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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189609103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-10
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1896
- Autor
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S8lsr. iße 68. i^6N, Waare, 40 Pfg,! ^aui, Lauer- endrad 'n, ächt aker «.! nenkäse »eBoll- rinirtr Glaubitz. stand. riili wird er gefüllt. UlkUSL tiolin. ;ari>^1 ilität, neeweL PH., ib Pf, . billigß Plußd ir Nach». Gakthal etheiliauaz stauä. ze, rge, e, 2,40, rge, Sser. inners« frülr wird » gefüllt. end wird »Jung' meister, weine- re Blut' . 8ckmea merstr. 4. !ib'iN iehlt auch Riesaer G Tageblatt «nd An-riser WeUist mü Llyei-tt). Telegramm-Adrefle HI» aL -U Fernfprrchsttll« ^Tageblatt", Rt.sw' AH, Rr.-20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und deS Stadtraths z« Riesa DWWWWWWUWWWWWWWWWWWWWWWWU^ Donnerstag, Ich. September 189S, Abends. Stl. 49. Jatzrg. des Gefechtes. Die Schiedsrichter erklärten, daß eS dem Führer - die hohen Truppenkommandeure scheinen jetzt unter Umständen der Ostpartei nicht gelungen sei, den Prinzen Georg am Über schreiten der Spree-Defileen zu hindern und wiesen ihm eine Stellung an, welche über die Orte Löberschütz, Kreckwitz, Canitz Gefechtes die vier Divisionen der Westpartei. Morgen wird es sich entscheiden, ob Prinz Georg von Sachsen seine Erfolge von heute weiter auszunützen in der Lage sein wird. Es sei noch bemerkt, daß Graf Waldersee an Artillerie und Cavallerie dem Feinde um ein Geringes überlegen ist. Radfahrer zu bevorzugen, ein Beweis, daß sich die dienstliche Brauchbarkeit des Rades bestätigt. Noch in anderer Hinsicht war der heutige Tag interessant. Der Kampf war kaum ab gebrochen, als vom Westkorps aus ein Luftballon, mit Tele phonverbindung zum Erdboden, aufstieg, um auch die bestge decktesten, durch Hügel und Wälder verborgenen feindlichen Stellungen zu recognosciren. Zur Uebermittelung von Mel dungen auf weite Entfernungen wurde eine Art optischer Tele graph verwendet; ein Mann mit einer weißen Flagge in jeder Hand bildete mit denselben verschiedene, die Buchstaben vertretende Winkel und Linien, eine Sprache, die bei klarem Wetter und günstiger Stellung eine sichere und schnelle Tele graphie möglich macht. AIS daS Feuer abgebrochen war, hielt der Kaiser bei Weißenberg eine eingehende Kritik und begab sich mit der ganzen Suite nach dem dort harrenden Sonder zug. Um 2,30 setzte sich der Zug über Löbau nach Görlitz in Bewegung. Die Bahnhöfe zeigten auf der ganzen Strecke festlichen Schckuck. Bautzen, 8. September. Schon in den frühesten Morgenstunden rückten die Reiterregimenter der dem Prinzen Georg von Sachsen unterstellten Armee (Gardereiter, Cara- biniers, sächsische Ulanen, die reitende Abteilung der sächsischen Artillerie, sächsische Husaren, die preußischen Gardehusaren (Leibhusaren), Gardeulanen rc.), theils durch nnsere Stadt, theils ohne sie zu berühren, bis in die Richtung von Löbau vor; auf einzelnen Stellen kam es zu einem Kampfe der säch sischen Artillerie mit der der gegenüberstehenden preußischen Armee. Bald nach 12 Uhr passirte eine große Proviantcolonne Bautzen. Auch wurden feindliche Cavalleriepatrouillen in nächster Nähe und in der Stadt selbst bemerkt. So stießen braune Husaren in der 11. Stunde auf die sächsischen Pioniere, welche auf der Steinstraße mit Legung der Feldtelegrophenleitung beschäftigt waren. Die Pioniere feuerten etwa 6—8 Schüße ab, worauf die feindliche Patrouille eiligst über den Holzmarkt entfloh. -j- Görlitz, 10. September- Die Fürstlichkeiten sind bereits heute früh um 6»/i Uhr nach dem Manövergelände aufgebrochen. Der Kaiser folgte bald darauf. Die West armee ging mit vorgenommenen rechten Flügel zum Angriff- vor, während die Ostarmee die Offensive auf Bautzen forr- setzte. Das Gefechts engagement pflanzte sich nach Ueber- schreitung der Borpostenlinie alsdann auf der ganzen Linie fort. Ein weiterer uns zugehendcr Bericht meldet: -s Görlitz, 9. September. Die Kavallerie-Divisionen der Ostarmee und der Westarmee stießen um 8^ Uhr und 9»/, Uhr im Gelände zwischen Kleinbautzen und Krackwitz auseinander, ohne daß eine der beiden Parteien einen ent scheidenden Erfolg davontragen konnte. Die Ostdivision wurde zwar durch die Corpskavalleriebrigade verstärkt, kam jedoch durch da- Eingreifen der Avantgarden-Jntanterie der achten Division in eine so ungünstige Gefechtslage, daß sie bis in die Gegend von Doberschütz zurückgehen mußte. Angenommene starke Verluste hinderten die sächsische Kavallerie-Division an der Verfolgung. Als die Oftarmee gegen 10 Uhr mit der zehnten Division den Windmühlenberg westlich Gleine, mit der neunten Division Cannewitz, mit der zwölften Division Neu-Purschwitz und mit der elften Division Trebnitz erreicht hatte, wurde aufmarschirt. Fast gleichzeitig stand die West armee in folgenden Stellungen aufgeschlossen: 22. Division bei Grubditz, 24. Division bei Nadelwitz, 32. Division bei Niederhaina und dir 8. Division, deren Avantgarde die Krackwitzer Höhen besetzt hielt, bei Bosankwitz. Die Ost armee ging gegen 11 Uhr auf der ganzen Linie gegen die Stellung der Westarmee vor. Der Angriff wurde durch das Feuer der Artillerie des V. Armeecorps vorbereitet, welches die Artillerie der Westarmee aus bei Buck und auf dem Schafberge gewählten Stellungen erwiderte. Die io. Division gerann gegen 12»/, Uhr die Krack witzer Höhen, während die 9. Division Zittau nahm. Die Corps-Artillerie des V. Armee. Corps und die Artillerie der 9. Division war gleichzeitig auf dem Fuchsberge westlich Zittau aufgefahren, die Corpsartillerie des VI. Armeecorps und die Artillerie der 12. Division fuhren auf der Höhe 181 südwestlich Neu-Birschwitz auf. Der Angriff der Infanterie des XI. Armeecorps richtete sich nördlich der Straße Löbau—Bautzen gegen die von der 24. und 39. Division besetzte Linie Nadelwitz—Schafberg—Niederkaina. Ein gegen 12 Uhr Seitens der 24. Division zu beiden Seiten der Straße Löbau—Bautzen unternommener Vorstoß wurde abgewiesrn. Die 23. Division hatte ihre Artillerie bei Grubditz entwickelt und griff demnächst von Oberkaina-Fal- kenbrrg her gegen die linke Flanke der 11. Division ein. Um 12»/, Uhr machte sich die Wirkung diese» Eingreifen bemerkbar. Dadurch wurde dem weiteren Vorgehen der Ostarme Einhalt geboten. Görlitz, 8. September, lieber interessante Einzelheiten ist noch folgendes zu berichten: Der Kaiser traf gegen 10 Uhr auf dem Manöverfelde im Sonderzuge ein, stieg sofort zu Pferde und begab sich nach Weißenberg, wo ein Artilleriekampf entbrannt war, der jedoch nur eine halbe Stunde dauerte. Schon vorher war der Leitende der Ostabtheilung, General oberst Graf Waldersee, auf der Höhe 227 nördlich Radmeritz, von wo man eine weite, durch außerordentlich klares Wetter begünstigte Uebersicht hatte, mit seinem Stabe eingetroffen. Außer den fremdherrlichen Offizieren hatte Prinz Albrecht von Preußen und mit ihm viele Generale die günstig gelegene Höhe zur Beobachtung gewählt. Der lebhafte Nachrichten dienst, dessen Mittelpunkt die Höhe 227 bildete, wurde nicht nur von zahlreichen Cavalleriepatrouillen, sondern auch von Radfahrern, denen die vorzüglich gehaltenen Wege sehr günstig waren, auSgeführt. Wer die Unifarm eines solchen Militär radfahrers nicht kennt, wird ihn schwerlich als preußischen Soldaten erkennen. Graue Litewka — die Offiziere tragen die seit einigen Jahren eingeführte blaue Litewka — braun leinene hohe Gamaschen, verändern daS Aeußere vollständig. Die Fahrräder sind meist Eigenthum der Fahrer und stammen auS den verschiedensten Fabriken. ES ist zu bewundern, mit welcher Schnelligkeit, Sicherheit und anscheinender Leichtigkeit ' die Fahrer Terrainschwierigkeiten aller Art überwinden. Auch La» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abend» mit ««»nähme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher BezngSprei» bet Abholung tn dm Expeditionen tn Riesa und Strehla oder durch unser« Träger srrl in» Hau» 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark «8 Pfg. Skqeigm-Aumchiu, sür die Nummer bst» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. '/Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt Riesa. Vertliches «ud Sächsisches. Riesa, 10. September 1896. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß die Amt-Hauptleute v. Wilucki zu Großenhain und v. Craushaar zu Löbau, sowie der Obergendarmerie-Jnspector v. Heygen dorfs zu Dresden den von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und Könige von Preußen ihnen verliehenen Kronenorden III. Classe annehmen und tragen. — Der Waflerstand unsere» E-bstrome» ist in den letz ten Tagen wiederum erheblich gestiegen und hatte heute eine Höhe von -s- 33 erreicht. Der Waflerwuchs ist durch die fast täglichen Regengüsse, die namentlich im oberen Elbgebiete wieder bedeutend gewesen find, herbeigeführt worden. Da die oberen Stationen aber bereits wieder Fall melden, 'so hat der Strom sür diesmal den Höchststand erreicht. — Der mitgetheilte „Fall Fehse" in Leipzig, der allerwärt« viel Aufsehen erregt hat, lenkt den Blick auf eine ReichSgerichtS- entscheidung, welche kürzlich in der Sach« de» Restaurateur- Rudolf Zerull in Breslau gefM wurde. Der Leipziger Sachverständig« hatte bekanntlich erklärt, daß e» statthaft sei, da» beim Einlaffen überschämneude Bier aufzufangen und mit zu verwerthen. In de« oben genannten Falle ließ je- doch da» Landgericht Breslau eine Berurtheilung eintreten, obwohl da» überschäumende vier nachweislich in einem sauber gehaltenen, emailltrten Gefäß aufgefaugen und auch sofort wieder mit verwendet, worden war. Da» Landgericht er blickte trotzdem ein vergehe« gegen da« Nahrungsmittelgesetz in der Manipulation, da sich die Kohlensäure doch alsbald in dem Gesäße verflüchtige und so da» Bier minderwerthig werde. Da» Reichsgericht trat dieser Anschauung bei und verwarf die Revision de» Angeklagten, aber auch die der Staatsanwaltschaft, welche die Berurtheilung wegen Betruges bezweckte. Demnach ist auch die häufig geübte Vrrwerthuog de» durch zu starken Druck überschäumendrn Biere« strafbar. * Bahra, vorigen Sonntag wurde der hiesige Schul- Vom Manövergelände. V. LI.-8. Görlitz, 9. September. Bereits früh um - . ... 6 Uhr setzten sich westlich Bautzen die unter dem Commando ^f Waditz lief.^ Nahe gegenüber westlich stehen am Endendes des, Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen, um Bischofswerda und < cm— nördlich davon bis Horka stehenden Divisionen in Vormarsch gegen die Spreeübergänge nördlich und südlich von Bautzen das XVIII. combinirte Armeecorps mit der 8. thüringischen und 32. sächsischen Division hatte den Auftrag erhalten, die Spree nördlich Bautzen zu überschreiten. Das XII. Armeecorps mit den Divisionen 23 und 24 ging durch und südlich Bautzen über den Fluß, die Corpsartillerie folgte hinter dem Centrum und dem rechten Flügel. Die Cavallerie-Division lag bei Be ginn des Vormarsches nahe östlich Bautzen und erhielt Befehl, in nordnordöstlicher Richtung vorzugehen. Zwei Gründe waren es, welche zu dieser Maßnahme Anlaß gaben. Zunächst wußte Prinz Georg nach dem gestern stattgehabten kleinen Ge fecht um Weißenberg, daß Graf Waldersee seine Cavallerie- Division auf seinem nördlichen Flügel haben werde, dann aber lag es ihm auch ob, nach Norden hin Verbindung zu halten und sich darüber zu unterrichten, wie das (nach der gestern mitgetheilte« Annahme) sich um Guben conzentrirende Corps mit den sächsischen Truppen in Verbindung gelangen könne. Die Aufgabe, welche für heute dem Prinzen Georg zufiel, war eine überaus schwierige, nach langen und anstrengenden Märschen mußte er die nicht unbeträchtlichen Spreeübergänge mit seinen Colonnen überwinden und dann, nachdem er kaum auf dem rechten User des Flusses seine Colonnen wieder geordnet hatte, zum Gefecht entwickeln, in welchem sich ihm ein Gegner entgegenstellte, der in allen drei Waffen ihm völlig gewachsen f war und dessen Truppen längst nicht die gleichen anstrengenden Märsche zu überwinden hatten. Wir lassen im Nachstehenden den Befehl zum Vormarsch folgen, wie ihn Prinz Georg für den heutigen Tag ertheilte: „Die Westpartei will mit allen Kräften das rechte Spreeufer gewinnen und hat bereits am Abend des 8. September vier Bataillone nach Bautzen, 1 Compagnie nach Nieder-Gurig vor geschoben, die 23. Division geht von Tröbigau auf Ober-Kaina, die 24. Division und Corpsartillerie von Völkau auf Bautzen, die 32. Division mit Corpsartillerie von Prischwitz über Seidau, wo sie die Spree überschreitet, die 8. Division geht bei Malsitz und Nimschütz über die Spree. Die Cavallerie-Division verbleibt zunächst östlich Bautzen und zieht sich nach Spreeüber gang der Armeeabtheilung auf linken Flügel." Diesem Vormarsch gegenüber rückte Graf Waldersee, das V. Armeecorps auf seinem rechten Flügel, das VI. Armeecorps . linksflüglich anschließend, zu einem conzentrischen Angriff in eine Linie Malschwitz - Hochkirch vor. Seiner Gepflogenheit treu bleibend, hatte er die beiden Corpsartillerien im Centrum seiner Stellung vorgenommen und bezog zunächst östlich Kumm schütz und später nördlich und südlich dieses Ortes eine formi- dabele Artilleriestellung. Ehe er jedoch dahin gelangte, hatte er einen Strauß mit der feindlichen Kavallerie-Division nördlich Klein-Bautzen auszusechten. Zweimal attackirte die sächsische Cavallerie- Division die der Ostpartei und die bei Kreckwitz aufgefahrenen reitenden Batterien, sodaß die Division X zurückgehen mußte auf Gleina, woher sie angerückt war. Glücklicher war Graf Waldersee auf seinem nördlichen Flügel mit dem Infanterie-Angriffe, den er alsbald nach diesem Scharmützel in Scene setzte. Langsam weichen vor seiner 10. Division die thüringische 8. und Theile der sächsischen 32. Division (Jnfanterie-Brigade 63s zurück. Auf seinem linken Flügel war Graf Waldersee dagegen weniger glücklich. Dem überaus schneidigen Ansturm deS XII. Armeekorps (23. und 24. Div.) mußte Graf Waldersee gegen I Uhr hin weichen, nachdem er, waS ihm unter dem Schutze der vorerwähnten großen Artilleriestellung im Centrum möglich war, alle nur irgend verfügbaren Kräfte dahin vorgeschoben hatte. Die Sachsen griffen mit großer Bravour und vor Allem nach Süden hin weit überflügelnd an und indem sie sich auf den Höhen bet Rabitz festsetzten, gelang eS ihnen, den etwas unvorsichtig bis Jenkwitz vorgehenden äußersten linken Flügel Waldersee's zu umfassen. In dieser Lage erfolgte gegen »/,2 Uhr die Unterbrechung
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