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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.04.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-26
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070426029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907042602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070426
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907042602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-26
- Monat1907-04
- Jahr1907
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden zugestellt, während es die Post-Abonnenten «rd Umgebung am Tage vorher bereits als VG-IUV^ am Morgen m einer Geiamtausgabe erhaltcu. Verugrgedildk: »«, »»,«»«, »M-iall« iNaaun, dnrüi unkre l und «»r,n>«, im Morrtroni nur ttnmall . nmaliaer ZnIIrNuna vinch die !»>Mt >oluirBrslkIl,rlp>. im-!«>». », mit «ntlvrecl»-»«,» Zulchlaae. ! d«» Lt»«ni von Dir»dr» >mk Um hu», am raiie .vornrr juacsii-IUm b«n» Sluoaabin erballr» t-ie «lOvartiaen mei !.ora«n-Ä„« rave iummmr»,» arftelr Rochdrult aller Airikel und Ortamal Mirceilimaen „u, mit deutlicher Ouellenanaalic c.Dnid Aachr.'l -iilL««« tliachlräa- Ilchk Honorar a» lvrnche l-le-berr unbriiicksickuiat; mrverlanale Manu- Urw« wer«» um» ambewakrl. Lelearamm-Adren«: «»chrtchten Lresden. ave iiiiamme» - Fsnresgen-carlf. A»,«at,»ie von N»ItU>di«u»,e» h», nackmittam» » Ulrr. Lpnn- iiua ^eicrpas nur Maricirtnaße s» «»» N b>» '/,r Ulk Die l waßtre lÄiAiidieil» <ca 8 «LrllieM L> «l«, , tzauiiUrimgä-ochleir 20 Pi, «Le ich«iiiSim»eiacn au» der Pur-altckie Ze-le 2v PI,.: h,e 2l»aui,e Zeile auf Limite w Lia : «Io «Änaeiandr L'valliae Z--le von Dresdner Au tiaalieixi» 7L Pia . r»i« an«ivnn>ae» I M» in Numuier» nach Si»«. »?L geierraaen:, iualti«,« Grund sc- Via auk Pnvatseile « . ripalüee Zeile als kviaclandt von Dresdner Anuraanrbcni r M. van unsnmuiaen l.L» Ml . iVannlien- »aiiinililen Grimdreile 22 Pia Die Prene der rinierrue lind im Mcrgei- und Adenvdlalle dicielden. Sind wdmae Äuttiäae n»r aeaen Bor vust:e-alil««ns. - Belcablattcr wiuui >c> Lseirnlgc. vauvtaeickülrsilelle. Marlrnslr M«. Lernirrechcr: Nr. U und SONS. -------------------- L'l ttLkl« PNSNOIIlIv r^r. Srille» mul lUmim. M«p»i»<urei» s»ul»vr, ««srnoll un<L Irilliz». lSoizrrüIttze« »I «Itenons;. "N» DSgr" vlNIx« Optiker Pestei LMptsirsllZv 1 vKL SV LH Svdl0888lr388e o. «ezrinnelet 1810. DM' k rn IVSS. !r. IIS. LMkli Ncuesle DralUdevichle. Hosnachrichlen. Neiclivtiibls^hwahl in Glnuchau-Meirnne, Bluttat. Sliakeipeale-(^ejel!^1itist. Rttdiiioss ^lussikllung. Milewska-Plu;eb Freitag 21». April IW7 Neueste DrahtmelÄnnsteu rom 2->. April. Dentscher Siclchstag. Berlin. lPriv..Tel.j Tie B u d g e t k v m m l s s i o n des Reichstags setzte heute die Beratung des Etats sür Kamerun fort. Zunächst gaben die Zollverhüttnisse zu einer längeren Erörterung Anlaß. Aus eine Frage Lattniaiiiis nach angeblich entdeckten Petroleuinguellcii crividerte der dlvlmtialdircktor, Satz Petroleilmstiuren vvrlianden sind. Er teilte ferner mit, die Kainerun-t^cscUschast habe mit dem Fiskus, der sich die Naturschätze Vorbehalten habe, einen .Honzcsswnsvertrag geschlossen. Es ist dort erstklassiger Glimmer gesunden. Stellt er sich als abbruchivürdig heraus, eine Expedition prüft seht die Lager, dann wird gleichfalls ein Vertrag ge- ichlossc» werden. Ta heute die gerichtliche Verhandlung gegen den früheren Gouverneur v. Puttlamer siattsindet, wurde ans Ersuchen des Kvlvnialdircltvrs feine An gelegenheit ans der Erörterung ausgeschlossen. In der Angelegenheit der Alivaleute teilte der Äolvnialüircl'tor mit, dah Oberlichter Tr. Meyer, der sonst ein durchaus tüchtiger Beamter sei, wegen seines Berichtes hart bestraft worden sei. Hinsichtlich der Gummigeiviniinng in den UrwaldSbexirken .framerlins wurde micgcteilt, dass die bis herige Art allmählich xu einer völligen Vernichtung der Bestände führen mühte. Um dem Naubbaii Einhalt zu tun, soll nach dem Vorgehen anderer weslnsrikanifchcr Kolonialmächte eine Aufsichtsbehörde geschaffen werde», deren Aufgabe cs sei» werde, die Eingeborenen sostcmatisch in rationeller Gnmmigeivinnniig zu uiitcrioeiscn und eine allmähliche Wiederaiispslanziing in die Wege zu leiten. — Eine längere Tebnite veranlagte dann das Kapitel Militärverwaltung, das als Zugang eine weitere zehnte Kompagnie bringt. Haiiptmann Tvinlnick, der zehn Jahre in Kamerun gewesen ist, legte eingehend die Ver hältnisse, die diese zehnte Kompagnie notwendig machen, dar. Der Süden deü Schutzgebietes bringe die Halste der Zölle auf. und es bedürfe dort wirksamen militärischen Schuhes. Zwei Flüsse habe» sich als schissbar nach dem Kongo erwiesen. Die sich stark vermehrende kriegerische Bevölkerung macht einen militärischen Schnh der Kans- leute und Missionare notwendig. ES sind Kannibalen, die ihre eigene» Kinder zum Aussrcssen verlausen. Der Kolonialdirektor sührtc »och ans, eine dauernde Ordnung sei nur möglich durch den Va» einer Eisenbahn. Es würde» dazu bereits Studien gemacht. Ter Kvloiiiasdirektor gab übrigens zu. das, die weihen Händler nicht ohne Schuld an den unruhigen Zuständen sind, und teilte niit, das, die Engländer ein Einfuhrverbot von Handfeuerwaffe» er lassen haben und dak Deutschland dem »achsolgen werde. Tie zehnte Kompagnie wurde schliestssch gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der Freisinnigen be willigt. Abg. Storz von der Deutschen VolkSpartei stimmte dafür. Abg. Lattinan» hatte im Verlause der Debatte den Hauptmann Tvminick wegen der schmählichen Angrissc Bebels interpelliert, die Bebel in der NricliStagSsit'.niig gegen ihn gerichtet hat. Der Koloninldirektvr crllärte hierzu, das, sich Dominick in der Kommission zurzeit darüber nicht änstrrn könne, da die Angelegenheit dem kriegsgerichilichcn Verfahren unterliege. Der Etat für Kamerun wurde genehmigt. Prnzcft Pnitkamer. Berlin. lPriv.-Tcl.f Vor der Kaiserlichen DiS- ziplinnrkammcr siir NcichSbeamte in Potsdam gelangte heute der Prozeß gegen den zur Disposition gestellten Gouverneur von Kamerun Iesco v. P » t t k a m c r wegen Pastfälschiing »nd »nerlanbicr Beteiligung an Kunst und Wissenschaft. (ifeiirralbersammlni'n der Tcntschr» Lhalesheare- Gesellschast. Die diesiälnlgc Generalversammlung der Deut schen Shakespeare - GeseNichast, welche am 23. d. M. mittags in dem allberülmüen Elabliistmeut ^Eiholuug" abgehalteu Wurde, stand hiuiichtlich der Freaueuz der vorjährige» votlaui ebenbürtig zur Seite. Der Groi;hc,;oa hatte sich diesmal nicht eingrfuude». sonst aber zeigte die Veiianinilung die gewohn ten offiziellen Persönlichfeite». Piosessvr D r. Brandt- Bcilin. der erste Präsident der Gesellschaft, erstattete nach kurzer Be grüßung der Mitnllcder den Jahrcsberlcht. Er betonte u. a. die Bedeutung des Shakespeare - Kallus für die Ecsüllima unserer sozialen und nationale» Ausgaben und wirs, gleich wie spater Ludwig Fulda, die ichmählicheu Angriffe Tolstois aus Shakespeare und seine Werke energisch zurück. Von beson derem Interesse ist das vom Borstand beschiosscue Preisausschreiben. Um dir Shakespeare-Forschung, im speziellen dir Dheatergeschichle zu fördern, wird eine literarische Preiüarbeit mit dem Thema „Hamlet auf der deutschen Bühne bis zur Gegenwart" cnisgeschrikbe». Ais Preis sind 750 Mk. und als Ablieferungstermin der lö März llM festgesetzt worden. Als Pieisiichter fungieren die Herren Generalintendant Tr A BUikliu- Kailsruh«. Prof. Flschcr-Jrinsbriick und Prof. Fick-Müncheu. Dir Festrede Dr. Ludwig FnldaS wurde nach wieder holte» Brifall-cinßeriiiiaeii währnrd ihrer Enlwicklima am Schluß mit minuteulaiigem Applaus in ihrer vollen Vorkrcfflichkeit gewiudlgt. Der Nedner nahm in seiosinnlgkr, poesievoller Welse Weimar znm Ausgangspunkt seiner Betrachtungen. In der älteste» Rede, die Goethe als Jüngling gehalten, rief er aus: .Shakespeare, mein Freund, wenn Du noch unter uns lebtest, ich könnte nicht anders lebe» als mit Dir!" Und der Wunsch des jungen Goethe ist in Erfüllung gegangen, denn der große eng lische, i» gewissem Sinne auch denlsche Dichter, hat Goethe und Schiller den Weg nach Weimar gezeigt. Fulda erlänteile des weiteren die Frage: WaS kann Shakespeare »ns alles noch werden? Kan» er uns »och etwas werde», was er den sniheien Geschlechter» „och »i>bt gewesen ist? Kann die Entdeckung Shakesveares sich in Denlschmnd noch einmal wiederholen? Objek tiv wohl nicht, aber subjektiv; und eS ist ein Problem der Kuiist. kolonialen Erwcrbsgcscllschastcn zur Verhandlung. Frcm v. Gcrmar aliin? Marie Ecke, die „Evnsinc" PultkamerS, ist nicht zur Stelle. Die einzigen geladenen Zeugen sind Hosrat Geiger, der bekunden soll, eö sei ansgeichlvssen, das; Puttlamer sich in den Besitz eines zweiten Paßsormulnrs gesetzt habe» sollte, und ein Frl. Nvsenihal, dem F-rl. Ecke nach ihrer Rückkehr nach Berlin sich als Frcisrau von Eckartstein vvrgcsleUt und Briese mit derselben Unterschrift geschrieben habe. Auf dem Korridor wird auch der frühere Geheimsekretär Pvcplan bemerkt. Herr v. Puttlamer wird zunächst wegen der Pustsälschung vernommen. Er will sich wegen des Passes sür F-ran v. Gcrmar völlig guten Glauben ziigeschricben wisse». AlS er die betreffende Dame kennen gelernt, stabe sie sich jedermann gegenüber als F-rl. v. Eckardsiein bezeichnet. Er habe das sür eine Art vvu Vühncnnamen gehalten. In sehr geschickter Weise habe sic cs immer verstanden, sich davor zu drücke», ihre Persvunlpapicre ihm vvrznzeigc». Bald stabe sic gcsagl, sie seien bei der Mutter, bald beim Vormuiidschastsgcricht. da sie schon damals ein unestclichcS Kind statte. Er sei nicht in der Lage gewesen, vor Ausstellung des ersten PasicS sich näher zu informieren und den Vorwurs der Fahr lässigkeit müsse er ganz entschiede» abwcisen. Als ihre etwas illegitime Anwesenheit in Kamerun Gerede erregt habe, stabe er sich entschlösse», sie so schnell wie möglich mit dem gerade fälligen Woermaun-Dampscr nach Hanse zu schicke». Aus den Vorhalt des Vertreters der Anklage, ob er nicht die Ausstellung eines PasieS üüerchaupt hätte ab- lehneu können, crividerte v. Putttamer, er stabe gewußt, das; es in Hamburg ziemlich scharfe Vorschriften gebe, »nd die Ecke haste ihn so lange geguält, biS er den Pas, aus gestellt hatte. Im weitere» Verlause verbreitete sich Herr v. Putttamer über seine Eingeborcnen-Polftrk, sür die er das gute Recht des Eroberers in Anspruch nimmt. Im Gegensatz zu seiner Laudpolitil sei das Ziel der Missionare: Alles sür die Eingeborenen, nichts sür die Kultur. So habe sich ein unversöhnlicher Gegensatz zwischen ihm und den Missionaren gestitdct, und er hake sich oft gegen An ordnungen von Berlin wehren müssen. Er habe nie eine Gesellschaft begünstigt: er habe jahrelang in Kamerun dem Tode ins Auge gesehen. Puttkamers Standpunkt wird in nachdrücklicher Weise von vielen früher vernvunnencn Zeuge» geteilt, und auch Pulttamers Vorgehen im Gou vernement von Kamerun. Der wiirttembcraische Staats minister F-rhr. v. Soden habe, so wenig er die Missionen gnzwciscln wolle, sich zu der Meinung bekannt, daß sie in den Augen der Schwarze» deren natürlicher Sach walter nnd insolgedesscn Partei waren. Potsdam. lPriv.-Tcl.f In dem Disziplinarprozcß gegen den Zivilgonvcrncur v. Puttkam er erkannte der Gerichtshof wegen dreier Dienstvergehen cnft einen Verweis und 1000 Mark Geldstrafe und legte dem Angellagten die Kosten des Bcrfahrcn's aus. Erdbeben. Nozen. Heute srüh 5,5» Uhr wurde Hier ein kurzes, ziemlich heftiges Erdb c b c n verspürt. Verona. Heute früh 5.5s lühr wurde hier eine starke wellensörmige E r d c r s ch ü t t e r u n g verspürt, um 7,00 Uhr eine zweite. Obwohi kein Unfall cintrat, war die Be völkerung doch sehr beunruhigt. Znr Lage in Frankreich. Paris. Der Vollzugsausschuß der radikalen nnd so zialistisch-radikalen Partei faßte in einer bis 1 Uhr nachtö dauernden stürmischen Sitzung den Beschluß, die Regierung aiiszusordern. daß sie die gegen die S t aa t S a n g e st c l l- ten wegen Snndikatsgründnng cingelcftete Vcr- wo neue Gesichtspunkte für etwas zu finden sind. Den» der Genius bat uns immer etwas zu lagen und immer etwa? Neues. Jedes neue Geschlecht bemerkt aber immer znc«st bei der Betrach tung einer Materie die eigenen Züge. Die Denlsche» er kannten sich In Shakespeare wieder, sie lasten in istm den Mann, der sic von der Aulike znr Moderne rrlirrsüstrte. und de» Bcrlretrm der Aulike und Romanlik biied er im vorigen Jastrstondrrl gleich heilig »iiker der Devise „Wahrheit um jeden Preis". Neu ent deckt alS Reil ist. wurde ^hakeiveare der Schutzpatron deS Natu ralismus, der aber auch längst wieder übriwlinde» isl. Nedner geißelte sodan», sein Thema „Shakespeares Lustspiele und die Gegenwciit" enger fassend, die Krebsschäden der Kunst in der Gegenwart, vornehmlich das Schreckensregiment der Schlagworte, das bettächtliche Ucbergewichl der Kritik über die Produktion usw. Etwas Posilioes muß hier geschaffen werden, etwas, was das Lebe» mit der Poesie und die Poesie mit dem Lebe» verbinden Fulda nennt dieses za schaffende die Fesllichkett. Die Kunst soll feiertäglich weiden, vor Freude jauchzen und vor Andacht und Ehrfurcht die Hände falte», uns selbst aber soll sie wieder zu Kinder» machen. Kein Dichter ist dlcscnr Ideal i» seinen Dramen so nahe gekommen wie Shakespeare. Nach Schluß des Fest- vorlrags wurden de» Mitgliedern noch einige geschäftliche Mit teilungen gemacht. Am Nachrntltag fand linker großer Beteiligung ei» gemeinsames Festessen im „Erbprinzen" statt. Abends wurde im Iiiterlinslheatrr Hcbbcls „Marie Magdalena" gegeben. Die Nudinoff-Anöstellttug in E»nii Richters Kunstsalou. Ten Sprung vom Clown »nd Zirknshelden zum bil denden Künstler haben bisher wohl nur wenige gewagt, und noch wenigeren dürste cS gelungen sein; ist er doch schmieriger und halSbrcchender. als der wagehalsigste Sprung, den diese Künstler zu riskiere» pftearn. r«»er schließlich ist im Leben nichts »»möglich. Man soll nichts vcrredcn, wen» man sich nicht der Gefahr ansictzc» will, durch die Tatsache» eines Besseren belehrt zu werden. Die gegenwärtige Ansstellung in Richters Knnstsalon ver mittelt uns die Bekanntschaft mit einem solchen Tausend- svlgung cinstcllcn möge, bis Las Parlament sich durch enr Gcietz über HaS Syndikat geäußert haben wird. Eine Nb vrdnung der Partei wird sich zu Clttircnccau begeben, um ihm diesen Beschluß mitzuteilen. P a r i s. Das „Echo de Paris" meldet, daß ein Mit glied des in Nodez, Departement Avcyrvn, tagenden K a t h v l i k e n - K o n g r c s s c s. ein NauunterrxHmer Lancie, nach Beendigung des Gottesdienstes einen Revolverrchuß gegen den Bischof -von Nodcz abgeicucr! habe, ohne jedoch zu trcsse». Die Polizei habe eine Untersuchung eingelcitc:, aber bisher hätte» alle in Betracht kommenden Kongreß mitglieder ihre Aussage verweigert. Paris. Wie verlautet, hat der Instizminister be schlossen, den Vorsitzenden des Z rr cst t p o l i z e i g e r r ch t s Toutain vor das Kassaironsgericht zu zitieren, weil er durch die Begründung des 'Urteils im Prozeß gegen Abbe Ivuin seine Aurlsbcsugnissc überschritten habe. Znr Lage in Rußland. P e t e r s b n rg. In der Fabrik Tsche > cher stellten etwa 4M Arbeiter vorgestern Forderungen nach einer Ausbesserung der Arbeitsbedingungen, sowie »ach Regelung der Arbcirszeit. Sie verrammelt >n sich am Fabrikgebäude, um den Besitzer zu erwarte», doch wurden sic von der Polizei ausciuaudcrgctrrcDen. Hierbei wurde» gegen lOO Arbeiter verwundet und etwa 80 schwer verletzt. Zum Zeichen des Protestes gegen die Mißhand lungen ihrer Kameraden traten gestern die Arbeiter der »reisten Fabriken des Wyborger S'adtteils in den Ausstand. Am Abend arbeiteten in diesem Stadtteil nur noch einige Fabriken. Im ganzen Gebiete der Stadt Petersburg macht sich die Bewegung bemerkbar. Tie Polizei hat -umfassend«: Maßnahme» zur Ausrcchlcrhattung der Ordnung qctrofsen. Es ist beabsichtigt, den Vorfall ans der Fabrik Tscheschxr znm Gegenstand einer Interpellation in -der Reichsduma zu machen. London. sPriv.-Tel.) Nach einer Meldung der „Tribuira" aus Petersburg verlies die Audienz des Dnmapräsidenten G o l o w i n beim Zaren sehr ruhig und srcundtich. Der Zar drückte den Wunsch aus. die Par teien der Duma möchte» eine sichere Mehrheit zusammen- briirgcn, die dauernd mit der Negierung,Zusammenarbeiten würde. — Ter russische Finanzministcr Kokorvzew bereitet eine Vorlage vor, die die Regierung ermächtigt, eine neue ausländische Anleihe airsziinchmen. Diese Vor lage soll der Duma bald uorgclcgt werden. Homburg. Der Kaiser begab sich heute vormittag gegen 10 Uhr mittelst Automobils nach Gießen zur Besich tigung des Insaitterie Regiments „Kaiser Wrlbelm", 2. großherzoglich-hcffischcs Nr. 110. denen Chef der Kaiser ist. Berlin. lPriv.-Tel.s Gestern gegen s45 Uhr nach mittags hat Prinz E i t e l - F r i e d r i ch beim Exerzieren aus dem Truppenübungsplätze einen schweren Unfall er litten. Er stürzte vom Pferde und erlitt eine Gehirnerschütterung. Außerdem schlng ihn das Pferd noch ins Gesicht, wobei der Prinz verschiedene Haut abschnrsinigcn davontrug Wie heute mittag seftgestcllt wurde, gibt das Bcsinden zu Besorgnissen keinen Anlaß. W ürzbur g. Heute vormittag wurde durch Prosejso! Romiti-Pita im Anatomischen Institut -der hiesigen Universität die 21. Versaminlung der Internationa len Anatomischen Gesellschaft eröffnet, zu der etwa 80 Teilnehmer erschienen -sind. Die nächste Versamm liing soll i» Berlin stattsindcn. sassa, der »ach einem Leben voll wunderbarster Abenteuern, das ihn durch die halbe Welt führte und ihn in die schwie rigsten Lagen brachte, diesen kühnen Sprung gewagt hat. und der sich setzt de» Dresdner Kiiristsreirirden, die ihn früher nur ans einer geringen Anzahl seiner graphischen Arbeiten kenne» gelernt haben, mit einer 016 Nummern umsassciidcn Ausstellung als Maler, Zeichner, Radierer und sogar als Bildner vorstcllt. Ncber seinen Entwicklungsgang hat Ludwig Hcvcri im „Wiener Frcmdcnblatt" vom Ol. Dezem ber 1005 in ebcnsv geistvoller, als anmutiger Weise ge plaudert, indem er seinen Lesern viele interessante Einzel heiten auS dem Leben seines Helden, das dasjenige eines richtigen Bohömien war, mittcilte. Seine Erzählung wird im iveicntlichcn durch den eigeiihäiidigcu, zuerst in der Zeitschrift für bildende Kunst verössentlichicn und jetzt als Vorrede zu dem Ausstellungskatalog wieder abgedrnckten Bericht des Künstlers bestätigt, der sich allerdings weit weniger pikant als der des genannten Wiener Schrift stellers ausnimmt. aber immer noch des Ungewöhnlichen genug enthält. Aus ihm ergibt sich, daß Rudiuoss «Kn Deckname ist, den -er Künstler von seinem Manager er. hielt, als er als Direktor, Kassierer, Troubadour, Rczi tator und Darsteller in einer Person in der Welt hernm- zog und das ganze Programm eines Abends durch seine eigenen Darbietungen anssüllic. Eigentlich heißt er Morgenstern, da er am 4. August 1866 als Sohn des Kantors und Lehrers Herrmann Morgenstern in Anger münde geboren wurde. Als solcher hat er zunächst eine bürgerliche Erziehung aus dem Körrigsstädter Gniunastrim in Berlin erhalten, das er bis znm 13. Jahre besuchte Während seiner Lehrzeit wurde ihm die Möglichkeit ge. boten, sich de» Zetchiicrnriitcrricht an der Berliner Kunst schule zu nutze ->» mache», und als er, bereits als Panto mimikcr bei einer Zirkuslrnppe engagiert, nach München kam, fand er sogar Gelegenheit, des Tags über zwcr Semester lang an der Münchener Akademie zu studieren. Er ist aber keineswegs reiner Autodidakt, wenn er auch daS Meiste n»d Beste seiner Knust sich selbst nnd seiner
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