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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190008254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-25
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1900
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und Anzeiger Mmm «r zuynitt). 197 Sonnabend, SS. August 1900, AbenlS 58 Jahrg. Brehm. ! gesährlicher Körperver ¬ gleichen Vergehens mit - - lad aufbeflrrn. HUft. Heutiger Waffexstand am l 24 Zoll — 48 Lentimrter unter Normal. und wieder auf den Weg gebracht. Die Tragfähigkeit der Fahr zeuge kann bei dem jetzigen ntedrigen^Wasserstande nur höch stens bis zu */, derselben ausgenützt werden, deshalb fahren die Schiffer auch nicht gern nach Stationen der Unterelbe und nach der Havel, sondern bleiben lieber auf der Elbe. Die Kahn frachten sind gegenwärtig folgende : Nach Magdeburg 480, Brandenburg 580, Havelberg 530, Burg 520, Wittenberge- Dömitz 520 Pf. per Tonne bei 50 Zoll Wasserstand am hiesigen Pegel, dann die üblichen Staffeln bis 40 Zoll 4 Pf., unter 40 Zoll 7 Pf. per Tonne mehr. Nach Herzfelde per D.-H. 115 Pf. auf heutiges Wasser. — Die VI. Ferien-Strafkammer des König!. Landgerichts Dresden beschäftigte gestern eine Anklage gegen den Eisenbahn invalid Karl Gottlieb Seifert wegen letzung. Der am 20. Juni 1857 zu Seerhausen bei Oschatz geborene, schon mehrfach, auch wegen ' 5 Monaten Gefängniß vorbestrafte Angeklagte arbeitete früher an der Staatsbahn. Er verunglückte daselbst und verlor hierbei den rechten Arm. Seffert wohnt mit feiner Ehefrau in Gröba bei Rtesa. Am frühen Morgen des 8. vorigen Monats gerielh er daselbst mit dieser in Streitigkeiten, da sie ihm die Brannt weinflasche weggenommen hatte. Die verehrt. Seifert ist bestrebt, ihrem Ehemaune die Neigung zum Alkohol abzugewöhnen. Der Angeklagte kam bei jenem Streit so in die Wuth, daß er seiner Ehefrau zunächst eine leere Bierflasche über den Kopf schlug, daß diese zerbrach, und dann die Frau mit einem Messer in die rechte Seite stieß, infolgedessen die Niere verletzt wurde. Die verehel. Seifert mußte wegen dieser Verletzung 14 Tage im Bett liegen. Der Angeklagte hat diese Rohheiten mit einer neunmonatigen Gefängnißstrafe zu büßen. — Die sächsische Regierung hat ein gesetzliches Vorgehen gegen den Contractbruch landwirthschastlicher Arbeiter beschlossen. Die Bezirksausschüsse silid zur Unterbreitung geeigneter Vor schläge aufgefordert worden. — Mit Genehmigung des König!. Finanzministeriums wird die Haltestelle Zwötzen, an der Eisenbahnlinie Gera— Pforten—Weischlitz, künftig Zwötzen Sächs. St.-E. genannt. — Nunmehr hat außer dem XII. (i. königl. sächs.) Armee korps auch das Generalkommando des XIX. (2. königl. sächs ) Armeekorps verfügt, daß infolge eintretenden erhöhten Ersatz bedarfs an Rekruten für dieses Jahr ausnahmsweise Freiwillige zur etwaigen Deckung des Aufwandes, und zwar in der Höhe der an die Marine und an das ostasiattsche Expeditionskorps abgegebenen Mannschaften von den Truppentheilen bis 15. Sep tember dieses Jahres angenommen werden können. Jeder junge Mann, der daS 17. Lebensjahr vollendet hat. kann sich bei dem Truppentheile, bei dem er einzutreten gedenkt, bis zum obengenannten Termin melden. — Der heutigen Nummer d- Bl. liegt eine illustrirte Beilage von der Deutschen Bau-Ausstellung in Dresden bei. Die Ausstellung bietet in ihrer Reichhaltigkeit nicht nur für Fachleute, sondern auch für den Laien viel In teressantes. — Zur Kohlenfrage. Im Auftrage der am 30. Juli in Dresden zur Erörterung der Kohlennoth versam melten Vertreter sämmtlicher Handels- und Gewerbekam mern des Königreichs Sachsen hat die Handels- und Ge werbekammer zu Dresden an das Kgl- Ministerium das Gesuch gerichtet: „Königl. Ministerium wolle bei der preußischen Staatsregierung dahin wirken, daß die kürz lich genehmigte Ausdehnung des Ausnahme-Tarifs zur Beförderung von Braunkohlen-Briketts nach deutschen See häfen sobald als irgend möglich wieder kesettigt werde." Diesem Gesuche ist die folgende Begründung beigegeben: Wir haben in den Eingaben vom 3. und 8. August aus führlich nachgewiesen, wie nothwendig es ist, mit allen Mitteln den Bezug von Kohlen nach Deutschland zu er leichtern. Vor Allem darf aber zu einer Zeit, wo es an Sohlen und Briketts in Deutschland sehr mangelt, nicht noch die Ausfuhr derselben vom Staate durch Ausnahme frachten begünstigt werden. Wir wollen nun zwar trotzdem davon absehen, die Aufhebung der seit längerer Zeit für Kohlen-Sendungen nach deutschen See häfen bestehenden Ausnahmetarife zu beantragen, weil sich nach früheren Erfahrungen Preußen hierzu nicht ver stehen wird und weil die Kohlenausfuhr dadurch zur Zeit auch nicht sehr vermindert werden würde, insofern die noch laufenden Lieferungs-Verträge nach dem Auslande sich nicht beseitigen lassen. Die soeben erst vom preußi schen Minister der öffentlichen Arbeiten genehmigte Aus dehnung dieser Ausfuhr-Vergünstigung auf Briketts läßt sich dagegen nicht einmal mit den Gründen vertheidigen, die im Frühjahr für die Erhaltung der Vergünstigung für Kohlen geltend gemacht wurden. Diese Begünstigung der Ausfuhr eines Brennstoffes von größter Bedeutung erfolgte vielmehr ohne alle Noth gerade zu einer Zeit, wo er mehr als je in Deutschland selbst begehrt wurde und mangelte. Für einen sehr großen Theil Deutschlands bil deten während des Bergarbeiter-Ausstandes in Böhmen, als Braunkohlen überhaupt nicht mehr zu erhalten waren, deutsche Braunkohlen-Briketts den einzigen nicht einmal ausreichenden Ersatz; namentlich für diejenigen Industri ellen,, die wegen ihrer Feuerungs-Anlagen Steinkohlen nicht verwenden können. Der Preis der Briketts ging in Folge dessen so in die Höhe und zwar auch noch nach beendetem Ausstande bis in die letzte Zeit und die Nach frage darnach im Inlands blieb so stark, daß nicht die ge ringste Veranlassung besteht, den Absatz im Auslande künst lich von Staatswegen zu fördern. Im Gegentheil schä digt diese Maßnahme die deutschen Kohlenverbraucher, welchen der Staat in ihrer Nothlage viel eher durch Aus nahmemaßregeln beistehen sollte, als den in glänzender Lage sich befindenden Kohlenwerken und Brikettfabriken Wir hoffen hiernach bestimmt, daß es dem Königlichen Ministerium gelingen werde, die preußische Staats-Eisen- bahn-Verwaltung zur Aufhebung einer Maßnahme zu ver anlassen, welche auf Staatskosten die herrschende Kohlen noth in Deutschland noch verschlimmert. Boritz. DaS diesjährige Erntefest, welches bereits vorige» Sonntag in einigen Orten der Umgegend stattfand und z. B. auf dem Rittergute Merschwitz wieder in echt patriarchalischer Weise gefeiert wurde, wird nuninehr nächsten Sonntag auch hier be gangen werden. Dahlen, 24. August. Die siebenjährige Tochter deS Maurers Jentzsch erlitt gestern Nachmittag beim Feueranmache» mit Petroleum schreckliche Brandwunden und ist ihren Ver letzungen heute erlegen. Dresden, 24. Aug. Dem Vernehmen nach wird der beabsichtigte Besuch des Schahs von Persien am hiesigen königlichen Hofe unterbleiben. — Ihre kaiserlich könig liche Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August begeht morgen, Sonnabend, die Feier ihres Namenstages. — Ihre königliche Hoheit die Prinzessin Mathilde hat sich heute Vormittag in Begleitung der Hofdame Gräfin Vitz thum v. Eckstädt zu einem mehrwöchigen Aufenthalt nach der Schweiz begeben. — Wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen mit Schulkindern ist ein in der Jbhannstadt wohnhafter Dekorationsmaler festgenommen worden. Er giebt zu, mit demjenigen Manne identisch zu sein, der in letzter Zeit größere Shulmädchen auf ihrem Schulgange angesprochen und sie für abends bestellt, auch sie aufge fordert hat, ihn in seiner Wohnung zu besuchen- — In einer Wohnung auf der Alaunstraße explodirte am Diens tag Abend eine mit Spiritus gefüllte Flasche, welche in der Nähe eines Kochers stand, der gerade im Gebrauche war. Labei verbrannte sich ein? Arbeiterin die Unterarme, den Unterleib und die Beine. — Die Mutter deS vorigen Diens tag in dem Pissoir aus dem Fürstenplatze todt aufgefun- mit zu bis ein die der in Monatsraten oder in größeren Beträgen nach Ablauf des dritten Monat- eine- jeden UnterrichtskurfuS unter der Voraussetzung, daß die Empfängerinnen sich der gewährten Vergünstigung durch anhaltenden Fleiß, durch Fortschritte und tadellose Führung fort dauernd würdig zeigen. Unter Eröffnung dessen werden die Direktorien der landwirthschastlichen Kreisvereine angewiesen, bis Mitte März und September jedes Jahres eine Zusammenstellung der bi» dahin bei ihnen eingegangenen Gesuche unter Beifügung ihrer auf den vorgelrgenrn Zeugnissen usw. beziehungsweise be sonderen Ermittelungen beruhenden Vorschläge beim Ministerium einzureichrn. — Ueber die Geschäftslage auf der Elbe schreibt daS »Schiff' au« Aussig unterm 21. August: Infolge de» niedrigen Waffersiandr» find die Braunkohleuvrrladungen in der ver gangenen Woche auf ca. 300 Waggon- pro Tag zurückgegangen und dürst« auch noch geringer werd«, wenn nicht bald ein ergiebiger Reg« kommt und die Zuflüsse zur Elbe stärkt und den W " " ' hiesig« Vermqes aus Sächsisches. Riesa, 25. August 1900. — Währmd der Dauer deS Lorenzkirchner Marktes, der am 2S. bis mit 31. d. MtS. stattfindet, wird die Sächs.-Böhm. DampfschiffahrtS-Gesellschast wieder eine größere Anzahl Sonder schiffe von Meißen und allen Zwischenstationen bis Riesa nach und vom obenbezeichneten Orte verkehren lassen. Die Abfahrts zeit« der Schiffe werd« durch dm Aushang besonderer Fahr pläne auf den Stationen bekannt gegebm. — Nicht uninteressant ist schon jetzt eine Besichtigung des oberhalb Nünchritz, unterhalb deS sogenannten Wolfsberges, ge legenen Areals, auf welchem der große von Heyden'fchen Fabrik- Neubau errichtet wird. Viele italienische und einheimische Arbeiter sind schon jetzt hier beschäftigt. Die von der Station Weißig nach dem neu« Etabltssemmt führende Eisenbahn ist vor der Hand mit Feldbahnschtenen belegt und wird bereits von Bau zügen fleißig befahren. Einige Schwierigkeiten verursachte bis jetzt die Gründung des von einer Chemnitzer Firma herzustellenden großen FabrilschornsteinS, weil dieselbe bis unter die Elbjohle geführt werden mußte und daS Stckerwafser des Stromes fort währendem großen Mengen eindrang. — Nach einer neuerdings erschienenen ministeriellen Ver ordnung hat daS Ministerium des Innern beschlossen, um den wmig bemittelten Landwirthen die-Möglichkeit zu bieten, ihren erwachsenen Töchtern eine ihrem, dereinsttgen Berufe ^alS Lanb- wirthLfrau angemessene Ausbildung — durch Besuch einer der im Königreiche Sachsen bestehenden Haushaltungsschulen — an gedeihen zu lasten, an Schülerinnen dieser Anstalten Stipendien durch Vermittelung der Direktorien der landwirthschastlichen Kreis vereine zu verleihen. Anspruch auf diese Stipendien haben nur Tächter von Landwirthen, die die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen. Gesuche um Verleihung eines Stipendiums können nur dann berücksichtigt werden, wenn daS betreffende Mädchen seit mindesten- zwei Monaten Schülerin einer HauStzaltungSjchule ist, seine Leistungen während dieser Zett zu der Annahme berechtigen, daß eS dm LehrkursuS mit Erfolg absolviren werde, sein Ver halten es dieser Vergünstigung würdig erscheinen läßt und der Vater deS betreffenden Mädchens seine Bedürftigkeit glaubhast nachweist. Mit Rücksicht hierauf ist jedes deranige^Gesuch an die Vorsteherin der betreffenden Haushaltungsschule .abzugeben und von dieser — nach Gehör deS Lehrerkollegiums — Gutachten an daS Direktorium deS zuständigen KreiSoereinS richten. — Die Stipendien werdm verliehen in Beträgen zu 100 Mk. an Schülerinnen, welche die HauShaltungSschule halbes Jahr lang besuchen und bis zu 200 Mt. an solche, est vollst Jahr die Anstalt besuchen. Die Auszahlung Stipendien erfolgt je nach Beschluß deS Anstallsvorstandes Auf dem die) Firma Gustav Emil Müll« in Riesa — Zweigniederlassung der in Dresden bestehenden gleichlautenden Firma — betreffenden Blatt 315 des Handelsregister- für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgericht- ist heute eingetragen wordm, daß dem Kaufmann : Herrn Johann Adam Karl Friedrich Theodor Bornksiel in Riesa für die hier eingetragene Zweigniederlassung der Firma Procura ertheilt wordm ist. Riesa, am 23. August 1900. Königliche- Amtsgericht. i. B. Lenlhold, «ff. »a« «Vst« T-Matt «scheint jeden Lag Abend« mit «-»nah«, benSonn. und Festtag«. Vt«tchtstrNch« «ezug»p«i, b«, Abholung in dm Expedition« st, «Vst und «echt» ostr durch «s«e Dist» KN st» -an» I Matt 60 Pfg., bei «Holm, «n Schalter der »aiserl. »oftanpalt« 1 «ar» 2V Pst., Lurch bm Briefträger fttt st« Hau« 1 «art «5 Pst. HststlMMunch« sttr dv «mm« st» «Mg-stta-S bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich st Mesa. - Seschäfststrll«: » astanieustraße 59. - Mr dir Redaktion veranstwrilich: D. Langer st «stfa. KmtsUatt der KSntgl. AmtShauptmanilschaft Grobenhain, des KSnigl Amtsgerichts und des Stadtraths m Riesa. Bekanntmachung Der unterzeichnete Kirchrnvorstand hat^in feiner Sitzung vom 20. ds». Mt». an Stell« dc» dmch Wegzug von Riesa au-geschiedenen .Mitglied«» Henn Oberstleutnant Mehlhorn, der im gewöhnlich« Wahlverfahren zum Ktrchmvorsteher gewählt worden war, Henn Kaufmann Gustav Born in Riesa kooptiert. Al» Vertret« der Militärgemeindr ist nach A 5 Abs. 1 de» Regulativ» über die Pastorterung der «.-luth. Mtlttärgrmeinde st Riesa vom 15. Juli 1897 Herr Major Hentschel gewählt worden. Riesa, den 25. August 1900. DerKirchenvorftand. Friedrich, Pf.
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