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Sächsische Dorfzeitung : 26.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-26
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189909262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990926
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-26
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 26.09.1899
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Exped. «. Redattion rrestzen-Neustadt L Meißner Gasse 4. DU Aeitung erscheint Dienstag. Osnuerftag und Eannadend früh. MdvnnemcntS- Preis: »teneljährl. M. 1^0. Zu beziehen durch di« kaiserlichen Post- «chalten und durch unsere Boten. Bei steter Lieferung in« HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 2b Ps. iillMst D-rßeituW. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. Inserate werden biS Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zeile 1b Pf. Unter Eingesandt: SO Pf. Inseraten* Annahmestellen: Invalidendank, Haa^nstein L Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube « Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Kesselsdorf, Hugo Müchler, Kotzschenbroda u. s. w. Wr. 113. Dienstag, den 26. September 1899. 61. Jahrgang. Mit dtm 1. Oktober dieses Jahres tritt die „Sächsische Dorfzeitung" in das letzte Quartal ihres 61. Jahrganges ein. Im Verlaufe dieser nahezu vollendeten rinundsechzig Jahre ihre- Bestehens hat sich die »Dorfzeitung", dasAmtS - blatt für die königl. Amtshauptmannschafte» Dresden» Altstadt und Dresden» Neu stadt, für die Ortschaften des königl Amtsgerichts Dresden, sowie für die königl. Korstrentämler Dresden, Tharandt und Moritzburg, einer groben Anzahl treuer Abonnenten in städtischen und ländlichen Kreisen erfreuen dürfen, zumal sie während dieser angesichts der heutigen Echnelllebigkeit langen Zeit niemals ihre Tendenz änderte. Nach wie vor bestrebt, sich ihres Untertitels „Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und landmann" würdig zu erweisen, hält tue „Dors- zeitung" darauf, eine gute Auslese unter den Tages ereignissen zu halten, um ihre Leser nicht durch einen unnöthigen Ballast ungesichteten Lesestoffe- zu ermüden; gleichzeitig nimmt sie stets darauf Bedacht, sich von allem Parteitreiben und jeder Polemik fernzuhalten, um lieber Raum und Zeit in den Dienst streng sach licher Berichterstattung über alle Vorkommnisse zu stellen. Allen Zeitungslesern, welche die Lektüre eines nach verschiedensten Richtungen hin unterrichtenden und unter haltenden Blatte- bevorzugen, zumal solchen, denen eS an Zeit und Neigung fehlt, die in vielen politischen Tageblättern aufgehäusten Etoffmaffcn zu bewältigen, sei daher diedreimal wöchentlich, nemlich Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh, erscheinende „Sächsische Dorfzeitung" zum Abonnement, da- vierkeljährlich nur 1 M. SV Pfg. kostet, bestens empfohlen. Die Erneuerung oder Neubewirkung des Abonne ments geschieht am Besten möglichst sofort, da bei späterer Bestellung für die Nachlieferung der alsdann etwa schon erschienenen Nummern keine Gewähr ge leistet werden kann. Zugleich sei darauf hingewiesen, daß Ankündigungen (Inseraten) bei der bedeutenden Auflage der »Sächsischen Lorfzeitung" sowohl in Dresden und seiner dicht, bevölkerten Umgegend, wie in ganz Sachsen die ausgedehnteste Verbreitung und dadurch bei mäßigem Preise ein wirkungsvoller Erfolg gesichert ist. Hochachtungsvoll Mags-KLpedttion der,Lachs. Dorfzeitung". Dresden, kleine Meißner Gaffe Nr. 4. Politische Wellschau. Deutsches Sketch. Die „Berliner Korrespon- denz" schließt einen am Sonnabend erschienenen, eine kürzlich erfolgte Veröffentlichung der „Konservativen Korrespondenz" kommentirenden Artikel „Die Regie rung und die Kanalvorlag.e" solgendermaaßen: Die Regierung hält unverändert an der Anschauung fest und giebl sich der Hoffnung hin, daß sich die konservative Partei den schwerwiegenden Gründen, die für die Nothwendigkeit de- geplanten Kanalbaues sprechen, aus die Dauer nicht verschließt. Zu solcher Erwartung hält die StaatSregierung sich um so mehr berechtigt, als die gedeihliche Lösung anderer für den Osten der Monarchie wichtiger, wafferwirthschaftlicher Probleme mit der Ausführung des Rhein-Elbe-KanalS zusammen hängt. Daß die gegenwärtig noch bestehenden Meinungs verschiedenheiten über die Kanalvorlage ein Zusammen gehen der konservativen Partei mit der Regierung in anderen gesetzgeberischen Fragen nicht hindern können, versteht sich von selbst. Die Schlußworte der „Kon servativen Korrespondenz", worin namens der konser» vativen Partei Treue und Ergebenheit gegenüber der Krone und Bereitwilligkeit zu einem solchen Zusammen gehen ausgrdrückt werden, entsprechen durchaus der Erwartung der StaatSregierung hinsichtlich des künftigen Verhaltens der konservativen Partei. Eine Neugestaltung de- deutschen Kon sulatewesen- wird jetzt an den zuständigen Stellen geplant. Diese Nachricht wird in kaufmännischen und gewerblichen Kreisen mit großer Befriedigung aus genommen. Die Mängel auf diesem Gebiete werden ; seit langer Zeit unliebsam empfunden und feiten- der deutschen Industrie und de- deutschen Handels find wiederholt Wünsche nach einer wirksameren konsulari schen Vertretung laut geworden. Diese betreffen in erster Reihe eine gründlichere kaufmännische und Volks- wirthschastliche Vorbildung der Konsuln. AIS ein großer Uebelstand hat sich ferner die häufige Versetzung der Kcnsuln von einem Posten auf den anderen fühlbar , gemacht, wodurch eS den Inhabern oft unmöglich ge-- macht wurde, sich eine genaue Kenntniß deS fremden j Lande-, seiner Sprache, Gebräuche und sonstigen Ver hältnisse anzueignen. Ferner wird eine erhebliche Ver mehrung der deutschen Konsulate, namentlich in den Vereinigten Staaten, verlangt werden müssen. Endlich wird zu wünschen sein, daß den Bewerbern um ein deutsches Konsulat Gelegenheit gegeben würde, mehr al- bisher mit den deutschen ErwerbSkreisen in Fühlung zu treten, deren Bedürfnisse kennen zu lernen, die vorhandenen Produktionsverhältnisse und Handels beziehungen zu studiren und so besser gerüstet als bis" her in die eigentliche Konsulatslaufbahn einzutreten. Vom preußischen LandwirthfcbaftSminister Freiherrn von Hammerstein wird, wie schon früher, jetzt wieder behauptet, er habe eine Zett lang, al- er noch Landesdirektor in Hannover war, dem Bunde der Landwirthe al- Mitglied angehört. Daß dir- nicht der Fall gewesen, hat der Minister, worauf in einer osficiösen Korrespondenz jetzt ausdrücklich hin gewiesen wird, selber in der Sitzung de- Reichstages vom 17. Januar 1896 gegenüber den Abgeordneten Liebermann von Sonnenberg und l)r. Hahn hervor gehoben. Diese hatten ihn „als frühere- Mitglied be ziehungsweise al- Mitbegründer deS Bundes der Land wirthe" bezeichnet. Darauf erwiederte der Minister, diese Behauptung sei unzutreffend. Er habe allerdings an der konstituirenden Versammlung des Bundes der Landwirthe in Hannover thetlgenommen, habe in der Versammlung aber ausdrücklich erklärt, daß er e- ab lehnen müsse, dem Bunde der Landwirthe beizutreten, weil weder seine Stellung als Landesdirektor der Pro vinz Hannover, noch als damaliger Vorsitzender drS LandwirthschaftsrathcS ihm erlaubte, in den Bund ein- zutrettN. In Sachen SamoaS wird au- Berlin mit- getheilt: „Die Verhandlungen wegen Neuregelung der staatsrechtlichen Verhältnisse von Samoa find seit längerer Zeit zwischen den betheiligten Kabinetten in lebhafteren Fluß gtkommen, seit die Regierungen der Schutzmächte aus dem ihnen vorgelegten Berichte der Kommission die Ueberzeugung von der Unhaltbarkett deS bisherigen Zustande- gewinnen mußten. Besonderen Eindruck hat e- an allen drei Stellen gemacht, daß die Kommissare in ihrem Berichte einstimmig erklärten, au- den früher für Samoa getroffenen Einrichtungen seien Elemente für eine die friedliche Entwickelung der Inseln gewährleistende Lösung nicht zu entnehmen. Jeder Versuch, an da- Vorhandene anzuknüpfen, bleibe Flickwerk, es müsse für die Zukunft Samoa- ein neues Fundament gelegt werden. Die allseitige Erkenntniß dieser Nothwendtakeit lag von Anfang an den Ver handlungen der Mächte zu Grunde." Oe-erreich«Ungarn Die Aussichten, daß die vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses vr. von Fuchs vorgeschlagene Zusammenkunft der Partei delegirten irgend welchen Ausschlag für die inner- politische Lage geben könnte, blieben unerfüllt. Am Freitag hielten in Wien die christlieh,sociale Vereinigung, die deutsche Fortschrittspartei und die deutsche Volkspartei Sitzungen ab und beschlossen, an der Konferenz nicht theilzunehmen. Die bezüglichen Beschlüsse lauten: „Die christlich, sociale Keuilketon. Ein Grasengeschlecht. Roman von B. Corony. (Nachdruck verboten.) (9. Fortsetzung.) ,DaS glaube ich wohl. Aber an Geschehenem läßt sich nicht- ändern. Nicht zurück, sondern vor- vLiiS blicken, ist die Losung. Ein Mann in Ihren Jahr«», mit Ihrer Gesundheit und Thatkraft aus gerüstet, kann da- Verlorene neu gewinnen. Und glauben Sie mir, wa- man nicht ererb», sondern er- stritten hat, ist doppelt werthvoü". „Sie wissen immer den Muth und die Zuversicht zu beleben. — Wenn nur nicht an Manchem ein Blei- gewicht hängen würde, da- ihm jede freie Bewegung jor Unmöglichkeit machte." Der weißhaarige Diener Wilhelm, so ein alte» Fawilienerbstück, welche- schon dem früheren Besitzer gedient hatte, brachte ein silberne- Tablett und stellte »it würdevoller Langsamkeit verschiedene Erfrischungen uf den Tisch. BiS der Mond hinter den Bergen emporstieg, blieben die beiden Herren sitzen, aber Hardenberg war et, der die Kosten der Unterhaltung trug. Günther We, daß jetzt der Zeitpunkt gekommen war, über Vmja'S unerwünschten Besuch zu sprechen, dem alten Freunde rückhaltlose Aufrichtigkeit zu beweisen und h» die wahren Gründe de- längeren Fernbleiben» zu nennen. Mehrmals stand er auch im Begriff, e» zu thun, aber die Worte wollten ihm nicht über die Lippen. Darüber reden kam ihm vor, wie ein Schlag in schlammiges Wasser, wie etwa- Beschämende-, da» er nicht uur von sich, sondern auch von Sonja, die nun einmal seine Gemahlin war und blieb, abwenden müsse. Hardenbergs würden sich ja sofort und für immer zurückgezogen haben und hätten höchsten- Mit leidige- Bedauern für ihn empfunden, dem man so zu begegnen wagte. Plankenstein schwieg über den Vorfall und tröstete sich damit daß auch Sonja fchweigen würde, denn wenn er sich, wa- freilich bi» dahin selten geschehen war, zur Energie aufraffte und ihr ernst und fest ent. gegentrat, dann mußte sie einsehen, daß offene Oppo sition nicht zu rathen wäre. Als Hardenberg sich zu z'emlich später Stunde empfahl, lteß Günther anspannen, nahm selbst die Zügel und fuhr den alten Herrn nach der Villa. Regina stand wartend und offenbar etwa» besorgt auf dem Balkon. Jetzt flog ein freudige» Leuchten über ihr Gesicht, sie beugte sich über die Brüstung und bewegte größer d ihr Taschentuch. Da» magische Mondlicht überfluthete sie wie mit Silberglanz und paßte so gut zu dem sanften, an» muthiaen Gesicht und der jungfräulichen Gestalt. Al» der alte Mann längst im Hause und sie vom Balkon verschwunden war, sah Plankenstein immer noch empor und al- die Pferde langsam heimtrabten, wandte er ost den Blick zurück. Wre ein kleine» Para- die» lag da» Landhaus da und durste auch wirklich so ge nannt werden. Hier wohnte ja Friede, Eintracht und Zufriedenheit. — Aber die Pforten diese» Eden» konnten sich ihm niemals öffnen. Er durfte nur zuweilen Hineinblicken, um dann mit desto brennenderer Sehn sucht zu scheiden und feine H:rzen-einfamkeit doppelt zu fühle«. Bon diesem Abend an nahm Günther seine regel mäßigen Besuche an jedem Donnerstag und Sonntag wieder auf, aber er sah Regina jetzt mit anderen Auge» an als früher. Gerade Sonja'» eifersüchtige» Wilthen trug die Schuld, wenn er stet» neue Vorzüge an dem Mädchen entdeckte und wenn seine Gedanken fortwährend in Billa „Waldfneden" weilten. Was er sich schon oft, aber nur mit dem wehmüthigen Bedauern, welch S man Unerreichbarem nachsendet, gedacht hatte, wurde nun zum glühenden Wunsche, zum quälenden, Hoffnung-- losen Schmerze. Wie ganz ander-, wie schön und reich konnte sich da- Leben gestalten, wäre die hindernde Fessel nicht! — Welche Zukunft Hand in Hand mit einem Wribe wie Regina, mit einem Freunde wie Hardenberg! Aber da war die drückende Kette, deren Ende Sonja in der Hand hielt, da war die Bürde einer schwer lastenden Verantwortung, denn er konnte sich nicht von dem Vorwurfe frei sprechen, da» WorS- kaja'iche Vermögen leichtsinnig verschwendet zu haben und schon deshalb durfte an keine Lösung der Ehe ge. dacht werden. Wenn er kam, überflog sanfte» Roth de» Mädchen- gewöhnlich blasse Wangen und die schönen, seelen vollen Augen grüßten ihn mit frohem Aufleuchten. Auch ihrem Herzen stand der Freund nahe, aber die Neigung, welche sie ihm weihte, war ruhig und wünsch- lo-. Regina wußte, daß sie Piankenstein niemals
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