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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-04-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186404064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-04
- Tag1864-04-06
- Monat1864-04
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1864
- Autor
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garni. t Ha,tl Z Krvapkj e. irnbng. Gotha. :nbrrg London, hnrr H,fl des N- Anzeiger Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W S7. Mittwoch den 6. April. 1864. )t Ro«. »bürg, ßt.j l. t Berlin. Hirsch, a. W ologne. garni. Oranitlll.1 iühl 58. tr. 25. ahn. Markt lk> ir. 32. ilien. derg. ist Nül! ^ und 51 nhaus). estenq rs. Lond Mt. rioo W M0 Septbr.- 1750 br.-Occk.I o Tr. lo g. 15»/! art. lM. Oeffentliche Sitzung -er Leipziger polytechnischen Gesellschaft am 4. März 1864. (Schluß aus Nr. 93 ) Hierauf strach Herr Keferstein über gegossene GypS- teine als Material zum Bauen von Häusern, vorzüglich Waaren- peichern, Stallungen u. dergl., und legte zwei derselben zur Ansicht vor. Die Steine werden aus gebranntem und mit Wasser ange rührtem Gyps in hölzerne Formen gegossen; um Gyps zu sparen und die Festigkeit der Steine zu erhöhen, werden in die Formen allerhand kleine Steinbrocken mit hineingebracht. Nachdem die Steine fest geworden und aus der Fonn genommen sind, werden fie auf der Oberfläche abgeschliffen und die Kanten verbrochen. Die Steine, welche nach zwei Stunden schon fest und dann ver luden werden können, werden in einer solchen Größe gefertigt, daß man zur Aufführung einer Mauer nicht zwei Reihen nebeneinander, sondern nur eine zu setzen nöthig hat. Man erspart hierdurch viel m Sand und Mörtel und die Arbeit geht schneller von statten; ein Verputzen der Mauer ist auch nicht nothwendig. Doch werden auch Steine von halber Größe gefertigt, da sich die ganzen natür lich nicht behauen lasten. Diese Steine werden von Herrn Wilh. Ernst in Beesenlaublingen bei Alsleben u. d. Saale gefertigt und das Tausend mit 80 Thlr. verkauft; es würde dies, wenn man die Größe derselben berücksichtigt, im Vergleich mit Ziegeln einem Preise von 8 Thlr. pro lAille der letzteren entsprechen. Herr Keferstein alte einen vierstöckigen Waarenspeicher auf dem Grundstück der Herren Meißner u. Zimmermann in Halle gesehen, der ganz aus olchen Steinen erbaut war und sich sehr gut gehalten hat. Herr Stadtrath Nies fragt, ob nicht die Größe dieser Steine der Stabilität der Mauer Eintrag thun würde, da gerade in dem zegenseitigen Verband der doppelten Ziegelreihen eine Gewähr der Festigkeit liege. - Herr Architekt Bauer ist derselben Ansicht, vorzüglich da die Steine aus so ungleichmäßigem Material beständen; würde das Material gleichmäßiger sein, so könnten die Steine allenfalls diese Größe haben. Herr Keferstein bemerkt hierzu, daß das Füllmaterial keines wegs aus sehr großen und ungleichmäßigen, sondern aus kleineren Steinstücken bestehe. Herr Bauer glaubt ferner, daß die Steine das Master stark emsaugen, die Mauern daher sich sehr feucht halten würden; die Steine könnten daher auch dem Froste nicht widerstehen. Ein gut gebrannter Mauerstein sauge in 24 Stunden den 8. Theil seines Gewichtes Master ein, ein schlecht gebrannter die doppelte Menge. Hu Scheidewänden, überhaupt zum innern Ausbau könnten diese Steine sich jedoch gut eignen. — Zu bemerken sei aber noch, daß klserne Verankerungen in diesen Steinen sehr schlecht halten und lacht rosten würden, da man diese Erfahrung mit Gypskitt und Eisen schon oft gemacht habe. Sogar Sandstein, z. B. Garten dillen werden zertrieben, wenn man Eisen mit Rostkitt darin be- Wat. ' vr. Heppe macht darauf aufmerksam, daß er bereits in einer früheren Sitzung (stehe Protokoll vom 19. April 1861) einen Vor trag über Gypsstein und den Piscbau mit Gyps gehalten habe. Die Herren Büste u. Rohrmann in Osterode am Harz fertigen nämlich eben solche Steine, und vr. Heppe hatte sich durch den Augenschein überzeugt, daß dort mehrere Häuser, unter anderen such em von Herrn Buffe selbst bewohntes Wohnhaus aus solchem Materiale gebaut sind und sich vortrefflich gehalten haben; auch beuterkte derselbe, daß in der dortigen Gegend Gyps ganz allgemein als Mörtel benutzt werde, und daß derselbe, trotz seiner Löslichkeit im Master, verhältnißmaßig wenig corrodirt sei; denn nur bei ganz alten Bauwerken könne man den lösenden Einstuß des Masters bemerken. Ueberdies werden jetzt diese Steine, welche dort An- nalith genannt werden, mit einem wasserdichten Ueberzuge ver sehen. Herr Keferstein bestätigt das vom Vorredner Gesagte; auch in anderen Gegenden z. B. in und bei Nordhausen werde mit Gypsmörtel gemauert und sogar die Wasserbauten am Zorgecanal seien mit Gypsbruchsteinen und Gypsmörtel hergestellt und hätten doch in dem langen Zeiträume von mehreren hundert Jahren nicht wesentlich gelitten. Herr vr. Hirzel schlägt vor, daß Herr Bauer mit einem dieser beiden Steine, welche Herr Keferstein dem Mustercabinette schenkte, einen Versuch aus die Haltbarkeit anstellen solle und Herr Bauer verspricht dies zu thun und will den Stein bis 6 Zoll in die Erde graben und ihn so den vereinten Einflüssen der Feuchtigkeit, Luft und Sonnenhitze aussetzen. Herr Nies ist der Ansicht, daß man auch noch die relative Festigkeit durch Anwendung eines genügenden Druckes prüfen müsse. Hierauf zeigte Herr vr. Hirzel noch gemahlenen weißen Marmor vor, der jetzt von Herrn Emil Meinert in Leipzig in den Handel gebracht wird; dieses Marmorpulver kann anstatt Magnesit, als Material zur Entwicklung von Kohlensäure behufs Darstellung kohlensaurer Wässer und dergl. verwendet werden. Der Magnesit wird zur Zeit besonders von Fr. Hilbig in Baum garten bet Frankenstein in Schlesien geliefert und kostet pro Centner in Stücken 20 Ngr., im gemahlenen Zustande 1 Thlr., man erhält daraus 48,75 o/o Kohlensäure. Als Nebenproduct bei der Zer setzung deS Magnesits durch Schwefelsäure erhält man Bittersalz, welches nur 2—2»/« Thlr. pro Centner kostet, so daß sich die Be reitung desselben kaum lohnt und auch selten ausgesührt wird. — Der vorgezeigte Marmor war sehr schön weiß und rein und besieht nach einer Analyse des Herrn vr. Fleck in Dresden aus 98,712 o/o kohlensaurem Kalk, 0,219 o/o kohlensaurer Magnesia, 1,067 o/o Kieselsäure und Spuren von Eisenoxyd. Den bei der Zersetzung dieses Marmors als Nebenproduct sich bildenden schwefelsguren Kalk (Gyps) ist Herr E. Meinert erbötig wieder gegen Entschädigung anzunehmen. Da das kohlensaure Gas aus diesem Marmor sehr rein und geruchlos erhallen werden kann, derselbe auch billiger zu stehen kommt als der Magnesit und der nebenbei gewonnene Gyps ohne besondere Mühe sofort wieder verwerthet werden kann, so ist dieser Marmor gewiß der Empfehlung werth. Ferner legte Herr O. Lein er das in einer der letzten Sitzungen vorgezeigte Kunstschloß nunmehr geöffnet zur Ansicht vor, und Herr vr. Hirzel zeigte noch einen von Herrn Klempnenneiftcr Heinrich Gi eben rat h in Leipzig gefertigten Apparat (auf welchen in der vorigen Sitzung Herr Hertel aufmerksam gemacht halte) zum Erwärmen von Umschlägen bei Krankheitsfällen vor; der Apparat ist von Blech, enthält einen Raum, in welchem der Um schlag liegt, und einen andern Raum, welcher mit Wasser gefüllt wird; letzteres erwärmt man mit einer Spirituslampe, und so kann man dem Umschlag eine gleichmäßige, nicht zu große Hitze ertheilen. Auch ein Wärmteller von Zinn für Hammelbraten wurde vorgezeigt. — Nachdem hierauf die öffentliche Sitzung geschlossen worden war, wurden in der hierauf folgenden nichtöffentlichen Sitzung folgende Herren als Mitglieder ausgenommen: Herr F. Baare, Kaufmann, vorgeschl. von Herrn vr. Hirzel. - Richard Kell, Assistent am chem. Laboratorium, vor geschlagen von Demselben. - Eduard Künstler, Kaufmann, vorgeschl. von Dems. - Felix Laue, Kaufmann, vorgeschl. von Demselben. - F. B. Selle, Kaufmann, vorgeschl. von Demselben.
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