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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193510148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19351014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19351014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-14
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt und Anzeiger sSIdeblM mü> AmelgeH. Uiesa. Dresdeu 1680. g^ruf Nr. SL DoS Mesa« Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Gtrokaff«: Dosiiacb Nr. L2. Großenhain. d»s Finanzamts Riesa und des LauvtiollomtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Riesa Nr. «2 ^24« Montag, 14. Oktober 1S8S, abends 88. Jahrg. Da« Riesaer Taaebkatt «scheint jede« Taa abends V,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr» durck Vottbezua RM 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte l6 aufeinanderfolgende Nr.) 68 Pfg., Einzelnummer 16 Pfg. Anzeige» für die Nummer des Ausaabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben,' eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die aeletzte 4S mm breite mm.Zeile oder deren Raum ü Rpf., die V0 mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Textteil 26 Rpf. lGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer Laü tR°/ AuNcblaa Bet fernmündlicher Anzetgen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung etngesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme au« Mänaelu nicht drucktechnischer Art aus. Preisliste Nr. 8. Bet Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße 52. Englische Vorstellungen in Varis Gegen den englandSseindlichen Ton der sranzösilÄen Presse Gens. 14. Oktober. Auf einer vierstündigen Sitzung des 17gliedrigen Ar beitsausschusses der Sanktionskonferenz wurde das gesamte Problem der wirtschaftlichen Sühnematznahmen unter Be rücksichtigung aller ihrer Auswirkungen eingehend erörtert. Die bisherige Aussprache ergab, daß über die allgemeinen Voraussetzungen wirtschaftlicher Sanktionen noch keinerlei gemeinsame Auffassung besteht. Es wurden nacheinander Maßnahmen gegen die Einfuhr und gegen die Ausfuhr Italiens erörtert. Einige Staaten hielten die sogenannte indirekte Me thode der Nichtabnahme italienischer Produkte für ausrei chend; andere glaubten, daß nur durch Unterbindung der Zufuhr kriegswichtiger Rohstoffe da» Ziel erreicht wird. E» wurde auch die Verbindung beider Mahnahmen, sur die besonder» England eintritt, erörtert. Eine längere Aussprache entwickelte sich über die Frage der Kompensationen, d. h. der Entschädigung solcher Staa ten, die durch ihre Beteiligung an den Sanktionen unver hältnismäßig große Einbußen erleiden. Es scheint, daß außer Sowjetruland auch Rumänien und die Türkei in die ser Hinsicht sehr weitgehende Ansprüche erheben. Den glei- chen Grundsatz vertreten aber auch Griechenland und Iugo- slowien. Der Vorschlag des südafrikanischen Delegierten, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen, wurde nicht wei- ter erörtert. * Eden fordert Boykott italienischer Waren Der englische Vertreter, Minister Eden, trat dafür «in, saß der Boykott italienischer Waren, well er am einfachsten durchzuführen sei, sofort beschlossen werden sollte. Der fran zösische Delegierte Coulondre sprach sich dafür aus, mit der Zufuhrsperre zu beginnen. wie verlautet, liegen dies« Verschiedenartigkeit der Haltung Differenzen zwischen England und Irankreich üb« die in Betracht kommenden Rohstoffe zugrunde. Man soll sich bisher nur üb« Sohle, Petroleum, Erz und Baumwolle einig geworden sein. Der französische Ministerpräsident Laval empfing in Paris den englischen Botschafter. In politischen Kreisen nimmt man an, daß der Botschafter bei dieser Gelegenheit u. a. darauf hingewiesen hat, daß ein in einer französischen Wochenschrift erschienener englandfeindlicher Artikel in London Mißstimmung hervorgerufen hat. Inzwischen hat übrigens Laval die französische Oeffentlichkeit aufgefordert, die Vorwürfe gegen England wegen der Sühnematznahmen zu mäßigen. Don den Pariser Zeitungen schreibt „Le Jour*, England scheine entschlossen zu sein, di« Blockade zu fordern, wenn die Sühnematznahmen sich innerhalb von 10 bi» 18 Tagen als ungenügend Herausstellen sollten. Die franzö sische Abordnung werde sich jedoch entschieden einer völligen Blockade widersetzen. Im „Oeuvre" fragt Frau Tabouis: „Was wollen die Engländer «iaentlich wirklich?" Zweifel los wollten sie Mufsolini niederschlagen, um eine ihnen an genehmere italienische Regierung zu bekommen. Man müsse sich aber auch fragen, ob die Engländer nicht auch die italienische Flotte schwächen wollten. Der „Petit Pa- risien" stellt fest, der Mechanismus der Sühnematznahmen arbeite mit erstaunlicher Schnelligkeit. * Lami Wert verWSms M seine Will Kein Gegensatz zu England )l Paris. Angesichts der Mißstimmung, die sich gegen wärtig in dem größten Teil der französischen Presse gegen Lngland zeigt, hat es Ministerpräsident Laval für ange bracht gehalten, beruhigend «inzugreisen. In einer Er klärung, die Laval am Lonnabcnd abend einem Vertreter der Agentur SavaS abgegeben hat, bringt er zum Ausdruck, daß jedes „Mißverständnis" in der französischen öffentlichen Meinung über die Loyalität der französisch-cnglichen Be- jichungen der Lache des Friedens nur schaden könnte. Im einzelnen erklärte Laval: „Ich möchte die franzö sische öffentliche Meinung beruhigen. Die Lage ist zweifel los heikel. Aber die französisch-englische Zusammenarbeit, die sich in Genf in größter Herzlichkeit bestätigt hat, wird im Interesse des Friedens fortbcstchen. Denjenigen, die militärische Lühnemaßnahmcn befürchten, kann ich sagen, daß in meinen Unterhaltungen mit den englischen Ministern davon niemals die Rede gewesen ist. Für diejenigen, die versucht sei» konnten, uns in Gegensatz zu England zu stellen, füge ich hinzu, daß England niemals selbständig und Aegypten )s Kairo. Die Spannung in Aegypten ist nach Eröff nung der Feindseligkeiten i« Abessinien weit« gewachsen. Der ägyptische Ansschuß zur Hilfeleistung siir Abessinien ist mit einem Ausruf hervorgetreten, der von der Pflicht spricht, dem Nachbarn „in seinem Verzweislungskamps" zu Helsen. Der Aufruf weist bezeichnenderweise auf die Tatsache bin, daß die Abessinier vor 1000 Jahren muselmanischen Emi granten geholfen hätten, er wendet sich also bewußt an baS Dankbarkcitsgcfühl der muselmanischen Bevölkerung AcgnptcnS. Der Aufruf ist vom Prinzen Omar Tusfun unterzeichnet. Prinz Omar Tussnn besitzt großes Ansehen in Aegnpten und in anderen arabischen Ländern. Er gilt als aktiver Verfechter panarabischer und panislamischer Ideen. Seine Namensunterschrift gibt dem Aufruf einen besonderen Wert. Die kriegerischen Vorbereitungen in Aegypten nehmen ihren Fortgang. Besprechungen zwischen der ägyptischen Regierung und den britischen Amtsstellen häufen sich. Der Obcrkommiffar ist dauernd zwischen Kairo und Alexandrien unterwegs. Allein diese Tatsache wird in hiesigen politischen Kreisen als genügender Beweis dafür angesehen, baß ernst hafte Pläne in Vorbereitung seien und schwerwiegende Ent scheidungen benyrstiinden. Nach ZeitnngSmcldungen sollen die englischen Wünsche so weit geben, daß sie alle im Kriegs fall wichtigen Einrichtungen AegnptenS überantwortet haben wollen, also Heer, Eisenbahnen, Häfen usw. Durch den Suez-Kanal sind bisher nach verschiedenen Schätzungen 270—800000 Italiener befördert worden. Die Truppentransporte nehmen auch setzt noch ihren Fortgang. In maßgebenden Kreisen beurteilt man die Lage heute so, daß eine englisch-italienische AuSeinandersctzuug schwer ist gerüstet zn vermeiden ist. Nach den hier verbreiteten Vermutungen werden aber die Feindseligkeiten nicht jetzt beginnen, son dern erst durch immer stärker werdenden britischen Druck bervorgerusen werden. Inzwischen rüstet mau hier mit aller Kraft, um zn gegebener Zeit bereit nnd aus alles gefaßt zu sein. Die täglichen britischen Manöver verschlingen, wie hier betont wird, eine solche Summe von Meld, daß sie ohne bestimmte Absichten für später kaum zu rechtfertigen wären. Ein kurzer Besuch im Fliegcrlager von Abukir bei Alexan drien zeigte tatsächlich auch etwa »0 Kriegsmaschinen ver schiedener Art auf dem Flugplatz. Ferner war ein bauern des Kommen und Geben a»S der Luft nnd in die Luft zu beobachten. In der Bucht von Abukir lagen 10 große schwere Wasserflugzeuge. Im Fliegerlager sind außerdem etwa 100 riesige Kisten, die dem Transport von Flugmaschinen dienen, sichtbar. Die fieberhaften Vorbereitungen der Eng- länder geschehen jedenfalls in aller Offenheit. Allerdings ist eS heute nicht mehr gestattet, beispielsweise nach Sollum an die Tripolis Grenze zu fahren, wo ebenfalls befestigt wird um wo insbesondere Tanks liegen. Die ganze Bevölkerung befindet sich in stark« Er» regnng. Vielfach werden Angstkäufe getätigt, da man au» Erfahrung aus dem Weltkrieg weiß, daß im Kriegsfälle manche Waren, wie beispielsweise Petroleum außerordent lich knapp werden. To tätigt auch die Eisenbahn Boraus bestellungen an Kohlen. Selbstverständlich mehren sich angesichts dieser politischen Lage die Bestrebungen der ägyptischen Kreise, die Hilfe leistung Englands zu politischen Gewinnen auSzunützen. außerhalb deS gemeinsamen DölkerbundSrabmen» hat vor gehen wollen. Unsere Erklärungen vor dem VvlkerbundS- rat und vor der Völkerbnnbsversammlung sind stets ge meinsam gewesen, wie auch unser Handeln stets gemeinsam sein wird. Eden und ich sind von der gleichen Sorge und von dem gleichen Willen beseelt, ans der Grundlage des Völkerbundspaktes eine freundschaftliche Regelung des Streitfalles zu finden. Damit meine harte und zugleich vornehme Aufgabe erleichtert wird, fordere ich von allen Franzosen Verständnis. Die Franzosen brauchen nur ge recht zu bleiben, um ihre Ruhe und ihre Kaltblütigkeit zu bewahren." MllaWtSlUMlMg M rem Mkllkk MkllM 800 Personen sestgenommcn )f Paris. Für Sonnabend abend um 21 Uhr waren auf dem Pariser Opernplatz von den nationalen Gruppen Kundgebungen angesagt. Das Lettwort dieser Kundgebungen sollte „Für Neutralität" und „Gegen Sühncmaßuahmc« gegenüber Italic»" lauten. — Obwohl die Pariser Polizei präfektur und die nationalen Verbände selbst diese Kund gebungen verboten bzw. abgesagt hatten, waren der Opern- platz und die angrenzenden Straßenzüge am Sonnabend abend bereits um 20 Uhr von starken Polizeiabteilungen besetzt und abgesperrt. Zur großen Uebcrraschung der Be- amten gehörten die im Laufe des Abends aus Sicherheits gründen festgcnommenen rund 800 Personen zum größten Teil der marxistischen Volksfront an oder standen ihr nahe. — Während der Kundgebung hatte die Polizei nicht nur den Opernplatz, sondern auch die englische und die italienische Botschaft unter verstärkten Schutz gestellt. — Trotz der starken polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen auf dem Opern platz war es einem Kraftwagen gelungen, in schneller Fahrt über den Platz zu fahren. Aus dem Wagen ertönten Rufe: „Nieder mit den LühlWmaßnahmen! Neutralität! Es lebe WlWe vkksWlmmll M rage III Ms M zur Mumm zraulreichs )f London. Nachdem auf dem abessinischen Kriegs schauplatz eine gewisse Ruhepause eingetrcten ist, gilt das Interesse der Londoner Presse in erster Linie der Tätigkeit des Genfer Ausschusses für Siihnemaßnahmcn. Die Hal tung Frankreichs wird mit besonderer Aufmerksamkeit be obachtet. Das plötzliche Aushürcn des Feldzuges eines Teiles der Presse gegen England wird darauf zurückgeführt, daß die englandscindlichcn Aussührungcn des Ncchtüblattes „Gringoire" wegen ihrer Maßlosigkeit das Einschreiten Lavals hervorgeruse» hätte. Der Genfer Berichterstatter der „Times" faßt seine Ein drücke folgendermaßen zusammen: Bisher seien die Arbeiten zur Vorbereitung der finanziellen Maßnahmen schnell vor- wärtSgegangcn und hätten sich viel einfacher gestaltet, al» die Vorarbeiten für die allgemeinen wirtschaftlichen Maß nahmen, bei denen zahlreiche Fallgruben vorhanden seien. Uebcr die Tätigkeit der französischen Völkerbund»»«- tret« sagt der Berichterstatter, sie hätten den Auftrag er halten, da» von dem energischsten Verteidiger der Völker- bundssatzung vorgeschlagcne Vorgehen zu schwächen und zn verzögern, aber wenn eine Abstimmung unvermeidlich sei, mit den Engländer« zu stimmen. Zur Frage der wirtschaftlichen Maßnahmen meint der „Times" Berichterstatter, die Vorkämpfer des Gedankens, daß wirtschaftliche und finanzielle Lühnemaßnahmcn eine wirksame Antwort auf Krieg darstcllen könnten, hätten eine angenehme Uebcrraschung gehabt. Es habe sich heraus- gestellt, daß die Anwendung eines Ausfuhrverbotes für wichtige Artikel nach Italien nicht so viel Zeit beansprucht habe, wie die britische Abordnung befürchtet habe. Der Pariser „Times" Vertreter begrüßt die von Havas ver öffentlichte Erklärung Lavals, die nach einer Besprechung deS französischen Ministerpräsidenten mit dem britischen Botschafter abgegeben worden sei nnd die angesichts der „un- gewöhnlich scharfen Ausfälle von Englands Haß" in der Rechtspresse und bei weiten bürgerlichen Kreisen zur rechte» Zeit erfolgt sei. DeuMes Schiff aeiimke« 15 FWer ermmlen In der Rachl zum Freilag ist, wie von derLmdener heringssischerei milgelcilt wird, bei der voggerbank der Em dener vampserlogger A E 117 in schwerem Sturm gesunken. Aller Wahrscheinlichkeit nach haben bei dem Unglück 18 Mann der Besatzung den Tod in den Wellen gesunden. Die erste Nachricht vom Untergang des Schiffes brachte der Emdener Logger A E 88, der am Sonntag mit dem ein zigen Ueberlebenden in Emden eintraf. Bei dem schweren Sturm konnten nur zwei Besatzungsmitglieder durch den Logger A E 88 gerettet werden; einer von ihnen ist auf der Fahrt nach Emden infolge der Strapazen gestorben. Der unteraegangene Logger hatte 16 oder 17 Mann an Bord, so dag mindestens 15 Mann den Seemannstod gefunden haben dürften. Man vermutet, daß das Schiff in der Nacht mit einem Wrack zusammengestoßen ist. MiMkk MeMMlettlkM MelE» )sT 0 kt 0. Der japanische Küstendampferkrcuzer„Asama" ist bet Hiroschima an der Westküste der japanischen Haupt insel Hondo ausgelaufen. Wie amtlich mitgeteilt wirb, ist nur geringer Personal- und Materialschaden entstanden. Die Abschleppung des 0200 Tonnen groben Schiffe- wurde eingelettet.
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