Delete Search...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189007306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-30
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.07.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Machen- und Nachrichtsblatt zugleich «tMs-AMr ßr HsWsrf, Mdlitz, SmÄsrf, «SsSsrs, A. KBit«, HmriPsrt, Msrit«««««) Msm. Amtsblatt für -e« Stabtrat ;n Lichtenstein. —— 4«. J«hrga»g. — — Nr. 174. Mittwoch, den 30. Juli 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn« und Festtag») abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2b Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergefpalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Von dem Königs. Ministerium der Justiz, bez. von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht, ist an Stelle des verstorbenen Stadtrichters Carl Friedrich Werner in Callnberg Herr Bürgermeister Ottomar Schmidt daselbst zum Friedens- und bez. zum Ortsrichter für Callnberg ernannt worden, waS hiermit bekannt gemacht wird. König!. Amtsgericht Lichtenstein, den 26. Juli 1890. Gehler. Dienstpflichtige Feuerwehr. Donnerstag, den 31. dss. Mts., abends punkt 8 Uhr Verteilung der Binden für die erste und zweite Kompagnie am Spritzenhause Hinterm Rathaus. Nichterscheinen wird bestraft. Der Branddirektor. Tagesgeschichte. * — Callnberg, 29. Juli. Mit gestern ging unser Vogelschießen zu Ende. Der Verkehr war an allen Tagen ein äußerst reger und werden hoffentlich sämtliche Budenbesitzer mit der erzielten Einnahme zufrieden sein, denn die Witterung, welche ja immer in Bezug der Pekuniären Frage der maßgebendste Faktor ist, ließ nichts zu wünschen übrig. Alles in allem bildete das Vogelschießen ein Volksfest im wahrsten Sinne des Wortes. Wie uns noch mitgeteilt wird, errang Herr Schnittwarenhändler Hermann Voigt die Königswürde. Abends brachte ein solenner Ball für Schützen und Losinhaber, welcher bis in die frühen Morgenstunden andauerte, dem Volksfeste einen würdigen Abschluß. * — An Stelle des verstorbenen Stadtrichters Werner in Callnberg ist Herr Bürgermeister Ottomar Schmidt daselbst vom König!. Ministerium bezw. vom Königl. Amtsgericht Lichtenstein als Friedens- und Ortsrichter in Pflicht genommen worden. * — H. Ortmannsdorf. Am vergangenen Sonntag konnte in hiesigem Orte leicht ein größeres Unglück passieren. Bei Gelegenheit der Fahnenweihe unseres Militärvereins betrat der Ortsgeistliche die Tribüne, um die Weiherede zu halten, auch der Gesangverein befand sich auf derselben, da brach Plötzlich der Bau unter Getöse zusammen und ist es nur einer glücklichen Schickung zuzuschreiben, daß sämtliche auf der Tribüne Befindlichen mit dem bloßen Schrecken davonkamen. — Am vorigen Sonnabend hielt der christlich soziale Verein zuDresden eine außerordentliche Mitgliederversammlung in Hirschoff's Saal ab. Es galt einer Abschiedsfeier. Herr Pastor Seidel, einer der Mitbegründer und Förderer des Vereins während seines neunjährigen Bestehens, verläßt in den nächsten Tagen Dresden, um sein neues Amt als Oberpfarrer in Lichten st ein im Ge birge anzutreten. In den Abschiedsworten, welche der Scheidende sprach, wurde der Erfolge gedacht, welche der Verein in der kurzen Zeit seine) Bestehens, trotz vielseitiger Kämpfe mit den Gegnern, zu verzeichnen habe. Der Wunsch ferneren Blühens und Gedeihens des Vereins schloß die warme von Herzen kommende und zu Herzen gehende Rede des Mannes, der ein gut Teil seiner Zeit und Kraft den sozialen Aufgaben unserer Zeit zugewandt. Der Verein ernannte unter Ueberreichung eines Diplomes seinen zeitherigen treuen Mitpfleger zum immer währenden Ehrenmitglied und ehrte ihn außerdem durch das Geschenk eines passenden Bildes. Der Abend verlief noch weiter unter kleinen ungezwungenen Aussprachen von Erinnerungen aus der Vereinsge schichte. — Erledigt: die Nebenschulstelle in Kuh- schnappe! bei St. Egidien. Kollator: da« königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: außer Gartengenuß und freier Wohnung im neuerbauten Schulhanse 900 M. vom Schuldieust und 72 M. für den Fortbildungsschulunterricht. Ge suche sind bis zum 15. August d. Js. bei dem königl. Bezirksschulinspektor Schulrat Gruhl in Glauchau einzureichen. — Zwischen dem deutschen Reiche und dem Kongo st aate wurde am 27. Juli in Brüssel ein Vertrag unterzeichnet, welcher die Auslieferung von Verbrechern und die Gewährung sonstiger Rechts hilfe in Strafsachen zwischen den deutschen Schutz gebieten in Afrika und dem Gebiete des Kongostaates regelt. — Die Fest- und Tagesordnung für den 12. Verbandstag der Haus- und städtischen Grund- b esitzer-Vereine Deutschlands, der am 17. August in Magdeburg erröffnet wird, ist eine sehr reichhaltige. Am zweiten Sitzungstage, am 19. August, steht die Prostitutionsfrage zur Beratung. Die Ver handlungen werden eingeleitet durch einen Vortrag das Polizeiarztes Dr. Eckenstein-Leipzig über das Thema: „Der Staat in der Prostitutionsfrage". Berichterstatter sind Baumeister Hartwig-Dresden, Paul Groß-Berlin. — Der Borsberg konnte nun das hundert jährige Jubiläum seiner Eröffnung feiern, denn hundert Jahre sind vergangen, daß der Hausminister des Kur fürsten Friedrich August des Gerechten, der Graf Marcolini, die auf dem Gipfel befindliche sogenannte Eremitage errichtete. Man erblickt von dem Gipfel des Borsberges 188 Berge, 274 Dörfer und Bau werke und etwa 11 Städte. — Es finden gegenwärtig in preußischen Re gierungsbezirken Erhebungen darüber statt, ob und inwieweit die in Dienst gegebenen Schulkinder im Hause ihrer Dienstherren sittlichen Ge fahren ausgesetzt seien, so daß deshalb Anord nungen zum Schutze der Dienstkinder geboten wären. Die „Magdeb. Ztg.", welche diese Notiz bringt, nimmt an, daß es sich dabei um eine allgemeine Verfügung des Unterrichtsministeriums handelt. — In der Woche vom 13. bis 19. d. M. sind auf den sächs. Staatseifenbahnen 59 354 Tonnen böhmische Braunkohlen transportiert worden, während in der entsprechenden Woche vorigen Jahres nur 49 210 Tonnen zur Ein- und Durchfuhr ge langten. — 'An Zwickauer Steinkohlen gingen in eingangsbezeichneter Zeit 35 295 Tonnen, 1889 da gegen 36 430 Tonnen per Eisenbahn ab. — Bewahrung des Kaffee-Aromas. Der gebrannte Kaffee verliert bekanntlich, wenn er lange steht, leicht sein Aroma. Um dies zu ver meiden, fügt man auf ein Kilo Kaffee sofort nach dem Brennen zwei Löffel gestoßenen Zucker hinzut Dieser umgiebt im Augenblick den Kaffee und saug, das Aroma in sich hinein. Auf diese Weise hat man immer einen vorzüglichen und kräftigen Kaffee. — Dresden, 28. Juli. In verflossener Nacht sind auf hiesigem Schlesischen Bahnhofe durch das Anstoßen eines ablaufenden Wagens in die letzten Wagen eines ausfahrenden Rangierzuges ein Wagennachseher und ein Rangierender tötlich ver unglückt; Letzterer starb bereits während des Trans portes nach der Diakonissenanstalt. — Glauchau, 28. Juli. Verlockt durch das herrliche Wetter, trafen schon in den Vormittagsstunden zu dem gestrigen Bezirks-Sommerfest der Militär- und Kriegervereine von Sachsens Militärvereinsbund im Rosenfeld'schen Gasthofe in Remse, dessen Eingänge, sowohl zum Garten, als in's Kolosseum mit Blumen, sowie Fahnen und Bannern in den deutschen und sächsischen Farben reich dekoriert waren, die Mitglieder derselben nebst ihren Angehörigen in fröhlichen Scharen, sowohl zu Fuß als zu Wagen, ^oder mit den Eisen bahnzügen zahlreich ein. Nach Mittag wurde aber der Zuzug von allen Seiten ein so gewaltiger, daß die so geräumigen Lokalitäten dieses beliebten Gast hofes lange nicht ausreichend waren. Alles drängte selbstredend zuerst in das prächtige Kolosseum, welches aber bald so überfüllt war, daß viele es vorzogen, ent weder gar nicht hineinzugehen, oder nach kurzem Ver weilen im Garten oder sonst irgendwo ein Unterkommen zu suchen. Mochte wohl bei Manchen, denen es nicht vergönnt war, gleich ein günstiges Plätzchen zu er wischen, anfänglich etwas Mißstimmung eingetreten sein, so gewann dennoch der gesunde Humor bald wieder die Oberhand und entwickelte sich überall ein recht fröhliches Treiben. Wo man hin kam, trafen sich alte Bekannte, die sich teilweise seit langen Jahren, viele überhaupt seit ihrer Dienstzeit nicht wieder ge sehen hatten, erneuerten die alte liebe Kameradschaft und tauschten gegenseitig ihre Erlebnisse aus. Um 3 Uhr begann das in bekannter trefflicher Weise vom Eilhardt'schen Musikchor ausgeführte Concert. Nach dem Eilhardt'schen Marsche „Soldatengruß" hielt der Vorsteher des Remser Militärvereins, Herr Theyson, eine Ansprache, in der er zunächst im Namen der Gemeinde zu Remse, sowie des Militärvereins Remse und Umgegend, allen Kameraden, insbesondere aber den Bezirksvorstehern, für die Abhaltung des Bezirks festes in Remse den kameradschaftlichsten Dank aus sprach, der Freude über deren zahlreiches Erscheinen Ausdruck gab und sie alle herzlich willkommen hieß, ihnen ein recht vergnügtes heiteres Fest wünschend. Vor Eintritt in die Festfreude sei es jedoch Pflicht, derjenigen hohen Person zu gedenken, die uns alten Soldaten am nächsten stehe, unseres allergnädigsten Königs, der für seine Soldaten väterlich sorgt und das Protektorat über Sachsens Militärvereinsbund übernommen hat, wofür wir unsern geliebten Landes fürsten viel Dank schulden. Se. Majestät setze nur das Vertrauen in seine Soldaten, daß sie jederzeit treu zu ihm stehen, daß sie die Vaterlandsliebe pflegen und fördern und in ihren guten Absichten nicht wankel mütig werden. Wenn das Herz unseres verehrten Protektors durch die jüngsten traurigen Vorkommnisse in verschiedenenVereinen betrübt gewesen, sei es jetzt, wie der Bundespräsident, Kamerad Tanner, in seiner letzten Rede geäußert, unsere Pflicht, dasselbe wieder froh zu machen. Dassoll uns nicht schwerfallen undwollen wir auch heute das Gelübde wiederholen, treu unserem geliebten Landesfürsten in den Geschäften des Friedens zu folgen, aber auch allezeit bereit zu sein, Gut und Leben für Se. Majestät zu lassen. Redner forderte sodann auf, in diesem Sinne einzustimmen in den Ruf: Se. Majestät unser allverehrter König Albert lebe hoch, in welchen die Versammlung mit stürmischer Begeisterung einstimmte. Nach einigen weiteren Programm-Nummern ergriff der stellver tretende Bezirksvorsteher Herr Winckler das Wort und sprach mit warmen Worten den herzlichsten Dank aus für die echt kameradschaftliche Aufnahme in Remse, wünschte, daß dieser kameradschaftliche Geist, der in unserem Bezirke herrscht, auch ferner stets fortbestehen möge und brachte am Schluffe seiner Rede auf die speziell sächsische und die allgemein deutsche Kameradschaftlichkeit ein dreifaches Hoch aus, welches begeisterte Aufnahme fand. Dem Concert folgte ^Tanzvergnügen, sowohl im Kolosseum, als im alten Saale, dem sich dann die tanzlustigen
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview