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Weißeritz-Zeitung : 12.02.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-02-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186402127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18640212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18640212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1864
- Monat1864-02
- Tag1864-02-12
- Monat1864-02
- Jahr1864
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.02.1864
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Freitag. 13. 12. Februar 1864. Zrscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post» anstalten. Preis M PDW pro Quartal Weißerrh-Zertung. G Amts- und Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Aemtcr und Sta-träthe ZV Dippoldiswalde. Franensteiv und Attenberg. Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne !n Dippoldiswalde. Schleswig-Holstein. Darüber, daß der so plötzliche Rückzug der Dä nen aus ihrer festen Stellung im Danevirke durch zwingende strategische Gründe, nämlich durch die von den Preußen unternommene und fast ohne Widerstand ausgeführte Ueberschreitung der Sckley bei Arnis in der linken Flanke der Dänen, veranlaßt worden sei, dar über herrscht in allen Kreisen vollkommene Uebereinstim- mung. Unbegreiflich bleibt nur, wie die Dänen, während sie keine Anstrengungen und Kosten gescheut, um das Danevirke uneinnehmbar zu machen, die Deckung solcher Schleiübergänge, mittels deren eine Umgehung jener Stellung möglich und leicht war, wie eben bei Arni», so gänzlich vernachlässigen konnte». Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz lauten so günstig, daß man sich über die Erfolge der Tapferkeit deutscher Soldaten freuen könnte, wenn damit auch der düstere, nebelhafte diplomatischen Hinter grund klar gemacht wäre. Möchten wir unS auch gern den hoffnungsreichen Menschen beigesellen, welche das Londoner Protokoll durch die Kanonenkugeln der Dänen in alle Lüfte zerstäubt sehen: die Organe der preußischen Regierung sorgen dafür, baß uns dies unmöglich ist. Sie verharren in ihrer Feindseligkeit gegen die deutschen Regierungen, welche das Protokoll verworfen haben und das wohlbegründete Recht des Herzogs Friedrich anerkennen; sie hänfen alle Schmäh ungen auf diesen Fürsten, indem sie ihn an die Spitze der Revolution zu stellen bemüht sind; sie scheuen sich nicht, offen zu erklären, daß sie von den Siegen der bewaffneten Macht die Niederlage der Partei im Laude, welche die Freiheit, das Recht und die Ehre des Volkes furchtlos und treu vertheidigt, also die Vernichtung des Rechtsstaats und die Wiederherstellung des Absolutis mus erwarten. Daß die überlegene Macht Oesterreichs und Preußens das kleine Dänemark bezwingen muß, war niemals zweifelhaft. Schleswig wird bald von seinen Drängern befreit sein. Aber ob sie Wiederer stehen werden? Diese Frage ist heute noch unentschieden und kaum zu verneinen, so lange noch ein Ministerium Rechberg dort, ein Ministerium Bismarck hier die Zügel fuhrt. Herzog Friedrich ist in Schleswig, in Friedrich stadt, in mehreren Städten in Angeln, in Schwansen, im dänischen Wohld, in Tönning und andern Orten feierlich als Landesherr proclamirt worden. Täglich treffen Deputationen in Kiel ein, um ihm zu huldigen, andern auch 43 Seminaristen aus Eckernförde. Fast überall find die dänischen Beamten davongejagt und durch SchleSwig-Holsteiner ersetzt worden. Ehe die Dänen bei ihrem Rückzüge Gottorf ver ließen, soll die Absicht des dänischen CommandeurS gewesen sein, Schloß Gottorf zu sprengen und die Magazine anzuzünden. Beide» ist unterblieben auf Befehl des Königs, seine Vaterstadt zu schonen. Die Summe der dort zurückgelassenen PofitionSgeschütze wird auf 120 angegeben. Eine harte Schlacht hat am Sonnabend, 6. Fe bruar, bei Idstedt stattgefunden (1 Meile nördlich von Schleswig, am Idstedter See); Preußen und Oesterreicher hatten dort die retirirenden Dänen erreicht und blieben Sieger. Bei Oeverfee und Flensburg kam eS am 6. und 7. Februar ebenfalls zu harten Kämpfen. DaS österreichische Regiment „König der Belgier" litt stark und verlor 27 Offiziere u. 626 Mann; sein Kommandeur Herzog Wilhelm von Würtemberg, wurde verwundet. Im Ganzen verloren die Oesterreicher vor und in Flensburg 1100 Tobte und Verwundete. AllerwärtS werden Bauerwagen requirirt, um die Verwundeten ab zuholen. (Prinz Wilhelm von Würtemberg wurde mittelst aus Wien eingetroffeuen telegraphischen Armee befehls vom Kaiser zum Generalmajor ernannt.) Bei den letzten Kämpfen ist es vielen, in der dänischen Armee dienenden Schleswig-Holsteinern ge lungen, nach Holstein zu entkommen. Die Verfolgung der Dänen geschah Seiten der Oesterreicher unter persönlicher Leitung des Feldmar schall-Lieutenants v. Gablenz; das blutige Treffen bei Oeversee hatte die Brigade Nostiz auszuhalten. Die Oesterreicher kämpften bei hartnäckigem Widerstande der Dänen bewunderungswürdig; sie nahmen 6 schwere Geschütze, zahlreiche Munitionsfuhrwerke, KriegSgeräth- schäften rc. und machten 200 Dänen zu Gefangenen. — In Friedrichstadt und Tönning hatten die Dänen bei der Räumung 11 vernagelte Kanonen und ihre ge- sammte Munition zurückgelassen. Der König von Dänemark ist nach Kopenhagen geeilt, woselbst eine unbeschreibliche Entrüstung herrscht wegen Räumung des Dannewerks und des Rückzugs der Dänen. Eine königliche Proclamation an die Armee machte einen ungünstigen Eindruck. Die neueren und neuesten Nachrichten sind in den folgenden, dem „DreSdn. Journ." entnommenen Depeschen enthalten: Rendsburg, 8. Februar. In dem Gefechte bei Oeversee kämpften 4000 Oesterreicher gegen 16,000 Dänen. Verlust der Oesterreicher bedeutend. Das hiesige und Kieler Lazareth wurde von Leichtver wundeten geräumt, um Schwerverwundeten Platz zu, machen.
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