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Dresdner Nachrichten : 06.06.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-06-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187006067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-06
- Tag1870-06-06
- Monat1870-06
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.06.1870
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Mo»tag, den S J»ai 1870 Er. IS». SSMeh«ier KchrM». «-Mint: rigllch früh 7 Uhr Inserate «erden «mgtnommen: tzk» Atzend-0,E»nn- ragt bis Mittags IN Uhr: Marienstraße IO. Anzelg. ia dies. Vlatte finden eine erfolgreiche Verbreitung. Auflage: 19,800 Exemplar«. Mitredaeteur: Theodor Droinsch. Druck und Gigmthmn der' Herausgeber: Dltpsch Neichardt. — Verantwortlicher Mbaetem". ÄvIlUS Ntilhnröt. ZSonnement: Vierteliährlich SON-r bei uneutgeldlichervie fernng tu'« Ha»». Durch die Sknigl Post vicnrljLhtt. 2L> uRge Einzeln« Nummer» I Ngr Ansdralenpreise. Filr den Namn einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „2ingesa»dt" die Zeile 3 N,r. Dresden, den 5. Juni. — Der sächsische Armeccorps Eommandant, Kronprin; Albert, hat in der vergangenen Woche Inspektionen der aus- ivärtigen Garnisonorte gbgehalten und namentlich die Städte Leipzig, Zittau, Riesa, Meisten, Chemnitz, Mchlitz ,l. s. w. besucht. — Seit l. Juni haben die diesjährigen Uebunqen des Pioniuer-Bataillons auf dem Heller begonnen, mährend die 2. Compagnie genannten Bataillons ihre NUnirüb»»ngen in der Nähr der Schanze Rr. 8 betreibt, um am I. Juli nach der Festung Granden; abzugehen, wo sie im Verein mit sieben preußischen Mineurcompagnien zu manvvriren hat — Die vielbesprochenen Correspondenzlärten im Post- Verkehr werden nun doch noch vom 1. Juli ab cingefülzrl werden, so meldet wenigstens ein Telegramm aus Berlin. — Für Fremde und Einheimische, welche die sächsische Schweiz besuchen, oder besucht haben, sind allerliebste, schöne Erinnerungsblätter im kleinsten Taschenformat erschienen, welche ebenso wie die in gleicher Weise erschienenen Ansichten von Drssden an Naturtrcue und Eleganz der Photographie vollkommen gleich kommen, ja wohl in Bezug aus Schärfe und Deutlichkeit des Druckes dieselben noch iibertresfen. Es sind dies 24 der wichtigsten Ansichten der romantischen vaterländischen Schwyz und von Dresden, die durch die Eortonagen und Galantcnc waarenfabrik v«n Jaeobi und Zobel auf der Gerbergasse 16 zu beziehen sind. Die äußere Ausstattung entspricht der innern an Eleganz und practischer Handhabung. — Schon der Sonnabend Abend war in Bezug auf den Andrang der Fremden ein kolossaler, die Trottoirs in der Stadt waren so gedrängt voll von den ankommcnden Provinzialen und Norddeutschen, daß der Einheimische nur mit Mähe sich Platz verschaffen konnte. Selbstverständlich »raren auch die Droschken und Bahnhofs Omnibusse dicht gefällt und in ewiger Bewegung. Freilich fehlte der freundliche Sonnenschein, der sonst das liebliche Pfingstfest so glorisicirt; denn selbst in der 'Nacht voin Sonnabend zum Sonntag machte sich Jupiter Plu vius das Vergnügen, haufenweise seinen Regen herniederzuwcrfen. An größere und weitere Ausflüge dachte der Dresdner selbst wenig, er beschränkte sich mehr auf die einheimischen Etablisse mentS, die deshalb einen reichen Silberscgen ernteten. — Als gestern früh nach 6 Uhr ein Bewohner der Ostra- Allee Laden und Fenster des Parterre öffnete, gewahrte er im (harten vor dein Hause eine fremde, ältere Frau, die vermuth- I.ch in der dort befindlichen Laube ihr Nachtquartier abgehaltcn haben mochte, und durch das entstandene Geräusch aufgescheuchl, sich durch die offen gcivesene Gartenthur eiligst entfernte. Es hängt dies möglicher Weise mit dem im vorigen Blatte gemel deten Diebstahle zusammen. — Vorgestern Nachmittag fiel bei der AuSmändung der Prießnitz in die Elbe ein lOjähriger, elternloser Knabe, der ein Stück vorüberschwimmendes Hol; herausfischen wollte. in die Elbe, wurde von» Strome fortgerisscn und unter einen mit Kohlen beladenen Kahn getrieben. Der Schiffer Müller aus Pirna zog den scheinbar leblosen Knaben aus dem Wasser, »vorauf die sofortige Unterbringung des Kindes in der Diaco nissen-Anstalt erfolgte. Tie daselbst angcstellten Wiedcrbele bungSversuche waren von glücklichem Erfolg beileidei, so das; der Knabe später in die Wohnung seiner Pflegeclleri» gebracht werden tonnte. — Der bei den» Vergiftnngssalle in einer hiesigen Hand arbciterfainilie mit betheiligtc Handarbeiter Gerschel ist am Frei tag als gesund aus dem Stadttranlenhause entlassen worden. — Wegen nächtlichen Excesses wanderte an» Freitag Nachts nach 12 Uhr eine Frauensperson unter Begleitung zweier Nacht Wächter von der Scestraßc nach der BeuriSwache aus der Breite straffe. ES folgte auch eine Anzahl Neugieriger. Das Mädchen bethcnerte fortwährend ihre Unschuld. Ein »nitgefolgler junger Mann, der an der Hausthür der Bezirkswache sich dahin äußerte, das; er »vcit und breit im Norddeutsche»» Bunde gereist, ihm aber eine solche Arretur »»och nicht vorgekommen sei, wurde ebenfalls, nachdem der eine Nachtwächter eine kurze Jagd aus ihn gemacht, unter den Arm genommen und der Arrestatin als nächtlicher Leidensgenosse beigcsellt. Er sägte sich ruhig in das unerwartete Schicksal. — Vorgestern Abend gegen 9 Uhr entstand in hiesiger Neustadt ein blinder Feucrlärm. Eine große Menschenmenge, sowie eine Abtheilung Feuerwehr, eilte nach der Nhänitzgasse, in welcher Feuer ausgebrochen sein sollte. Es stellte sich jedoch bald heraus, daß dem nicht so war. Ein daselbst wohnender Bäcker hatte in seinem Backofen Feuer angezündct, wodurch, jedenfalls in Folge von Witternngsverhältnisscn, eil» außerge wöhnlich starker Rauch entstanden war, der zu dem blinden Feucrlärm Anlaß gegeben hatte. — Ein Geschirr, das die vom EommerS auf den, weißen Hirsch heimkehrenden Polytechniler trug, »var an» SoimabeNd in wilder Jagd begriffen, die am Gwrgenthor begann, sich üb«' den Altmarkt erstreckte und auf der Seestraße endete. De», Pferden warm die Stränge zwischen die Beine gerathen nnd konnte der Kutscher, trotzdem, daß er Herr der Zügel »var, die rasenden Thiere nicht erhalten. Ein ÜngKickSfail ist nicht vorgekommen. — Am Sonnabend Mmd gegen 8 Uhr wurde eine den höheren Standen angehörig« jung« Dame auf der Seestraße von Krämpfe»» befallen und stürzte auf das Trottoir, wobei sie sich «»» Kopfe nicht unerheblich verletzte. Der Polizei Jnspeetor drS k. Bezirks und ein zufällig vorbeigehcndcr Arzt trugen die Verletzte in ein nahes Haus, wo sie »nit ärztlicher Hilfe wieder zum Bewußtsein kam. In Begleitung eines Dienstmanns brachte man sie später in ihre auf der großen Planenschen Gaffe gelegene Wohnung. — Eine neue einladende Restaurationsvilla, „Rem»)" ge nannt, schaut seil Kurzem von einer hohen Berglehne in Boden bach, zunächst der Johanniskapclle, in's romantische Elbthal hinein, von welcher herab die Tonristen eine herrliche Aussicht auf den stets belebten Strom, den grotesken Bahnhof, das Gräflich Thnn'sche Schloß, sowie in's Thal selbst genießen. In den »»'eilen Rämnen bietet sich ein angenehmer Auientlialt dar, der an Feiertagen noch durch die Melodien eines wohl- besetzten Orchesters illustrirt wird. Selbst reisenden Turnern sind Geräthfchaflm zu provisiovifchen Prodnctionen hingesteUt und ist auch der übrige Eomsort der „Villa Remy" ein sehr praktischer. — Hohnsteil», 4. Juni. Diese Nacht, Morgens l «2 Uhr, wurden die Bewohner unserer Stadt durch Sturmgeläute und Fenerlärm alarmirt. Es brannte das, an der Schandaucr Straße, k(> Minuten von der Stadt gelegene Stadtgut „die Gretzschelei." Ruhig schlief der Besitzer desselben, Namens Heinze, »nit seiner zahlreichen Familie, als die Ehefrau des selben, durch einen Säugling ermuntert, ein ganz eigcnthüm lichcs Geräusch vernahm, wodurch sie sich veranlaßt fühlte, ihren Mann zu wecken. Als dieser die Thüre zum Boden öffnete, schlugen ihm die Hellen Flammen entgegen, nnd er hatte nur Zeit, seine 6 Kinder und die beiden Mägde zu wecken und den Ersteren das nackte Leben zu reiten. Herbeigeeilte Helser retteten die Pferde und das Rindvieh und einen kaum nenncnswenhei» Theil der übrigen Habe, »nährend Schweine. Ziegen, Gänse und Hühner ihren Tod in den Flammen fanden. Ten beiden Mägden verbrannte Alles, »vaS sic durch langjäh rigeS Dienen erworben hatten. Balo stand auch ein Wirth schaftsgebäude in Flammen, und nur den Anstrengungen der hiesigen Anstalts und Turnerspritze, welche sehr gut bedient und mustcrhast geleitet wurden, »var es zu danken, daß ein Schuppen und die Scheune gerettet wurden, lieber die Ent stelmnasursache ist etwas Bestimmtes nicht belannt: niuthmaß lich ist sie in einer beseelen Lesse zu suchen. — Mit den ein geäscherten Gebäuden sind Bauwerke zerstört, die zu den alte sten unserer Stadt gehörten. — Oessentliche Gerichtssitzung am 4. Juni. Gegen Georg Flamin Jentzich ans Altenberg lind drei An klagen erhoben worden; er wird beschuldigt, einen einfachen Diebstahl nach Höhe von 7 THIr., einen ausgezeichneten nach Höhe von l> Thlr. 19 Ngr. begangen, und einen dergleichen versucht zu haben. Der Angeklagte ist seiner Prosession nach Bäckergeselle, nnd gerade seine College»» »raren auch die Opfer seiner verbrecherischen Thätigteit. Jentzsch ist vcrheirathet, scheint aber ein leichtsinniger Menich ;n sein, denn es ist actenkundig geworden, das; er seinen Verdienst regelmäßig verspielt hat: er verkehrte viel in einer Restauration, wo sich gewöhnlich mehrere Eeule trafen, die durch Spielen um Geld sich Unglück lich machten. Am März d. I., früh ö Uhr, wurde Jentzsch in hiesiger Mathildenstraße, im Hause des Bäcker Kasper, 4 Treppen hoch getroffen, eine erbrochene Thür drr Gesellentain mcr zeigte an, welche Thütigkeil der dort Angelrosfene entfaltet hatte. Er leugnet im heutigen Verhöre auch nicht, das; er dort liabc stehlen »vollen, und giebt an, sein Absehen sei aus ein Paar Stiefeln gerichtet gewesen; solche habe er dort ver mulhet, da er gewußt habe, daß die Gesellenkammer es sei, welcher er einen Besuch habe abstatten »vollen. Die Anklage nimmt beendigten Versuch eines ausgezeichneten Diebstahls »nter 10 Thlr. an. — In der Zeit vom I I. bis 12. Februar d. I., conditionirte mit ihm in einer Bäckerei aus der Schäferstraße der 'Bäckergeselle Kühnclt. Von diesem eignete er sich aus dessen unverschlossenem Koffer eine silberne Ankeruhr in» Wcrthe von 7 Thlr. an, und »'ersetzte sie für 2 Thlr. Der Angeklagte gesteht diese»» Diebstahl zu, er will nur nicht die Absicht gehabt haben, sie sich dauernd anzueignen, sondern sie zu versetzen. In der That hat auch Jentzsch diese Uhr, bevor ihn» persönlich ein Vorhalt gemacht »vorbei» ist, und er nur von einem Dritten erfahren halte, daß der Stiefvater Kühnclts da sei, um nach der Uhr seines Sohnes zu forschen, diesen» die i'br wiederge gebe»», nachdem er sich auf kurze Zeit entfernt g, t hatte, um sie beim Pfandleiher zu holen, das Geld zum Einlöse»» hatte er sich zuvor geborgt. — Emen attögezeichnetei» Diebstahl soll Jentzsch an» 4. Mürz d. I., zuin Schaden des Bäckergeselle»» Leutentz auf der Rampeschenfttraße verübt haben. Diesen» waren Effecten, sowie ein Portemonnaie mit l Thhr. 10 Ngr gestohlen worden. Der Diebstahl ist entweder mittelst N«ch schlüffels, oder durch Einsteigen vom Dache aus, auSgefühn worden. Unter den gestohlenen Gegenständen hat sich auch ein Statut der Bäckerkrankenkasse befunden. Ein solches ist bei Jentzsch, als Aussuchung gehalten »vurde, gefunden worden. Dieser behauptet, dasselbe von dem Boten der Krankenkasse er halten zu haben. Den Angeklagte»» verdächtigt, das; das Statut gerade so zusammengebrochen ist. wie der Verletzte glaubt, bei Empfangnahme es zusammengebrochen zu haben, und daß der Bote Schmidt sich nicht entsinnt, an Jentzsch ein solches Sta tut übergebe»» zu haben; er meint, verkauft habe er ihm ei»» Statut nicht, und zu verschenken pflege er es nicht. Da nun aber Zeuge nicht bestimmt angeben kann, daß er an Jentzsch kcins abgegeben hat, so stellt Staatsanwalt Roßtenscher die Beurthcilung dieses Falles in das Ermessen des Gerichtshofes, in den beiden anderen Fallen die Bestrafung beantragend. Adv. IW. Stein l. hält auch in dein Kühnelt'schen Falle einen Diebstahl nicht für erwiesen, sondern nur eine widerrechtlich Verpfändung. Der Angeklagte Jentzsch wird schließlich zu ' Monaten Gefängnis; verurtheilt. Hltiuc Wochtnschan. Nun »verden wir nächstens Krieg mit den Griechen be kommen. Der erstaunte Leser fragt: „Wie heußt?!" Da „hcußt" folgenvermaßen. Der Herr Großsultan, ein spendable. Mann. mag's auch in» Portemonnaie zuweilen noch so dünn leidig aussehen, hatte dem Kronprinzen von Preußen bei beste: jüngster Anwesenheit in Jerusalem den sogenannten Johannis acker zum Präsent geinacht und war diese großsultanische Gabe vom Kronprinzen dankbarlichst angenommen worden. Jetzt koinntt nun der norddeutsche Generalconsul, um sich diesen Johannisücker in Augenschein und in Besitz zu nehmen. Da erscheinen Griechen mit Spießen und Stangen und stellen sich der generalconsillarischcn Besitznahme mit Gewalt entgegen Sie erklären, das betreffende Territorium sei ihr Eigenthum und zeigen die Kaufbriefe vor, worin auch die Summen ver zeichnet stehen, die sie dem Pascha von Jerusalem dafür bezahlt haben. Der norddeutsche Eonsul erwiedcrt: Der Sultan kann mir das verschenken, was ihm gehört. Der Pascha habe hier eigemnächtig gehandelt, »»an solle sich das Kausgeld vom Pascha wiedergebei» lassen, und wenn inan ferner Widerstand leiste, werde er Gewalt mit Gewalt vertreiben. Da nun hinter dieser wider spenstigen Nachkommenschaft Homers aller Bermuthung nach Rußland steckt und „hetz, hetz!" ruft, so steht eine neue orien talische Frage nebst eventueller Pankerei in Aussicht. Vor der Hand wird cs freilich heißen: „Ruhig Blut, Anton" und „Ba,»gemachen gilt nicht." Was uns Norddeutsche nun an diesen» unseren Herrn Consul freuen muß, ist, daß er weder vor den paar Griechen, noch dem dahinter vrrstccklen Rußland zu Kreuze kroch, wie »vir ehedem von deutschen auswärtigen Eonsulaten gewohnt waren; sondern als Vertreter von dreißig Millionen Deutschen ein Wort zu sprechen weiß und Gewa'i mit Geivalt zu vertreiben droht. Ein norddeutscher Genen» consul im Auslande, dessen Autorität nöthigenfalls durch melp - Tausend Kanonen auf dem Meere unterstützt »virv, ist ein ganz ander Ding als die unterschiedlichen ehemaligen österrei chiichen, preußischen, würtembergiichen, lippe detmolvischen Herren Eoniuls, die, wie der Beispiele nur zu genug vorhanden, in fremden Landen das Maul nicht aus zu thun wagten, unv wenn deutsche Landsleute gespießt, gesackt und »neinetwegen gebraten wurden. Auch konnten sie mit einer der Macht und Herrlichkeit deutscher Nation entsprechenden Energie nicht auf treten, weil keine entsprechende physische Macht hinter ihnen stand. Ties ist. Gott lob, jetzt doch etwas anders und besser geworden, und die nationale Schmach im Auslände, »vie sie unter des gicbtdrüchigen und lendenlahmen alten deutschen Bundestags „schützenden Privilegien" vorkan», ist bereits zum Theil beseitigt und »vird cs immer mehr werden. Ein jeven Deutschen wahrhaft erfreulich und erhebendes Beispiel solcher norddenlschen consulariichen Energie kam bereits vor Jahr und Tag in Syrien vor. Ein in irgend einem der Mittel- oder Kleinstaaten geborner Deutscher, der in der Gegend von Smyrna Handelsgeschäfte trieb, gcrieth »nit einem sehr reichen Türken, dem er Waaren geliefert, die dieser aber nicht bezahlen wollte, in Klage und Prozeß. Obschon dcü Deutschen Forderungen sonnenklar envicscn waren, fanden sich die türkischen Richter doch nicht gemüßigt, dem Gläubiger als eine», „ungläubigen Ehristenhunde" gerecht zu »verden. Wie es in der deutschen Rechtspflege so oft vorkomml, so zog sich auch die Sache iw dieser türkischen Angelegenheit in eine unabsehbare Länge .Kurz, unser deutscher Landsmann erhielt kein Geld. In seiner Vcrzivcistung wandte er sich nun an den österreichischen Consul. Dieser zuckte die Achseln, »veil der prozessirende Lippe Detmolder oder Schwarzburg-Sonderhäufcr oder Bückeburger kein Oester
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