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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111126027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911112602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19111126
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911112602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-26
- Monat1911-11
- Jahr1911
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dreckten und Umgebung am Lag« vorher bereit« al» Ubena-Hiirgabe rugeftelll, «Sheend r» di« Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhallen. 56. Jahrgang. ^ 328. Bezugs-Gebühr „«„-ltü-il. lllr Dk«»- d«n d«i lOali«, zwei- «>»»,»« ZM,<MM>,<L» Sonn- und Monmgen nur einmu» L.bo M, durch auswäriig« ttonr- niilstonL» dl»Ü.ü0M. Bk> euimnUgrr .-tu- lNdung durch dl« Post NM lohneAkstellgcld». Di« den Lejern von Dresden u. »mqebung MN Lage vorder zu- gelielllen Adrnd A»«- goden erhalten die au« - «ärltaen Verletzer rillt der Morgen-Äuoirnb« nriammen zutzeilellt. Nachdruck nurmil deut- liche, Quelle,igngade t Dresd. Nachr?'» zu- lSiirg - Unverlangte Monuskrtpi« werden nlchl aulbewatzrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Trcsdcn. Druck und Verlag von Liepsch 8c Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marieustraste 58/^0. Sonntag, 26. November 1S11. Fernsprecher: ii . 2o»<;* nttai. Anzeigen-TarF. ViSuwue von Anküli- vissung^n b,» nachi'-. :i Uhr. Sonntag» nur Viaritnftrabe :i8 kw« N vi, '/rt Uh: Die einjpaltiak Grunvv:^ tru 8 Silben» V, P».. Familien Nachrtchtni uu» Tresden 2l» ^'.s ' B^jtbüstö.An^sgcn ans ber Priootielre Iei'e biezVkispalliae ^kilea - In Nummern nach Sonn u ^rieriag«M l'ik ,lt!patt»ge «s.runi». xei>e:W Ps , aus^li ioLt- sriis «i Ps . Fom liL,7 Nnchrlchs^n a Drr»Len btr ff,rundzeile2.'H>s. - *-lu?'wärtifte ViNiröge nur gegen Noiau»be- zablung. - Jede» Be legbleir koste! W Ps. r Qrössls ^uswaiil von zulsn lllist-Inslrurnontsn. :: Qsbrauetits Instrumsnto wsr6sn in ^ablunL gonommen. kigenes ^agarin: ^aiLenkaubbti-aLLe 2ä. erNc^o -Leser?. Das 2lkti«nkapital für die „A l b e r t - Th e a t c r - Aktiengesellschaft" ist bereits überzeichnet. Die end gültige Gründung der Gesellschaft erfolgt in den näch sten Tagen. Als Termin für die Schliessung des Reichs tages ist der 6. Dezember in Anssicht genommen. D ie Aussperrung in der Berliner Metall industrie wird am nächsten Donnerstag beginnen. Bon! oer Aussperrung werden rund 65 000 Arbeiter be. troffen werden. In Brünn ist die Fabrik der WoUivareninünstric A.-G. Beran Löhne, wollsländtg niedcrgebran n t. Ter Schaden beträgt etwa drei Millionen Kronen.! Bon der englischen Admiralität ist eine neue außerordentliche Flottenvorlagc sertiggeslcllt worden, die 8 neue Dreadnoughts und 11 Panzerschifsc fordert. Neueste llralEmeiaungen vom 25. November. Zum italienisch-türkischen Kriege. NeuerZusammcustoft bei Bcnghasi. Konsiantiuopcl. Nach einer dem Kriegsminisierinm zugegangenen Depesche ist eine Italienische Kolonne non 2000 Mann, die bei Veng-Hasi inS Innere vor geruckt mar, um die Tetegraphenlinien zu zerstören, von Arabern angegrlssen worden »nd muftte sich zurückziehen. Sie batten zwölf Tote und viele Berwiinöctc. Zu dcu Operationen im Acgäischen Meere. Nom. tPriv. Tel.) In hiesigen politischen Kreisen wird bestritten, dast die italienische Negierung de» srcm den Macl»!cn. sei es vssiziell, sei eS vertraulich, Mitteilungen von einer angeblich bevorstehenden Blockade der Dar danellcn durch ihre Flotte gemacht habe. Frankfurt. Wie die „Franks. Zig." aus Kvnslanti- nopel meldet, setzt die Türkei die B crtcidig n n g s - Vorbereitungen für die Dardanellen fort. Auster etwa IM Festnngsgeschützen seien 150 Feldgeschütze dalelbst zur Ausstellung gelangt. Französische Proteste gegen das Maroktoabkommeo. Paria. Unter dem Borsitz deS früheren Ministers des Arnstcren. Floureno, fand gestern eine Prvtestver i a m m l » n g gegen das f r a n z v si s ch - d e u t s ch c A b . kommen statt. Die nationalistischen Deputierten Bien ! aims. Tournadc und de la Hane erklärten, dast sic gegen I das Abkommen stimlnc» würden. Die Oeluntcrschleisc ans der Kaiserlichen Werst. Siel. sPriv.-Dcl.s Heute ist der Zivilprozeft des' Fiskus gegen den Magazindirettor a. D- Heinrich, gegen die Witwe des Kausinanns Nepcnning icn. und! den jetzigen Inhaber der Firma Ncpenn ing j u n. vor! der zweiten Zivilkammer des Kieler Landgerichts cnt- ichieden worden. Der Fiskus batte ans Grund der von tlnn behaupteten U n t e r s ch l e i s e von Ocl ans der Kaiserlichen Werst gegen die drei Angeklagten Schaden ersetz klage in Höhe von 25 NM Mark angestrengt. Das Urteil lautete: Die Witwe Ncpenning wird zur Zahlung vvn 18 150 Mark mit 1 Prozent Zinsen vom 0. Ok tober I0ll, -er Kaufmann Nepcnning jun. und Magazin- direktor a. D. Heinrich zur gemeinsamen ,'sahlnng von 0-118 Mark mit 1 Prozent Zinsen vom 5. bzw. 6. Juli 1011 und Magazindirektor Heinrich austcrdcm zur noch maligeid Zahlung von 0118 Mark mit 1 Prozent Zinsen verurteilt. Damit find dem Fiskuß 25 017 Mark zngc- sprochen. Die Aussperrung in der Berliner Mctalliudnstrte. Berlin. lPriv.-Tel.) Die Aussperrung in der Ber liner Metallindustrie wird am nächsten Donners- lag erfolgen. Irgendwelche Vergleichsvorschläge zur Bei legung des F o r m e r st r e i k s. der die Ursache der Aus sperrung ist, sind bisher von keiner Seite gemacht worden. Zn den grasten Fabriken sind Plakate angeschlagen, durch welche die Aussperrung »on 60 Prozent der Arbeiter angekündlgt wird. Es würden von der Aus sperrung also r » n d 65 000 A r b c i t e r betroffen werden. Kolossale neue englische Flottcuvorlage. f-oudo». lEigcner Kabelbcrtcht.s Den Morgenblättern zufolge ist eine neue englische Flottenvorlagc vvn der Admiralität fcrtiggcstellt worden, sie austerhalb der lausenden Bauveriode 8 neue Dreadnoughts und 1 l Panzcrschtssc fordert. f-loyd George jür das Frauenstimmrecht. Vondo« Lloyd George hielt gestern in Batl, eine stiebe, in der er sagte, er habe zuerst beabsichtigt sich kurz über die auswärtigen Angclegciibeitcn zu äustern, unter lieft es aber, da er empfände, dass cs Sache Sir Edward Greus sei, als Erster im Namen deS Ministeriums zu sprechen. Er gebe daher nur der Hoffnung Ausdruck, daft sich niemand alle von der Presse in Umlauf gesetzten Dar legungen zu eigen mache, ehe er nicht über den gesamten Berlani der vollen Tatsachen von Grey unterrichtet worden sei. Llond George, der beständig vvn Anhängern des Frauenstimmrechts unterbrochen wurde, widmete den Hanpt- teil seiner Nede einem beredten Ausruf für das Frauen stimmrecht und meinte, daft Europa, wenn die Frauen aus dein Kontinent wie in England daS Stimmrecht er hielte», weniger Gefahr liefe, non Blut durchtränkt zu wer den. Er cmpschle für das nächste Fahr die Einführung eines Zusatzes in die Männerstimmrechtßbill der Negierung über ei» Frauenstimmrecht ans breiter demokratischer Grundlage. Englisch-portugiesischer Kolouialpertrag. Madrid. «Eigener Drahtbcricht.s „Dtario" meldet den Abschluft eines englisch-portugiesischen Ver trages über die Integrität des portugiesischen Kolonial besitzes. Der Vertrag überlasse England das Vor kaufsrecht ans die porlugicsischen Kolonie». Schwerer EisenbahnuusaL. Bczdany. In der Nähe der StaUon über fuhr eine Lokomotive einen Nevisionöwazren. in dem sich vier höhere Beamte befanden, stille vier wurden getötet. vertllcbe; uncl Zäckrstche;. Dresden 25 November. —* Sc. Majestät der König wird nächsten Freitag nachmittag 1 tlhr 5v Min. von Tarvis wieder in Dresden cinlrcsfen: er wird über Salzburg. München. Negensburg, Hos und Neicheubach reisen. Ihre König!. Hoheiten die Prinze n werden ihren Vater am Hanptbohnhvj empfangen. —* Die Prinzen und Prinzessinnen des ! K ö n i g l t ch c n HauseS betuchten gestern nachmittag in j Begleitung der Frau Dberhoimeisterin vvn der Gabelenv- Linsingcn und des Mililär-evonverncurs Major t Bnrn ^ den Zoologischen Garten und bcnchiigtcn inner Führung ! des Direktors insbesondere die Nena»iagen. Der Kron prinz lind Prinz Ehrislian lernten dieselben zum erstenmal kennen, während die Prinzessinnen seil der Rückverlegung des HoslagerS ins Nesidenztchtoft bereits zum viertenmal den Garten besuchten. Eingehend ertilndigte sich der Kronprinz nach allem, auch nach dem jetzigen Geschäftsgang, und gab seiner Freude und Anerkennung über die in kurzer Zeit geschaffene» 'Neuanlagen und de» neigenden Besuch Ausdruck. Schlieftlich stellte er die Wiederholung eines Besuches in na^c Aussicht. —* Bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg findet beute abend 7 Ubr gröstcrc Tasel statt, zu der eine Ncihc von Ein ladungen ergangen sind. —* Wirkt, tz^eh. Not Dr. ing. Üöpcke. der am Dienstag abend kurz nach Vollendung des 80. Lebensjahres an ieiticm Schlagansallc verschied, wurde heute mittag im > Krematorium zu Totlewitz zur letzte» Ruhr gebettet. Eine ! stattliche Trauerversauumliing hatte sich in der vom Licht Idcr Liistres und der Kerzen erhellten Halle mit der Witwe und den Kindern des Entichlafenen am Sarge cingesun !den. Man bemerkte n. a. den Präsidenten der Gcneral- ^direktion der Königl. Lächsiickwn Ltaatßeisenbastncn Dr. Dr. Ulbricht und seinen Vorgänger, den Präsidenten a. D. ! und Mitglied dar Ersten Standelammrr v. Ktrchbach, ferner den Rektor der Technischen .Swchschulc, Geh. Hosrol Pros. Lncns, den Prorektor Geh. Hosrai Prof. Oelm und den Direktor des mathematisch pkmsikaliichcn Salons, Geh. Hosral Pros. Pattcnhauicn. Vom Finanzministerium waren die Vortragenden Räte, Geh. Rar Waldmv. Geh. Finanzrat Eltcrich, dieser in Vertretung des Finanz- Ministers v. Sendcwitz. Geh. Vanrat Krüger, Geh. stlaurat Palitzsch, Geh. Banrat Schönleber, Geh. Finanzrat Hedrich und Finanzrat Schreck, von der Gcneraldirektion der StaatSbalmcn Dbcrbanrätc Fricftncr. Mehr. Baumann, Krcnll, Nother, Danncnselfter und die Eisenbahn hetriebsdircktoren Obcrbaiirätc Wolf und Halekamp er schienen. Ferner bemerkte man de» Geh. KrtegSrat Grlnnn. mehrere Professoren der Technischen Hochschule, eine Vertretung der Technischen Lehranstalten in Ehcurni- und NechtSanwalt Hippe. Die Gedächtnisrede hielt Suverintciident Koitzsch: er entwarf ein trcffliclrrS " Ebaraktcrbild deß Entschlafenen, der der Menschheit ! Bohnen gewiesen habe. Da drauften branst der Verkelw j über die Schienenwege, die Kvpckc gelegt, über die Brücken, 'die er geschlagen habe, das moderne Vcrkchrslcbcn sinke l durch die Bahnhöfe, die von ihm erbaut seien, hier aber liege der stille Schöpfer und schlummere dem Totensonntag entgegen. Der Geistliche schlaft mit einem vertrauenden Klinrt lina WrrenkrlM. >4 Wochon-Spiclplan der Königl. Hostheatcr. Opern haus. Sonntag: „Der fliegende Holländer" I'-Mt. Mon tag: 2. VvlkSvorstellnng: „Der tzvangelimonn" <8>. DienS log: „Die Asrilanerin", Seliea: Elia Gentner Fischer a. t'». t7j. Mittwoch: „Hvssinanns Erzöliliingen" l',u8>. Don »erstag: „Aida" l ^8t. Freitag ll. Dez.': „Eatinen", Ioiö: .üainmcrsängcr Wilhelm Herold a. G. t'!-8>. Sonnabend: „Der Freischütz" i'Hgj. Sonntag t-8.>: „Wenn ich König war'" l'e-8s. Montag ll-i: „Ticsland", Pedro: Kamme:' iönger Wilhelm Herold a. G. t'-8s. — L ch auspiclhau S. Lviliitag: «Slniibe nnd Heimat t'Mt. Montag: „Der Hutla" >'Ns. Ticnstag: „Eine Abrechnnng", „Der Dnmenkrieg" >'-G. Mittwoch: „Robert oliiiseard", „Der zerbrochene Krug" l'-'8j. Donnerstag: „Minna von Born Helm" «G8t. Freitag ll. Dez.s: „kommen ^ovontev" tnachm. 0 u>,r>, „Eine Frau ohne Bedeutung" s!n8s. Sonnabend: „s^-!c i'.wnwv kvei,tnachm. :) Uhri. „Glaube und Heimat". Spatz: Herr Balder a. G. t'^8>. Sonntag lü.l: „Oringoirv" — „Ta gcrommairv" lmittags 12 Uhri, Judith" t'58s. Mon- :ag: „Nathan -der Weise" s7>. T* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hos, theatcr. ^sm O p e r n h a u s e finden solgenoc Gaslipicle des Herrn Kammersängers Herold vom Königl. Theater in Kovenbagen statt: Freitag, den l. Dezember, als Don Jos,' in „Earmen": Montag, den 1. Dezember, als Pedro in „Tiefland": Donnerstag, den 7. Dezember, als Eavara- ivssi in „TvSca". Ernst v. Schnch in München. Aus München, wo Hchnch, wle schon erwähnt, gestern das dritte stlbonncmcnts' kvnzert der Musikalischen Akademie Im Königl. Odeon diri gierte. erhalten wir folgendes Telegramm: „Die Begeiste rung im gestrigen, von Schuch geleiteten Akademiekonzert nahm geradezu beängstigende Dimensionen an; Schuch wurde minutenlang dnrch Klatschen und Bravorufen gefeiert. Nur bei Earusos Auftreten Ist ein äbnltche- Betfalldtobcn erlebt wvrde». In der Mahlerschcn «tnkomr »dtte Fra« Rast mit dem Svpransolo des letzten Satzes so viel Erfolg, daft sie die zweite Pagcnarie auß „Figaros Hochzeit" zugebrn konnte." 1* Brüflclcr Streichquartett. Daß erste Konzert dieser ganz ausgezeichneten Künstler fand gestern im Palmen- ? garten vor beschämend leeren Bänken statt. Obgleich die vorjährigen Abende des O.uarlctts als bedeutsame Er eignisse im Dresdner Musikleben bezeichnet wurden, läftt die grvfterr Klinstgemeindr sich den herrlichen Gennft, hier ein »v vergleich!ich schönes Zusammenspiel zu hören, wiederum entgehen. ES kann kaum genug gerühmt werden, daft die Herren durch die Leere des Parterres sich nicht verstimmen, sondern zu Ehren des giitbcsctztcn Lcitensaales und der Galerie dem Programm eine Ausführung zuteil werden tieften, die den Kritiker total vcrstnmincn machen könnte, wenn er eben um des obenerwähnten traurigen Umstandes willen nicht t» sich die Pflicht fühlte, von neuem in der Be geisterung Eines, der einen ganz besonderen Eindruck vor anderen voraus hatte, auf diese ivnndervollen Konzerte Iiin- znivcisen. Die Herren werden im Januar nnd März iviedrrkoinnic». Und nicht wahr, mein hochverehrtes Dresd ner Mnsikpiibllsum, dann aibt es einen ansverkansten Saal? — Gestern hörten wir Borodin und Dittersdorf, auch Beethoven stand auf dem Programm. Das Borodinsche erste Quartett in A-Dur löste so schöne, harmonische Eindrücke ans. daft man nur wünschen könnte, dir Werke deS vor bereits fast 25 Jahren verstorbenen jiingrussischcn Meisters, der nebenbei ein bedeutender Arzt war. mehr ! ausgefiihrt zn hören. Es ist eine Musik ln dem Stücke, die, obwohl ganz verschieben im Stil, mit der deS darauffolgen den. hundert Jahre älteren Dittersdorf, eines köstlichen deutschen Musikers, die echte Mnsiziersreude gemeinsam bat. Wieviel tanonische Führungen der einzelnen Stimmen, wieviel Kontrapunkt, wieviel Fugiertes ln diesem Borodin steckt: alles klingt und singt im anaenebinstcn Wohllaut. Hochoriglncll ist das Trio des ScherzosaNes gehalten mit feinen famosen Flageolcttönen ln allen-1 Stimmen. Uebcr- siavvt ist Borodin einer, der sich aus daS AnSnntzen der Eigen heiten seiner Instrumente gnt versteht. Einige Längen fielen auf, namentlich könnte der caprlcciöse Schlusssatz kürzer sein. Auch Dittersdorfs ES-D»r>Quqrtrtt fand eine restlos zu rühmende ftisvvle AnSstthrnng. E., X. > ** Das Konzert von Iascha Spiwakowoki vermittelte ! die Bckanntschast mit einem nicht gewöhnlichen Spieltalent, das in ernster Schüler zu beachtlicher Reise gefördert wurde. Was der junge Russe am Freitage bot, trug durchaus nicht das Gepräge von Wnnderkindcrci mit den gemischte Ge fühle auslösenden Begleiterscheinungen von Ueberdrill und Trcibhauskultnr. Da war alles urgesniid und normal ent- wickcll, auch der Kiinstversland. Die Technik erwies sich zum Glück nicht als eine mit automaitichcr Zuverlässigkeit funktionierende, bei der Unseblbarkeit Prinzip ist. Bieles sicht noch der Ergänzung zur Vollkommenheit entgegen. Aber in Phrasierung, im Streben nach monnuiciiialem Aus bau, in der Absicht, die Wiedergabe des Einpstndiliigsgebalies über den Erweis erlangter Fertigkeiten zu stellen, erkannte inan den begnadeten Musiker, dem olmc besonderen Scber- blick eine groftc Ziitnnit verhelften werden kann. Bach kan, stilcchi in übersichtlicher Plastik, im ganzen etwas kühl an- miitcnd. Bei Beethoven breitete» sich dir Schwingen znm Fluge. Tie Schumann - Sonate mit dem Sondertitel „toiicer! Orebcc-ire" wird der temperamentvolle Pianistensüngling noch ganz anders aniassen, wenn er 500 Wochen älter sein wird nnd wenn ihm die Kämpfe um Clara Erlebnisse geworden sind. Rubinstcins G-Moll- Barearolc mit dem prächtigen Dur-Minclsatze spielte er hervorragend schön und ebenso die Moszkowski-Etüde, deren Wiedergabe durch Leichtigkeit und Glätte blendete. In allen diesen Gaben zeigte sich Sinn für «Farbe und geschmackvollen Vortrag. Auch seinem Lcbrer Mayer Mahr brachte der Künstler eine Edrnng indem er dessen „Abcndstimmiing" dem Programm clnverleibtc. Inmitten dieser Komponisten läftt plötzlich ein „Vogel als Prophet" seine nicht unbe kannten Lockrufe erklingen. Liszts l0. Rhapsodie stand am Schlüsse des Konzerts. Das Künstlerbaus war gut gefüllt. Der Beifall truh Merkmale von Begeisterung. Zur Klärung des Urteils über die hochstehenden Leistungen des „lftjährtgcn" Virtuosen wird der zweite ALeirb im Januar weitere Gelegenheit bieten. L. ?. 's Die Galerie Arnold sInhaber L. W. Gutbier) hat soeben in Breslau, wo sie seit einiaer Zeit bereits stän-. dige Ausstellungsräume besaft, in der Taucntzienstraste neue größere nnd schönere Rtinme bezogen. Was der fnnppr«
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