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Dresdner Journal : 02.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187012029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-02
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 02.12.1870
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>870 Demnbkr «b»oä«.r S Lu Verantwortlicher Redactenr: I. G. Hartmann. zerunz. man MV. nicht i» «reit mr arrondirt. verka»st. e ad Q cm-Live- Glelte l di« Ek- re az«. lw Norit, »»»t* Miicdr .... - Hür. ^»driictl r 1 H»Ir. 1b Hgr. ^Äcd: ... 1b Hgr. x ^uraraorn: 1 !kge und Einbanddecken von stilvoller Zeichnung giebt de« Ganzen da» Gepräge eine- einheitlich künstlerischen Prachtwerte» im besten Sinne de» Worte».—». Berlin, vovuerttL-, 1. D«ce«ß«r, Rachmitt. lV.L.B. Offict.ll.) Lon Gr. Majestät de« König >re Majestät die Königin folgende» Tele- etwaigem Betreten Frankreich» den Marschall seinen Stab in Hast zu nehmen. Die Eisenbahn von Pari- nach St. Dent» e» ferner, sei wieder dem Verkehr eröffnet. Dresden, l. Decrmber. Unter der Aufschrift: »Der Reichstag und die Verträge mit den süddeutschen Staaten" bringt die neueste „Provinztal-Torrespondenz" einen Artikel, M dem sie sagt: »Der Reichstag hat seine erste Aufgabe, die Sicherung der Mittel zur Fortführung de» Kriege», bereit» erledigt; es bleibt ihm eine zweite, bei Weitem höhere Aufgabe zu erfüllen, die Mitwir kung zur Vollendung der deutschen Einheit. Die erste und zugleich größte Frucht d»s gemeinsamen deutschen Kriege» ist gereift, noch ehe der Krieg selbst beendigt ist: im KiiegLlager zu Versailles, an der Stätte, wo Alle» an die ersten Urheber einer Politik erinnert, welche Deutschland» Zwietracht und Zerrissenheit zum Futz- schcmcl französischer Größe machie, ist jetzt der teste und sichere Grund einer deutschen Gesammtverfassuug gelegt worden, durch welche Deutschland die Stellung, weiche es zum ersten Male scit Zahl Hunderten durch seine Eintstkeit errungen hat, al- rtn vrrmächtniß dieser Zeit der Opfer und der Thatrn, für alle Zukunft gesichert werden soll." Da» haldauüliche Berliner Oraan wider legt nun zunächst den von demokratischer Seite auf geworfenen Zweifel, ob der jetzige Reichstag überhaupt ncch die Berechtigung zu so tief greifenden Beschlüssen, wie eine Veränderung der Bundesverfassung, besitze, indem sie nach»erst, daß der Reichstag zu jeder Ver änderung der Verfassung im Wege der Grs tzgcbung nur unter der Bedingung der Zuntmmung des Bun- deSrath- mit mindesten» zwei Dritteln der Stimmen berechtigt ist, er mithin unter derselben Beringung und auf demselben Wege auch die Veräudrrung in Betreff der verfassungsmäßigen Dauer seiner Vollmachten be- schließen tonnte, und sährt dann sort: »Auch der Ein wand, daß r» sich nicht um eine blose Abänderung der norddeutschen Bundesverfassung, sondern um Giün- dung einer neuen Verfassung für einen Deutschen Bund handele, und daß eS hierzu der Berusung einer besondern außerordentlichen Vertretung bedürfe, steht im Widerspruche mit den klaren und ausdrücklichen Be stimmungen der Bundesverfassung. Der jetzt etngetre- teue Fall ist in derselben im Vorau» in Aussicht ge nommen. Im Artikel 79 ist bestimmt, daß der Ein tritt dir sürdeutschen Staaten in den Bund auf den Vorschlag de» BundeSpräsidiumS im Wege der Bundes gesetzgebung crfolgen solle. Mit dem Eintritte der süd deutschen Staaten aber verwandelt sich der Norddeutsche Bund ganz selbstverständlich in einen Deutschen Bund und die norddeutsche Verfaffung in eine Deutsche Ver- fassung. Daß diese Erweiterung und Umwandrlung nicht ohne einzelne Verfassungsänderungen vor sich ge hen würde, tarübrr waren einsichtige Politiker gewiß dnr»-S«rU»-wt«.^ niemals !m Zweifel; aber diese Aenderunaen liegen ganz ebenso tm Bereiche der Bundc-zesttzgrdung, wie die Ausnahme der süddeutschen Staaten überhaupt. Auch die Behauptung endlich, daß e» sich sachlich und dem Wesen nach um eine völlig andere Verfaffung, al bte bt-hrrtge handele, erweist sich bet näherer Betrach tung «l- unbegründet. So erheblich einzelne Zugeständ nisse erscheinen mögen, welche namentlich in dem Ver trage mit Bayern zur Erreichung des großen nationalen Zw, ckes gemacht worden sind, so sind doch alle wesent- kchen Grundlagen der bisherigen Bundesverfassung unbedingt festgehalten worden; nirgends ist eine Aendrrung beschlossen, welche da- Wesen de- Bund's und die Er füllung seiner nationalen Aufgaben beeinträchtigen könnte. Die Berathung im Reichstage wird die- gewiß in volle- Licht stellen und den Vertretern der nationalen Sache die beruhigende Gewißheit gewähren, daß sie in voll- korcknenster Treue gegen sich und ihre seitherigen Be- strcbungen den von dem BundeSp äsidium vorgelegten Verträgen ihre Zustimmung geben tönnen, um somit da- grvße Werk der deutschrn Einigung seiner Vollendung zuzusühren." — Nicht ohne allgemeineres Jntercsse ist e- zu vernehmen, wie sich die „Prvv. Corresp." über die Verhandlungen deS Reichstags über die neue Eredttforderung auSspricht. Sie schreibt: » ES war zurrst die Absicht gewesen, die geforderten Mittel zur Kriegführung ohne eigentliche Erörterung zu bewilligen, um hierdurch von Neuem da» rückhaltlose Vertrauen zar Regierung zu bekunden. Eine kleine Zrhl social- demokratischer Abgeordneten aber, deren Bestrebungen gegen alle unsre staatlichen und gesellschaftlichen Zu- stimde gerichtet sind und die der Regierung zumnthen, jetzt nach Einsetzung einer Republik in Frankreich ohne Wettere- Frieden zu schließen, erhob Widerspruch geg u die Bewilligung wrcterer Mittel zum Kriege und nament lich gegen die vom Grafen BiSmarck in Uebereinstim- wung mit der öffentlichen Meinung ganz Deutschland» kundgegtbenr Absicht, Elsrß und Lothringen al- SiegeS- prrtS von Frankreich zu verlangen. Diese Vaterland»- verräthrrtsche Kundgebung hatte nur den Erfolg, die hervorragendsten Vertreter aller Parteien im Reichstage von der cvnservativen Rechten bis zur äußersten Fort schrittspartei zum lebhaftesten patriotischen Zeugntg für die vattonale Politik der Regierung aufzufordern." — In Bezug auf die Pontu-frage ist die »Pro». Lorr." der Ansicht, daß dieselbe immer entschiedener einer fried- WW« Lösung entgegen geht. Der von ter k. preußischen Regierung auSgegangene Vorschlag zur Erörterung der selben auf einer Ecnfireoz habe zunächst die Zustim mung Rußlands und Englands gefunden und nach der zu erwartenten B.iftimmung der übrigen Mächte (welche die heutigen Telegramme bereits melken) werde die Conferenz uuverwetlt in London zusammrntreten. Bet der versöhnlichen Stimmung aller Vetheiltgten sei an dem friedlichen Au-gange der Besprechungen kaum zu zweifeln. Das Hauptorgau der Nationalliberalen, die „Na- ttonal-Zettung ", schreibt über die deutsche Ver fassungsfrage in ihrer heusigen Nummer: »Wie immer tie Beschlüsse de- Reichstag» über die Ver träge mit Württemberg, Baden und Hessen sich ge- fiailen, die Giundlagen der Verfaffuna de» Norddeut schen Bundes sind nicht erschüttert. Neue Schwierig- ketten treten der Entwickelung deS Bunde» hinzu, aber der Weg ist nicht versperrt. Lägen nur diese Verträge vor, so wm den die Verhandlungen deS Reichstags ge wiß sehr leicht sich abgrwickelt haben. Aber andere, wett verwicktttere und zweifelhafte Elemente hat der Vertrag mit Bayern in da» VerkaffungSwerk hinein- getragen." (vgl. unsre Berliner Corrrspondenz unter „TagrSgesch chte".) Kriegs-Rachrichte». * Berlin, 30. November. Die heute vom Kriegs schauplatze eingegangenrn offictrllen Nachrichten bestä ttgen zunächst, daß der Kampf, welcher am 28. Novem dere Aeußerungen darauf hin, daß man noch immer sich mit großen Hoffnungen trägt. Von Amerika sollen nach diesen Blättern 400,000 Remingtons in Havre angekommrn sein. Orleans sei am 23. noch nicht wie der von den Bayern genommen gewesen, wenigsten» habe man von diese« Datum au» Orleans eine Tau benpost, wenn auch nur mit her Meldung, daß der am 18. von Part» abgkgaageue Ballon,General Udrich" glücklich zur Erde gekommen sei sammt seinen 4 Jn- saffeu. Der »FrarwaiS" will «tffen, Graf BiSmarck habe bedenkliche Nachrichten au» Deutschland rc. V. Letzte Daten waren Neune» 14. Novbr., Brest 11, Brrltu S. lltovember. erste in Paris gegossene Geschütz ausgesetzt gewesen sei, verzichtet. Ja Betreff der Lebensrnittel enthalten die Blätter eine einzige auf die Kartoffelvorrälhe Bezug habende Notiz. Die Besitzer von Kartoffeln sollen ihre Bor- räthr anmelden. Kohlenverkauf findet wie bei dem Fleisch nur noch auf deshalb zu verabfolgende Karten statt. Eine Notiz in Betreff Bazatne'» meldet, die Re- Kr^bol»o»t NgUeb, mit Xuavalun« äar Sonu- nuä p«1«t»go, ädeoa» kür äon IdlUonäou 1^. ,ra»> rivgegaugen: Versailles, SV. November. Vestern schlug das VI. Torps einen Ausfall (südlich) bei 8'Hay siegreich zurück. Ueber 1VV Gefangene, viele Hun- dert Blesfirte und Tobte: wir Isiv Mann Verlust. Heute bedeutender Ausfall nach Osten gegen Wurl- lcmbergrr und Sachsen bei Bou euil-fur Marne, Champigny und Villiers, die genommen upd bis zur Dunkelheit mit Hilfe unserer Südbriaade wieder ge nommen wurden. Gleichzeitig »ach Nordost.bet St. DrniS gegen Gardeuud IV. Torps uur leichte NaSfLÜe. Ich konnte Versailles nicht verlassen, um i« Tentru« zu bleiben. Es scheint der Feind auf eine» Sieg bei Orleans gerechnet zu haben, um de« Gieger entgegen z« gehen, was mißglückte. MUbelm. Übersicht. ksiearanbische Nachrichten. Zntungsschau. (ProvinzialcorrtspoudtNj. — Natio nal-Zeitung.) rnkg-nachrickttn. (Verltn. Le Mans. Amten» ) l-gesgeschtchte. (Berlin. Altenbvrg. Bremen. Mün- chrn. Stuttgart. Brüssel. Haag. Rom. Loudon. New Park.) sruenunnae», Versetzungen re. im -Kamt!. Dirnstr. Dresdner Nachrichten. tzroviuzialuachrichteu. (Leipzig.) Statistik und Lolkswtrthschaft. ßtttilleton. Inserate. Tageskalrndrr. Börse»- »achrtchtr». Die» der ungefähre Inhalt ter Blätter. Von hier ist nicht» Belangreiche» zu melden. In den gestrigen Nachmittagstunden wurde von Fort Notsy kanonirt und 6 Compagnien näherten sich unsern Vorposten, ohne wie e» scheint, ihnen Schaden zuzufügen, während auf der feindlichen Sette b bi» 6 Verwundete oder Todte sein wögen. Da» Wetter ist heute wieder regnerisch und stür misch, doch bleibt die Luft mild. Dresden. Die Musikfreunde seien hiermit noch besonder» auf die zweite Soiröe für Kammer musik (Sonnabend, den 3. d.) htvgewiesrv. Wir werden darin Sätze eine» unvollendet gebliebenen Quar tett» von Fr. Schubert hören, die sich den schönsten Compostttonen diese» Meister» anreihen sollen, und die große S-äar-Fuge von Beethoven, welche derselbe zuerst al» Schlußsatz de» V 4or Quartett» op 130 compontrte, später aber für diesen Zweck verwarf und al» selbst ständigen Satz herauSgad. C. v. Literatur. Zu den schönsten Gaben für den Weih nachtstisch gehört die eben im Verlag von Alphon» Dürr in Leipzig erschienene Prachtausgabe de» »Tho ma» a Kempt»" mit den Holzschnittillustrattonen von Joseph v. Führich. In überaus schönheit-vollen, in nigen Zeichnungen begleitet dieser noch immer jugend- fiisLc Altmeister der religiösen Kunst die Saiten de» tirfgläubigen christlichen Erbauung-werte»; die Aus führung in Holzschnitt durch einen unsrer besten au» der Drr»dner Schule hervorgegangenrn Lylographev Oertel in Leipzig, giebt die (auf Holz vhotograxbir ten) Originalst,chnunaen Führich'» mit mustergtltiqcr Treue wieder, und die schöne Ausstattung deS Werkes tm Junern und Neußer» durch Initialen, Vignetten 887 TA? e»«'«» adikrutz» »teu, Mittwoch, 3V. November. (W. T. B.) Gutem veruehmrn nach habe« Oesterreich, Italien u»d Euglaud deu vou Preußen gemachte« Coufe- reuzvorschiag au-rnom««n, nachdem ausdrücklich erklärt worden war, Rußland »erde de« Bor- schlage ohne Präjudiz britreten., , Tours, Mittwoch, 3«. November. (W.T.B.) Die Regierung veröffentlicht, daß sie von der Loire armee keinerlei officielle Mittheilung erhalten hat. Der britische Botschafter, Lord Lyons, hat gestern der hiesigen Regierung vom preußischen Vorschläge zum Zusammentritt einer Conferenz wegen der Poutusfrage Mittheilung gemacht. London, Mittwoch, SV. November, Abends. (W. T. V) Wir der „Globe" berichtet, hat die «öni- aiu Victoria heute der Kaiserin Eugenie einen Le- such in Chislehurst abgrstattet. Konstantinopel, Mittwoch, SV. November. (W. T. B.) Die Pforte hat den Covferevzvvrschlag acceptirt; vou der Einberufung der Redifs ist Ad- stand genommen. ber bei Beaune-la-Rolande zwischen Theilen unsrer II. Armee (unter Feldmarschall Prinz Friedrich Karl) und der französischen Loirearmee (unter General d'Aurelle-) stattgefunden, größere Dimenstonen gehabt hat, al- anfana- anzunehmcn war und entschieden zu« Nachthctl der Franzosen au-gefallen ist. Prinz Fried rich Karl bezeichnet den Au-gang deS G.fechtst al» »eine wahre Niederlage de» größten Theile» der Loire- aimee", voa der nach französtichrn Angaben 70.000 Mann (varunter da» ganze XX. Corps) am Kampfe betheiligt gewesen sein solle». Der F tnd ließ gegru lOOO Ikodte auf dem Schlachtfelds; 1600 unverwun- dete Gefangene, die sich täglich mehrten, sind in unsern Händen. Unsre Truppen, von denen besonder- da» X. Cory» (unter VoigiS-RH tz) betheiligt war, verlöre» 1 Geschütz, nachdem Pf rde und Bedienung desselben todt, und nicht ganz 1000 Mann an Tobten un> Ver wundeten, worunter verhältnißmäßig wenig Offiziere. — In der Nacht vom 28. zum 29. November hat ein starker Au»fallau»Part» stattgefundcn, ber unter luftigem Geschützf.uer aus den Fort- noch am Morgen de» 29. fortdauerte und, unterstützt durch Kanonenboote auf der Seine, hauptsächlich gegen L'Hay zu (südlich vom Fort Bicetre, an der Eisenbahn nach Orleans) gerichtet war. Da dieser Ausfall fast gleichzeitig mit dem Vorstöße der Lcirearmee erfolgte, so ist wohl an- zunehmeu, baß die Operationen der Loirearmee und die Bewegungen der Pariser Besatzung mit einander im Zusammenhang stehen. Die erstere versuchte augen scheinlich, den linken Füget unsrer II. Arm e zurück- zuwerfen und dann über Fontainebleau und Meluu der nach jener Richtung ausfallenden Pariser Garnison die Hand zu reichen. Die Tapferkeit der Armee de» Prin zen Friedrich Karl hat mittlerweile diesen Plan gründ lich vercitelt. Der Ausfall Trochu's war begleitet vou kleinern Vorstößen nach andern Richtungen und voa Demovstrattenen an verschiednen Stellen, um die Auf merksamkeit und die Kräfte der Belagerer z r theile« und die Unterstützung de» 6. (schlesischen) Armeecorp» zu erschweren, da- den Hauptstoß auSzuhalttn batte. Da-Unternehmen schlug aber ebenfall- fehl; der Feind wurde mit geringem Verluste von unsrer Seit« überall siegreich zurück^etchlagen. — Durch diesen doppelte» Schlag ist wohl sü: Paris die letzte Hoffnung auf Ent satz zu Grade getragen worden, zumal auch die soge nannte Nordarmee bei Amten- etne vollständige Nie derlage erlitten hat. — U.ber den neueste» Ausfall au-Pari» vev- Lffentlicht die »Schl. Ztg." folgende, bet be« stellver tretenden commandtrenven Gcueral de» 6 Armeecorp» tu vrt»lau einaegangene telegraphische Depesche: „Btl- leneuve-le Rot, 29. November, Nachmittag». Nach sehr mächtigen, gegen die Stellung de» VI. Armercsrp» unter sehr heftiger Beschießung gerichteten Angriffe» wurde heute ein großer Ausfall de» General» Ducrot auf der ganzen Linie nach sechsstündigem Kampfe glän zend und Dank dcn vorirrffltchen Stellungen mit ver- hältnißmäßig sehr geringen Verlusten zurückgrwiesen. Feindlicher Verlust bedeutend. Ueber 300 unvcrwun- dete Gefangene in unsern Händen. Bon un- 3 Offi ziere todt: Lteut.nant MöbluS und Hehlt» vom Regi ment 63, Lieutenant Kletnstüber vom Regiment 62. Lieutenant Graf Schack vom Regiment 63 verwundet. Etwa 70 Mannschaften todt und verwundet. Der co«- mandtrende General de- VI. Armeecorp». v. Tümp- Una " Le Maus, 24. November. Der Specialcorrespon- den» der Wiener„Pr." tm französischen Heerlager constatirt in seinem neuesten Berichte, wie bet de» kriegerischen Vorfällen der letzten Woche abermal- evi dent wurde, daß e- noch in sehr vielen Ding-n nicht so bestellt sei, al- man wähnte, daß auf eia einträcht- liche» Operiren, etne au-dauein>e Haltung tm Gefechte nicht durchgehends zu rechnen fei. So brüsten die großen Schlachtenpläne de- KriegSminist.rium» wohl für längere Zett wieder ruhe». ES heißt dann weiter: Vor lauter Hast, recht viel auf einmal Feuilleton. Reisebrief« »»« Kriegsschauplatz«. Vll. Le Bert ,»laut, »d. November 1870. ll. Iss. ES liegen mir heute drei Pariser Zeitungen untergeordneten Charakter», aber frischesten Datum» vor, nämlich vom 26 , also von heute. Sie heißen „la Cloche", »le Moniteur de la Guerre" und „le Faubourien", die von ihnen citirteu Zeitungen stad „le Moniteur officiel", „l'Electeur libre", „le Frau- yrt»". Entmuthigung ist au» diesen Blättern nicht abzuvehmrn und auch die Lebeu»«tUel und Kohleu- calamttät kommt kaum zur Erwähnung, obschon der wenig diplomatische Ton dieser Blätter nicht zu dem Schluß berechtigt, e» werde geschwiegen, um dem Fetude nicht» zu verrathen. An MMHeitungen militärischer Art fiadet sich in allen dreien eine Verfügung, wonach die Stattonalgarde von dem allzu unkriegerischen Ele ment gesäubert und daun, gleich der Mobile, mit der Linie vereinigt werden soll. Schon haben sich 3 so Purist- ctrte Bataillon- erboten, sich beim vorpostendieast zu brtheiligen. Wa» die Fort» betrifft, so habe ihr Feuer am 23. vor Allem die Positionen bet Meudon und Chatillon zu schädigen beabsichtigt. Bet Argeutenil sei ein mäch- nger versuch, die deutschen Vorposten auszuhebrn, nicht gelungen, doch habe man dem Feind« 7 Manu kämpf- unfähig gemacht, »ährend der eigene Verlust sich auf 2 Lodi« beschränkt Demnächst wird eine» Geschütze» Erwähnung ge- thau, da» au» den ^tolion s» kor 4, la vio. 4, k«m — 1-7°» — Ns4i»«rr,,4o hervoraegaugen sei; die Arbeiter hätten auf dir Prämie von 300 Fr»., wrlchr für da» Fernrr find vom Generalquartierweister v. Pod- bielskt folgende Meldungen eingegangen: Versailles, 30. Novembrr. Nachdcm gestern da» Vl. Armcceo.p» mehcsacke Angriffe des I. Eoip» der II. Armie von Pari» siegreich zmückgewicsen, wurde während ter ganzen Nacht von den Fort» ein unge wöhnlich heftige» Feuer unterhalten. H.utr Morgen entwickelte der Feind, unter gleich zeitiger Demonstration auf verschiedenen Punkten der Enceinte vou Pari», sehrb deutende Streitkräfte zwischen Seine und Marne und griff mit denselben um 11 Uhr unsre dortigen Positionen an. E» entspann sich ein sehr heftiger Kampf, von unsrer Seite hauptsächlich geführt turch die württem- bergischr D'vision und den größten Theil de» Xll. (könial. sächsischen), sowie durch Theile de» II. und III. A meecorp». Der Kampf dauerte bis 6 Uhr Abmd», zu welcher Stunde uasre siegreichen Truppen den Frind auf der ganzen Linie zurück;ewvrfcn hatten; weiter« De ail» noch nicht bekannt. Unsre Verluste in der Schlecht von Amren» bezif fern sich auf 74 Offiziere und 1300 Mann an Todten und Verwundeten. Die feindliche Nordarmee befindet sich in vollstän diger Deronie. Die Ettad lle von Amten» hat heute nach kurzem Grfech«, in welchem der Eommandant ge fallen, rapituttrt. 400 Kriegsgefangene mit 11 Otfizir- ren, sowie 30 Geschütz: in unsre Hände gefallen. General v. Werder meldet: Garibaldi'» Rück- zag ist in Flucht au»geevdet. Endlich macht die „Eloche" den Vorschlag möge zum 2. December eia große» Fest veranstalten: Herunteruahme der Napoleon».Statue von der Ben- domrsäule und ihre Umwandlung tu eine Kanone, welche „l'Expiation" zu taufen sei. Berechtigt die vorbehaltlose Aufstellung diese» Fest- datum» zu dem Schluffe, daß diese Pariser noch nicht entfernt an Capttulatton denken, so deuten auch an- gierung habe die proenrvar» göuäraar^ngewiesen, bet sowie Beilage. Lerzeichniß decorirter sächsischer Unteroffiziere und Soldaten. Reichsta-sfitzuv- vom 30. November. Dresdner Nachrichten. f Kalevderliteratnr. Den von un» bereit» be sprochenen neuen Erschrtnuugeu der Kalenderltteratur für da- kommmde Jahr haben wir noch einige Nach zügler anzurethen. Zunächst den „Damen-Alma nach", dessen fünfter Jahrgang soeben tm Verlage der Haude- und Spenrr'scheu Buchhandlung (F. Weidling) in Berlin erschienen ist. Da- gefällige Format, die elegante Ausstattung machen diesen zweckmäßig eingerich teten Notiz- und Schreibkaleuder zu einem »illkommner Weihnachtsgeschenk für die Frauenwelt. — Der zweit« Kalmder, auf welchen wir Hinweisen wollen und de, mehr nur auf da- Interesse der Männerwelt speculirt ist „KarlSchlosser'S neuester GeschtchtSkaleu, der" an» dem Berlage der K. voselli'scheu Buchhrnd i lung lW. Rommel) in Frankfurt a. M. Derselbe bring etne übersichtliche Zusammenstellung der Begebenheiten die diesem Jahre einen hervorragenden Platz in de Weltgeschichte anweisen. Der Kalender erscheint in zwe Abihkilungen. Die gegenwärtig vorliegende erste Ab/ theiluvg enthält die Monate Januar bi» Jult; die zweit wird dte Monate August bt» December nebst auSführ lichra Registern bringen und soll zu Anfang F.bnea ' erscheine». — Ebenso möge noch auf „De» Lahre hinkenden Bote» tllustrtrter Famtltenkalenver > htngewtesm sein, der, bekanntlich für bi« weitesten Kret berechnet, gegenwärtig in seinem 71. Jahrgange vo ' liegt. Derselbe ist wie immer reich au unterhaltend«' und belehrenden Geschichten, wie an gnt auSgeführte ergötzlichen Illustrationen. ". s» Kit »Peri««, » mit ei» -LL und»» t01 Sittern >» >d« -it la »terial ««z »Klippel. » Tr4, abimell« Quitte«, «bt «d L-u, in irr * m der latz, so- »««»»- >»«« t» veaen» ä Gart«,. , i» Ga» iteu 70« t »» mr. t vorzs,' »>, wat» i und s -ros- lltdttd« S bei ve. » Vraz In krauma» tritt jlthrliet , T'HU. Sivrupolüvdahr 4e» I-iarW. Nuule» katt- unä 8temp«I»»»ohIag hin»» n »oriz« Salon«, -aut utt nge« eit- :t. Rui* de« au»- »n.
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