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Hohensteiner Tageblatt : 09.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189610094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18961009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18961009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-09
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 09.10.1896
- Autor
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ge cn lte m ad nd lle iei Hohensteiner Tageblatt Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Ruhdors, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhr sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. in ts. adt. ure O. >gen üch- 4S s, che, bel- o und l»en- c. ben- r ist a bei 'rf. ebge- tube iinen, ferteu erb. Zerlcn t, ist zenstr. straße 1. : aus eine Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. ^6. Jahrgang. Freitag, den 9. October 1896. Nr. 236. Bekanntmachung. Nr. 30, 3l, 32 und 33 des Reichsgesctzblattes und das 10. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachfen vom Jahre 1896 sind eingegangen und liegen auf unserer Expedition zur Einsichtnahme aus. Der Inhalt ist folgender: a) des Reichsgesetzblattes r Nr. 30. Bekanntmachung, betreffend die Anzeigepflicht für die Schwemeseuche, die Schweine pest und den Nothlauf der Schweine. , Nr. 31. Allerhöchsten Erlaß, betreffend die Ausnahme einer Anleihe aus Grund der Gesetze vom 16. März 1886, 29. März 1895 und 29. März 1896. Bekanntmachung, betreffend die technische Einheit im Eisenbahnwesen. Nr. 32. Bekanntmachung, betreffend die Vereinbarung erleichternder Vorschriften für den wechselseitigen Verkehr zwischen den Eisenbahnen Deutschlands und Luxemburgs. Bekanntmachung, betreffend die dem internationalen Uebcreinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste. Nr. 33. Bekanntmachung, betreffend die Anzeigepflicht für die Schweineseuche, die Schweine pest und den Rothlauf der Schweine. b) des Gesetz- und Verordnungsblattes: 10. Stück. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterung des Bahnhofs Chemnitz re. bett. Bekanntmachung, die Berufung der sechsten ordentlichen Landes synode der Evangelisch-lutherischen Kirche bett. Bekanntmachung, die Errichtung eines Aichamts in Grünhain betr. Hohenstein, den 8. October 1896. Der Stadtrat h. vr. Polster Kuch fisch es. Hohenstein, den 5. October. Der von den drei Gewerbcvereinen Hohenstein, Ernstthal, Oberlungwitz am Dienstag veranstaltete Vortragsabend, an welchem Herr Georg Gerrnß aus Gera als Rezitator auftrat, nahm, bei gutem Besuch den besten Verlauf. Die Leistungen des Redners fanden ungetheilte Anerkennung und es dürfte wohl kaum ein Besucher den Saal unbefriedigt verlassen haben. Hatten wir im 1. (ernsten) Theile des Programms namentlich in der aus Felix Dähne Vaterländisches Schauspiel „Deutsche Treue" vorgetragenen Scene und in dein Psychodrama: „Mutter bedenkts!" Gelegenheit, die treffliche Characterisierungsgabe des Herrn Gerrnß und die große Modulationsfähigkcit seiner vollen schönen Stimme kennen zu lernen, so fanden im 2. (heiteren) Theile auch diejenigen ihre Rechnung, die nach des Tages Arbeit mehr eine von feinem Humor gewürzte Unter haltung erwartet hatten. Die evangelisch-lutherische Landessynode beschäftigte sich in ihrer gestrigen zweiten Sitzung nach Ucberweisung der durch- zuberathenden Vorlagen an die betreffenden Ausschüsse mit den Wahlen der Mitglieder zu einzelnen Ausschüssen. Man wählte in den Verfassungsausschuß die Herren Geh. Hofrath Professor Dr. Friedberg (Leipzig), Superintendent Hässelbarth (Freiberg), Geh. Finanzrath v. Kirchbach (Dresden), Oberjustizrath Richter (Zwickau), Professor Dr. Rietschel (Leipzig), Amtshauptmann Dr. Rumpelt (Chemnitz), Rittergutsbesitzer Dr. v. Wächter (Röcknitz); in den Petitionsausschuß: Oberkonsistorialrath 0. Dibelius (Dresden), Pfarrer Dr. Eckardt (Lugau), Superinten dent v. Harig (Großenhain), Superintendent Merbach (Roch litz), Justizrath Opitz (Treuen), Oberamtsrichtcr (Scheuffler (Großenhain), Hauptmann a. D. Graf Vitzthum von Eckstädt (Dresden); in den Ausschuß für die Erlasse Nr. 7, eine Ein schränkung des Besetzungsverfahrens bei geistlichen Stellen und Nr. 14, die weitere Regelung der finanziellen Lage der evan gelisch-lutherischen Geistlichen betreffend: Pfarrer Lic. Lehmann (Zwickau), Bürgermeister Leupold (Dresden), Superintendent Meyer (Zwickau), Geh. Kommerzienrath Niethammer (Kriebstein), Geh. Kirchenrath 0. Pank (Leipzig), Geh. Kirchenrath Domherr Professor v. Fricke (Leipzig), Geh. Rath Dr. Wach (Leipzig), und in den Sonderausschuß für den Erlaß Nr. 6 (Bericht über den Zustand der Landeskirche): Superintendent Lic. Benz (Dresden), Pfarrer Böttcher (Pretzschendorf), Privatus Gysae (Serkowitz), Stadtrath Meister (Chemnitz), Superintendent Mi chael (Zittau), Superintendent Lic. Noth (Schneeberg), Pastor Scheuffler (Lawalde), Superintendent Weidauer (Glauchau), Superintendent Dr. Schmidt (Annaberg). Nächste Sitzung heute Vormittag 10 Uhr. Die Verausgabungen von falschem Geld in Oederan mehren sich. Am 2. o. M. wurde bei der dortigen Stadt kassenverwaltung wieder ein falsches Zweimarkstück (Jahreszahl 1877, Zeichen 6, „Wilhelm Deutscher Kaiser, König von Preußen") angehalten. Am 6. October früh gegen Vz2 Uhr erscholl in Clautz- nitz bei Burgstädt das Feuersignal. Frevelhand hatte in die obere Giebelseite der mit reichen Erntevorräthen angefüllten Scheune des erst vor 10 Jahren (am 29. Octobcr 1886) voll ständig nicdergebrannten, der Frau verw. Weber gehörigen und unmittelbar an der Burgstädt-Mittweidaerstraße stehenden größten Gutes ein Loch gehackt und sodann die Brandstiftung bewerkstelligt. Der kräftig eingreifenden Thätigkeit der dortigen Freiwilligen Ortsfeucrwehr war cs im wesentlichen zu danken, daß die Flammen trotz des stark herrschenden Windes nicht weiter um sich greifen konnten. Die gewaltigen Erntcvorräthe wurden ein Raub der Flammen, während einiges Wirthschafts- inventar gerettet wurde. In Rafpenau bei Schönfeld ist vor einigen Tagen der Ziegeldecker Schwarzbach bei seiner Arbeit abgestürzt. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er wenige Stunden nach dem Un fall verstarb. Im Braunkohlenwerke Wybra bei Borna wurde am Sonntag Vormittag der 20jährige Bergarbeiter Lange aus Regis durch hereinbrechende Kohle verschüttet. Der Verun glückte konnte erst am Abend als Leiche aufgefundcn werden. Je näher der Termin heranrückt, an welchem die Frist zur Anmeldung für die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig 1897 abläuff, desto zahl reicher gehen die Meldungen ein. Thatsächlich ist die Be theiligung schon jetzt stark genug, um den Besuchern ein glän zendes Gesammtbild der gewerblichen Thätigkeit jener Jndustrie- distrikte in Aussicht stellen zu können, welche das Ausstellungs- aebict umfaßt. Auch fiskalische Werke und Anstalten haben die Beschickung der Ausstellung bereits zugesichert. Nicht wenige unserer Industrien sind heute auf die Ausfuhr angewiesen, und in absehbarer Zeit wird ein großer Theil unseres Exports nach Nordamerika, wenn auch nicht ganz, doch auf einen kleinen Umfang sich beschränken müssen. Um diesen Verlust auszu- gleichcn, muß man schon jetzt darauf bedacht sein, mit allen Mitteln, also auch mit Hilfe einer Ausstellung den Kreis der Ausfuhr auch nach anderen Seiten zu erweitern. Nun giebt es aber außer Berlin und Hamburg in Deutschland keine Stadt, die so vielfache und lebhafte und durch Jahrhunderte befestigte Handelsbeziehungen mit dem Auslande unterhält und jährlich so viele fremde und überseeische Käufer in ihren Mauern sieht, als gerade Leipzig. Wo könnte sich also eine günstigere Ge legenheit bieten, alte Geschäftsverbindungen zu befestigen und neue anznknüpfen, als aus der Leipziger Ausstellung? Die alten Geschäftsfreunde werden im kommenden Jahre neue Käufer mitbringen; alle zusammen aber werden begierig sein, den ganzen Komplex der Sächsisch-Thüringischen Industrie zu überschauen, und werden sodann den wohlbegründeten Ruf ihrer Erzeugnisse, indem sie ihn in alle Welt hinaustragen, noch fester begründen. Aus diesen Gründen und weiter durch das Zu- sammeniallen der Ausstellung mit dem 400jährigen Jubiläum der Leipziger Messe, auf welches schon wiederholt hingewiesen wurde, gewinnt die Leipziger Ausstellung eine besondere Be deutung. Auf Veranlassung des Vereins für Erdkunde in Leipzig ist Aussicht vorhanden, daß der gefeierte Polarforscher Nansen dort eine persönliche Berichterstattung giebt über die Ergebnisse seiner Reisen. Daß die in Leipzig so nothwendige Errichtung eines Centralbahnhofcs wieder in unabsehbare Ferne gerückt ist, be weist die Thatsache einer Untertunnelung, welche gegenwärtig von der sächsischen Eisenbahnverwaltung ausgesührt wird, um den Reisenden die bequeme und schnelle Erreichung des Dres dener Bahnhofs zu verschaffen, sobald sie mit der Magdeburger Bahn ankommen. Ist das letztere auch erfreulich, so stimmt cs doch die Hoffnungen auf einen Ce. tralbahnhof herab, und noch auf Jahrzehnte hinaus scheint hier die „berechtigte Eigenthüm- lichkeit" der Existenz von sechs Bahnhöfen bestehen zu sollen — eine Thatsache, die wohl weder in einer Großstadt Deutsch lands, noch des Continents oder der neuen Welt nochmals an- zutreffcn sein dürfte. Aus Leipzig: Eine von etwa 200 Personen besuchte Schneiderversammlung, die in der „Flora" stattfand, beschäf tigte sich mit dem vom Plagwitzer Consumverein bewirkten Verkauf von Herrenkleidungsstücken. Der genannte Verein läßt die betreffenden Klcidungsgcgcnstände (nach dem letzten Geschäftsbericht 700 Anzüge und 300 Paar Hosen) in Seif hennersdorf anfcrtigen, und zwar zu Preisen, für welche die Leipziger Schneider nicht zu arbeiten vermögen. Diejenigen Schneider, welche dem Consumverein angehören, sind deshalb bei dessen Geschäftslcitung dahin vorstellig geworden, daß hier eine größere Betriebswerkstätte eingerichtet werden möge, in welcher die nöthige Herrengarderobe angefertigt wird. Die Geschäftsleitung hat auf dieses Gesuch erwidert, daß im neuen Geschäftsbau des Consumvereins darauf Rücksicht genommen und ein Versuch, doch vorläufig nur im Kleinen, mit der Ein richtung einer solchen Betriebswerkstätte gemacht werden solle. Die Versammelten beschlossen, sich hiermit nicht zuiricden zu geben, sondern, wenn die Geschästsleitung bei ihrem Stand punkte beharren sollte, eventuell eine Versammlung der Consum- vereinsmitglieder einzuberufen, in welcher über die Angelegen heit entschieden werden solle. Vor einigen Tagen kam durch Priestewitz unter der vorgeschriebencn Bedeckung von einem Sergeant und einem Gefreiten des Leib-Grenadier-Regiments dir. 100 ein aus Spremberg nach Dresden eingelieferter Militärgefangener durch, welchem dem Vernehmen nach zur Last gelegt wird, vor mehreren Jahren von seinem Regiment in Chemnitz deser- tirt zu sein und einen Sergeant des genannten Regiments er mordet zu haben. Die krähenden Hähne vor Gericht fangen an epidemisch zu werden. Der vormalige Rechtsanwalt Dr. Kunath in Dresden fühlte sich in schwülen Julinächten durch das Krähen eines dieser übelberüchtigten Vögel arg belästigt. Der gefiederte Störenfried war Eigenthum der Frau Klatzow und diese wurde von Herrn Dr. Kunath wegen Erregung nächtlicher Ruhe störung angczeigt. Die Polizeistrafe von 5 Mark wurde durch Einspruch vor dem Schöffengericht angefochten. Dr. Kunath hat in schlaflosen Nächten die einzelnen Hahnenschreie gezählt, der Vogel that seinen Schnabel in Pausen von 8 bis 10 Secunden auf und soll in einer Stunde 250 Mal die Stille der Nacht mit einem „heiseren, unausstehlichen" Laut, ganz anders wie bei den übrigen Hähnen der Nachbarschaft, unter brochen haben. Demgegenüber führte der Vertreter dec An- . geklagten eine niederschmetternde Waffe ins Treffen: eine Art „Kunstschein" über die musikalische Befähigung des oben- gedachten Hahnes. Das originelle Schriftstück, welches zur Verlesung kam, lautete etwa folgendermaßen: „Wir bestätigen, daß der Hahn und die Hühner unsere nächtliche Ruhe nicht im Mindesten stören, daß wir vielmehr an den Thiercn unsere Freude haben". Dies Zeugniß war von Damen und Herren aus der Nachbarschaft unterschrieben. Demgegenüber konnte von einer Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung nicht die Rede sein und es erfolgte kostenlose Freisprechung der Frau Klatzow. Dr. Kunath gedenkt nichtsdestoweniger bei der nächsten derartigen Störung wiederum Klage zu erheben. Äus dem Niedererzgebirger Mit dem Eintritt des Herbstes treten leider auch mied«- die Brandstiftungen an Feimen auf. Nachdem in der Nacht zum 3. d. M. eine zum Rittergute Lichtenberg bei Waldheim gehörige, ca. 500 Schock Sommerweizen enthaltende Getreidefeime vollständig nieder brannte, wurde in der Nacht zum 4. d. M. eine 270 Centner Hafer- und Gerstenstroh enthaltende Strohfeime des Gutsbe sitzers Zwintzscher in Eulendorf bei Heinichen durch Brand stiftung völlig eingeäscbert. Die Officire und Beamten des zur Zeit in Torgau garnisonircnden 4. Halbbataillons von 72. Infanterie-Regiment sind telegraphisch benachrichtigt worden, ihre Wohnungen in Torgau zu kündigen und am 1. April kommenden Jahres nach Altenburg überzusiedeln, woselbst das neu zu bildende Voll bataillon Garnison erhält. Aus dem Gerichtsfaalc. Döbeln, 6. Octobcr. Von der ersten Strafkammer des Königl. Landgerichts zu Freiberg sind der Amtsrichter Kraner hier wegen Herausforderung zum Zweikampf zu fünf Tagen Festungshaft und der Bezirksassessor bei der hiesigen Königl.
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