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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189002069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-06
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1890
- Autor
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Ekrfckeint täglich früh 6'/, Uhr. Ardarlion und Erprdition IohonneSgassr 8. Sprrchllundrn drr Ukdarlion. BorinttlagS 10—12 Uhr. Nochmillagl 5—6 Uhr. l ti tli tttMo-d« e>?,ei«»dln M-nuiceirl» »»cht ftch die Nedactron nichi vr-vzuLUch. A»»ah«e »er für dir nächftsolgen»» Nummer tzesttmmte» Inserat» an Wrchentage» bis L Udr Nachmitl««». an Saun« und Festtage» srüd b>»'!,v Uhr. 3n dr» Filialrn für 3ns.-^nnahmr. Ltt« Klemm'S Sortim . UniversitätSstr. 1. Louis Lasche, statharlnenstr. 23 pari, unv Känigtplatz7 »ur bis '/,z llhr. eWMr.Tllgebialt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Nbonnem-nt-prsi» vierteljährlich 4»/, Mk. iacl. Bringerloh,, z Mk.. durch die Post btt«»«» 6 3)lk. Jede einzelne Nummer 80-> Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» iur Extrabeilage» sin Taqedlall-Forma« gesalzt) ahne Postdeiöroerung 60 Mk. nnt Poitbesörderung 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schritten laut uns. Prewoerzeichni^ Tabellarischer n. Ziffernsatz nach höherm Taril. llttlamen »ater dem RedactionSstrich die 4grl»alt. Zeile bOPs., vor denFamilienuachrichlr» die 6ges»allene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die Exdrdttton t» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praetuuoerniuio oder durch Post- Nachnahme. 37. Amtliche Bekanntmachungen. Vekamiimachilllg. Der osficiellc Anfang der diesjährigen Osternresse fällt auf den 2L. April und cS endigt dieselbe mit dem LU. Mai. Während dieser drei Wochen können alle in» und aus ländischen Handelsleute. Fabrikanten und Gewerbetreibende ihre Maaren hier öffentlich seilbicten, doch darf der Groß handel in der bisher üblichen Weise bereits in der zum AuSpackrn bestimmten Borwoche vor» 14. April au betriebe« werden. DaS Auspaeken der Maaren ist den Inhabern der Meßlocale in den Häusern ebenso wie den in Buden und aus Ständen feilhaltenvcn Berkäusern in der Woche vor der Böttcherwocke gestattet. Zum Ginpaeken ist da- Ofsenhalten der Meßlocale in de» Häusern auch in der Woche nach der Zahlwoche ertaubt. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Ossen- hallen eines solchen Verkausslocale», ebenso da- vor zeitige AuSpaeken an den Ständen und in den Buken wird, außer der sofortigen Schließung, jekeSmal. selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe bis zu 7ö Mark oder entsprechender Hast geahndet werde». Auswärtigen Spediteure» ist von der hauptzollamtlichen Lösung de- Waarenverschlussrö au bis mit Ende der Woche nach der Zahlwoche da- Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 1. Februar 1890. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Pennig. Donnerstag den 6. Februar 1890. ?rrilsprechvttbin-img mit Vresden. Bereit- im Jahre 1884 war die Herstellung einer Fernsprech- Verbindung mit Dresden in Aussicht genommen, doch wurde die Absicht damals wegen ungenügeuder Beibringung falle» gelassen. S «dem ist die Erkenniniß von dem Werihe dieses Verkehrsmittels in immer wettere Kreise gedrungen, und es lägt sich erwarten, daß die Bedürsntßsrage jetzt einer anderen Anisassnng begegnen wird. Ui» aber die gutachiliche Aeuß r»»q, welche der Kaiserliche Herr Ober-Post-Director in dieser Hinsicht von u»S eriordert hat, mtt größerer Sicherheit geben zu könne», ersuch » wir olle diejenigen Firme», w Ich; eine solche Verbindung voraussichtlich in stärkerem Maße benutzen würde», eine schriftliche Mttihettung darüber bald möglichst und längste»- bis zum >v. d. M. an unsere Kanzlei, Neue Börse, Tr. ä, 1, gelangen zu lassen. Leipzig, den ü. Februar 1890. Tic Haiidclskammcr. A. Thieine, stcllverir. Vorsitzender. vr. Gensel, S. Vekamitlimchung. Die Meffbörse für die Lederindustrie in nächster Ostermesse wird DtenStag, den IS April L8tt«, Nachmittags von 2—4 Uhr im Saale der „Neuen Börse" hier abgehalten werde». Leipzig, den 1. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Tröndlin. Hcnnig. MtzholMction. Donnerstag, den L8. Februar dS. Js., solle» von BormiltagS 9 Uhr an ans dem die-jäbrigen Schlage im Roseuthale, dicht an der FriedenSeiche, ca. 30 St. E ch n-Nntzklötze v. 3t—102 cm Mttlenst. u.2—8wL. . 42 - Buchen» » . 21—54 . . - 2—6 - - 13 . Rüstcrn- » - 27-69 - - - 3-11- - 10 - MaSholdec » - 29-48 - « . 3—b . - 2 . Eschen- - - 19—22 » 6—8 - - 1 - Linden - Nutzklotz - 44 G - - s . - 1 . Apfelbaum- » - 23 » 3 » * 30 - Cllera - Nutzklötze - 18-30 sowie " * »6—12» - 5 Stück Schtrrhölzcr unter den im Termin öffentlich auShängcnden Bedingungen und der Üblichen Anzahlung a» Orl und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf obigem Schlage. Leipzig, am 4. Februar 1890. DcS NathS Forstdeputation. Gesucht wird der am 14. Januar 1852 geborene Handarbeiter Friedrich Gustav Zieger, genannt Pieler, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalte» ist. ES wird ersucht, den Genannten im Falle seines BetresfenS unS zuzusühren. Leipzig, am 28. Januar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) ^ U. IV». 67. Ludwig-Wolf. Rch. Gesunden oder «II herrenlos angemeldet, resp. abgegeben wurden ln der Zeit vom 1. bl» 81. Januar 1890 folgende, zum Theil auch von früher verübte» Diebstähle« herrübrende Gegenstände: eine silberne Tyliiider-Remomoir-Uhr, eine Chlinderuhr mit vernickeltem Deckel, verschiedene Ringe, darunter eln Haar« ring, einige Armbänder, — zwei goldene, ei» silbernes —, zwei Brillen, ein goldener Klemmer, ein Buch — Gedichte von Claudius —, drei Bände Rcnter'S Werke: „Schurr- Murr" und „Olle Kamellen", I. und H. Theil, einige Bau zeichnungen, ein Cigarren-Elui, niedrere weiße Sovlw.Dcckchc», ' ein Packet mit Lieiderzeug und Barchent, ein Packet rvtber AilaS. ca. 40 r» haltend, ein Torie!, zwei Uinschlagetüchcr, eine Pelzmanlchett-, eine Pelzboa. rin aller Wmtei Überzieher, mehrere graue bezw. braune Herren-Filzhüte, ei» Vkapeau clague, eine blaue neue Mannsschürze, mehrere Pelz, und andere Müsse (zum Theil schon imDecmber 1889 gelunde»), drei Pferdedecke», eine Rolle neues Tragband; drei Löss l, drei Meffer und drei Gabeln; ein Handkorb mii Tischgelch rr, drei Milchkrüqr von verschiedener Größe, 13 Stück niedrige vernickelte Handlcuchier, ein M^sing-Thürgrifs, eliie große grauleinrne Wagenvlane, ei» Rohrstubl. lün» eiserne Ge- Wichte, ein eiserner Wagentrilt, ein dreirädriger Kinderwagen ca. 10 Kilo altes Zinkblech, eine Anzahl Bruchband-Fever» eln Hebrkorb m>t riner größeren Partie Brezeln, mehrere Schirme und SvazierstScke, inehrere Portemonnaies mlt Be träge» bis zu p k»2 einzelne Geldbeiräge von S, 1v und 2V ^ (letzterer Betrag bereits im Juli 1889 gefunden), eine Anzahl ungestempelter Briefmarke» im Muhr von 10^, endlich eln Leihhausschein. Die »»bekannten Ligentbümer dieser Gegenstände werden hierdurch ousqefordert, sich zur Cmpfangnakme derselben in unserem Tom- imssariai rechtzeitig zu melden, anderusallS darüber nach ß. 239 deS B. G -B. anderweit versügt werde» wird - Gleichzeillg fordern wir auch Diejenigen, welche lm vierten Quartale >888 Fund,rgenstünde bei uns abgegeben haben, deren Elgenthümer nicht z» ermitteln aewesen lind, am, diese Gegenstände vrückzulordern, andernfalls auch hierüber den Rechten gemäß ver ügt werden wird. Leipzig, den 1. Febrnar 1890 Ta- Poltzetamt der Lkstz» Lechzt,. Bretschnetdrr. Ml !! Vau-Areal. in nächster Räbe d«S v«h«tz«s» »nd tec Harthwal,»», ichön gele,»,. hat billig zu verkausen der Ttatztrntß zu Zwenkau. Oberst Ltoffel und seine Landsleute. Eine Hanpteigenschast der Franzosen ist die Eitelkeit. Sie haben sowohl als Nation wie als Individuen da« Streben, eine Rolle zu spielen, in höherem Grade als andere Böller, und demgemäß sind auch ihre Handlungen zu beurlheilen. Oberst Stofset hat vor 20 Jahren insofern eine Rolle gespielt, als er die mililairische LcislungSsäbigkeil Teulschlands recht zeitig erkannt uuv gewürdigt und deshalb von dem Kriege als einein gefährlichen Unlernchme» obgeralhe» Halle. Diese Nolle war aber nicht nach dem Geschmack der Franzosen, denn äe muthele ibnen die richtige Schätzung einer ander» Nativ» ^u. Uber welcher sic sich erhaben fühlten, Mäßigung zu einer Zeit, da bei ihnen die Leidenschasl die Herrschaft gewonnen hatte. DaS war zu viel verlangt, und deshalb war auch die militairische Laufbahn Stossei'S mit seinen Berichten, die er auS Berlin erstattet hatte, abgeschlossen. Solche Leute, die dem Feinde Gerechtigkeit widerfahre» lasse», kann man in der 'raiizösischen Armee nicht brauchen. Slosscl suhlte aber baS Bednrsiiiß. sich seinen Landsleuten inS Gedächliitß znrückznrufen. und auS diesem Grunde schrieb er eine Broschüre, durch welche er sich vollends um alle» Credit gebracht hat. Denn er wagte eS, die Möglichkeit einer Abwehr gegen die slawische lleberschwcmwnng Europa» an- zuvcutrn und damit dem einzigen Freunde, aus welchen Frankreich Werth legt, zu nahe zu treten. WaS Hilst eS ihm, haß er atS Vorbedingung der Bersöhnung mit Deutschland die Rückgabe von Elsaß-Lothringen verlangt, dir ist ohnehin Glaubenssatz in dem politischen Katechismus der Franzosc». Aber die verlorenen Provinzen will man ja eben mit Hilfe Rußland» zurückacwiniie», und da kommt der ungeschlachte Stoffel und stößt den besten und einzigen Freund Frankreichs mit seiner Warnung vor der slawische» Ueberschwemmung vor den Kopf. DaS mußte in Frankreich allgemeine Ent rüstung erregen und hat sie auch erregt. Eigentlich ist das Verlangen nach Rückgabe Elsaß-LolhringcnS an Frankreich riiic so alte abgedroschene Melodie, daß wir eine gewisse Scheu davor empfanden, unsere Leser damit zu behelligen, aber daö läppische Zngrcisen Slosscl'S nach diesem abge standenen Stofs hat Kreise gezogen, die weit über daS Ver dienst deS Verfassers der Broschüre hinausgcheii, der Mangel an sonstigen interessanten Begebenheiten ans dem Wcllthcaler hat ihm gute Dienste geleistet, die össentlich.- Aufmerksamkeit hat sich ihm zugeweiidct und u»S dadurch gcnölhigt, ihm wider Willen auch unsere Beachtung zu schenke». ES Hilst der französischen Negierung nicht, daß sie seit längerer Zeit bemüht gewesen »st, dem FricdenSgedanken in Frankreich eine Ställe zu bereite», daß sie die Weltausstellung al» Grundlage für eine Periode der friedlichen Arbeit benutzt bat, die alten eingewurzelte» Eigenschaften der sranzvsischcn Nation lasten sich durch sreundlicbeS Zureden und begütigende Worte nicht auSrvtte». Herr Slosscl hat den eine Zeit lang still gewesene» Ehauvinisten die Sprache wicdergegebe». Herr Haußmann erklär!, daß drr Rhein die natürliche Grenze zwilchen zwei Völkern sei, welche dazu geschaffen seien, mit einander ans allen Gebieten »lenscliltcher Thätigkcit zu wett eifern. Die „Ncpublique Franyaise", deren Ehesrevaclenr Ncinach überhaupt die Nachfolge Gambetla'S für sich in Anspruch nimmt, saßl die Sache praktischer aus, sie sagt: „Die einzige Politik ist viel Lebel-Gcwehre. viele entschlossene Soldaten, das llebrige kommt von selbst." Deutlicher kann ma» sich nicht auSdrücken, da» ist die nackte Krieg-vrolmng an Deulschland, verbrämt mit einigen snc die sranzösische Eitelkeit »nenlbebrlichen Floskeln de» Inhalt», daß die Allianz »nt Rußland zwar sehr schon und gut und einer der Hauptiaeloren der europäischen Politik sei, daß aber die Nationen ebenso wenig wie die Individuen eines gewisse» Stolzes entbehren könnte» und das; e« unwürdig und »»geschickt sei. sich mit zu große», Eistr Rußland ai> den Haiö zu Wersen, womit in erster Lime die neuliche Kundgebung im Theater in Nizza gemeint ist. Fürst B>«marck bat den Slankpnncl der Franzose» in seiiier berühmten Red« vom l l. Januar 1887 so treffend gekennzeichnet, daß dem nichts hinzttjiifügen ist: „Wenn die Franzose» die Ueber zengiing gewonnen habe», daß sie unS in mililairischcr Be ziihuug überlege» sind, sei e» durch die Zahl der Soldaten sei e- durch die Art der Bewaffnung, kann werde» sie un fehlbar lo-schlagen." Daran kann keine sriedliche Versicherung de» Präsidenten Carnot und seiner Minister etwas ändern. „Viel Lebklgewehre und viele etilschlostenc Soldaten" erwidert daraus die „Republignc Fran^aise", und hat damit nur aus gesprochen, was die Mehrzahl ver Franzose» denkt. Damit steht auch nicht in Widersprach, daß rS in Frankreich viele arbeitsame und friedliebende Leute gicöt, die bemiibl sind, die eigene Existenz uns die ibrer Familie für Gegenwart und Znknnsl sicher z» stellt», den» nach deren Aussasinng bringt der Krieg keine Verschlechterung, sonder» eine Verbesserung der Lage deS Ganzen und der einzelnen Individuen. Daß Frankreich in emem neue» Kriege besiegt werden könnte, ist nach französischer Aussasinng ganz unmögiich Wenn die sranzösischen Steuerzahler da- glaubten, würd n sie ja nicht bereitwillig jede» Opjer für vie Vergrößerung u»v die Ver besserung der Armee bringen, wa- man von ihnen verlangt Wir haben e- mil Grnugthuuiig seit einem Hallen Jahre wiederholt ausgesprochen, daß wir den europäischen Frieden vorläufig für gesichert halten, wir halten auch heute »och an dieser Ueberzeuginig fest, aber wir möchten doch andererseits vor allzu großer Vertrauensseligkeit warnen. Der europäisch Friede hängt wesentlich davon ab, daß Deutschland „ach wie vor kriegsbereit ist tm ganzen Sinne de- Worte» und daß -hast d-ö Gesetze- vollzieht. gelhan, zu Experimenten ""s ^ ^ freisinnige laallichcn Entwickelung zu „,r E nsührung Wahlausrus in Vorschlag bringt, n-besonder^zn. « er zweijährigen Dienstzeit ober ZurF g ,878 schen Agitation durch Bcweauna. welche Vie dagegen ausg.richteten Schra'.ken. D.e B-wrgung. w w ^ S-off-l'sche Broschüre m Frankreich erz-uq ha'. " » , daran erinnern, mit welcher «usmer sa nk bw gra z All.» verfolgen . w°«. de. m.» geschieh'-^Wehe. «rast nnd°°unstt7"L.istnng/sähig'-it UnVSfähigkeit Würde ihnen schon ^'2'":. ^ ^'^s,ü'r!!n zu ...lsesieln unv sich in die gefährlich,len Man beurtheilt Ankerr immer nach de» eigenen G-da^ u Empfindungen, und deshalb haben die 8ro>>ws » .. ^ . der bonlangistische» Verwirrung die größte Angst geh- - d K Deulschland daran- Nutzen Zehe» »nd e.ne.' Stre, Frankreich vom Zaune brechen würde. Di« Niederwerfung der boulangistischen Bewegung halte für Frankreich m "ü r Linie die Bedeutung einer rettenden Tbat bk>>> VnSlantc g g - über, Frankreich gewann dadurch an Znversichl au d'e ^g Krasl. Bon dieser zur Ausbeulung cnicr de, t'" « Nachbar vermutheten Schwächung „> »ur ein S^r>" D Franzosen folge» der deutschen Wahlbewegnng m.l g'spa""'^ Erwartung, ein Sieg der Oppositionsparteien über das Carlrl würde ihnen alS eine sehr wünschenSwerthe Einleitung i" vcm ZttkunslSkrieg. erscheinen, den sie, wenn e» der ihnen stände, eher heule al- morgen beginnen würden. Leipzig, 6. Februar. * Vor Kurzem ging durch einen Theil der Presse die bestimmt «uslrelendc Meldung, daß Kaiser Wilhelm II. dir Absicht kmidgegebe» habe, in den Einrichtungen und Ge- Kränchen de« Ofsiciercorp» bei der Beilegung von Ehren- bändeln durchgreifende Veränderungen rintreten zu lasten. Insbesondere wurde bchauptch. daß Vie Theilnahme an onem Zweikampfe mit starken mililairische» Slrasen belegt, eventuell loaar mit vir Enllasiung au- dem Armeeveibande geahiidet werden solle. In militairischen Kreisen ist hiervon nach Er kundigungen ver „Allgemeinen Zeitung" nicht» bekannt und eS besteht kein Anhalt dafür, daß der Kaiser damit umgehe, die in lletung befindlichen Gnindsätze umzustcßen. Im Gegentbeil bewies der letzte Empfang der Abilurienlen der Haupt-Eabettenanstalt, daß der Kaiser an der Gewohnheit sestbält, den Tadelten beim Ueberlritt in die Armee die vom Kaiser Wilhelm I. gegebenen Vorschriften über vie Pflichten eine- pflichttreuen und ehrliebenden OssicierS einschärsen zu lasten. Diese Vorschriften verurlheilen zwar die Händetsuchl scharf, lasten aber auch dem AuStragen schwerer Sbren- kränkungen mit der Waffe Raum. Daß der Kaiser Alles, wa« man mit Recht als Duell-llnsug bezeichnen könnte, nicht fördern, sondern beseitigen würde, versteht sich von selbst * Die dritte Ausgabe VcS „Deutschen Arzneibuche«" ist. der „Apotheker-Zeitung" zusolge, nunmehr dem BundeSs rat he vorgrlegt worden. * Ter neue preußischeHandelSminister Freiherr v. Ber lepsch hat an die Bewohner der Rheinprovinz solgendcAb- schiev-werte gerichtet: „Nachdem Seme Majestät der König Allergnädigst geruht haben, mich »um Minister für Handel und Gewerbe zu ernennen, habe ick daS Amt etneS Oberprälidenlen der Rheinprovinz »iedergelegt und verlasse die Provinz. Bet der Kürze der Zeit, während welcher ich al- Oberpräsiden» a» der Spitze der Berwaliung derselben stand, lst cS nur nicht vergönnt gewcien, durch die Tbat zu bewegen, wie gern ich bereit gewesen wäre, alle meine Kraste ihrem geistigen und materiellen Bohle zu widmen, wie gern ich ln Treue mit den rheinischen Männern zum Besten ihrer schöne» HeimaihSproviiiz lange Jahre gearbette« hätte. Wen» ich tivtzbem die Bewohner der Rhrinprovinz bitte, mir ei» freundliches Andenken zu bewahren, so ermnihigen mich hierzu die vielfachen Beweise von wohlwollender Gesinnung und Berirauen, die mir während einer ach»,ährigen Thätigkett in zwei Bezirken der Provinz zu Theil geworden und vie nur auch ln neuester Zeit aus Anlaß meiner Abberusunq zugehe». Ich spreche für sie meinen ausrichtigen und ergebenen Dank aus. Gottes Segen sei und bleibe mtt der Rheinprov nz. Ich weide die glückliche Zrit, die ich t» und niit ihr verübte, nie vergrsien und, so weit ich dazu im Stande bin. auch künslig mit warmem Herzen bestrebt sein, ihr zu nutzen. Lobleuz, den 1. Februar 1890 Frhr. v. Berlepsch." * Der alljährlich im Austrage der nalionalliberalen Partei herauSakgebrne eingehende Bericht über die Reichsgesetzgebung ist auch für die soeben abgelausene fünfte Session der siebenten Legislaturperiode wieder erschienen und vom Centralbureau ver nalionalliberalen Partei (Berlin Köthenerstraße 46) zu beziehen. Ebendaselbst sind auch die Berichte über die vorangegangenen Sessionen »och zu beziehen. Im Wahlkampf werken diese GesetzgebungS- bencht« gute Dienste zu tristen vermöge». * AuS Gera wird un» unter», 4. Februar geschrieben Die heutige Sitzung de« Landtages sin das Fürste»«,!»,,. Neuß ,urigerer L,„j, wurde um 10 Uhr von de», Präsiden«?» Füronnger erüstnei. »nd an derselben nahmen Staaisminn'trr Dr von StaalSrath vr. Bollert und SlaoiSrath Vr. Cngclhardl thetb Rach langer Vrralhung wurde der Snkwurs für eine neue """" «uSl»uß aä doc überwiesen. D,e Wahl desselben soll in der nächsten Sitzung ersölgen. Die Vorlage "«er Parcellc eine» staatSst-cn,-scheu «can°. stücke« gelangt zur Ueberw-lsua, an den FinanzruSittiug D,e d'S y°br.k°n.en I. «eck ln ^mn^a.nm-r und fene"«.^. ps.vikcllr'k Haltestelle Len.n,tzbanimer kann """ der Bahnbou TriviiS-Lobrn. V»»dg"ung eriabren könnte Ban Letten de« «wa,-Minister« und de« Abgeordneten Vr. Iäq-r werd-n tic Ü^'d ^Ile'b^d^^sla'"' ^Abwetlnn^d^Geluche-m>ßlebend b n ullg'melnea «ruabäde de» neuen «eleh-s über den rldilstaatldtenst wird nicht deboiitr», sondern e« ersoli, losor, U »ra^werb?» "L^'r" ^ustjZ-u.ichuß. Der «emen.de Zwötzen « ^000 ^ Staat«,uichuß zum SchulhauSneubau Auswbe.,?»-. k-'L"" '1"" "ndeSherrlichen Vervrdnnng zur R''ch«gesrtzeS vom l Mal 1889 übcr kie Rock "Sst'"i»">"» stiibtt in, WortlanieAnnahme. ^ ^ 8'n-n,'..,,chuNe, brw ll.g, man da. «esug, iubve^a^ von mn in ^"°"rung einer 3,an,?. r ^ lür die Fliion,Periode 1890,92 und d-e «'glerua^varlage über dl» «uSdehnuag de« der Badearliengesell. chast zu Lobensteta seither bewilligten ZinSerlasseS für den Raus- ,r,i« »e« ehemaligen MarstallgebäudrS aus weitere lüas Jahre. » In der DienStagS-Sitzung de« elsäss > sch - lothringi schen LanveSauSlchusie« fand die erste Lesung de« Etat« statt. UnterstaatSsecrrtair v. Schrout gab >in Einzelnen eine Dar legung der günstigeil Finanzlage, wie« aus den hochbrsriedigenden. lheilweise glänzenden Stand der Industrie hi» und gab dem Wunsche Ausdruck, daß in der gegenwärtigen Tagung eine Verständigung über dir Canalsrage erreicht werden möchte. In Bezug auf die Erhöhung der Beamtenbesolduna werde da» ReichSIanv dem Vorgehen in, Reiche und in Preußen olgen. Die Abgeordneten vr. Petri, Baron Zorn von Bulach Soh») und Andere bespräche,, den Etat und richteten an die Regierung Ansragen wegen de« Paßzwange». UnterstaatS- ecretair vo» Köster antwortete, die Paßmaßregel sei allerdings eine Harle, aber »olhwendig»; sie werde jedoch mit möglichster Milde au-gesührt; der SlaatSsecrelair warnte vor Ueber« lreidungen in den Klagen über Härte, welche nur schaden könnte,,, und proleflirte aus da« Bestimmteste gegen allgemein aehallene Beschwerden über die Beamten ohne Nennung von Namen; er sei gern bereit, jede gerechtfertigte Klage rnlgegen- zunehmen. « « » Die Russischmachung der Ostseeländer wird von drr russische» Regierung mit nnerbiltlicher Slanvhastigkeit kurchaesührt. Jetzt kommt die Reihe a» de» Grundbesitz in Kurland, Esthland und Livland; wie der „Daily New»" auS Petersburg gemeldet wird, soll die russische Regierung nunmehr beabsichtigen. die deutsche» Grundbesitzer jener Länder nach dem Principe der „obligatorisch » Ablösung" außer Besitz zu setze». Klar auSgcdrückl: d,e Besitzer müssen innerhalb einer bestimmten Frist verkauft habe» oder sie werden verkauft. * Die .Berliner Politischen Nachrichten" schreiben (wie bereit» gestern telegraphisch erwähnt) ossiciöS: D,e „A utorilS" lhetlt au« einer neuen sranzösischen Publikation ,,8ouveoir» intim«» «I« l» 6<rur üea Tuilariea" einige aus den Krieg 1870 bezügliche Stellen mit, welche insofern von Interesse sind, als sie einen Maßstab dafür geben, welchen Unsinn ba« sraiizösbche Leserpublicum sich dielen läßt »nd bereitwillig hinunterichluckt. Ja de», An-zuge heißt eS, Gras Schleinitz dabc im Jahre 1868 auf einem D.ner, welches er zu Ehren einer Gräfin PourtalcS gegebe», letzterer ihre Borliebe für Paris vorgeworsen und sein Bedauern ausgesprochen, daß sie nicht Berlin zum Wohnort wähle. Al« die Gräfin in ihrer Erwiderung gellend machte, sie sei Elsässerin, babe der Gastgeber onlgerusea: „Wohlan, da Sie nicht zu ua« zurückkehrei» wolle«, werden wir das schöne Elsaß zurvck- „ehmen müsse». Bevor 18 Monate vergangen sind, wird Elsaß eine preußisch« Provia, sei», und daa» werde» wir Sie mit der selben haben." Die „Auloeitä" will jedenfalls dadurch den B'weiS liefe», daß Deutschland schon lange vor dem Jahre 1870 zu dem Kriege mit Frankreich entschlossen war. Da» Argument, dess-n sie sich zu diesem Zweck bed eut, konnte kaum unglücklicher gewählt werden; denn zu den eifrigsten Gegner» der Politik de« Kanzler« lm Jahre 1870 und de» Kriege« mlt Frankreich gebürte Gras Schleinitz; er wollte de» Frieden auch unter unmöglichen Bedingungen auirecht erhalten. Die „AutorÜL" erzählt dann weiter, im September 1869 sei der damalige sranzösische Milltairattachä Oberst Skolsel von dem Könige zu den Manövern des ersten (!) Armeekorps nach Pommern cingeladen worden. In Stettin lei er an seiner Uniform erkannt worden, man habe seinen Wagen umringt und denselben mit Steinen und K.eS deworsen. „Franzosenhund! schrie man ihm zu und über- häuste ihn mit groben Injurien. Herr Stoffel wollte den Vorfall nicht ouibauichkn und schützte dringende Geichäile vor; er bat den König, ihn zu enlschiildigen und zog sich sofort zurück." — Die Wahrheit ist, daß Herr Slosscl ln Pommer» in der liebenswürdigsten Weise ausgenommen worden ist. Nach Beendigung der Manöver, welche bei Slargard statisanven, folgte er einer Einladung de« Fürsten Bismarck nach Varzin und verweilte dort mehrere Tage al» Gas» deS Kanzler». Erst von dort au» ist er nach Berlin znrückgekehr». und zwar, wie er seiner Umgebung gegenüber hervor hob. mit drn angenehmsten Eindrücke» von Pommern und seinen Bewohnern. — A,r könnten der,.Autorttü ' verschiedene Zeugen dasür ansühren; indeß wir haben Nicht daS B.dürsniß, daS genannte Blatt zu belehren, sondern nehmen von seine» Expcctoralionrn, wie getagt, „ur Notiz, um einen Begriff davon zu geben, waZ man Alle- einem Pariser Leser ausbinden kann. * Zur sranzösischen MinisterkrisiS wird der „Vossischen Zeitung" auS Paris, 2. Februar, czeschrirben: Wen» man den allseiligen Bersicherungkn Glauben schenken soll, so ist die seit einiger Zeit im Geheimen bestehende CabinetSkrise nunmehr offen auSgcbrochc». Ungefähr alle Minister glauben Grund zu irgend einer besonderen Beschwerde z» haben und drohen mit deni Rücktritte. Herr Rouvier, der Finanzminister, will gehen, weil die Mehrheit des SabinelS die Urheber de» KupserringeS strairechllich verfolgen lassen will. Herr THSvenet, der Juslizm nifter. der diese Verfolgung »achdrücklichst brsürwortet, ist abrr auch nicht zufrieden, weil seine Anträge nichi im vollen Umfange angenommen worden sind. Herr Epuller, der Minister de» Auswärtigen, ärgert sich wüthend über den Verdächtigung«- und Berleumdungsseldzug, de» die Zeitungen der Boulangisten und Monarchisten gegen ihn eröffiet habe». Er findet, daß die Kammermehrhett u»S se.ne Minister - College» ihn nicht genügend schützen, und er droht, sein Portefeuille aus den lach zu werfen. Herr ConstanS, der Minister de» Innern, hat andere Beschwerden. Er ist vorgesiern aus zwei oder drei Tage nach dem Süden gereist. Kau», bnltc er Par.» de» Rücken gewendet, al« der Ministerpräsident Hrrr Tirard an den Polizaipräikcien und Direktor der öffentlichen Sicher- heil amtliche Briete lchrieb, in welch:» er ihnen zu versieben gab. das; sie bi-ber nicht genügend über die öffentliche Ruhe gewacht hätten, und sie aussorderle, künftig nicht mehr solche Austritte zu dulde», wie sie i» den letzten Togen wiederholt bei Wätilerversaminlungen sich zwischen Boiilangiften und Republikanern abgespielt haben. Donnt nichtzujrieden. brachte Herr Tirard gestern die Angelegenheit auch im Ministerrathe zur Sprache, und zwar in Ausdrücken, die eine» schtrse» Tadel de- abwesenden Herrn ConstanS in sich schlossen. Der Ministerpiäsideat sagte, in Pari« herrsche Mord und Todt- schlag in össenllichen Versammlungen, er wunder« sich, daß ein derartiges Treiben bi«ker geduldet worden sei, und habe es sür Psticht gehalten, Weisungen zu erlassen, damit der Unfug sich Nichi wiebe,hole. Man sind« allgemein, daß H'rr Tirard über seine Be ugnisse hinauSqrgangen sei und in verletzender Welse ln den 1< ei-? der AiiilSvflichteit deS Herrn ConstanS einqegkisfe» habe. Der Minister des Innern wird die» nicht dulden. Er bat aus die Mtt- Iheilung von ve» Schritten de» Herrn Tlrard soiart d,e Rückreise angetreten und wird morgen hier erwartet, woraus es zu einer Au«, einandersrtzung zwischen den beiden Ministern kommen bürste. Der Ministerpräsident ist m» seinem Minister de« Innern schon sei» lange unzufrieden. Herr ConstanS schreibt sich allein daS Verdienst an dem guien Ausfälle der Wahlen z» und leitet daraus den An- lpruch aus drn vorwiegenden Einfluß im Cabinet ob. Herr Tirard ist aber nicht geneigt, »lesen Anspruch anzuerkennen, und glaubt auch, daß sein College seine Rolle bet den Wahlen sehr stark über- schätzt. Führt dir innere Zersetzung auch z„ einer äußeren Auf. löiung des Cabinet». so n»rt> Herr Laroot wohl Herrn Mölme mit der Bildung eines nruen Ministeriums braustrogen, dieser aber den Auftrag schwerlich -nniebmeu. H-rr Mü ine will sich nicht vor- »eilig ausbrauchen lassen. Er »arlcl geduldig seine Zeit ab. Dies«
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