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Dresdner neueste Nachrichten : 20.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191303209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19130320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19130320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-03
- Tag1913-03-20
- Monat1913-03
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.03.1913
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Nr. 76. xxl. M DreslterNeuefteNaWTEft »Ist-Im- tutpsttlae Kotoueteelle kostet sur Dresden und Bot-me Zkvek m usw-Im as os» m m Zustand do vi» m sum-thi. Die weissagt-He Rest-mean- 1.50 Mk» me Flasvoesesth I Mk. Bei ebekholunsen nnd »Sieh-es skkläsm sbau nach taub chlssrezehüst so II uset en m auswärts werden mu- queu oransbeeabkuun auf-ge nommen. Im das Erscheinen an bestlm ten Taoes nnd släven wir sucht carantlert Televbouillä Altng und shbeitellunq von Ameisen m nnsulämn. nlre tesdnek »so Basis-Um Fäuouäevålw coövte sämtliche-aufkomm- M an e ne meu use n u Ottenau-teilen nnd see-haften au· « · set-statts kv Dienstes Messe-m ums-Mc OU« vie-ists O U Ni. Ir· sus. durch univ- we Inst II genagt-FOR c qurslemigistlutä Titus-:- ei stät-It stim- · Hinei- «Ie II ·I . must-ich 111-. s! oft-us m Deutschland m den deutsche- com-seit A m .Jlluftr.9euefu« mun. cost. vierhliMUCM · b ihm sllnår.sölåMJs . , . W « t Yas- Wsuhslastr.simtwthl. KIJWCIZ Ins-B shmsllustr. Vqu e . Mk . « M Ich m wivvuMLthtia Inde Ullllllhllllqlllk Tllllkszcmlllc Größte Verbreitung in Sachsen. Rcdakilvu und Meschsstsstrlle WWM c. Fetnsprecherx Reduktion Nr. 8897, preditiou NF 4571. Verlag Hit. M. West-Uhu Neueste Dresden- Die Ermordung des Königs von Griechenland. Wie wir gestern nacht noch durch Extrahliitter betauntgegeben haben, ist der König der Hellenen in Saioniki von Mörderhand gefallen. Die feige, memb kekische Tat geschah in einem Augenblick, da die Ver hältnisse im Wetterwintel Europas gerade nngelliirt und bedrohlich senng sind. Den zuerst mir spärlich eintressenden Nachrichten sind folgende Einzelheiten iiber die Verbrechertat su entnehmen: « OO London, lit. März b Uhr sriih. sPrins Tel. der Dresdner Nenesten NachrichtenJ Die gestern abend eingelansene Renterineldnng von sglonili nnd die später dnrch ein Diener Tele- Fkgnun bestätigte Nachricht non der Grinordnng des Königs non Griechenland haben hier in allen Kreisen einen niederschmetternden Gin drnck gemacht, da Geørg der Lieblingsbrnder der Konigiiunntier tllexandra war nnd dein König wie dem Adel nnd den iiihrenden Per ksutichkeiten nnd Politikern des Landes sehr nahe stand. Sowobl die Kbniginmntter Alex-andren die ietzt in London weilt. als anch der Kdnig. der seit» gestern ini Schlosse Windsor wohnt, haben erst gegen Mitternacht die ossizielle traurige Nachricht erhalten. Die Königinninttersbrach beim Empfange derselben non Schmerz gebeugt zusammen. Die sniiter ans Saloniki eingesl irosienen Telegrannne enthalten weiter nichts ale daß ans den König ans unmittelbarer Nähe geschossen - worden sei nnd daß er eine halbe Stunde später bereits seinen Wunden erlegen ist. Hier eingelansenen Nachrichten gnsolge iiben die Behörden in Saloniki eine strenge Zensnr ans nnd verhindern die Miendnng von Prinattelek grannnen. Uns diesem Grunde sind bis ietzt wenig Einzelheiten iiber das Attentat bekannt ge worden. Zwei verschiedene Darstellungen liegen iider die Ermordung des Kdnigs bis ieat nor. Die eine beiagt, dass er mn d Uhr nachmittags von einein Griechen erschoisen wurde nnd dass der Mörder iosort nerhastet werden konnte. Eine andre behaupten das gleichzeitig non zwei Individuen ans den König geschossen wurde.. während er mit seinem Flügeladintanten ans einem Spaziergangc dnoch die Stadt Saloniki begriffen war. Anch der zweite Attentiiter soll ein Grieche sein. Andre Nachrichten iiber die Er mordung liegen noch nicht vor. Der Lordnianor von London bat sofort nach deni Empfange der trankigen Bottchast dein Bürgermeister von Athen teicgraphisch iein Beileid ausgedrückt. Man nimmt hier an, daß das sittentat non weit gehenden politischen Folgen ans dein Balkan sein werde. Inzwischen erhalten wir die weiteren Draht-»ka bangen unsrer verschiedenen Korrespondentem Der Verbrecher ein Vlödsinnkger. P. Saloniki. id. März. fPriv.-Tel. der Dresdner Neneften Nachrichten.f Seit feinem trintnnhalen Ein-Zuge in Saloniti pflegte Klfnig Georg ieden Mittag einen Spaziergang zu machen, entweder in die Nähe des weißen Turmes oder M dein Vororte Karabnln Das Vertrauen des Königs in fein Volk war fo groß, daß er iich ganz frei anf den Straßen bewegte nnd fich nnr von einein Adintanten begleiten ließ. Seine Unt nebnng regte fich oft hieriiber ani nnd hatte fchon; wiederholt. jedoch itnnter vergeblich, den König ges! beten, fich hei feinen Spaziergängen mit polizei lichetn Schutz zn umgehen- Vor einigen Tagen waren dann vier Gendartnen beauftragt worden, den König gn begleiten. doch der König fand daö fe widerwiirtig, daf- die Zahl feiner Begleiter anf zwei vermindert wurde. Indessen dnrften anch diefc beiden Sicherheitsheatnten dent Monarchen nnr in weiter Ent ernnng folgen. Geftern war der König bei feiner Riickkehr now weißen Turme is Begleitung feines Adintanten Frpneondiö in der irdhlichften Stimmung Er hatte den ganzen Weg entlang von den Erfolgen der griechischen Tritt-nen- der Erobernng Salonikts nnd dein groben Erfolg von Janina gesprochen. Der König Wie hinan. daß dies alles in allein fehr erfreuliche Eteiguiife iiir das dotiihrige Jnhiliinrn feiner Thronbefteignng feien. Eben fagte er noch: Morgen werde ich einen offigielien Befnch an Bord des dentfchen Panzers ~Goeben« machen«. da fiel ein Schuf-. Der Adintant wa die fich rafch Um nnd erfaßte den Mdrder bei der Fand. Diefer ftand tin Begriff. noch einmal gn fchieiien. Der Mintant fchittzte den König ntit feinem Ihrs-en packte den Mörder an der Kehle nnd hielt ihn feft, bis einige Soldaten herankanten nnd ihn fefis Winseln Die Angel hatte fedoth nnr an gnt ge ktviiem Der Kbnig fiel zn Boden. Man trng ihn du feinem Ungern Derifonf lag anf dein Urwe. König Georg attnete noch einige piinntetn verfchied sber bald nach der ilntnnft itn Krankenhanh wo hin man ihn gebracht hatte. Die Angel. die ans Der Entfernung non nnr zwei Schritten ahgefenert worden war, war nnler dein Schniterblntt in die Brqu eingedrungen Das Blut fttdtnte deitio and der hunde. nnd das Kreuz, das der Kdnig stets ans der Brust trng, war mit Bint bedeckt. Der Disson ein Grieche namens Alexander Schintas, ist ein Blddsinniqen Er erklärte. ans Krankheit nnd Not snr Verzweiflung getrieben zn sein. Die Trnvpen tind in den Kasernen eoniigniert stie- Liiden sind gettdieisetn Der Tratndadnrerkedr ist eingestellt. Die Stadt war gestern abend nicht er leuchtet. Die Stimmung der ganzen Bevölkerung ist änszerst nieder-geschlagen Im Krankenhanse ver sammelten sich die Generäte, die Spitzen der Miit tärdehiirden. Ostiziere aller Wassenqattnngen mn den Leichnam des Königs. Mitten im tiefsten Schweigen teilte der Milititrgonvernenr Prinz Nikolans den Tod des Herrschers mit nnd lieh die Ossiziere den Treneid ans den neuen König Kon stantin leisten. Die Anwesenden riesen ans: »Es lebe der Kdniqt« Jn den Taschen des Mörders sand man Briese, die an hervorragende Mtlitjrs ge richtet waren. In der Stadt herrscht jetzt vollstän dige Rude. , Die Trauerborfchast in Kvpenhasetn A Kopenbagery 10. März-. (Prio.«Tel. der . Dresdner Neuesten Nachrichten-) Dem einzigen Bruder des ermordeten Königs, Prinzen Walde mar von Diinemark, wurde die Todesnachricht von seinem Marineadfntanten angezeigt, der sie auf einer Zeitunqsredaktion erfuhr. Der Offiziey ein intimer Freund des Prinzen und des verstorbenen Königs, eilte nach dem Palais, um die Nachricht zu überbringen Der Prinz brach in Tränen aus und rief: »Es ist nicht möglich, daß mein geliebter Bru der ermordet worden im« Die Nachricht von der Ermordung des Mnigs ruft, wie uns eine- Depesche aus Athen berichtet, , in Griechenland ungeheure Museum-a und Beitiirzunq hervor. Der Attentiiie schl. so beißiz es in dieser Depefche weiterhin« erklärt haben, daß er den König deshalb geistet habe, weil er ihm eine Geldiucierftiiizunq, die er von ihm ersah verweigert hätte. Indessen stimmen die Meldunqen darin über-» Isinkt-aß Zier Verbrecher einen oeistesgestdrten Ein-( ru um . Der Eindruck der Mordtat ist überall in Europa und im fernen Auslande sehr tief. Jn Paris be sonders will man in König Georg den zukünftigen Bundesgenossen Frankreichs betrausert sehen. Wir verzeichnen die folgenden im Laufe des Tages noch bei uns eingegangenen Draht meldungem v Paris, 19. März. (Priv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Mit tiefer Trauer beurteilen die Regieruuggbliitter die Nachricht von dem Tode deö Königs von Griechenland Der Ver storbene war bekanntlich ein großer Freund Frank reichs. Er stand mit zahlreichen Politikern in Ver bindung und beteiligt-e sich persönlich an verschie denen diplomatischen Missionen, besonders bei der Erörterung der Kretafrage sowie der Frage der Aegäischen Inseln. Es wird daraus hingewiesen daß mit siönig Georg ein zukünftiger Bundes genosse Frankreichs hinweggegangen sei, einFrcund der Politik Frankreichs im Mittelmeer. Großer Popularität erfreute sich der Verstorbene bekannt lich in Air les Bains, zu dessen ständigen Kur-( uästen er zählte. Man beabsichtigt bereits, ihm dort, wie König Eduard, ein Denkmal zu sehen. X Wien, Is. März. Sämtliche Blätter drticken ihre tiefste Entriistung über die Greueliat von Saloniki aus nnd gehen ihre wärmste Teilnahme un dem Schmerze und der Trauer Griechenlands über das tragische Ende König Georgs kund, der auf dem Zenith sein-es jungen Ruhmes in der Stadt, deren Vesih unter seinem Zepter den kühnsten Traum der Griechen erfüllte, durch Mör derhand gefallen sei. Die Blätter heben die glän zen-den Eigenschaften des Königs hervor, rühmen seine diplomatische Geschicklichkeit, sein organisaU torisched Talent, dem die Renaissunce des griechi schen Volkes und Landes zum größten Teile zu zuschreiben sei. Die Blätter erinnern an die wie derholten Besuche des Königs in Wien, wo er, der mit dein Kaiser durch herzliche Freunds-haftb xfresiihle verbunden sei; sich größter Belsiebtheit er reutr. Beunruhigung in Rom. S Ren-, ID. März. iPtivJTeL der Dresdnet Neuelien Nachrichtewi In politischen Kreisen ist man durch das Atteniat lehr benu ruhiqu da man darin ein Zeichen wachtender sumbie aui dein Vulkan erblickt. Man betont. das vieler Situation nunmehr rasch ein Ende be reitet werden mühte, eie ernste Ississislilntioneinl die vielleicht in time-tu Zeit eintreten könnte-u iitli eteiqneu. Uns die Preise qiit dieser Meistan starken Institut-. s " Das Bellen der Dunste-. X com-, 10. Mörs. Ministewrästdent Geschen bat unmittelbar, nachdem et die«Melduus von der Ermordung des Königs her dellenen erhalten hatte, folgendes Teleqkapnu an den thsterpräs sidenten Ventselos gerichtet: In Diesem Augen-. blicke empfanqe ich die furchtbare Nachricht von dm Ermordung des vielgeliedietn erhabenen Filiria-, ded Verhundeten unsres herrscht-ro und unsres Volkes, und uedchie Ihn-en sum Ausdrucke drin gen, wie tiet wir Ihren unendlichen Schmerz teilen. Wir beweinen einen der ersten Förderer unsrer heiligen Allianz und sind empört über das fluchwiirdige Verbrechen des Mörderd. Meine Kollegen und ich bitten-Sie, den Ausdruck tiefer Anteilnahme der Kal. Regierung und der bulgarii schen Nation endqeqensunehmen « Der Eindruck in Amerika. v Paris, Is. Märs. (Priv.-Tel. der Dresdner Neueften Nachrichten.) Die Pariser Ausgabe des »New York Derald« ichreibtt In der griechischen Kolonie in New-York hat die Nachricht von der Ermordung des Königs überrascht und große Bestiirznng hervorgerufen. Die Bureaud der Zeitung »Ailantie« waren von einer großen Menge Griechen umlagert, welche Näheres über die Ermordung wissen wollte. Die Nachtausgabe dieses Blatteö schreibt: König Georg revräseniierie in seiner Person ganz Griechenland, iiir das er während 50 Jahren getänwft hat· Als die Stunde der Triumphe schlug, als der König seinen Traum von 1868 verwirklicht inb- fiel er den banden eines Mörsers zum Opfer, welchen alle Griechen ver dammen miissen Konto Gevrg wäre schon vor elf Jahren beinahe einem Attentat sum Opfer gefaller Als er tm Jn nuar 1902 tm köntglichen Garten su Athen spazieren ging, stürzte ein Mann mit gezücktem Messer auf Ihn los. Der Gartentnfpektor paeicrte den dem König zugedachten Stoß nnd wurde verwundet Auch damals galt der Täter als geisteskrant lich erst nach langwierigen diplomatische-i Verhand lungen, die Iwi aber sum Ziele führten, urn das südliche Thessulien mit MOOO Einwohner-n ver größert. Ader als dann sechzehn Jahre später König Georg vom Volk-willen gezwungen wurde, den Be freiungsirieg stir Kreta zu wagen, wurde er von den Türken desieqh und nur das Eingreifen der Großmächie rettete die Unterlagenen vor grdseretz Gindußen als einer Gewentschädigung nnd Grenz regulierung. Aber mittelbar wurde dadurch eine vor. läusige Lösung der Kretasmge angeregt: die Insel wurde autonom und Prinz Govvg, der Enkel des Königs, Generalgouverneur. Die inneren Wirren, die nie ganz ausgebbrt hatten, reichien indes bis in das Greisenalter des Königs hinein; ja, eine Offi zicrsrevolte, die sich in erster Linie gegen seinen ältesten Sohn richtete, bedrohie ihn seiiweise mit dem Schicksal seines Vorgängers Erst der Kreter Venizelos hat in die Zu stände des unrubinen Völkchens etwas sielbewußte Ordnung bineingedracht nnd ed innerlich kräftigen helfen. So vergnldete dann noch der Kranz wirklichen . Kriegdrudmg die Krone des qreisen Monarehen. Und iseinem Volke schwebt das Bild eines Groß-Griechen lands vor, größer als das Gebiet, das von dem Athen eine-s Perikleö bebe-reicht wurde: Kreta, Aegiiische Inseln, das siidliche Mazedonien nnd den Eisiruö sieht es sich angegciedert. Wenn ihm auch die Groß mächte diese-d Phantasiebild noch aeddria verkürzen werden, so ist doch der kleine Staat mit seinen 2124 Millionen Einwohnern unter seinem durch ruchloien Mord neidieten König gewaltig gewachsen. Freilich eine empor-rasende politische Persönlichkeit ist König Geom selbst nicht gewesen. Er lmt sich meist passiv nnd invierend verhalten, nnd weit, weit inebr als in Bulgarien sind eg neben den äußeren Gliicksutnsiäni den deg Königs Diener-, denen dad Verdienst an dem Aufsteigen des Griechenvoiled zuniiscbteiben gez DIE-» Köiisxidsttkliökstxiüksfxfes Phijoiifiiäkåi 111-Es Essen Skhwetjpäjtki DICHqu PURIST-HEXE HEXEN-CI 16peu:· " liizk fö siih"qji-Zoäk""iöi"rii"ZElSS-THIS 111-J- getthsssn boka dass-is Großktx askffmteiffthftft kile-FIE- und desto arvßsere Trauer werden die nächsten Ange hörigen empfinden, feine Gattin, die rnfsiftbe Groß fürftin Olga, feine Tochter-, dic Gwßfürstin Maria« und seiuc fünf Söhne mit den Schwiegerkindern und der Enkelschar. - Die erste politische Folge ist« daß nunmehr der Sehn-Wer unsres Kaisers- Konstantin, mit seiner Gattin Sophie den verwaisten Thron besteigt, noch nnrkränzt mit dem Ruhm des Eroberers von Janina nnd andrer erfolgreichen Wassentaten. Unter besonderer Gunst der Verhältnisse tritt er unter dem ehrgeizigen Völkchen, das dem einst recht verhaßten Manne Siegeödenkmäler errichtet, seine Herrschaft an. Zu besorgen tst nur, daß er sich noch stärker als sein Vater von der Woge der Volkss leidenschast zum Festhalten an nnerstillbaten An sprüchen empor-reißen lassen wird. Aber er ist mit seinen 44 Jahren ein gereiften Mann, dem man zu tranen mag, daß er die Grenzen seiner Macht rich tig wird« abschntzentönnenzdnß er vpr allem-darauf bedacht fein wird- dag im blutigen Kampfe Gewon ncne durch angefirengte Friedensarbeit einem kul tutellen Aufschwung nat-bat zu machen. Mag auch Griechenland mehr an den Mächien des Gegendteb gzz bundeö binneigen, fo wird doch in dem vergrößerte-i Königreich mit feinem Neuland der Raum I frei fiir eine vielfache wirtschaftliche Betätigung Hi fremden Kapitals nnd Untemebmnnqsgeiftes- Mtw ·T«I:- darf von dem nahen Ver-wandten unfrei Reife-· IF? banfes erhoffen, daß er der Beteilisnuq Deutfchc Hssk lands hierbei nicht nur nichts in den Weg leaen, Hi sondern auch förderlich fein werde, zumal sein Volk für feine Landeserzeugntsse - wir denken an ekle chiichen Wein, an Oel und erintben - an Deut lanb einen eifrtgen Abnehmer hat« Um fo auskä ger ist unser Wunsch, daß dem Kvnquhanfe wie bem Griechenvolte in cmsiger, ungestörter Friedens arbett Wohlstand und inneresufriedenbett ecblübeu und über die furchtbare Blnttat allmäbtich die Decke der Vergessenheit breiten mögen. , König Konstantin l. ift am 2. Auquft 1868 in Athen geboren und seit dem derbft 1889 mit der Prinzessin Sowie von Preußen, der Schwester des Deutschen Kaiser-, verheiratet. w der Ehe find fünf Kinder hervorgegangen; der Erst geborene, Prinz Georg, wird am Is. Juli M Jahre ali. Es folgen der um drei Rbre jüngere Grind Alexander, Princhfin Helene, die 1806 geboren ist,« der teht 12 Jahre alte Prin- Paul und die nenn »jähtige Prinzessin Jrenr. Seine Universität-studiert : Ibsktiserfås Bottich auf dgt Uzhsergtektåe is seit-;I «: g un erln ema t. se im u , Tla suits des preugfklfchen 2 Gott-creatinqu sit Flieg- J« dem er früher als aktiver Leutucut angeht-Ue HJ Gordie, die neue Kvniqin der Griechen, ifi m "«»"-«j Ic. Juli M qeporetr. Ihr ältester Sohn, M :;j Krone-eins deuts, steht il l- suito des 1. preusiloeu .:i; Gardeveqimeutp zu Fuß, dem er bis sum AWO OF het sgllaptrieqes als Leistuan angepvrir. 24 Es- Das Belleid der sächsischen Restes-uns W.S.L. Dresden, is. Märs. Die Kal. fächiifche Regierung hat der griechischen Regierung anbiß iichs des Üblebens zdps Königzd yvUZGMGenland ihr aufrichtigsiez Beikeid über-mittelst lassen. Georgkos. Jah vom höchsten Gipfel des Erfolges stürzt ost der Mensch herab in die dunkelste"Nacht, und immer noch behält das Wort des altgriechischeu W eisen seine Richtigkeit, daß niemand vor seinem Tode glücklich zu preisen sei. Vor kurzem noch hat der König der Hellenen unter dem Eindruck der Er obernng Janinag durch seinen Sohn den Tag dieser Kunde als den glücklichsten seines Lebend bezeichnet, und noch indiesem Jahre, Mitte Juni (deiu Tag seiner Großjährigkeitserklärung durch die National versammlnng)- oder am si. Oktober, dem eigentlichen Jahreötag seiner Thronbesteigung, Mitte er sein sttnszigjtihrigeg Regierungdiubilttum feiern können. Da hat ihn der tödliche Schuß von einem Bürger oder zum mindesteu einem Stammesgenossen seines Landes ins Herz getroffen. Man hätte bei der ersten Kunde der Schreckenstat annehmen können, daß die bulgarischVriechische Feindseligkeit, die seit längerer Zeit an dein Tatorte herrscht, sich nun in dem leider gelungenen Attentat eines Bittgaren entladen hätte.’ Hat wieder der Anarchismns ein neues Blutopser unter Europas gekrönten Häuptern gesunden? Oder ist ed wirklich ein Geisteökrankey der den arglosen Spaziergänger aus nächster Nähe niedermachiek Erst die genaue Untersuchung wird das seststellen. Wie dem auch sei, das deutsche Volk vereinigt sich mit der gan senitulturwelt in derEmpörung über diesenMeuchels Kulturwelt tn der Gmpdrung über diesen Meuchels word und mit dem schwer betwfsenen Griechenvolke nnd seiner Kötiigdsantilie sowie mit dem ihr ver wandten deutschen Kaiserdanse in herzlicher Anteil nahme an dem gewaltsamen Tode ded streiten Griechenkdnigs. s Georg 1., König der Hellcnctn wurde am Weih nachtdahend des Jahres 1845 als dritter Sohn des Dänentdniag Christian IX. geboren, des Glücks huoaer ;,Protolollprinzen«f, der siir den Verlust Schleswiasholstcins den Ruhm cintauschte, der »Schwieaewater Europas« genannt zu werden« Der Vorgänger des Dänenprinzen aus dem Hellenens throne, der Wittelghacher Otto, war nach mehr als» dreißigjähriger Regierung durch eine Militilrrevolus iion aestiirze worden, und alsbald wurde der achtzehn siihrige Prinz Christian Wilhelm, wie der neue Herrscher ursprünglich hieß, zu seinem Nachsolaer de rusen. Ein leichtes Los ward auch ihm nicht zuteil- und an Konflikten mit seinem Volke hat ed nicht ge fehlt. Einen ersten äußeren Erfolg erzielte er da durch, das England ieine 1820 übernommene Schutz herrschast tiher die Jonischen Inseln nieder leate Dad verhinderte aber nicht, daß schon ein Jahr später der König seinen’ dänischen Ratqeber Sponneck entlassen mußte. Gin schweres Kreuz siir den Staat nnd noch mehr iiir seine europiiilchen Glän diaer war die steigende Fi n ans not, die schließlich dazu siihrte daß der Zins nnd darnit der Kurs der ictaatsanleihen beinahe ans ein Drittel derahqeseht werden umste. Der Vesreiunadramni der nat-unver wandien Kreier in den sechziger Mren scheiterte· Durch den Krieg non 1878 wurde Griechenland dann allerdings obwohl ieine Truouen en ivst kamen-steh-
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