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Weißeritz-Zeitung : 11.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193208119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19320811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19320811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-11
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.08.1932
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98. Jahrgang Donnerstag, am 11. August 1932 Nr. 187 MW««chr-ÄM« MM-Mutt mtkl Hitlers Sonnsbemd, den 13. August 1932, abends 8 Uhr Die Verhandlungen über die Umbildung des Reichskabinetts haben begonnen Von maßgebender Seile wird m , jedoch nicht gefakt worden seien. Ls k nächsten Tage, die Lage durch Sondn verschiedener Parteien zu klären. Dobe Anzeigenpreis: DI« <2 Millimeter brettr Petlkzelle 20 Nrlchspfennlge, Eingesandt nn» Reklamen so Reich-Pfennig« ierungeu bei Vertretern Dabei wird betont, daß diele Besprechungen vom Reichskanzler durchgeführt werden, wie überhaupt der Schwerpunkt der ganzen Verhandlungen au genblicklich bei ihm liege. Milei» kür morgen Keine wesentliche Aenderung. Die Entscheidung in der Memelsrage zugunsten Litauens Haag. Der ständige internationale Gerichtshof hat heute vormittag seine Entscheidung in der Memelfrage bekannt ge geben, die in den hauptsächlichsten Punkten zugunsten Li tauens ausgefallen ist. Mit 10 gegen 5 Stimmen hat der Ge richtshof entschieden: 1. Der Gouverneur des Memelgebietes hak das Recht, den Präsidenten -es Direktoriums in besonderen ^Fällen albzusetzen. 2. Daß die Absetzung des Präsidenten nicht die Außer kraftsetzung-er Funktionen der übrigen Mitglieder des Direktoriums in sich schließt. 3. Daß die Absetzung Böttchers ordnungsgemäß ist. Femer hat der Gerichtshof festgestellt, daß die Zu sammensetzung des Direktoriums Simonitis ordnungs gemäß war, daß aber die Auflösung des memellSn-i- schen Landtages am 22. 3. 32 nicht ordnungsgemäß gewesen ist. Bezugspreis: Für «Inen Monat 2.— RM. mit Zutragenr einzelne Nummern 19 Rpfg :: Gemelnde-Derbands-Vlrokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 128 48 weltliches iiliil LWM Dippoldiswalde. Aus Anlaß des Verfassungstages haben heute sämtliche Reichs-, Staats» und städtischen Gebäude in den Reichs- und Landesfarben geflaggt. Um l l Uhr fand im Stadtverordneten-Sitzungssaale des Rathauses eine Feier statt, bei der Landwirtschastsrat Throm die Rede hielt, die umrahmt war von musikalischen Darbietungen eines Quartetts, bestehend aus Konzertmeister Börner, Oberzollsekretär Vogel, Gendarmerie - Hauptwachtmeister Ritter und Stadtkassen beamten Heerklotz. Dippolbitwalbt. In vergangener Nacht ist verschiedentlich Unfug verübt worden. So wurde dem Krieger auf dem Marktbrunnen ein Hemd angezogen und eine Sportmütze auf gesetzt. Dieser „Schmuck" wurde in den frühesten Morgen stunden von der Polizei entfernt. Weiter wurde der Aushang kasten der KPD. am Ausgang des Schulgäßchens nach der Altenberger Straße zerstört. Solche Tat ist in einer Zeit politischer Hochspannung, wie jetzt, zu verwerfen, da daraus die übelsten Dinge fick entwickeln können. Bisher hat in un serer Stadt Burgfrieden geherrscht, und es wünschen doch alle Besonnenen, daß es auch dabei bleibt. Dippoldiswalde. An der Sonnenbrücke stießen gestern zwei Radfahrer dadurch zusammen, daß ein die Staatsstraße auf wärts Kommender in die Eartenstraße einbog, ohne ein Zeichen zu geben. Der die Straße abwärts Fahrende stürzte und erlitt dabei stärkere Hautabschürfungen. Die Fahrer setzten dann aber im Guten ihren Weg fort. — Aus dem Bureau des Reichsbahn-Verkehrsamts Dres den I wurde uns seinerzeit mitgeteilt, daß der neue Personen zug lO-o Uhr ab Kipsdorf, an Hainsberg I2l2 Uhr bis Ende dieses Jahres verkehre. Wir werden jetzt davon unter richtet, daß diese Mitteilung falsch ist. Der Zug verkehrt nur bis Ende August dieses Jahres. — Aus Anlaß der Austragung der deutschen Leichtathletik meisterschaften des Arbeiter - Turn- und -Sportbundes am 13./14. August 1932 in Dresden werden die nach Dresden aufliegenden Sonntagsrückfahrkarten an jedermann schon von Freitag, den 12. August, O«o uhr, an ausgegeben. Die Rück fahrt darf frühestens am Sonnabend, den 13. August, 12 Uhr, und muß spätestens am Montag, den 15. August, 9 Uhr, an- getreten werden A^Neinhardtsgrimma. Wegen eines in der Nacht zum 10. dieses Monats hier verübten Einbruchdiebstahls wurde gestern der am 25. November 1912 in Topitz bei Pirna geborene Landarbeiter Kurt Langbein au» der Erziehungsanstalt Marien- Hof in Dresden festgenommen und dem Amtsgericht Dippoldis walde zugefühlt. Er war bei Geflügelzüchter Erben eingebrochen und hatte eine silberne Uhr mit Kette, einen Trauring, einen Rucksack und Naturalien gestohlen. Die Sachen konnten ihm sämtlich wieder abgenommen werden. (oKmannsdokk. Auch hier ist eine Randsiedlung im Entstehen. Im Ortsteil Eckersdorf werden z. Z. 30 Wohnungen errichtet, an deren Bau erwerbslose Siedler und 20 Mann vom freiwilligen Arbeitsdienst beteiligt sind. Dresden. Vom Dresdner Schwurgericht waren im Fe- bruar d. I. die Riesaer Nationalsozialisten Lubatsch, Horst Mersch, Fiedler, Günther, Hölzig, Hans Mersch und Helmecke wegen eines politischen Zusammenstoßes Anfang Noyember 1931, bei dem der Reichsbannermann Wolf zu Tode kam, zu Gefängnisstrafen in Höhe von sieben Monaten bis zu zwei Jahren vier Monaten verurteilt worden. Gegen das Urteil hatte die Staatsanwaltschaft Revision beim Reichsgericht eingelegt. Jetzt hatte der Ferienstrafsenat des Reichsgerichts den Fall zu entscheiden. Er berichtigte das Urteil des Schwur- kerichts Dresden dahin, daß Horst Mersch, Günther, Fiedler und Helmecke außer des Raufhandels der gemeinschaftlichen Körperverletzung in Tateinheit mit Raufhandel, Helmecke und Hans Mersch ebenfalls der gemeinschaftlichen Körperverletzung in Tateinheit mit Raufhandel statt nur der gefährlichen Körper verletzung und Helmecke auch noch der Sachbeschädigung an- ^0. 2n diesem Umfange ist das Urteil zu berich- »» d. aufzuheben und zur Festsetzung einer neuen Strafe °n die Vorinstanz zurückzuverweisen. - WeiheritzHeitrmg LaaeszeNuna rm- Anzeiger M DippoMswaVe, Schmie-eberg U.A. »«Str»» hinein. Nachdem der Reichskanzler über seine Besprechung mit dem Reichspräsidenten berichtet hatte, haben sich die Mi nister über die gesamte innenpolitische Lage ausgesprochen. Von maßgebender Seite wird mitgetellt, daß Beschlüsse m- Ls sei nun die Aufgabe der Verdau. Zu derFamiltentragödie, beider fünf Menschen ums Leben kamen, wird noch berichtet, daß der frühere kommunistische Stadtverordnete Tröger ein Der- hältnis mit der 17jährigen Elfriede Blechschmidt unterhielt, das von der Frau geduldet worden sein soll; Tröger war bereits zum zweiten Mal verheiratet und soll schon einmal die Absicht gehabt baden, mit der Blechschmidt aus dem Leben zu gehen. Die jetzt ausgeführte Tat lst lange vorbereitet gewe- sen, da Tröger durch die Wand zwischen dem Schlafzimmer und der Küche eine Oessnung gebohrt und einen an den Gas kocher angeschlossenen Schlauch durch sie geführt hatte. Um ein Entweichen des Gases zu verhindern, hatte Tröger die Fensterritzen mit Papier verklebt Dresden. Mordanstiftung? Wie bekannt, verur teilte das Schwurgericht Dresden im März dieses Jahres den jugoslawischen Staatsangehörigen Pogacnik wegen des Mordes an dem Zigarrenhändler Kriebel zum Tode; das Urteil war vom Reichsgericht bestätigt worden. Pogacnik gab an, die Tat aus Mitleid mit seiner Jugendfreundin, der Frau Kriebel, begangen zu haben. Schon während des Pro zesses waren Verdachtsgründe aufgetaucht, daß Frau Kriebel ihren Jugendfreund angestiftet habe, ihren Mann, der mit der Haustochter ein Liebesverhältnis unterhielt, zu besei tigen. Die Staatsanwaltschaft verfügte jetzt die Verhaftung der Frau Kriebel. Hartenstein. MordanschlagaufdieEhefrau. Der in den sechziger Jahren stehende Privatmann Hans Scheffel schoß in seiner Wohnung seine um 30 Jahre jüngere Ehefrau mit einem Revolver in den Rücken. Die Frau wurde so schwer verletzt, daß sie in das Krankenhaus nach Aue über- aeführt werden mußte. Der Grund zur Tat soll in Ehezwi- stigkeiten zu suchen sein. Scheffel gab an, er habe nur einen Schreckschuß abgeben wollen; er wurde verhaftet. Wegen Massenschutt wird die hiesige Dorfstraße vom 15. bis Mit 28. August 1932 gesperrt: Der Verkehr nach Dippoldiswalde wird durch die Höcken dorfer Heide verwiesen. — . Höckendorf, am IO. August 1932. D«r »«m-lnderat. Zunächst hat der Reichskanzler Mittwochabend auch be reits Geheimrat Hugenberg empfangen. Am Donners- tagnachmltkag folgt eine Besprechung mit den Zenlrumsab- geordneten Joos und Bolz, und obgleich ein Termin hierfür auch noch nicht angejeht ist, jo rechnet man doch damit, daß am Freitag auch Adolf Hiller zunächst vom Reichskanzler und dann vielleicht auch vom Reichspräsidenten empfange,» werden wird. In der Betonung der Tatsache, daß der Schwerpunkt der weiteren Verhandlungen bei Herrn von Papen liegt, ist bereits die Feststellung enthalten, daß auch weiter nicht einKabinettswechsel, sondern nureine Umbil dung der Reichsregierung in Frage kommt. In politischen Kreisen sieht man die Lage keineswegs in dem Sinne an, wie sie in einigen Berliner Abendblättern dargestellt wurde, als stehe die Beauftragung Hitlers mit der Kabinettsneubildung dicht bevor. Es wurde auch bereits eine fertige Kabinettsliste gebracht, in der Gregor Straßer als Reichsinnen- und Herr von Papen als Reichsaußenminister genannt waren. Diese Darstellung wird in gutunterrichteten politischen Kreisen mehr als wie voreilig bezeichnet. Die Wi derstände und Schwierigkeiten, der eine Reichskanzlerjchaft Hiller« begegnet, haben sich offenbar sehr erheblich verstärkt; dagegen hält man weiter daran fest, daß eine Beteiligung der Nationalsozialisten am Kabinett wünschenswert ist, ohne daß der Charakter des Präsidialkabinetts verwischt wird. In politischen Kreisen unterhält man sich auch bereits darüber, was nach dem Scheitern der Bemühungen um die nationalsozialistische Regierunasbeteiligung entstehen würde. Es ist anzunehmen, daß die Entwicklung dann wieder auf die parlamentarische Basis zurückversetzt sein würde. In die sem Falle wäre es selbstverständlich, daß noch einmal geklärt würde, ob die Möglichkeit einer neuen parlamentarisch fun dierten Mehrheitsregierung bestünde. Sollte diese Prüfung negativ ausfallen, so wäre zweifellos ein Notstand gegeben, der den verantwortlichen Stellen die Pflicht auferlegt, auch unter diesen schwierigen Umständen ein geregeltes und geord netes Funktionieren des Reichs- und Staatsapparates sicher zustellen. Berlin, 11. August. Die Verhandlungen über die Umbildung der Reichs- regierung haben mit dem Empfang des Reichskanzlers von Papen durch den Reichspräsidenten von Hindenburg begon nen. Der Kanzler hielt ausführlichen Vorlrag über die ln- nerpolitische Lage und die bereits erfolgten Vorbesprechun gen. Der Reichspräsident hat sich daraufhin, wie zuverlässig mitgeleilt wird, entschlossen, in Berlin zu bleiben, bis die Regierungsfrage geklärt ist. In Berliner politischen Kreisen werden selbstverständlich eifrig alle Möglichkeiten erörtert, die sich aus dem Wahlaus fall ergeben. Zuverlässige Angaben über den gegenwärtigen Stand der Dinge werden aber von keiner beteiligten Seite gemacht und können auch wohl noch nicht gemacht werden, da die Besprechungen sich noch im Anfangsstadium befinden. 3m Vordergrund des Interesses stehen Kombinationen, die von einer Persönlichkeltenregierung unter Führung Hit lers wissen wollen. Zn der Tat steht es fest, daß die Natio nalsozialisten sich keinesfalls mit der Besetzung einiger Fach ministerien begnügen werden, sondern stärksten politischen Einfluß fordern. Größtes Gewicht wird offensichtlich auf die Kanzlerschaft Hitler» gelegt. Man spricht davon, daß die NSDAP, nur zwei oder drei Persönlichkeiten in das neue Präsidlalkabinelt entsenden wolle, und zwar Adolf Hit ler als Reichskanzler, Gregor Straßer als Reichs- innenminister und den Reichslagsabgeordnelen Goering als Reichsverkehrsminister. Reichskanzler von Papen würde dieser Kombination zufolge das Außenministerium übernehmen. Die meisten von den weiteren Ressorts sollen in den Händen der bisherigen kabineltsmilglieder bleiben. Falls von Papen das Außenministerium übernimmt, würde, so vermutet man, Freiherr von Neurath die Bot- schäft in London wieder übernehmen. Der jetzige Reichs- Minister Freiherr von Gayl würde möglicherweise das Ober präsidium in Ostpreußen übernehmen. Einige Anhaltspunkte über die neueste Entwicklung fin den sich im „Angrif f", der u. a. erklärt: „Die Frage der Regierungsbildung ist im Rollen, und wir können mit der bisherigen Entwicklung bei der Lösung dieses Problems zu- !fri«den sein. Mit Zuversicht dürfen wir erwarten, daß der Führer die ganze Frage einer glücklichen Lösung entgegen führen wird. Die Dinge liegen für uns so günstig, und die Machtmittel, die Adolf Hitler in der Hand halt, sind so groß, daß wir keinerlei Anlaß haben, vorzeitig di« Nerven zu ver lieren. Wir können, nachdem wir so lange gewartet haben, auch noch die wenigen Tag« warten bis zur endgültigen Entscheidung." Die gestrige Sitzung de» Reichskabinetts begann um 5 llbr nachmittag» und dauerte bi» in die achte Abendstunde
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