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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 03.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-192305032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19230503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19230503
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-03
- Monat1923-05
- Jahr1923
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drr Ball , um vpaw eodrt »ük» ipfiff eteu. bstr» ad»' la,es Iiro» rorf. «rck- libel- unde luen- >asts- nion» und aion. irsus. achep rttes- bens-^ inge. ige irrt, :ider,. en el »au. MS ai. «ller- B. WoHkllllllltt Md UmgtMNÄ M Zschopau ^lS SA. Donnerstag, de» 3. Mai 1923 91. Jahrgang. W DaS „WocheMatt" enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Klöha, des Amtsgerichts und deS StadtratS zu Zschopau. Gchriftleiümg: R. Voigtländer in Zschopau. — Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard BoigttSnder in Zschopau, Oststraße 31. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Wend vorher aurgegeben und versendet. Monatlich» Bezugspreis «XX),— M., ausschließlich Boten- u. Postgebühren Bestellungm «»den in uns»» Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Post anstallen angenommen. Fernsprech-Anschluß Nr. 12. Der Anzeigenpreis betrügt für di, iechsk gespaltene Petitzeil« od» deren Nau« imAmtsgerichtsbezirk Zschopau 2lX) M. außerhalb 250 Mk. Im amtlichen Teil» die S-gespalteneZeile 500,— M. Anzeigen werden bi» spätesten» vorm. S Uhr für di» abend» erscheinende Nummer «beten Reklamen, di, S-grspalt. Zeil« 500,— M Für Nachweis und Osterten-Annahme 200 Mark Eztragebühr. Postscheck - Konto Leipzig N». 42884 Gemeinde-Girokonto Zschopau Nr. LOS VerMch-H und Sächsisches. Zschopau, den 2. Mai 1923. Elue Frühliugsmahuung. Jean Paul, der knorrige deutsche Dichter, hat einmal aus Liebe zur Natur ein VerSlein geschrieben, das in der jetzigen Blütezeit allen Wanderern zur Beherzigung vor- gehallt» s:i: „Ich sage euch, 's ist alle- heilig jetzt Und wer im Blühen einen Baum verletzt, Der schneidet ein wie in ei» Mutterherz, Und wer sich eine Blume pflückt zum Scherz Und sie dann von sich schleudert sorgebloß, Der reißt ein Kind von seiner Mutter Schoß, Und wer dem Vogel jetzt die Freiheit raubt, Der sündiget an eines Säugers Haupt, Und wer im Frühling bitter ist und hart, Vergeht sich wider Gott, der sichtbar ward." Roheit gegen die Natur ist eine Versündigung wider den, der alle- schuf. Seit diese materialistische Zeit alles zu Nutzwert machte, ist unsere Landschaft arg bedroht. Man weiß, wie Berufene und Unberufene in den Wäldern wüten. Zu ihnen gesellt sich die große Schar der Natur plünderer, die in den Lenzeitiagen zu unbarmherzigen Blumen- und Blütenmördern werden. Gewiß, — ein Waldblumenstrauß im Zimmer ist eine große Herrlichkeit, und wenn die Natur in sommerlicher Fülle gibt, ist der Frevel, sich vom Wiesenrand eine Handvoll Blumen zu pflücken, nicht tragisch zu nehmen. Allein wie selten ge langen diese Blumen in die Stube. Verwelkt bleiben sie ost am Wege liegen. Die Natur ist verarmt, doch die Blumenräuber nicht bereichert. Nicht barmherzig geht menschliche Sinnlosigkeit mit d.m jungen Grün der Sträu cher um; e» wird gerupft und gezupft, da» Büschlein kanu ja nicht jammern im Schmerze. Dafür aber zeigt es dann anklagend die verwundeten Glieder. Ist'» wirklich so schwer, in der Natur draußen ein guter Mensch zu sein . . . ? * — Der 1. Mai verlief in unserer Stadt in den »wohn ten r«hi,i« Bahne«. Di» v. S P D leitet» die 8«i»r mit einem mufikalischeu Weckruf »i«, um 7 Uhr fand»« sich die zahlreichen Fistteiluehmrr am Wettiner H»f ein, und mar- schierten von hier au» nach Ditter»dorf, um au dir B,«n»r- weihe der dortiseu Part,iwit,lieber teilzuuehme». Wend» vereiniste »in Kommer» im .Goldenen Stern" di« 8«st»»u»fien nochmal» mit ihren Au«»hörig»n, bei welchem Konzert, ve- saugS und turnerisch« Darbitt«»»»« für angenehm« Unter haltung sorgen. — Di« »»«muaiflische Partri hatte rin« be sondere Maifeier veranstaltet. Um 10 Uhr fand vor dem Rathaus«, drfseu Alta» mit roten Faho»n „schmückt w», ein« Flirr stall, bei welch«» rin L-umuitzer Kommunist di» Ned« hielt. Denn formierteu sich di« Teilnehmer — reichlich 50 Pirsoue», Männer, Frauen und Kinder — zu einem D»«oo- stration»nmzug, in welchem drei Fahnen, darunter der Sow jetkern, mit«eführt wurden. Unter Gesang und Protestrnseu: „Nieder mit dir Reginnn« Cano!", .Hoch di» kommunistische Partei!" wurde schließlich di« Stadt durchzogen. — Die Maifeier hat übirall eine« ruhigen Verlauf -«rommru. In Berlin hallen sich Sezialdrmokruten und Kommunisten auf eine ge meinsame Suudgibvng im Lustgarten geeinigt. Entsprechend den Wünschen der Kommunisten, diesmal möglichst nur rote Fahnen zu verwenden, haUeu die einzeln»« Abteilungen, auch de« Sozialdemokratische« Partri, die schwarz-rot-,oldrvro Banner, die man im vorigen Jshr, io Sber»i»g«vd»r Zahl sehe« konnte, die»mal »it rote« Haha«« virtauscht. Die virschlldenrn Nida» gade« im allgemeinen eine kurz« Schilderung der augenblicklich«« politische« Lage — Jo München marschierten die Sozialist» ab 9 Uhr von ihren Parteilokalen in Grupp»« mit den roten Fahnen nach der Ther»fi»owtesi Hie» fand um 11 Uhr rin« Maifeier mit Gesang nod Ansprache«, mit Rufen auf die Republik stall, woraus dann die Sozialisten sich wieder gruppenweise vor der Wiese entfernteu Di« Be teiligung auf der Oktoberfestwiese ma, «twa 30 000 Mano stark grweseu sein, also lang« nicht jene Zahl, wie «au früher bei Massenaufzügen drr Sozialist«« zu sehen gewohnt war Dir Nationalsozialistin Ware« auf de« Obirwirseuseld« ver- samwelt. — In Sendov und and,reo Teilen England» ist die Maifeier ruhig virlonsev. I« der Grafschaft Durham haben etwa SOO 000 Bergarbeiter gefeiert. I« Loudon h'rlien di« Birg arbeite» mit Musikkapellen und Fahu»u ihren üblichen Umzog ab, der von der Themse bi» zum Hydepark führte. Im Hy epo>k worden von n«u« ReSnern Ansprachen erhalle«, in brr «m: Resolution zur Annahme gelaugt», in der di» Regierung auf- -ifordert wird, auf den Versailler Vertrag zu Verzicht«», di« Sowjet»«!,run» auzuerkeuoiu und die Zurückziehung drr japanischen Truppen von Sachalin zu forderu, ferner der Sympathie mit diu deu deutschen Arbeitern i« Ruhrgebiet Ausdruck zu grbeu. — Nach deu bisher vorliegenden Rich rtchtrn ist die Maifeier in Fravk.eich io drr übliche« Weise begangen worden. In den Bergwerttbezirkeo feierte« etwa 75 Prozent der vergarbrit« und anch au» de« Haseostädteu wird vou starken Arbeit»rinst»llnu,«a berichtrt. Ja Pari» wurde vom größt,» Teil d» Arbeiterschaft gefeiert. Wie Hava» «eldrt, fanden am Nachmittag überall Maffeuvrr- sammluogeu nod Knvdgrbungeu statt, die sich gegen die innere Reaktion, gegen die Teuerung, gigen deu Militari»- mu» und die Ruhrbesetzuog richtttm. — Da» Bezirksamt für K»ir,»fürsor»e hält am Mon tag, den 7. Mai, nachmittag» 2—6 Uhr Sprechstunde für die Kriegsopfer Zschopau» und Umgegend im Rathause zu Zschopau ab. — Zu unserem Bericht über den Feuer-Alarm in der Nacht zum Montag ist nachzutragen, daß auch die Fabrik- feuerwehr der Firma Zschopauer Baumwollspinnerei Aktien gesellschaft mit sämtltchen Geräten vor dem Rathau» er schienen ist. * — Der Papierprei« für Zeitungen wurde vom Papier- fabrikanten-Verband für Monat Mai auf 1550 M. er höht, gleichzeitig trat im Buchdruckgewerbe eine Erhöhung der Betriebskosten ein, sodaß die Zeitungen gezwungen sind im Monat Mai eine nachträgliche Erhöhung der Abonne- ment»preise eintreten zu lassen. Wir haben die Erhöhung auf da» minimalst, (200 M.) beschränkt und hoffen, daß unsere verehrten Leser die nachfolgenden poetischen Zeilen einer geneigten Beachtung unterziehen. Mahnun». Der Mensch Hal nicht« so eigen» So wohl steht ihm nicht« an, Al« daß er Treu erzeigen Und Freundschaft halten kann. Drum bleibe bei der Zeitung, Auf die du stet« gebaut! Al« treue Zcit-Begleitung Ist sie dir wohlvertraut. Wenn e« im Westen wettert, Im Osten lauert die Gier, Der Dollar höher klettert — Die Zeitung sagt e« dir. Sie kommt dir heul' wie künftig Tagaus, tagein in- Hau«. Drum sei auch.du vernünftig Und wirf sie nicht hinaus! Laß sie al« Freund dir gelten, Bestelle sie auf« neu. Ein guter Freund ist selten — Drum halte Treu um Treu! — Die Städtische» Lichtspiele bringen in ihrem Spiel plan einen Drtektivfilm: „Der Bankräuber von Pitt«- burg" Der Film ist in seinen 7 Akten spannend und anziehend zugleich. Bor allem sind die Aufnahmen und die Kopie diese» Bilde» die«mal wirklich gut. Im Bei- Programm ist: „Wer kriegt die Posträtin?" ein reizende» Lustspiel. Verstärkte Kapelle an beiden Tagen. Beginn 8 Uhr. Gin Besuch wird recht empfohlen. — Famtlienabkub Nach langer Pause tritt am näch sten Dienstag der Eo.-luth Jungmännerverein Zschopau wieder einmal mit einer Theareraufführung an die Oeffeut- ltchkeit und ladet die Einwohnerschaft Zschopau« zu einem Familienabend im Gasthof „Goldener Stern" ein. Die beiden zur Aufführung gelangenden Stücke betiteln sich „Im Waldhau«" und „Jung-HUmbrecht". Jn«besondere da« letzter« Stück besitzt hohen literarische» und kultur- geschichtlichen Wert. Ihm liegt nämlich die älteste deutsche Dorfgeschichte „Meier Helmbrecht" von Wernher dem Gärtenäre (Werner dem Gärtner) zu Grunde und diese führt unS zurück in da« 13 Jahrhundert, die Zeit des sinkenden echten Rittertum« und de« aufkommenden Raub- rittcrwesen«. Wie ein junger Bauernsohn in diesem sitt lich zugrunde gehenden Ritterstsnde seinen Untergang findet, da» ist in kurzen Worten der Inhalt de» StückeS- da« in guter Aufführung dorzubikten der Jungmänner, verein keine Opfer gescheut hat Möchte di: viele auf- gewenvele Mühe durch zahlreichen Besuch belohnt werden. — Alles nähere siche im Anzeigenteil am nächsten Freitag. — Der Dollar wurde am Montag mit 29725 ge handelt. Die tschechische Krone kostet 890 Mark. — Äm Devisenmarkt herrschte starke Zurückhaltung. Die Un sicherheit, die die bevorstehende Veröffentlichung der De visenordnung hervorrief, sowie die Bekanntgabe de« neuen deutschen Angebot« lähmen die Unternehmungslust. Die Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln war, wie stet« zu Beginn der Woche, etwas lebhafter, fand j-doch volle Befriedigung. Stärkere Ansprüche wurden besonders in englischen Pfunden gestellt. — Wetterbericht. Donnerstag: Teil» heiteres, teils wolkiges, vorwiegend trockenes, ziemlich warmes Wetter. — Freitag: Ziemlich heiter, trocken, ziemlich warm. — Frankenberg I« de« Nacht v«m Sou»ab«ud zum Sonntag hab,« Dieb« au» de« FabrikationSräumeu de« Firma O«»»lb Brückuir, Strumpfwarrufabrik (in einem Gebäude der rh»m«lige« Uuterofstziirschul») 122 Dutzrud roh» Flor strümpfe und Makostrümpse, zum Teil erst halbfertige Ware im Gesamtwert von S Million»« Mark, gestohl««. Von de« Di»beu fehlt jeb» Spur, virmutttch ist da« Diebesgut «ach Chemnitz verschoben worde«. — Dre«br». Drii «»begütert« Fiudir eine« Boa, «ine» Avhäogir« und ein»r Brosche erhielte« durch Vermittlung de» Fundamt«» Belohnungen bi« zur Höh« von 2 Millionen Mark. Au» dies« Tatsach» »rhillt, daß Ehrlichkeit «och gut belohnt wird. — Planen. Nach Beendigung der Radrennen am Sonntag ereignete sich ein bedauerlicher Automobilunfall, dessen Folgen j-tzt noch nicht abzusehen sind. Ein Privat auto, da» eine Anzahl von Besuchern des Rennen» nach der Stadt zurückbefördern sollte, fuhr unweit deS Sport platzes gegen einen Straßenbaum, schlug um und wurde schwer beschädigt. Die Insassen, drei Frauen, ein Mann und zwei Kinder wurde« schwer herauSgrschleudert und so bedenklich verletzt, daß sie sämtlich iw Krankenhaus« und in Kliniken untergcbracht werden mußten. — Rricheubnch i. V. Hier wurde der Expedient Kraut wald verhastet, der seit länger als einem halben Jahre das hiesige Postamt systematisch ausplünderte Er gestand, mehr al« hundertmal nacht» über die Mauer in da» Paketpostamt eingedrungen zu sein und zahlreiche wert volle Pakete mitgenommen zu haben, deren Wert auf mehr als 100 Millionen Mark beziffert wird. Den In- halt der Pakete hat er zu seinem Schwager nach Weimar gebracht und dort verkaufen lassen. Oeffenhttche Sitzung der Stadtverordneten Montag, deu 30. April 1023. Anwesend: 23 Stadtverordnete, Bürgermeister Or. Schneider, Stadträte Denner, Schöne, Spindler, Weyprccht, Uhlig. Die am 26 April wegen Beschlvßunsähigkeit abge- brochene Sitzung wird aufs neue durch den 1 Vorsteher Nietzel unter Worten der Begrüßung eröffnet. Die Tages ordnung bleibt dieselbe, nur wird der bei Abbruch der Sitzung zur Verhandlung stehende Punkt, die Wahl eines Mitgliedes in die Oberschul - Kommission betr., als letzter Punkt der Tagesordnung eingesetzt. Von dem Beschluß d«S Rate», au» dem Kassenrevlstonsverband Aue-Lößnitz wegen stattgehabter Differenzen auSzuireien und dem Sächsischen Sparkassen - Verband an dessen Stelle beizu- treteu, wird Kenntnis genommen. Nach Verlesung der Niederschrift der letzten Sitzung wurde in die Tagesord nung eingetrrtcn. Punkt 1. Namens de» 2. Ausschusses berichtet Stadt verordneter Zimmermann über den RatSbcschluß vom 19. April 1923, bctr. de« Verkauf einer Baustelle als Kriegerheimstätte an den Schneider Otto Böttcher hicrsclbst. ES handelt sich um die Ueberlassung einer Baustelle von dem zu Kriegerstcdelungen bereitgestellten Baukomplex (Heimatfestplatz). Einstimmig wird dem RatSbcschluß bei- getreten. Punkt 2. Stadtverordneter Lämmel berichtet namens deS 1. und 2. Ausschusses über den RatSbcschluß vom 19. April 1923, die Höhe und Verwendung der Baukosten zuschüsse für 1923 b:tr. Da« Ministerium des Innern hat die Mitteilung an den Rat ergehen lassen, daß ouS Staatsmitteln 7 Millionen zum Bau von Wohnungen in Zschopau zur Verfügung gestellt werden. Der Verteilung:., plan tst di« 1. Juli d I. voczulegen, andernfalls ver- fallen die Mittel. Der Rat bat mit Bedauern von der Summe Kenntnis genommen, die viel zu niedrig ist, i m Wohnungen bauen zu können. Der Zuschuß soll zum
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