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Dresdner Nachrichten : 28.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 8-9 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-28
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.05.1879
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vourke ant« nicht» ft» mit Frankreich Natt» »ebabteu Metnuna-auß« rausche, er gebe Veran lassung »u der Annahme, da» bezüglich tn der egvptlschcn ftrage befolg- ten volittt eine Differenz veNetze. Wir sind in der Lbat mit einander einver standen. Stanlev anE wartete Lawso» . so weit LI» legt bekannt, seien im Zulukrlege >18» Mann aetöbtet und 8U an Krank heiten gestorben. Versailles, den 27. Mai. Der Senat wählte den Kriegvministcr und den Marincminlster zu ^ Ikvppvl 6o., und Vorkauk allor Llsstspspiers, pfLNilbvisfo, IL « n li rcv « vI» iktt, ^Vli«n sto, ^us/grirluut? »Iler (Kupons. Dnont^eltlioll» 8oIrIo8-i-8t.ru8.-zo 14, Lontrols dor Vsrloosung ullor ^Vortlrpuizioro. ^Ilvö uuolr zrogoniilior dor 8i>»rorau^8o ^ u»C I»i iotiioIioNr N osso. stükn!nll3t6liü ^Ür VilüLstakI. — — — VLoLI-'rvloxrLMMv. Tageölatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenliericht, Fremdenliste. Mttredacteur: vr. «!»»» Nleroz Kür bas Fcuill.: Luckvl» Heu-t»»»». Druck und Elaentbum der Herausgeber: i»»«k Llet«:ti«»rÄt in Dresden. Vcrantwortl, Redacicur, I'nltlvnit in Dresden. leben»iangtt«en vena toren In der Kammer. Clcmenccaur. radikal, be antragte provisoriich die Freilauung Blanguis zu genehmige», damit dieser »ach Veuailles komme und in der Kammer seine Wahl vertheitig.' and beantragte Dringlichkeit: dicscide wurde mit 272 gegen Ni abgelci ni. Die Kammer zog de» Eintrag HaguetS, die Eh schcidung wieder einzusühre», i»(» stirägung. Die Kcmmissio» -,»r Prü- sung der Frage der straf rechtlichen Verfolgung (-aiiaignacs besteht; 1 für. ck gegen die slrastechtliche VeriAgung, -v i ^udloilivn und ?o»8ioir von 1E-n,püud, n, von Ld. pulrltv i lioitunteirindi, sür I)u»i«-n und tlniian j„ , iroitl)ul>'n«t,ru'«» v^atzßs und ävr, froien lioitlmlui. LI,-gante '^^alta t'aval.-iia-zvriio.s dor i'ioioir Iiois!»uIui. Keseiiirre. sVässigo Preise, l'uln^o-clrinoii, 2 (N0880II Na- " psordk und 5 9)V,148. 21. 18 7 D. Witterungsaussichten: Wolkig bis trübe, stellenweise Gewitter mit Niederschlägen. Tresr-e». MittNsch, M.Mair VolMsche». „Ich brauche Geld, ich brauche Geld!" Welche Aeußerung hört man heutigen Tages häufiger als die des Geldbedürfnisses? DaS ganze Dichten und Trachten der modernen Menschheit scheint (nicht bis» nach der Auffassung von Pessimisten) in dem Verlangen nach Geldbesitz aufzugehen. Lebte Göthe heutzutage, er ließe sein Gleichen nicht über das Gold, sondern über das Geld seinen melancholischen Seufzer ausstoßen. Warum sollte ein so ausgezeichetcr Vertreter der materialistischen Politik, »vir Fürst Bismarck eine Ausnahme machen von dem hervorragendsten Zug der Zeit? Wiederholt rief der Kanzler in seiner Sonnabend - Soir-'-e in Gegenwart von Abgeordneten und Bundeürathsmitglicdern aus: „Ich brauche Geld, ich brauche Geld — die Beschlüsse bringen mir Nichts." Er meinte damit die in den Zoll- und Steuerfragen gefaßten oder bevorstehenden Beschlüsse. In der That überwog bei den bisherigen Berathungen im Reichstage und seinen verschiedenen Kommissionen der Cchutzgedanke. während der Finanzgedanke etivaS zurücktrat. Die bisher beschlossenen Eisen- und Kornzölle bringen zwar auch der Reichskasse beträchtliche Erträge (Einzelne schätzen sie auf 25 Millionen); aber da» reicht lange nicht aus. Bonden übrigen Schutzzöllen ist vorauszusehen, daß bei den meisten ihre Erhöhung eine verminderte Einfuhr und damit wenn auch keine Einbuße, so doch gewiß zunächst keine außerordentlichen Mehreinnahmen für die Reichskasse bewirken wird. Die günstigen Wirkungen von Schutzzöllen auf die Hebung der inländischen Gütererzeugung und die daraus sich ergebende größere Steuerkrast der Bevölkerung treten naturgemäß erst nach und nach in längeren Zeiträumen ein. Nun ruft aber der Kanzler: „Ich brauche Geld, ich brauche bald Geld." Und daS „bald" zielt auf Zweierlei: Einmal den Willen der Tabakssteuerkommission, die Steuersätze der Vorlage erheblich zu ermäßigen und sodann auf die Gestalt, welche das Sperrgesetz vorläufig erhielt. Beschränkt man die Sperre blos auf Tabak und Wein, so liefert sie natürlich vorläufig auch nur geringe Erträge. Au» dem Telegramm wird zu ersehen sein, waS der Reichstag mit dem Sperrgesetze angefangen hat. Wir enthalten un» daher zunächst darüber einer Meinungsäußerung. Was aber die TabakSsteuersätz« anlangt, so bestehen die Abgeordneten mit Recht auf einer wesentlich niedrigeren Normirung. Daran liegt der Regierung aber Nicht»; Hobrecht sucht die Abgeordneten zu schrecken, indem er ihnen zuruft: „Bewilligt Ihr nicht hohe Steuersätze, so kommt da» Monopol". Es wird abzuwarten sein, wie viel Mannesseelen fick dadurch in'S Bockshorn jagen lasten. Vor der Hand erklärt Fürst Bismarck: ohne Nachversteuerung und ohne hohe Steuersätze habe das Tabaksgesetz für ihn wenig Werth. Er brauche Geld, bald Geld, viel Geld. Den wahren und einzigen Grund diese» Geldbedarf» hat vor einiger Zeit der Ausspruch des Abg. Windthorst getroffen: „er fürchte auf dem Wege der Finanzbewilligung zwischen dem Neichstagsgebäude und dem preußischen Abgeordnetenhaus« einigermaßen die Station — am preußischen Kriegsministcrium". Ebenso dringlich, wenn auch in etwa» weniger lapidarischer Form al» da» ,Hch brauche Geld, bald Geld, viel Geld", drückt d»e vom Fürsten Bismarck am Sonnabend dem Reichstag zugcrufene, halb unwillige Frage: „Woher soll ich die Mittel zur Entlastung der Einzelstaaten nehmen, wenn ich bei jedem Finanzzoll auf Schwierigkeiten stoße?" das heiße Verlangen des Kanzlers aus. Wer hörte nicht gern von einer Steuerentlastung? Aber sie darf doch nicht erkauft werden durch höhere» Steuerzahlen, sonst ist es eben keine Entlastung. DaS tritt aber unzweifelhaft ein, wenn man die bisherigen eigenen Einnahmen der Einzelstaaten auf's Empfindlichste und dauernd schmälert. Und diese Wirkung ist unbedingt zu erwarten, wenn die drei allerneuesten Ncichseisenbahn- gesetze auch nur in ihren Hauptgrundzügen durchgingen. Ihre unweigerliche Folge wäre die völlige Vernichtung der Eisenbahnhoheit der Einzelstaaten. Man höre! Jene drei Gesetzentwürfe wollen, daß über die Eisenbahnen nicht mehr die Landesbehörden, sondem das Reich die ausschließliche Oberaufsicht auSübe; der Kaiser soll Neichskommistäre für alle Bahnen Deutschlands ernennen, der Kanzler ihren Sitz und GeschäftSkrei» vorschreiben; über die Concession und die Anlage neuer Bahnen, sowie über die ExpropriationSbefugniffe soll in letzter Instanz da» NeichSeisenbahn- amt entscheiden, daS auch allgemeine Vorschriften über die technische Beschaffenheit der Vorarbeiten erläßt. DaS Reich soll in einem Bundesstaate, ohne ihn zu befragen, Eisenbahnen erbauen dürfen und damit bestehenden Bahnen Eoncurrenz bereiten lasten. Die bestehenden Staatsbahnen sollen Ueber- und Unterführungen ihrer Bahnkörper, GrleiSanschlüste, Benutzung ihrer Tunnel, Viadukte, Brücken», s. w., die Durchführung geschlossener Züge von Concurrenz- ReichSeisenbahnen sich gefallen lasten müssen. Die Landesregierungen müssen die Zustimmung deS NeichSeisenbahnamtö zu der Bestimmung von Stationen und Haltestellen, zu GeleiSanlagen, Bahnhofs-, Tunnel-, Brücken- und anderen Bauten einholen, sowie das von diesem bi» in'S Minutiöseste vorgeschriebene Betriebsreglement anwenden. Die Inspektion de» Reichst isenbahnamts soll so weit gehen, daß e» sich di« Dokumente und Bücher der Staatsbahn- Verwaltungen vorlegen lasten, die Bahnbeamten zwangsweise zum Zeugnißzwang anhalten, Strafen über sie verhängen darf u. s. w. Man wird zugeben, gründlicher kann man nicht die Hand auf den Besitz der Einzelstaaten legen. Was bleibt ihnen noch von einem Eigenthum, da» sie doch wahrlich nicht gegen daS Interesse des Reiche» verwaltet haben? Die Prärogative der Kronen BaiernS, Sachsen» und Würtemberg», wie der deutschen Großherzöge sind mit einem Schlage vernichtet. Den Landesangehörigen aber wird ihr, «erthvollste Einnahmequelle, die au» den Staatsbahnen, zum Mößtm Tbeile verstopst. Denn, ein Blinder kann es greisen, wenn diese Reichseisen-1 K 0 » st a u t 1 n 0 p e l, 2C». Mai, Ab. »tö. -Alcto Paich« ist bahnprojekte nur einigermaßen Gesetzeskraft erhielten, würde — ab- ^ fl abgereist.^ (rin Dcicgirter des Generals gesehen von allen anderen politischen Gesichtspunkten — beim Güter und Personenverkehr eine solche bureaukratische Negiererei von einer Centralstelle aus eintreten, daß hierdurch die volkswirthschastliche Bedeutung und die finanziellen Erträgnisse der Eisenbahnen über wuchert und verkümmert würden. Wer aber selbst daran noch ziveifeln wollte, dem mühte die Ankündigung von Durchfuhrzöllen auf den deutschen Bahnen den Staar stechen. Noch niemals ist cs unter nommen worden, den Güteraustausch der einzelnen Reiche unter einander burcaukratisch von einem Punkte aus zu regulircn, die Be dingungen des gesammten Verkehrs von oben herab zu diktiren und unter eine willkürliche Schablone die Selbstständigkeit und Beweg lichkeit des Weltverkehrs zu pressen. Das Ausland wird derartige Eingriffe in den modernen Güterumlauf nicht ruhig hinnchmen; aber auch die deutschen Einzelstaatcn haben sich gegen derartige Maß regeln zu wehren. Lasse man uns unseren Eisenbahnbesitz, unsere Eisenbahneinnahmen! Wir verzichten dann mit Kußhand auf die „Steuercntlastungcn", die doch nur dann möglich sind, wenn zuvor auf Tabak, Bier, Gewürze, Petroleum und Kaffee hohe Steuern gelegt sind. Alles wird in den nächsten Wochen davon abhängen, wie weit das Centrum seiner Vergangenheit und seinen Relheue- rungen treu bleibt: nicht zu einer schweren Belastung des Volkes die Hand zu bieten. In den Schutzzollsragcn hat das Centrum bisher in Uebercinstimmung mit der großen Mehrheit des Volkes und zu dessen großer Befriedigung das Wirthschaftäprogramm des Kanzlers unterstützt. Jetzt kommen die Finanzzollfragen, jetzt kommt die Probe auf die Versprechungen. Nicht allein Fürst Bismarck braucht Geld; Geld brauchen auch die Einzelstaaten und die einzelne» Bürger. Lasse man vor Allem den Einzelstaaten das Geld, das ihnen ihr Eisenbahnbesitz und -Betrieb bisher zusührte; lasse man dem Einzelbürger aber auch das Geld, daß er zum Lebensunterhalte bedarf! Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 27. Mai. Die TabakLkommission des Reichs tag» lehnte die Zollsätze der Regierungsvorlage (120 Mk. für aus ländischen, 80 Mk. für inländischen Tabak per 100 Kilogramm) mit 24 gegen nur 2 Stimmen ab, nahm dafür vielmehr die Zollsätze in der Höhe von 60 -Mk. für ausländischen und 25 Mk. für inländi schen Tabak an, wie solche die Centrumsmitglieder Graf Galen und der in Aachen gewählte Abg. Kaufmann Gielen aus Bremen bean tragt hatten. Dies geschah nnt 17 gegen 9 Stimmen. Eine Reihe anderer Zollbcmcssungsanträge, wobei sich die Sätze zwischen denen der Negierung und denen der Abg. Galen und Gielen bewegten, waren vorher abgelehnt worden. Berltn. 27. Mal. Die „Norddeutsche ANg. Ztg." berichtet über das Diner, weiches der Kaiser mit dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin gestern bei Fürst Bismarck ei»nal»n. Das Diner iand imKrn'erenzsaale statt. Der Kaiser saß zwischen den Fürstinnen Bismarck und Radziwill und war heiterster Laune, unterhielt sich nach dcr Taicl lcuticligst mit allen Gasten und nabm unter Führung deS Fürsten und der Fürstin BiSmarck alle Wobnräumlichkeiten in Augenschein. Das Blatt lügt hinzu, eö habe brr Reichskanzler die Gelegenheit benutzt, vom Kaiser einen mehrmonatlichen Urlaub in seinen blcnstilchcn Beziehungen zu erbitten. Berlin. 27. Mai. Der Reichstag bcrieth baS Sperr, ge setz, bcm die Kommiision die Fassung gegeben hatte, daß cö sich dloö aus Tabak und Wein erstrecke» solle. DerRetchskanzlcr- amtspräsident Hoimann erklärt, dieie Beschlüsse der Kommission machten die Maßregeln unwirksam. Besondero sei cs nicht an gebracht. in erster Linie mit dcr Sperrung des TabaksimportS vorzugeben. Falls daö Haus sdie Regierungsvorlage nickst ge nehmigen könne, möge eS das Gesetz in dcr Fassung des Abge ordneten Windtl-orst annebmen. Das' geschah nach längerer De batte. Hiernach können Zölle kür Roheisen, Material- magren, Spezerei, K 0 ndit 0 rciwaaren, Konsum- tibilien und Petroleum durch Anordnung deS Reichs kanzlers in dcrlenigen Höbe vorläufig erhoben werten, welche der Reichstag bet der 2. Lesung der Zolltarilvorlage und des Tabak- gesencö genchinigte oder genehmigen wird. Nachdem der Reichstag den Reit deS Sperraesetzes in der Fassung dcr Kommission er ledigt hatte, setzte er die Berathung über die Holzzölle fort. Im Laufe der Debatte erklärte Fürst Bismarck: Die Holz- häntler erportirten mehr russiichcs Holz alö deutsches; sie sollten also daS angeblich „nationale" Element nickst io sehr be tonen, sie bätten vielmehr viele Arbeiter durch Bevorzugung deS auSländiichen HolzerportS brotlos gemacht. Rußland und Oesterreich hätten uns durch ihre Holzzölle schon längst zu derartigen Maßregeln iühren müssen, wie die jetzigen Holzzölle sind. Die Befürchtung, daß man bessere amerikanische Holzer werde entbehren müssen, sei hinfällig. Das deutsche Holz sei erwiesenermaßen von unübertreßlicher Güte. Bei den jetzigen Verhältnissen würden die Walbbcsiyer, da sie keine Aussicht aus Verkauf ihres Holzes hätten, keine neuen Schonungen anlegcn. Dies sei eine Gefährdung der deutschen Walter, welcher entgcgenzutteten sei. - Fortiemmg morgen. Petersburg, 27. Mai. Telegramme aus Jroll und Perm vom 25. b. M. meiden, daß in beiden Städten Vorsichtsmaß regeln gegen die Fcncrsbrünste ergriffen worden seien. In Perm sind außerdem Maßregeln zur Verstärkung der Polizei getroffen worden. Mehrere der Brandstiftung verdächtige Personen sind verhaltet worden. Auch in Zckatcrlnburg sind entsprechende Vor sichtsmaßregeln angeorknet worden. New-?1ork, 2<>. Mai. Stach auS Panama vom 17. c. hier Angegangenen Nachrichten hat das diplomatische Korps in Lima gegen die Zerstörung von nickst befestigten Plätzen und von Elgenthur», welches Neutralen gehört, einen cnergl- j scheu Protest bei dem chilenischen Admiral erhoben. Ebenso protestirte der sranzdsische Konsul in Areguipa gegen Pie Zerstörung von Elgenthum, welches iranzdsischen Staats angehörigen in Molenko angehörte. In Plsagua beschossen' Vesten deo Dcnsmal-F-ondö Stolhpin, sowie eine Deputation Eingci orcner sind ihm zu seiner Begrüßung bis zur Grenze cntgcgcngercist. ! peruvlanlsck'e Truppen von einer hinter dem englischen Konsulate ' gelegenen Kolonie die chilenische Flotte. In Folge testen und ungeackstet der Remonstrationen dev Konsuls cenccntiirte» nun jauch die Chilenen Ihr Feuer in dieser Richtung, daS Koniulats- aebänbe wurde dabei zerstört und mehrere Personen, die dort, > Uvtcrkunlt aelucht batten^ wurden aetöbtet. « Loeale» nnd Sächsisches. — Heute werten Ihre kgi. HH. Prinz und Pcinzcliin Georg und Prinzessin Malhilde die Leipziger Kunslgewcröc-Auostcuung besuchen. — Für treue Dienste erhielt am 25. d. der Werkmeister Julius Reipinann aus dem Eiscnhllticmrcese Lchömeide von Er. Mai. König Albett durch pierr» Amtc-hauplmann Freiberr von Wirsing aus Schwakenberg die große silberne Mcbailte für treue Dienste feierlichst überreicht. — Am Montage hat der Herr Iullizininiilcr 4>r. v.Abeken sich darüber sck lüjsig gemacht, welche Iusiizbeamle er Cr, Mas. dem Könige a!s tümtige V 0 r u ä n d c der U n te r a br b c i I- ungen dcr Landgerichte vorichlagcn wird Nach erjolgler könig licher Gencbmigimg dursten dcn betreffenden Beamten ihre Er nennungen alsbald zugchcn und viele Ungewißheiten über ten künftigen Wohnort schwinden, waö auch :ür die Familien der Be- thciligten von größtem Interesse ist. Tenn bisher ist den in Frage kommenden richterlichen Bemutcn nur auge-eigt worden, daß sie sich überhaupt aul eine Versetzung am I, Otrobcr nach auswärts (aber nicht bestimmt, wohin'U gefaßt machen »innen. Für daö Landgericht Dresden hofft ma», taff sich der Herr Instlzminister für die Errichtung von ii Unteralsthctinngen «Kammer») entschlossen haben wird. Eö waren ursprünglich je 4 Kammern für Kriminal- und für Eivllsachcn, und 2 für Handelssache» i» Aussicht genoinmc», der Geschäslsunnang des jetzigen Bezirksgerichts, Abthcüung für Straiiachen. läßt jedoch die Errichtung einer 5. Kammer als fast unerläßlich erscheine». Man wird auch bald erfahre», welchen ütel die Abthcilungs- Vorstänte erhalten: Kammerdireklor, AbthcilungSkircktor, Ab- theilungsvontand? Im nächsten Monat wird Se, Erc. Ltaatsminister Frei herr v. Falkenstcln sein goldenes Ehejubiläum begehen und zwar aus seiner Gutshcrrschait Frohburg. Die Z 0 t l t r e d i tt r i st c n und der neue Zolltarif. Eine der iür Kauslculc und Fabrikant'» wichtigsten Fragen, die bei Einführung des neuen Zclltcniiö in Betracht kommen, ist die vcc Zollkrelitiristen. Am einen Antrag Preußens wurde im Jahre 18«','.» vom Zollbundeöiathc beschlossen, vom 1. Oktober 1870 ab als längste Kreditfrist l! Monate Icstzusiellen und außerdem wurde bestimmt, daß die Kreditfrist sür die einzelnen Abgangö- abgadcn mit dem Aniange desjenigen Monats beginne» solle» welcher auf den Fälllgteirsmonat iolgt. Je>st sind, wie es heißt, einzelne Negierungen, z.B. die von Baicrn, dcr Ansicht, daß mit dem Jnkralttreten des neue» Zolltarifs eine Erweiterung der Kreditfristen eintreten müsse, wenn nickst viele Kausteutc und Fa brikanten benachthcillgt weiden sollen. Ohne diese Verlängerung würde namentlich der Hantclsverkchr der ^cchandeiöhiätzc schon deshalb empfindiich venachtheiligt werten, west die -Niederlagen keineswegs zur -Aufnahme aller mit dem Inkrafttreten des neuen Zolltarifs in Betracht kommenden Waaren eingerichtet sind. — Die großhcrzogl. mecklenburgische Regierung hat den zum Präsidenten beS Strafsenats in Rostock ersehenen richterlichen Oberbeamtcn, 1)r. v. Liedeberr, vor Kurzem nach Dresden entsendet, um sich von den Justizeinrickstungen Sachsens zu unter richten. Derselbe soll mit einem seist günstigen Urli eit darüber Dresden wieder verlassen haben. Besonders imponirt haben ihm die Justlznciidautcn. die er alö geradezu ..musterhaft" bezeichnet,:. — Wie vorauszuschen war. ist bezüglich der im Entwurf vor handenen neuen „A rm e»0 rd n u ng" der Stadtrath den von den Stadtverordneten gemachten Bestimmungen nickst oder nur theilweiie bcigctrctcn und die -Verhandlungen werden iomit fort gesetzt. Der Stadtrath wollte ursprünglich sämnultchc Armen- psteger allein wälste», die Stadtverordneten meinten abcr, ihnen allein käme die Wahl zu; der Rath bleibt zwar bei seiner früheren Meinung, will abcr die Wahlbestigillß zwilchen beiten Kollegien halbsten. Dcr Naih wollte jedem Armenpslcgcr nicht mehr alü „zehn" laufend unterstützte Personen oder Familien zuweiscn, das schien de» Stadtverordneten zu viel, sic sind kür die Zahl ..stins"; well dann aber ungefähr LöO Armenvsteger für Dresden gebraucht würden, so bleibt dcr Rath bei seiner irüberen Absicht sieben. Die Stadtverordneten wollten dem Entwurf die Bestimmung ocuilrcn: das Stammverinögen dcr-Armenkasse bildet eine» üdcil des Stattvcrmögenö, der Rath ist icko n mit dieser Ocul.stion nicht cinberstanten; die Rechtsfrage, ob die Armenlassc eine eigene juristische Person büde oder zu dem Stattvermögen ge höre. soll besonderer, späterer Behandlung Vorbehalten bleiben. Vielleicht - man kann auch sagen hoffentlich treten dle Stadthcrordneteu nunmehr dein Entwürfe bei, damit d e neue Organismion endlich in'o Leben treten kann. - Auch dem hiesigen Stadtkrankcnhaule hat dcr jüngst seiner wohitbätigen Vermächtnisse wegen »ichrgcuaunte, am IC»,-Aprile, hier verstorbene PrivatuS Friedrich August Ziesche rin großes Kapital vermacht. Dasselbe beträgt 2t,Ost«) Mk. und sollen von seinen Zinsen erkrankte sächsische Lehrer in einem Separatzimmer des StadtkrankcnhauscS, welches die „Ziescl estubc" genannt werden soll, unentgeltlich dehgndclt und verpflegt werden. — Die Rinderpest ist in dcr ZAt poin l i, biö 18, d. in Vkierswalte in Böhmen neuerlich in cmcm Gel'ö'tc ausgebrochen. in Folge dessen die daselbst bcnnlstick'cn >5 Rinder sofort gckcult wurden. Im Ganzen sind seit dem WlcdcrauSbruchc der Leuche in dieser Ortschaft bei einem Vichstande von 8,;^ Rindern 25 Stück erkrankt, wovon 2 gefallen und 2st Stück nebst 2 kranken Ziegen erschlagen worden sind. Außerdem wurden wegen Seuchen- vcrdachtcs:i Rinder und 2 Ziegen gstöttct, — In einzelnen städtischen Kassen herrscht wirklich Ileder- fluß; wir dürfen also nicht mehr über geringen Vermögenöstaiid klagen. In dcr Kasse der llt. Hebcstcuc deS LtadislcucramteS fand sich bei dcr Revision vor wenigen Taoen ein llebcrschuß von netto 75 Psg. und in der ArheitsanstailSigssc fanden sich 21 Psg. zu viel; beide Summen werden zum Statlbcrmögcn gcsck-lage» und cineKommunstcucrvermindcrung ist dadurch schon näher gerückt: — Auch dieses Jahr bleibe» am I. Pfingstscicrtggc die sämmtlick-cn königlichen Samm lu »gcn geschlossen. — Die Koiossalgestait der Germania sür daö National- Dcnknial, an weicher Meister Schilling bisher gearbeitet, wird, da sic im Gußmodell vollendet ist, vom lil. dieses bis 8.nächsten Monats im Atelier — Eliaöstraße 1 — ausgestellt fein. Zuin wird vom lli. Mal bis -I. Juni ein Entree von I Mark und am 5. und C>. rin solches von'50 Pf., daaegen am 8. wieder I Mark erhoben. Sonnabend te» 7. Junt dagegen ist der Eintritt ohne Entrce gestaltet. — Der Leichnam des seit mehrere» 7agen verschwundenen pcnstonirten preußischen Offiziers ist vorgestern Abend am rechten Elbu!er bei der Maricnbrücke anacichwoinmrn.
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