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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893120101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893120101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-01
- Monat1893-12
- Jahr1893
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BezugS-Preis »», hanptrrpeditton od« de» im Stabt et nd de» Vororten errichteten Aas- abgeholt: vterteljädrlich^>4L0, l^MÜnaliger täglicher Zustellung io« 2^5-l SÄ. Dmch die Post bezogen für I^gschlaud und Oesterreich: vierteliidrlich o g—. Direete täglich» kreozdaiidieadung tAt Ausland: monatlich ^ 7,50. xstsKregen-Aa-gab« «scheint täglich '/,7Uhr, »st »dend-LnSgod« Wochentag» L Uhr. güoction vai Lrve-itun: 2»han»c»«affe 8. vgLMdttton ist Wochentag« anuntrrbroch», ^,g,et ou» früh 8 dt» Abends 7 Uhr. Filiale»: Ut, ke»«'s Porti», («lfre» Hahn), Univrrsitättstraß» 1, LoaiS LSschr. Ittzekirnistr. 14. patt. und königsvlatz 7. Morgen-Ausgabe. eiMer. TllgMM Anzeiger. Organ für Palitik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. AuzeigeuPreis die 6 gespaltene Petitzeile 80 Pfg. «rc1»»„ unter demRrdartionttstrich (4p»> spalten) 50^, vor den FamUiaaMch-ch»»» (Lgefpalten) Gröbere Schriften laut unsere Verzeichnis Lu bellarischer and «ach höhere» Tarif. 'Xa-alMeschlak fiir Xazeiß«: Abend-Aasgabe: Bormtttag« 10 Uhr. Marge «»Ausgabe: Nachmittag» s Uhr. Sonn- und Festtags früh Uhr. Bei den Filiale» und Snaahmestrüen je «in« halbe Stunde früher. Anzeige» sind stet» an dt» GgpehiU»» zu richten. Drnck «ad Verlag von E. Pnlz t» Leipzig. H612. Freitag dm l. December 1893. 87. Jahrgang. Für DBBBiukBr kam da? Leipziger Tageblatt durch alle Poftanftalten des deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarns zum Preise von 8 bezogen werden. ' In Leipzig abonnirt man zum Preise von 1 65 ^f, mit Bringcrlvyn 8 und nehmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspediteure, die Hauptexpedition: Johannesgaffe 8, die Filialen: Katharinenstratze 14, Königsplatz V und Universitätsstratze 1, smie nachfolgende Ausgabestellen: ArndtstraHe 35 Herr L. l). Llttel, Colonialwaarenhandlung, Beethovenftrafte L Herr l'keoü. keter, Colonialwaarenhandlung, Brühl 80 (Ccke Goethestraße) Herr Reriv. Llesske, Colonialwaarenhandlung, Frankfurter <2traste<.THomasiusstraßcn-Eckc) Herr OttoRrruir, Colonialwaarenhandlung. Löhrftrafte 15 Herr LUllurU UetLer, Colonialwaarenhandlung, Marfchnerstraste 0 Herr kn ul 8vdr^ttrer, Drogengeschäft, Nürnberger Strafte 45 Herr Ll. L. UdrevUt/Colonialwaarenhandlung, Zeitzer Ttrafte 35 Herr V. Lüster, Cigarre'nhandlung, in Anger-Crottendorf Herr Robert Oretner, Zwcinaundorfer Strafe 18, in Plagwitz Herr Zl. (ZiiltLmaim, Zschochersche Straße 7 a, ' <5onnewitz Frau Rtseder. Hermannstraße 23, 1. Etage, - Reudnitz Herr ll . Ruxmauu, Marschallstraße 1, - Gohlis Herr DI». Rrltrseue, Mittelstraße 5, - - Herr Lernl». lieber, Mützengeschäft. Leipziger Straße 6, « Lindenau Herr L. Outberlet, Cigarrenhandlung, Markt 22, - Thonberg Herr R. Rrivtseb, Rcitzenha'iner Straße 58, ' Neustadt Herr R. Leber, Cisenbahnsrraße 1,^ - VolkmarSdorf Herr 0. 4. >'nnm»nii, Conradstr. 55 (Ecke Elisabethstr.). Peterskirchhof 5 Herr Llnx Xlertb, Buchbinderei, Pfaffendorfer Strafte 1 Herr 4. 6. Olusse», Colonialwaarenhandlung, Ranftsche Gaffe 0 Herr Rrleilr. Rlsober, Colonialwaarenhandlung, Ranstädter Steinweg 1 Herr 0. RiiKeluirmu, Colonialwaarenhandlung, Schützenstrafte 5 Herr ^ul. 8el»iliiil« bei», Colonialwaarenhandlung, Westplatz 38 Herr R. Vlttrlel», Cigarrenhandlung, Porkstrafte 38 (Ecke Berliner Straße) Herr 0. Druide, Colonialwaarenhandlung, Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die Meßbarst fär die Lederindustrie in nächster Neujahrs» messe wird DirnStaa, den S. Januar 18-4. fiich»itta,S »en 2 dt» 4 Uhr tm Saale der „Neuen Liefe" hi» odgehallen werden. Leipzig, de» 6- November 1893. Der Nath der Stadt Leipzil- Vr. Georgi. Marche. Bekanntmachung. Tirnestve Neajatzrsmrffe beginnt mit dem s. Januar 18-4 md »d« mit dem 1L. Januar »8-4. km jognmrinte Vorwoche, d- h. eine Frist zum AuSpacken der Mum ei» ;ir Eröffnung der Meßloea1e-»or Beginn der eigenl- bche» Kejst, hat di» Reujahr-messe nicht. Zede krähcrr Eräffnung» sowie jede» längere Offenbalten der Mlx-le n, den Hausern, ebenso da- varzetrtac Auspacken an den Minden und in den Buden wird, außer der fofartigen Schiirstung /de-mü, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung mit einer Geldstrase bis zu «» oder entsprechender Hast bestraft werden. Leipzig, den 8. November 1893. Der Nath ver Stadt Leipzig vr. Georgi. Morche. tluhhotz-Aurtion. Freitag, den 8. Derrmdcr d. IS., sollen von Nachmittags 2 lltr La in Abth. 22 d de» Burgauer Forsttevier» nachstehende Filzer, aiS: cd LwäFichten:Stämme v. 13 cm Mittenstärk» «.9 u.lOm Länge Gesucht wird der am 13. Juni 1863 in Echneeberg geborene Tigarrcii- arbeiter Hermann Hugo hlnnther. welcher zur Fürsorge für seine Kinder anzuhallen ist. Leipzig, den 28. November 1893. Lrr Nath Ver Stadt Leipzig, Armenamt, Adth. LV». L. IV». 5729. Hentschel. Hr. 14 » » » » 15 » » Stangen» 4-6 o - » » 7 - o » m 8-9 - - - -10-12 - - - -13-1Ü den im Termine anShängenden Uotenslärke 9-11 10 3— 5 4- 5 » » 5—6 » » 0—10 » »8—10 Bedingungen und aruen sefertige Vaarzahluug an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: am Forsthause. Die Hölzer liegen dicht am Bahnhöfe Leutzsch Leipzig, am LS. November 1893. Des NathS Forftdepntation. Ruk-Hoh-^nclion. Maatag, den 11. Leeeurber d. sollen von LormittasS 9' , Uhr an aus dem Mittelwaldschlage in Abth. 5 de« Burgauer ZochremerS in der Nähe der Fluthrinne und dem alten Forsihauje bei Bödlitz-Ekrenberg die nachstehenden Hölzer, als: 43 -ichku-Ntatzr von 27—Niem Minenstärke und 2—9mLänge, 3S Buchen» - » 23—56 » - . 2—S » SL Nüster» » « 18—69 . . . s—14 . 27 Pichcn- . . 18—44 . . . 4—10 » 2 Atzsrur» » » 31—34 » » . 3—8 - ü Matztzslder» - 22-88 » . . 2-7 . 15 Luiden- » » 25—64 » » » 3—II » 58 Erlen- » » 17—33 « » » 4—12 » 3-Oppeln»» » 20—24 » . 6—7 - 3l Stück Efchen-Lchirrtzälzrr, uater den im Termine aushängenden Bedingnngen und der üblichen Anzahlung a» Ort und Stelle meistbietend verlauft werden. Zufaunnenkonft: auf dem obengenannten Schlage. 2«vs>a, am LS. November I89S. Sr» Nath» Karftdeputation Gesucht wird der am L3. Mai 1853 in Striegaa geborene Heizer Gufta» Wilhelm Hermann Pepald, welcher zur Fürsorge für sein« Kinder anznhalten ist- nvztg. de» 29. November 1893. Der Nath »er Ltndt Leipzi«, Armenamt, Adttz. IV». 4. L IV«. 5L8K 93. Hentschel. Hr. Bekanntmachung. Wir bringe» «S hierdurch auch zur öffentlichen Srnntniß, daß «» nächste« Sanntaa. »en ». Drremdrr d. I.. «ormittogs 10 Uhr dir fetrrlichr Einmethnna der «ndrrasttrche stattstnden soll All» diesem Anlaß wird ein Drftzn« vorm. 9'/, Uhr von der an der Kaiser Wilhelmitraß« gelegenen Hilsskirche auS durch dir Kronprinz, und Südftroße nach dem neuen «otteshan» zu ver» »aftaltet werde». ^ vir richten an die Giieder der AadreaSgememde da» herzliche llriochea, an dem bevorstehenden bedeotsame» Kestta« ihrer M»tfr«udc durch ^ltznrnfchmnck der Häuser Ausdruck geben zu wollen. Leimig d« SO. November >893. -», Otr«-»«»»rftand der >ndrr«»«eme1n»t. vr. pbll. Sedn»»»», Pfarrer. Erfreuliches aus dem Landtag. Zn der bei ürofsuung de» sächsischen Landtage» gc baltcnen Thronrede bildete derjenige Passus, wo davon t,e Rete ist, daß, um eincStbeiiS daS Gleichgewicht im Staats haushalt zu erhalten und andererseits nicht zu einer Er- böyung der StaalSeinkommensteiier genöthigt zu sein, die seir- ber au» der Grundsteuer tcn Schulgemeinden gewälulcii nicht unansehnlichen Dotationen in Wegfall würden kommen müsse», eine uniiedsame Ucberraschung. W>e dc- trächliich die einzelnen Schulgemeinden in Folge der Durchführung dieser finanziellen Maßregel in Mit leidenschaft würden gezogen werden, erhellt daraus, daß die Dotation, welche die Schulgemeinde Leipzig seither aus der gedachten Quelle empfangen bat, die Summe von über 306 000 ^ auSmacht. Würde diese Unterstützung auS- sallcn, dann hätten wir sicher zu erwarten, daß die Steuer zahler unserer Stadt und auch die>ciligcn der anderen Ge meinden de» Landes allein aus dieser Beranlassung in den nächsten Jahren einige Einheitssätze mehr an (Zonimunalsteuer zu bezahlen batten — in Anbetracht der ohnehin schon vollauf gruüaenben Höhe der Steuern keine erfreuliche Au«s,cht. Die Abgeordneten de» Landtage» baden auf alle Fälle schon selbst die Mißlichkcil des gedachten BcrsalagcS empfunden, und wo daS nicht der Fall gewesen ist, da dürsten die Vertreter de» Landes durch ihre Wähler darauf bin- gewieseu worden sein, daß eS sich dringend empfehle, alles nur irgend Mögliche zu thun, um eine für die Finanz- wirthsckiafl der einzelnen Gemeinden so bedrohliche Mast- nahme nicht zur Durchführung kommen zu lasse». Wir können heute unseren Lesern die erfreuliche Botschaft rer- künden, daß im Landtage und auch im Kreise rer Staats- reairrung die betreffenden Bemühungen auf fruchtbaren Boccn gefallen sind und Laß die Echuldolationen den Schul gemeinden erhallen bleiben werden. Die Mittel für dieselben sollen ausgebracht werten durch eine Aenderung unseres Einkommensteuer-Gesetzes, durch die namentlich die höheren Einkommen stärker al» seither zur Steuer heran- gezogen werden. Nach Mittheilungen, die uns auS LandtagS- kreisen zugehen und die wir als verbürgt betrachten können, gedenkt die königl. Staatsregierung schon >n der nächsten Zeit eine hieraus bezügliche Gorlage an den Laodlag zu dring««. Qhne irgendwie die Einigkeit der staatSerhaltenden Par teien in der Zweiten Kammer beeinträchtigen zu wollen, müssen wir doch eine Mitlheilung der .Dresdner Nachrichten" richtig stellen, da durch sie der nationaUiberalrn Partei offenes Unrecht zugcfügt wird. Diese- Blatt führt in seiner heutige« Nummer daS Verdienst, die betreffende erfreuliche Deneung herbeigcsührt zu baden, auf die Ausführungen und Vorschläge der conservatioen Redner in der Budget debatte, der Herren von Oeblschlägel und l)r. Mednert, zurück. Nun stellt sich aber auS den amllichcn stenographischen Msttbeillmgen über die Sitzung der Zweiten Kammer am 23. November, in der die allgemeine Vcrberathung drS Slaat«ha1tShallS - Etat« stattfand, klar heraus, daß die konservativen Redner ganz unmögliche Vorschläge machten, nämlich die Malriculardetträge in daS außerordentliche Budget einzustellen und die Erträgnisse der Eisenbahnen höber ein- zusetzrn. Ter einzige gangbare Vorschlag ging von dem Redner der nationalliberalen Partei, dem Vice- vräsidenten der Kammer, Abg. Georgi, au», der im Namen srioer Partei beantragte, die fehlende Summe durch eine vermehrte Progression bei den höheren Ein kommen aufzudringen. Wir erbringen den Beweis hierfür dadurch, daß wir die in jeder Beziehung interessante Rece de« Abg. Georg, nachträglich im Wortlaut mittheilen. Die Rede lautete: Liceprasldent -e»r»t: Meine geehrten Herren! Im Vorder, grnndr der Darlegungen de» Herrn Slaalsmiaisier», so weil sie sich aus da» uns letzt vorliegend« Budget bezogen, wie auch in dem Vor- »rag« meine» geednen Herr« Vorredner» stand der Wegsall der tdruadsteuerdotation an die Olemeindrn, und ich glaube, da» Boronstellea dieser Frag« in den beiden Reden entspriwi burchau» der Slimmung, di« in dielen» Hause und im Land» herrscht. I» der Tdat ist, glaube ich, von allen Einzelbeiten de» Erat» diese den Lenikindcn drokciide Gesahr Taojeiiige gewesen, was den tiefsten lliildruck bervorgerusrn dal- Wohl in ollen lSemeinden berrschl eine ernste Sorge darüber, ob wirtlich dieser Theil der Vor. «ege zum Gesetz werden wird, denn wenn uns in Len vrläuterimgen, die den, Etat beigegeben sind, gesagt wird — cS ist derselbe PassuS, der vorbin bereit» von meinem Herrn Vorredner ongesübrt wurde —, daß die Mebrzabl der Gemeinden in der Lage '-'i werde, diesen liinnabmeaussaU ohne besondere Schwierigkeii zu erwindcn, io liest sich daS sehr glatt, aber in Lrr Wirklichkeit voll- eben sich die Tinge durchaus nicht so glatt; namentlich der H egeui'atz zwi'cben den ieisluiigSsähigen und den bedürftigen Ge- r^e'-.den macht sich für den einzelnen Anlagepslichtigen in den Ge meinden ja gar nicht gellend: auch in der al» Ganzes leisliingS- «' ige,: Gemeinde giebl e» doch Minderbemittelte, Aermere, denen -gegenüber eine Erhöhung der Anlagen in diesen Ceineindcli genau ebenso drückend wirkt, wie wenn sic ärmeren Gemeinden ongehvrten Bor Allem aber criüllt mich das mit Bedenken gegen die ganze Maßregel, daß wir von einein Ziel, welches wir »n» gesteckt haben und welche» wir sesthaiten müssen, hier direct abwctcheii, rS ist das Ziel, daß wir durch eine grundiatzliche Reform unseres Steuer. Wesens zugleich den Gemeinden die Hilfe dielen, auch ihrerseits ihr Cteiierivrscn in einer zweckmäßigen Weise zu rksorniiren; daß wir durch gejetziiche Maßregeln »amcnlUch verhüte» müssen, daß dadurch, daß Staat und Gemeinde eine »nd diejclbe Steuerqueiie in beliebigem Nmsange ersaiien können, eine vollständig uiigleiche Bcrtbeiliiiig der Laste» berbci- gesührt wird; wir müssen unS ja bescheiden, daß wir in diesem Augenblick an derartige Reformen nicht heran können, daß namentlich erst eine günstigere Gestattung unsere» finanziellen Verhältnisses zum Reiche wird eingclrclen iem müssen, ehe wir an diese Reform gehen können. Aber, meine Herren, wir solllen uns doch davor bitten, daß wir in die finanziellen Gkmcindcverballnisje noch größere Störungen und Anlaß zu Unord nungen selbst diiieintrage», indem wir Einnahmequellen, die biS jetzt für die Giineindeii geflossen sind, ihnen entziehen. Meine Freunde, in deren Namen ich dier spreche, find deshalb einmültng der Ansicht, daß wir durchaus vcriuchrn müssen, dieser Maßregel vorzubeugen. Nebenbei will ich erwädnen, obgleich da» ein Gesichls- Vlinct ist, der für u»S nicht im Vordergründe steht, daß die immer weitere Erhöhung von Dispositionsfonds vom constitutionellen Slandpnncle auS nicht wünschenewerlh ist. Für die Schulgemeinden stehen außer den lilelOliOO^i, die g-ietzlich geregelt sind, über LOiOOOO derartige DispositionSsondS im Etat E» ist nicht der mindeste Grund vorhanden, an der pflichlgeinaßesten und zweck mäßigste» Berwendung dieser Fonds seiten» der königlichen SiaalS- regierung »nd speciell de- königlichen EultnsininisteriuniS irgend welchen Zweisel zu hegen; immerhin aber muß ich lagen, daß er nicht wünichenSwerih >s», wenn wir daS immer weitere Anwachsen derartiger TiSposition-sondS zum System machen. Eine gesetzliche Regelung ist iedensall» dem vorzuziebrii. Meine Herren! Ich glaube, es ist nicht nülbig, weiter den Nachweis zu versuche», daß es jeden falls sehr wünschcnSwerth ist, die Maßregel der Zurückziehung der Dotationen der Schulgemeinden überfluisig zu mache». Es ,st ja auch von der königlichen Staatsregierung anerkannt worden und der Herr Minister tagte e» vorhin, daß man nur mit schwerem Herzen sich dazu entschlossen hätte und daß lediglich die gebieterische Nolhwendigkeit den Ausjchlag Lasur gegeben hätte. Meine Heiren! Wir sind aber der Meinung, daß diese gcbieterijche Nolhwendigkeit nicht vorliegt, sondern, daß wir in der Lage sind, jene Maßregel zu mngchen Allerdings La«, wa» mein verehrter Herr Vorredner als Ails!u»stSmittei heranzog, würde uns nicht als gangbar erscheinen Er sprach sich dahin aus, daß eine Steigerung der tzrteuern gegen, wattig allerdings ausgeschlossen erscheine, daß aber möglicher Weile die Finanzresarm im Reiche, die aber doch noch sehr weit onSlehend ist, oder daß im Wege der Beihandiunge» in unserer Finanz- dcputativ», also doch wohl im Wege von Abstriche» bei anderen Ausgaben, Mittel beichasst werden, oder endlich, wenn ich recht ver standen habe, daß wir die Matricularbeitrüge in das außerordentliche Budget verwiesen. Ich glaube, der letztere Weg ist wohl absolut ausgeschlossen. Wir sind aber der Meinung, meine Herren, daß wir einen durchaus zweckmäßigen, zum Ziele führende» Weg haben in unserer Einkommensteuer, und zwar durch eine Steigerung der Progression für die höheren Einkommen, Wir haben, meine Freunde und ich, früher bereit» uns im Princip für eine Erhöhung der Progrefiion erklärt, wir haben aber dem früher praktische Folge zu geben keinen Anlaß gehabt einmal, weil über baust ein Bedarf für ein» Vermehrung unserer Einnahmen nicht vorlag, und zweiten», weil wir diesen Schritt einer Erhöhung der Progression für die höheren Einkommendeträge uo» immer in Verbindung gedacht haben mit einer allgemeinen Reform unseres Einkommensteuertaris», in dem Sinne einer Reform, die das Ziel verioigt, die unteren Elassen zu befreien, di« mittleren Elassen zu entlasten und eine eiwa» weitergehendeBerücksichtigung lodividueller Bcr- bältnisse bei derBesteuerung zuzuiassen. Jetzt, meine Herren liegt die Sache nun so, daß da» Bedürsniß nach vermehrten Einnahmen in dringendster Weise nachqewicien ist, und deshalb sind wir der Meinung, daß man mit der Maßregel einer Erhöhung der Pro gression sür sich allein Vorgehen soll. Dabei erklären wir aber au«, druckiich, daß wir aus eine Weiler« Reform unseres Einkommen- sleurrgesetze» damit durchaus Nicht verzichten wollen, sondern wir an ihrer Nothwendlgkeii auch fernerhin srsihaUen und uns freuen werden, wenn rS je eher wie möglich gelingt, sie durchzusühren. Sollten sich Mittel und Wege finden, bereit» geqen- wärtig es zu thun, dann würde un» da» da» Aller« willkommenste sein, aber unter keinen Umständen wollen wir, daß die Maßregel, dir wir Ihnen Vorschlägen, die Erhöhung der Progression für di» höheren Ein kommen, etwa deswegen unterdrückt würde, weil nicht Einmüthigkeit zu erreichen wäre in Bezug auf dir all gemeiner» Reiorm de» Einkommensteuertarif». Wir wünschen die Mittel sofort bereit gestellt za sehen, um Deckung zu gewinnen für die Grundstrurrdotation für dir Gemeinden. Wir dachten unS die Verwirklichung unirrrS Vorschlages in der Weiie, daß wir in Anlehnung an den preußischen Toris im All gemeinen die Sätze sür Einkommen über 33000 bi» IOOOOO ^ aus 3'/, Prorrnt und sür Einkommen über 100000 auf 4 Proeent erhöhen. Nach meiner Rechnung würde da» Erster« eine Mehr , einnahme von 400000 da» Letztere ein« solche von ca. 650000 ^ dringen, zusammen also «ne Mrhreioaahme von etwa 1050000 4 Tie Grundsteuerdvtation an die Schulgemeinden war i« dem letzten Siat einqeftellt mit 1651597 unter Zugrundelegung de» Zuwachse» an Grundsieuereinhrtten, wie er tu unserem vorliegenden Etat vorgesehen ist, würde man nach meiner Rechnung zu einem Bedarf von I 737 800 ^ kommen. ES wurde dann abzuztehen fein die Mehreinstellnng bei Eap 9» Titel 14 von 460000 ^1, so daß noch 1337 800 zu decken waren; sür die 1 loOOOO^l würde voraus- ichtiich der von unS voraeschlogene Weg bei der Einkommensteuer Deckung schaffen, sür den Rest würde iividigensall» der Reservefonds, der init 3—4o0 000»t eingestellt ist, da sein, es würde hierfür aber wohl auch btt der speciellen Beralhung de» Budget- irgend eine andere Deckung zu finden sein. Wir sind bei dem Vorschläge davon ausgegongen, bei dieser An lehnung an den preußischen Tarif, daß wir, wenn wir an eine Reiorm unseres Einkoininensleiiertarise» kommen — und daß da» in ab- ebbarer Zeit kommen wird, ist bei dem allgemeinen Wunsche, der sich in der Richtung geltend gemacht hat, nicht zu bezweifeln — daß. wenn wir an dieie Arbeit gehen, wir jedenfalls nicht hinter den preußischen Sätze» sür die höheren Einkommen zuräckbleibrn werden. E» wird deshalb der zukünftigen Reform nicht prajudicitt, wenn wir vorläufig bereit- diese Satze »intreten lassen. Außerdem ist technisch diese Maßregel so außerordentlich einfach, daß, wenn über den Weg selbst zwischen de.- königl. Staatsregierung und den beiden Sländrkammern Einverstandniß erzielt werden sollt», die Ausführung in allerkürzester Frist geschehen könnt« und auch die Einkommen- leuerconnmssionen noch ganz rechtzeitig mit den betreffenden Tarifen versehen werden können. Wir erlauben un» nun, folgenden Antrag der Kammer zu unterbreiten. Die Kammer wolle beschließen: „dir königliche SiaatSregierung zn ersuchen, die früher in Eapilel I IO des SlaaishauSbailSetalS eingestellt gewesenr Ileberweisung eines Theil« der Grundsteuerttnnahinen an die Schulgemeinden auch in den Etat aus die Finanz- Periode 1894 95 wieder einzustellen und Deckung hierfür im Wege der Einkommensteuer durch eine Wetterführung der Progression di» zu einem Steuersätze von 4 Proceor für die höheren Elnkommenbeträge vorzusehen." Georgi. Kr.Schill. W. Seim. Niethammer. Kramer eso. ttnoil. Paul Wäntig. Herfurth. Bassenge. Preibisch. R. A. Kellner. Kästner. Erüwell. Ahnert. Wir würden bitten, daß dieser Antrag auch an die Fioonz- depuiation gebracht werden möchte. Wir hoben bei der Fvtmulirung des Antrages davon abgesehen, jene speciellen Vorschläge, die ich mir hier erlaubte zu machen in Bezug aus die Elassen, die de- troffen werden sollen, »nd auf die Lteueriätze, um die e« sich handeit, — diese Speciatistrung haben wir weggeiasse», weit wir jeder anderen Modalität, die unS zu demselben Ziele führt, zu dem Ziel«. Deckung zu finden für dir Grandfteuer- doiation — vollen Spielraum lagen und de» Weg durch Formulirnng unseres Antrag» nicht hindern wollen. Wenn ich noch »inen Augenblick bei der Stenerfrage verweile, da möchte ich zu dem, was mein verehrter Herr Vorredner gesagt Hot, nur da« Eine noch dinzusügen, daß di» stärkere Heranziehung de» sundirten Einkommen» auch von früher her «tn Wunsch unserer Partei ist. Ich für meine Person — ich Hab« hier nicht im Aufträge und im Namen meiner Freunde zu reden — möchte ab« sagen, Laß die Vermögenssteuer diejenige Form war«, die mir weniger zweckmäßig schiene ai» die Erbschaftssteuer. In d« Frage der stärkeren Hera«, ziehung aber überhaupt sind wir einig, da wird sich auch eine Einigkeit erzielen lassen üb« die zweckmäßige Form. Wenn e» nun gelingen sollte, »nt« Zustimmung der königlichen Staatsregierung die Frage der Grnndsieu«dotation tn rin« be friedigenden Weise zu lösen, jo würden doch damit noch nicht olle die schwarzen Punkte in unserem Etat verschwunden sein. E» sind zwei derselben schon besonder» dervorgehoden worden auch durch den Vortrag des Herrn SloatsministerS. S» ist da« vornehmlich dir Herabsetzung der Tilgung der I87li«r Anleihe aus die Hälfte, also um I' . Million, und dann die Uederweijung von über 9 Millionen Ausgaben sur Tinge, welche sonst in den ordentlichen Etat eingestellt zu werden pflegen, in den oußerordentlichrn Etat. Wa» nun die Herabsetzung der Tilgungsquote sür die 1876er Anleihe anlang«, so ist ja die formelle Berechtig«»« dazu außer jedem Zweitel, E« ist ausdrücklich »tn brstinwtt« Tiigungsdrtrag seiner Zeit im 1876« Gesetz nicht vorgesehen worden, wobei man tndeß nicht vergessen darf, daß da» dt»
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