Mittagsstunde eine leichte Bcnc- rnng. Verstohlen blinzelte sogar aus kurze Zeit das Tagcs- gestirn durch den dichten Wolkenichleicr aus die von Feuchtigkeit getränkte Erde hernieder. Allein gegen 2 Uhr nachmittags erfolgte zur Abwechslung ein Hagel schauer von solcher Intensität, wie er nur selten zu be obachten ist. —* Ueber das Unwetter am Dienstag vormittag wird auS Laubegast geschrieben: Ein wölken bruch- artiges Unwetter ging am Dienstag im Verlaus von lü Minuten vormittags gegen V2H Uhr über Laubegast und Tolkewitz nieder. Das Wasser stand in vielen -Höfen 14 Meter hoch, die Straßen waren mit Geäst besät, wohl an 20 teilweise starke Baumstämme, besonders am Tolkewitzcr Iriedhose, wie Streichhölzer geknickt, einige Bäume sogar mit der Wurzel MS der Erde gerissen. Das Obst wurde körbemeise aufgelrfen. Seit 1868 soll ein solches Wetter noch nicht über die Gegend gekommen sein. In den rcchts- elbischen Ortschaften und in Dresden herrschte nur starker Regen und Gewitter in der gleichen Zeit. —* Die Illumination der Vogelwiese verschoben Wegen Ungunst der Witterung ist die Illumination der Icstwiese verschoben morden. Sie soll, günstigere Witte rung vorausgesetzt, morgen, Donnerstag, stalt- sinden. —* Am 27. Juli feierten die Schnhmachcrmeister Wulf, Greis und Fritzsche das 50jährige M c i st e r j u b i l ä n m. In früher Morgenstunde wurden die Inbilare durch Deputationen der Schuhmacher-Innung begrüßt und ihnen eine Ehrentafel überreicht. Wie üblich, fand im Iniinnüshaiise den Iubilnren zu Ehren eine Iest- ltchkeit statt, an der die Herren im Alter von 8l und 78 Jahren in voller körperlicher und geistiger Irische tcil- n-ahmen. Herr Wulf, der von 1870 bis 1889 Obermeister der Dresdner Schuhmacher-Innnpg gcwcien, wird noch vielen in Erinnerung sein, und sein Wirten und Schassen hat ihm eine bleibende Stätte in der Innungschronik bc- Kuust nnd Wissenschaft. s* Das 7. Deutsch« Säugcrscst in Breslau. Die weite Hauptaussührung mar fast ebenso zahlreich esucht wie die erste, aber die Zahl der Sänger hatte sich um etwa tausend verringert, die schon abgereist waren. Der SS Jahre alte Bundesdirigent Professor Kremser hatte, wie bereits gemeldet, wegen Unwohlseins abgesagt. An seine Stelle trat Max Iilkc, der Leiter des Breslauer Dvmchores. „Der Einzug der Gäste" aus Wagners „Tannhäuser" leitete den zweiten Abend ein, und das Gc- lamtorchester führte die Begleitung meist rühmenswert durch. Ohne Iilkes Dirigententätigkett zu nahe treten zu wollen, bleibt es doch zu bedauern, daß Kremser sein ent zückendes „Soldatenlied", das von der Menge der Sänger zu schleppend gesungen wurde, sowie seine „Land- erkennuug", in der Walther Soomer vom Leipziger Stadt theater das Baritonsolo volltönend sang, nicht selbst dirigieren konnte. Der deutsche Sängerbund in Böhmen wußte, nachdem er einen deutschen Gruß vorauSgcschickt hatte .Eindruck zu machen mit Engelsbergs „Mein' Mutter- fprach" Der preußische Provinztalsängerbund erfreute die Zuhörer mit Hegars „Morgen im Walds", und der nieder österreichische Sängerbund errang sich mit Adolf Kirchls „Iran Wirtin, schenk' ein", sowie mit Hans WagncrS „Gotentroue" lebhaften Erfolg. Dem anwesenden greisen Dichter der .Gotentreue", Felix Dahn, hatten die Künigs- ierger Sänger am Tage vorher ein Ständchen gebracht, und am Abend schmückte man ihn mit Lorbeer und feierte ih» tn Wort und Lied, worauf er poetisch dankte. Sachsen war wieder rühmlich vertreten. Der sächsische Elbgau längerbund errang sich mit Rieh' „Einsamkeit" die Sympathien, und schließlich war es der Leipziger Gau säugerbund, der unter Radcfelds Leitung mit dem zum ehrenden Gedächtnis von Edwin Schulz gespendeten „Der Reiter und sein Lieb" und unter Wohlgemuths Direktion mit dessen „Reiterlied" bei sorgsamster Wiedergabe bei fälligen Enthusiasmus hervorries. Daß die bekannten Stlcherftben Volkslieder „Zu Straßbura aus der Schanz", „Es geht bei gedämpftem Trommelklang" und „Aennchen von Thurau", vom Gcsaintchvr gesungen, mit Jubel aus genommen würden, war zu erwarten. Wie den erste» beiden Liedern, so war auch Paul Hilschcr Max Filkcs „ES steht ei» Haus im Grüneu" ein trefflicher Leiter, svdaß des letzten Komponist-:» Lied wiederholt werden mußte. Wvhl- gemuth führte dann den Gesamtchor noch zum Siege mit Rictschcls Lied „Sankt Jörg" und mit Laugers Volkslied: „Das Lieben bringt große Freud". Dieses und andere Lieder mußten wiederholt werden, und der mit schwarz- weiß-roter Schleife geschmückte Lorbeerkranz, den Kom ponist und Bunüesdirigent erhielt, war manneShvch. Der Ausführung wohnten in der Ehrenloge bei der Vertreter des Kaisers, Fürst Hatzseldt, Herzog zu Trachcnberg, der Oberpräsident Exzellenz Dr. Graf v. Zedtlitz-Trützschler, Prinz v. Woyosch, der General des schlesischen Armeekorps, und der Breslauer Oberbürgermeister Dr. Bender. Der Aufforderung des Bundcsvorsitzenden, des Professors Geliert, dem Kaiser anläßlich seines Antwort-Telegramms seitens der Sänger ein musikalisches Hoch, von seiten des Publikums ein dreifaches Hoch zu bringen, wurde be geistert entsprochen, und es war ein großartiger Moment, als die gesamten 15 000 Festteilnehmer „Heil dir im Siegerkranz" sangen. Wie verlautet, hat Leipzig Aus sichten, das 8. deutsche Sängerfest im Jahre 1012 zum SOsährtgen Jubiläum des Bundes in seine Mauern zu bekvmmen. s* Professor Adolf Tobler von der Berliner Uni versität, der bedeutendste unter den Vertretern der romani schen Philologie, feiert heute 1>as goldene Doktor- Jubiläum. Am 81. Juli 1857 wurde er in Zürich auf Grund einer „Darstellung der lateinischen Konjugation und ihrer romanischen Gestaltung uftv." zum Doktor der Philosophie promoviert. Vier Monate nach seiner Habilita tion wurde er auf Anregung des Altmeisters Friedrich Diez alS außerordentlicher Professor an die Berliner Uni versität berufen. Im Herbst 1867 begann er hier seine Lehrtätigkeit mit Vorlesungen über die provengalische Sprache und über die altsra«züsische Grammatik. Seine Berufung war von allgemeiner Bedeutung, weil damit die bisher nur durch Lektoren vertretene romanische Philo lvgic als vollwertiger Gegenstand des akademischen Unter richts anerkannt wurde. Zu seiner Hauptaufgabe aber hat Tvblcr es gemacht, den Umfang des altsranzösischen Wortschatzes sestzuslellcn und in einem umsangrcichcn, sprachlich-historischen Wörterbuch zusammenzusassen. Der St. Gilgcncr Grabschristcndichter gestorben In Unterach am Attersce ist vor einigen Lagen der Schneidermeister Eduard Beer gestorben, eine als Berg sührcr und „Dichter" sehr bekannte Persönlichkeit. Von ihm stammen zahlreiche Grabinschriften aus den Dorikiräi Höfen des Salzkammcrgutes. Welcher Art die Poesie Bccrs war, davon urügen hier zwei Proben sprechen. Einem Bauerssohn, namens Ochs, widmete Beer Lolgcndc tici- sinnige Zeilen: ier ruht daS junge Oechselein, em alten Ochs sein Söhnclcin. Gott der Herr hat's nicht gewollt. Daß er ein alter Ochs wer'n sollt'.... JUS in St. Gilgen am Wolsgangssee ein Bote swrd. letzte sich Beer bin u»d reimte: Hier ruht in Gott Der St. Gilgner Bot': Sei gnädig ihm, 0 Herr. Wie er cs wür, Wenn er war Gott Und Du der St. Gilgner Bot'. Ob Beer für sein eigenes Grab eine Inschrift besorgt hat, wird nicht gemeldet. j* Aus dem Internationalen Anthro- pologcn-Kongreß lieferte Prof. Dr. Max Berworn- Göktingen einen interessanten Beitrag zur Psychologie der primitiven .Kunst. Das Studium über Kindcrkunsl und die großen Entdeckungen ans dem Gebiete der pgläolithi schen Höhlenkiinst haben zur psnchologischcn Analyse dieses künstlerischen Systems augespornt. Bei diesen Studie» hat der scharf« Gegensatz zwischen -der strena naturaltüijchen
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