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Dresdner Nachrichten : 21.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-21
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.05.1879
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^»«kl-wslssrLwmv. «!?'L K- batten oa» «cvluß der Sitzung vte «eratbungen über die Präsibentrnwabl abgrdalte«. Die National, liberalen beschlossen, weihe Zettel abzugeben. die Fortschrittspartei dürste ebenso verlavren, wird lekoch erst morgen de« schließen. Da» Zentrum beauftragte den Vorstand der konservativen Partei aber die Präsidentenwahl zu verhandeln und wirb ebenialls morgen Beschluß lassen. Die deutsche ReichSpartci scheint Lu- eiuS zuin ersten Präsiden- - ^ ^ ten wählen zu wollen. V. Mttredacteur . vr. ünitl Druck und Etaentbum der Herausgeber: Die meisten Chancen hat baS Feuill.: LuelMt» IS»,-»»»»»,,. L1«p,«U in Dresden. Sevbewitz skonservativ), der iedoch »och nicht zur Annahme entschlossen Ist. Genannt werden i ferner: Putttammcr-Löwenberg skonservativi, Franckenstein ,Centrum>. sowie Bennigsen, weicher > ^ ^ «»,»z» <' i <L<,-r» iedoch bestimmt adiehnen varlte. Der bisveriac erste VicepräsibentStauffenberg soll heute noch in I ^ ^ später NachmittagSstunbe telegraphisch ebeniallo seinen Rücktritt vom Präsidium angczcigt haben. ^ ^ ll. »parer^. Anterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörseniierlcht, Fremdenliste. Wien, den 2k) Mal. Fürst Alexander von Bul- garten ist heute Nachmit tag hier einaetrvssen und am Bahnhöfe von einer Deputation der hiesigen bulgarischen Kolonie be grüßt worden. Bukarest, 20. Mai. Unter den von 52 tm dritten Wahlkolleglum ge wählten Abgeordneten be finden sich ungeiähr 40 Liberale. Berantwortl. Redakteur: H«Inrteti IN Dresden. u. Verlmui -»IIer8t»stspspinre, pssnlldriese,/wtien «tc. ^u^li-1 lunx aller <!oupon>,. Unent^elt-I. Lontrol« »er Verloosung aller ZVertt,-! papiere. älleiauel, a»fbrietIieI>e»KV.^. Vomivilstelle Nir^eos,,«!. i Voltttsches. „Sie kennen unsere preußischen Landräthe nicht!" rief ein preußischer Abgeordneter einem gemüthlichen Schivaben, dem Obertribunalrat!) v. Geß aus Stuttgart zu, als dieser es für ganz harmlos und völlig unverfänglich erklärte, wenn ein Landrath in amtlicher Bekanntmachung Jemanden als offiziellen 'Reichstags kandidaten empfiehlt. Der Reichstag kennt in seiner großen Mehr heit besser, welchen dominirenden Einfluß die Landräthe im Osten und Norden des Vaterlandes auf die Bevölkerung, besonders die ländliche, ausüben. Wollte er «S nicht für die Zukunft als erlaubt hinstellen, daß ein Negierungsbeamter direkt in die Wahlen eingreife, so mußte er zu einer Kassirung der Schön'schcn Wahl kommen. Der betreffende Landrath, der geglaubt hatte, seine Amtsautorität für denKandidatenSchön einsctzen zu dürfen, heißt v. Lessing; der allezeit bereite Parlamentswitz hat diesen classischen Namen bereits in den etwas weniger gediegenen „Knobloch II." umgewandclt, denn ein Landrath v. Knobloch war es, der vor Kurzem auch sein Mandat als Abgeordneter verlor, weil er sich unerlaubte amtliche Wahlbcein- flusiungen hatte zu Schulden kommen lassen. Bon dem zum Reichstag hinausgesperrten Knobloch II. ging der Reichstag zumSperrgesetze selbst über. Er wird es in seiner vorge legten Form sicherlich nicht annehmen, ihm vielmehr eine solche Gestalt geben, daß es lediglich eine Handhabe zur Abhaltung unbc- rechiigter Spekulation wird. Dieser Grundgedanke des Gesetzes ist völlig berechtigt, aber er wird entstellt durch den jetzigen Wortlaut. Dieser schädigt den loyalsten Handel. Bereits hat sich der ehren haftesten kaufmännischen Firmen eine Unruhe bemächtigt, daß die Besorgniß nahe liegt: auch jene soliden Geschäfte, die eine Zierde des Handelsstandes bilden, würden aus der jetzigen Ungewißheit nur mit schweren und dauernden Vermögensverlusten hervorgehen. Schon werden alle Lieferungsgeschäste auf Importartikel, bei denen ein höherer Einfuhrzoll zu erwarten steht—und welche sind es nicht? — nur „vorbehältlich des Zolles" abgeschlossen. Die Regulirung allein dieser Geschäftsabschlüsse hat dem Handel, auch dem solidesten, eine derbe Ruthe aufgebunden; es liegt im allgemeinen Interesse, daß die Handelswelt bald erfahre, was man eigentlich will? Be schränke man sich auf das Unumgängliche! Spreche man klar aus, welche Artikel gesperrt werden sollen! Lasse man keine Ungewißheit, daß noch der eine oder andere an'S Ausschlachten kommen könnte! Mit rauher, Tausende von Existenzen bedrohender Hand hat der Sperrgesetz-Entwurf bereits in die Beziehungen des solidesten Handels eingegriffen — er will auch in die Gerechtsame des Reichstages und der ReichSvcrfassung selbst eingreifcn. Hiergegen erhob sich aber eine nachdrückliche Opposition. Vinnen 5 Tagen kann schon nack- jetziger Geschäftsordnung ein Regierungsvorschlag Gesetzeskraft durch den Reichstag erhalten; der Reichstag wird sich nicht durch das Sperrgesctz zu übereilten Beschlüssen fortreißen lassen. Mit beson derem Nachdruck vertrat Abg. Windthorst gegenüber der Negierung die Gerechtsame des Reichstages und widerlegte damit die Mär, als ob in Zukunft das Centrum die „Kerntruppe" des 'Reichstages ab geben würde, die auf Kommando nach links oder rechts abschwenkt. Vielmehr ergab die Haltung des Centrums sowohl in der Frage der Wahlbeeinflussungen, als beim Sperrgesetze, daß es sich seine freie Entschließung männlich wahrt. Das Centrum darf sich rühmen, daß in der Schutzzollfrage sich Fürst Bismarck zu seinen volkswirth- schaftlichen Ansichten bekehrt habe — dasselbe können andere Politiker auch thun, z. B. Abg. Berger —und deshalb geht dieTarisberathung verhältnißmäßig glatt von Statten. Die Schwierigkeiten kommen erst bei den Finanzzöllen. Diese wird das Ccntrum allem Anschein nach nicht bewilligen oder doch nur unter wirklichen, nicht blos scheinbaren konstitutionellen Garantier» und solchen Bürgschaften, daß der bundesstaatliche Charakter der Ncichsverfassung nicht ver letzt wird. Wenn der Reichskanzler auf solche Bedingungen nicht eingeht, so wird er unter Umständen die Finanzzölle nicht erhalten. Ebenso wird man ihm, wie es jetzt steht und liegt, die hohen Sätze der Tabaksteuervorlage nicht bewilligen. Da er aber verbreiten läßt, daß er sich auch nicht auf die geringsten Conccssioncn einläßt, so ist das Schicksal dieser Vorlagen noch sehr ungewiß. Auf's Prophezeien legen wir uns nicht; umsoweniger, als noch allerhand Ueberraschungen drohen. Eine solche ist die Amtsniederlegung des Präsidenten v.Forckcn- beck. Bismarck ist außer sich, daß der NeichStagspräsident sich an die Spitze eines Gegenreichstags gestellt hat. (Näheres s. Telegr.) Eine zweite Ueberraschung sind die Durchfuhrzölle, die auf einmal zu der schon ansehnlichen Zahl von Zollfragen hinzutretcn. Es ist gar nicht unmöglich, daß man vorschlägt, von den durch Deutschland geführten Maaren künftig Durchfuhrabgaben zu erheben. Schon heißt cs. Belgien erhebe gegen den Handelsvertrag eine „Frachtsteuer", Frank reich 5 Proz. als statistische Gebühr — warum nicht auch Deutsch land? Bei der Ungeneißigkeit nach neuen Steuern wollen wir den Herrgott nur bitten, daß man in Berlin ein Einsehen haben und die Durchfuhrabgaben nicht so hoch bemessen möge, daß die ausländischen Maaren Deutschland ganz umgehen. Ihre Durchfuhr macht unsere Eisenbahnen jetzt, soweit es sich uin große Linien handelt, erst rentabel — will man etwa ihnen den legalen Verdienst an dem Transport russischen und donauländischen Getreides nach England nehmen? Wir hoffen, die mittelstaatlichcn Regierungen wahren die Interessen der Staatsbahnen und damit der Steuerzahler energisch gegen Verluste, die in die Millionen gehen. Nach Mitthellungen aus dem Bundesrathsausschusse über die Eiscnbahngütertarife hat der Reichskanzler mit seinem Projekte wenig Glück und soll sich sehr scharf gegen die Opposition, die cs findet, ausgesprochen haben. Da ihre Opposition in der Eisenbahnfrage, daß sie überzeugt sind, LebenS- interessen ihrer Staaten wahren zu müssen. In allgemeiner Abstimmung aller Mündigen männlichen Ge schlechts hat das Schweizer Volk am Sonntage über die Todesstrafe sein Urtheil abgegeben. Man glaube aber nicht, daß damit sich die Schweizer Bürger für die Todesstrafe überhaupt, noch weniger, für deren allgemeine und sofortige Einführung aussprachen. So steht'S: tatlon nachzukommen. DaSAktiouS-Komiw beschloß hierauf seine Auslösung und die Bildung eines neuen Komitee mit Iried- llchrm Programm. Die kleine Intransigenten-Fraktion be schloß jedoch die Fortsetzung der Agitation und demonslrirte vor der Residenz des Exarchen nnb dem NedaktionSlokal der „Ma- ritza". Der Exarch beschwichtigte die Menge und veripraeh, die Adresse an ten Zar in Beantwortung der Proklamation des Fürsten Odrutichefss mit zu unterzeichnen. Bukarest, 20 Mai. Der schwedische Gesandte Ist ouS dieSchweizerVundcsverfassungvcrbotbisher das Fällen eines Todes- Wic» in Bukarest cingetroffen, „in die Anerkennung der Un urtheils überhaupt. Die gesetzgebenden Körperschaften der EidgiW abhängigkcit zu »otifjzire». Der Fürst reist mit dem Bruder in nossenschaft, Ständerath und Nationalrath, hoben dieses allgemeine das Innere dcö Landes, wonach der Bruder sofort nach Berlin Verbot auf und das Schweizer Volk bestätigte in Urabstimmung aller Bürger diese Aufhebung des Verbots. Damit haben einzelne Kan tone die Freiheit erlangt, auf dem Wege ihrer partikularen Gesetz gebung die Todesstrafe in ihrem Kanton wieder einzuführen. Es bleibt abzuwarten, welche Kantone von dieser Freiheit Gebrauch machen werden. Tausende von Schweizer Bürgern, die gegen die Todesstrafe sind, stimmten doch für die Möglichkeit ihrer Wiederein führung. Was löst dieses Räthsel? Der entschieden liberale Kanton Wallis erklärte unumwunden, cs sei ihm gar nicht um die Todes strafe zu thun, die er bei sich bestimmt nicht einführen würde, sondern er wolle blosdem Kanton einenTheil der Gesetzgebung zurückerobcrn, den die jetzt ziemlich einhcitSstaatlich zugeschnittene Bundesverfassung den Kantonen geraubt habe. Man bröckelt damit einen Stein aus der un beliebten Bundesverfassung heraus, in der Hoffnung, daß auch noch andere Uebergriffe des Einheitsstaates sich später beseitigen lassen. Für uns Deutsche, die täglich ein Zurückdrängen des Bundes staates erdulden, ist es ein ermuthigcnder Vorgang, daß die Schweiz dem übermäßigen Centralisiren sich widersetzt, wenn sie dies auch bei keinem edleren Gegenstände, als dem Henkerbeil kundgiebt. Das ein heitliche Strafgesetzbuch der Eidgenossen ist jetzt durch das Henkerbeil durchlöchert. Noch sei erwähnt, daß auch künftig für politische Ver brechen ein Todesurtheil in der Schweiz nicht gefällt werden darf. Sehr bewegt ging es in der französischen Kammer zu. Näheres enthält die „Tagcsgesch." Hier nur soviel, daß die Regierung außer Blanqui, sobald die Kammer seine Wahl kassirt haben wird, auch noch Rochefort zu begnadigen gedenkt und daß die blinde Wuth, mit welcher der Erzbischof von Aix gegen die Schulgesetze lossährt — der milde Lämmerhirt titulirte von der Kanzel aus die Minister „Schweine" (pouroeaux) — nunmehr zu einem Einschreiten der Gerichte gegen ihn führen wird. Der Kirchenkampf in Frankreich verspricht noch interessanter zu werden, als der in Deutschland. Neueste Telegramme ver..Dresdner Nachrichten." Berlin, 20. Mai. DaS über den Untergang des „Großen Kurfürst" ergangene kriegsgerichtliche Erkenntnis; ist vom Kaiser aufgehoben und ein neues Kriegsgericht bestellt worden. Zu dessen Präses wurde, wie verlautet, der Gencralinspcctcur der Artillerie, v. Podbielsky, ernannt. Berlin, 20. Mai, Bei Beginn der Rciebötagssitzung theiltc Vicepräsident Or. Luciuö folgendes Schreiben des Präsidenten v. Forclenbcck mit: Bei dem Gegensätze, in weichen ich in Bezug auf tiefgreifende Fragen mit der Majorität dcö Reichstages gekommen bin, außerdem aber durch ten mir von meinem Arzt unbedingt gegebenen Rath gcnötbigt, einen kürzeren Urlaub zur Wiederherstellung meiner Gesundheit nachzusuchen, darf ich nicht länger Im Interesse der Geschäfte dcö Reichstags tag Amt des Präsidenten bcibchaltcn. Indem ich daher dem hohen Reichstag für daö mir bisher bewiesene Vertrauen meinen tiefgefühlten Dank anöspreche, lege ich biccinil das Amt alö erster Präsident des Reichstages nieder und bitte zugleich um Erthcilung eines vicrwöchcntlichcn Urlaubs vom zurüekkrhrt. Locale« ond Sächsisches. beehrte I. M. die König! n ble auf der Terrasse mit einem längc- — Am Montag Mittag akademische Kunstausstellung ren Besuche. — Der Major v. Polenz vom K. S. Gardereitcrrcgiment, der Rittmeister Freiherr v. Manuöbach vom K. S. I. Husaren- reglmeiit Nr. >8 und v Borbcrg vom K. S. Karabinlerrcgiment sind zu de» F rühIahrs ü b u n g en des Gardckorpo nach Berlin kommandirt worden. Im Interesse einer genaueren Feststellung der Ursachen der großen K in d c rst c r b l i ch ke i t hat der ärztliche Bezirks- verein an de» Ltadtrath das Ersuchen gerichtet: in den bei den Standesämtern elnzurcichcnten Anzeigcbogen iür ten Sterbe- bogen ble Rubrik auszunebmen: Bei Kindern Im l.LebcnSjabre, ob dieselben ernährt worden sind mit Frauenmilch lMutter oder Amme», mit Thicrmilch, mit künstlicher Kinder- oder mit ge mischter Nahrung. - Die Verbreiterung des Engpasses, durch den sich Menschen und Fubrncrke In unbeauemcr und tbcilwcisc gefährlicher Art vom Altmarkt nach der Kreuzkirche und umgctrcbt zwängen müssen und die im Februar d. I. endlich in nächste Nähe gerückt erschien, verschwindet wieder In nebelgraue Ferne. Im Februar c. war bekanntlich wegen dcö Verkaufs beS Hauses Altmarkt Sir. 18 lkeS störenden Eckhauses) Ausschreibung erfolgt und obwohl schon damals von verschiedenen Seiten und auch an dieser Stelle als am räthlichsten bezeichnet ward, der Rath möge daS Haus selbst behalten und zu kommunlichen Zwecken auS- nutzcn, vor Allein aber dabei den nöthigeu Umbau der Ecke selbst und zwar schleunigst bewirken, blieb es doch bei der Ausschreibung. Dieselbe hat blö jetzt kein günstiges Reiultat geliclert; ble einzigen zwei Kaufs- und ein Tauschancrdieten muß ten znrllckgewtci'cn werden. Jetzt gebt man Seiten teö NatbrS aus die frühere Idee ein und ficht von wetteren Verkauföversuchen ab. Vielmehr wird die irüher schon behandelte Frage, das HauS zu Zwecken dcS Adrcßcomptoirö und seiner Druckerei zu verwen den, nunmehr ernstlich ins Auge gefaßt; der Neubau soll dabei io eingerichtet werten, daß er nach Befinden später auch anderen geschäftlichen Zwecken in ausgedehnter Weise dienen kann.^)a,zu ist zunächst die Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen und, vorausgesetzt daß diese erfolgt, wird zunächst einigen diesigen namhaften Architekten Auftrag zur Anfertigung von Plänen er weist. Ehe diese geprüft, berathcn und wieder berathen werten können, jagen mindestens M onate durch die Zeit und somit ist die Verbreiterung noch lange nickst zu erwarten. - 'Alö der am Montag Abend l> Ilhr von Zittau nach Görlitz abgcgangcne Pcrsoncnzug unmittelbar vor dem Eckardtö« bcrgcr Einschnitt über einen ca. 20 bis 25 Ellen hoben Damm himregstrhr, senkte sich dieser unerwartet, allem Vcrmuthen nach infolge der vorauogcgangcncn starken Regengüsse. Nur der letzte Wagen blieb aus den Schienen, alle übrigen kamen herab unb zum Theil an die Böschung des Dammes zu liegen. Die ziemlich zahlreichen Passagiere und daö Zugpersonal trugen mehrfache, so viel man hört nickst bedenkliche Kontusionen davon. Der Führer und der Fcncrmaun wurden nach dem Zittauer Stadtkranken- Hause gebracht, von wo auö sic an die Ihrigen nach Görlitz be- rul'lgci'de Nachricht gelangen lassen konnten. Die Passagiere wandten sich zu Fuße nach Zittau, eine Viertelstunde von der 2!t. d.MtS. ab.! Ilnglücksstclic. Gestern Mittag war der Verkehr noch unter- iHerr v. Forckenbcck hatte neulich beim Banket des Städtctagö l brochen, die Passagiere mußten an der Stelle umstcigen. schon bemerkt, daß er seil ewigen Wochen nur den vierten Theil j — Bezüglich der beiden mehrcrwähnten Straß eneisen- dcö Reichstags bwtcr sich stcbcud wisse. Er gehörte de» Frei- bahnlinien: Ncustädter Markt, Albertplatz, KönlgSbrücker- händlcrn an. bekämpfte uaiiicntlich die Kornzölie und stellte sich 'straßc bis Mekingcr Lagcrkcllcr und Albertplatz, Bautzncr- und an die Spitze teö Gegemeick'Stags. Am», d. Red.) Arll Vor-> Schillerstraßc bis Waikselstößchen ist durch der, Beschluß teü schlag des Vicepräsikcistcn Or Lucius wer andere Viccpräsitcnt! Stattratho, dem unternehmungslustige» Ingenieur Alfred Parrish auö London die Konzession zu erweilcu, ein großer Schritt geschehen. Bei dieser Konzessionöcrweiluiig wird das Drahtseil alö Motor genehmigt, scdoch Vorbehalten, jederzeit zur Vorschrcibiiug eines anderen Motors versehrciten zu können, wenn sich etwa Unannehmlichkeiten beim Betriebe dcö Dralstscil- svstcmd' ergeben sollten. Für beide Linien sind lo.ooo Mark für den Kilometer als Kaution sofort bet Erthcistmg der Genehmig ung zu erlegen. - Am Sonntag früh wurde daS 9jährige Töchtcrcken eines ans der Schillerstraße wohnbasten Barblcrv von den Eltern, wie schon oft geschehen, nach Kaffee, Fleisch, Zucker .'e. geschickt unb bekam hierzu 10 Mark mit. Nachdem daö Kind diele Einkäufe besorgt hatte svon dein Gelte waren ca. « Mark übrig acbllcbcn), wurde cs aus dem Nachhausewege aus der Sck Illcrstraßc plötzlich von einem '.'Ranne anacbalten, weicher dem Mädchen sagte, cS solle noch drei Dreierbrötchen holen. Daö Mädchen erwietrrte hierauf, die Estern hätte» bereits Frühstück, woraus der Mann dem Kinde einen Schlag Inö Gesicht versetzte. Die Kleine üci, uw Hille rillend, irrt: ober der Unbekannte folgte ihr ebenso schnell und holte sic auf der Iägcrstraßc ein, uo er sie nochmals, nnb dicSmal willig, schlug und durch einen Zaun in ein Gartengrundstück zwängte. Hier band er daS Kind cnit Bluttaten an eine» Baum, rst: dein Mädchen ten Korb mit den Waarcn auö der Hand, nabin ii in das Geld weg und machte ihm die Ohrringe auö, woraus er sieh schleunigst entfernte. Nur mit vieler Mübc gelang cs dem Kinde, sich losznmachcn und, über und über blutend, zu seine» Eltern zurückzukci re». Hoffentlich gelingt cö recht bald, den frechen Räuber zur Sträte zu ziehen. — Von den in tirsem Jahre in hiesiger Stadt zur Musterung gelowmcucn jmigcu Leuten wurden a>S vollkommen dienstfähig, :>0l) als dauernd »»tauglich und i<>17 zurüekstcllbar befunden. — Zu Gunsten der E r st c n K i n d e r bk wa h r a n st a l t bat Frau vcrw. Bank. Müller dem hiesigen Frauenvercin trn Bk- v. Stauffcubcrg ist ebenfalls krankheitshalber beurlaubt) beschließt der Reichstag, sich am Schlüsse der heutigen Sitzung über das nunmehr Vcrzunchmcnte schlüssig zu machen. Am Schlüsse der selben weilt Dr Lucius mit, daß jeder Versuch, Herrn v. Forste», best zur Zurücknahme seiner AmtSnIcdcrleguug zu bewege», erfolg los blieb. Daher findet morgen eine Prästdentciurahl statt. Heute bcricth der Reichstag ici der Hauptsache die Kernzöltc. Der Bundcokommlssar Geh. Raw Tiedemaun rcelsticrtigt die Zollsätze, weiche rechts und linkö gleich stark augesockstcn worden seien. Die Gctrcidczöllc hätten nickst die sonst im Tarif überall hcrvortretcnde Tendenz des Schutzes der nationalen Arbeit; er glaube wdcß, daß die Sätze trotz ihrer Niedrigkeit tcrLandwIrth- schast nützltch sein würden. Redner verweist auf das Wachsen der Gctrcidceiilluhr. Deutschland sei der Tummelplatz für die Konkurrenz dcö 'Auslandes, besonders Rußlands und 'Amerikas. Die Produktionsverhältnisse der mit der eiiihcimischcnLandwirw- schait konlnrrircntcn Länder seien ungleich günstiger, alS bei uns. Redner setzt daun weiter die Nowlage der Landwirwe ausein ander und weist aui die kolossalen Ziffern der lankwirthschaft- lichcn Subhastationcn hin. Wenn der vorgcschlagcnc Zoll nur die Wirkung habe, der deutsche» Lardwirwschast de» deutsche» Martt zurüstzucrobcrn, so sei schon dick gewonnen. Daß dicö er reicht werde, dabo» seien die Regierungen überzeugt. Die Be hauptung, daß der Zoll die Konsumenten treffe, sei unrichtig. Abg. v. Sau cken - Ta rp u lieben gegen die Ausführungen TicdemannS. Die Klagen der Landwirwe seien übertrieben, die Subhastationcn nur die Folac der ganzen Lage. Er werte nie mals Zölle bewilligen, welche die unentbehrlichen Lebensmittel vcrlheucrtcn. Abg. Günther (Sachsen) rcchllcrtigt seinen unb V. Kirbachö Antrag auf Erhöhung deö ZbltgesetzeS iür Weizen und Roggen aus eine Mark. Abg. v. Treitsehk c für Finanz zölle, aber gegen Getreidezölle. Die vorgcschlagcnc» Gctrcidczöllc seien nicht hoch genug um Schutz zu gewähre». Wirkliche Ge« trcideschutzzölle würde kein Parlament bewilligen; die Gctreite- bcwilligc» . . , Zölle würden nur die unteren Volköklasscn belaste» und der! trag von llstkk» Mk. überwiesen. Sozialdemokratie neue Nahrung gebe». Die Debatte wird sodann — Der neue» Einir.c »ng der Epboralbezirke entsprechend, aus morgen vertagt. findet am 8. Juni dieses Jahres die Verlegung dev Sitzeö trr Ae Opposition gerade von dm Staaten ausgeht^ M sonstig^ Phil,?vo?!l: Der bLL°" Wirthschastsprogramm so freudig unterstützt und so energisch ve- ^mw'. iür die Vereinigung OstrumcllcnS mit Bulgarien auf. den! der P fördert baben: Sachsen. Bayern. Baden und Württemberg, so zeigt' Wünschen dcö Zaren durch Verzichtlclstung jeder ferneren Agi-> König stein i. S. 5.0 Ilhr früh unb 4.30 ilhr Nachmittags. t aui V»»i oicics ^aurco oic Zerlegung des iLitzcs rer >ric Oelsnitz von Markneulirchc» nach Oelönitz statt. Post. Vom 25. Meii d. I. ad erfolgt die Abfertigung Privat-Pcrsoiicniahrtcn von S chweizermüble nach
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