Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.08.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040824029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904082402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040824
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904082402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-24
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Dies«» Man wttv de» Lesern von Dresden «md Um-eduog am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgerve zugestellt, während eS die Post-Abonncittcn am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten verugrgedM: «neu»»«» «a»»»—«»««u«li« z»et«all«er 8utra«u„ durch unter» Voß« und «» » »» ,n EMU- und Kuntauen nur «tn«av »Mt. »»M. durch aud««rN,e»»in> «nii«ia« , MI. b«. , M «»vt vel »tn«alta«r Ausiellun, durch die ludneveitellueld». i««u«> I«d »l« «nitvrechendem Üutchlair. > «chdruil aler »rttlel«. Oriuinal- «Meilnnuen nur »«« deuilicher vueUexanoabei.Dredd.Nachr") Mlpa,. N«chtrL,Iiche bon-rar- «nivrüch« dleiden unbrrüStichliat: tliverlanat« Manulknvtr «erde» nicht autdewabrt. »elruramm-Ldrett«: « « «aram« »ich«» » »«»««» Uerlag von Ktepsrli L Neichtrvdt. /sureigen-Limi. Uimatime von Ankundiauuai-n di« nachnnliaa« o Uln Loim und fteieitcmS »ur Mlniemiiaiie os von li dio '.'pUlir Lie tlnalÜaeÄiun» »eile <ca. » SiltkiP 20 Ps,.. An Illndiuunok» au! iiki Lnvaltciie Zeile Ls Pia 1 di« r!va»i«e Zeile au! Teil teile bü Pla. als Ikinaetandt Zelle « Pta An vtuiuuii»« nach S»»u- und gei,ringen ilvaluge <8runs»eile Sv Psg.. aut Pnvalteile «0 Pi»,, slvalliac Zeile aut Terileile und als kkingelandi «0 P-a AuSwdma, Slul- Naae nur acgen Borausbe»alilun«-. Bkiegvlällcr werden »ul lv Piz, drrellinel. vernlvrechanlchlutz: «mt I Rr. U und Sir. 20»«. II, Irnlnr »»Milli«, l» au» Oopll2 iLZIlk!! öivioaol' Neueste Trabtberlcbte. Hofnachrlchten. Diesducr Militärangeleaenheitc». Soplffciikiichc, Wettschwimmcii, "** vPllgrt»GerndtSvei Handlungen. Nuss.-jap. Koeg. „Ter Tivnbadvur". Cvnniicher Schatzschivuidel. irior^vn« ullä »denel» Mg ckure.v L. VUIei' L 8ada l^.Disäoncli), ILüul8«p>a<L ^i». 8. Mittwoch, 24. Aillillst 1904. Neueste Drahtmeldmme» vorn 23. August. Der russisch-javanische Krieg. . EeterLbura. Durch einen Tagesbefehl des Kaisers vom 23. d. M. sind 2099 Junker zu Offizieren befördert worden. London. Die Livcrvooler Handelskammer hat in einer an die Regierung gerichteten Eingabe die Hoffnung ans- gesprochen, daß bald ein Abkommen zwischen Russland und Japan So« dre Frage der Krienskantrcbonde verössenllicht oder mitgeteilt wird, welche Verpflichtungen die britffchcn Unter tanen gegenüber den Kriegführenden haben. Schanghai. In einer Versammlung des hiesigen Kon sularkorps wurde beschlossen, die ganze Angelegenheit der russ i- schen Kr^iegss ch i ife „Askols" und ^.Gromoboi" der Rcgic- m Peking zu überweisen. Tie Nevaraturarbeitcn sollen 48 Stunden eingestellt werden. am Köln. Der Wasserstand des Rheins ist heute aus t Meter zurückgegangen. Gestern zeigte der hiesige Pegel noch 1,07 Meter. Rege ns bürg. Katholikentag. In der heutigen geschlossenen Sitzung wurde ein Antworttclegramm des Prinz dabei, dah die Vorbereitungen für den im nächsten Jabre in "Strahburg abznhaltenden Katholikentag bereits begonnen haben. Paris. Der „Matin" meldet aus Marseille: Infolge des Ausstands in der Handelsmarine hat der Sccpräsckt von Toulon Befehl erhalten, vier Transportlchifsc anszurüsten, die nach Marseille geschickt werden sollen, um den Postvcrkchr mit Algier und Tunis zu sichern. . Paris. Dem „Petit Journal" infolge hat der Marinc- mlNlster beschlossen, zwei neue Unterseeboote nach Andochina zu senden. Die Boote sollen am Ende dieses Monats abgeben. ^ Marseille. Heute früh wurde auf den Kais, Docks und MÄen allgemein die Arbeit eingestellt. Alle Kohlen, trügen haben gleichfalls die Arbeit niedergelegt. Sämtliche Wersten sind geschlossen. Die gesamten Offiziere der Handels- marine haben die Mannschaftsmnsterrollen abgegeben. Cambridge. Die hiesige llniversitär ernannte gestern in Gegenwart des Premierministers Balfonr zu Ehren doktoren die deutschen Profess orcn Julius Wilhelm Riihl, Chemiker in Heidelberg, Adolf Engler, Botaniker in Berlin, Paul Heinrich v. Groty, Mineraloge in München, Albrecht Kassel, Physiologe in Heidelberg, außerdem Professor schuster, Physiker in Manchester. London. Der „Daily Mail" zufolge drückt die Schifs- fahrtskrisis außerordentlich auf die Sckffffabrtsprcile der 1. und 2. Klasfc. Die Cunardlinie und die White Star-Linie setzten den Salonvrcis für nach Osten gehende Dampfer auf 111 Lstr. herab. Die Lcylaiid-Linsi ermäßigte den Preis von Boston nach Liverpool auf 7 Lsrr. Die Amerika-Lime kündigt ebenfalls weitere Ermäßigungen an. Sie hat den Kabinenpreis 2. Klasse von Philadelphia nach Liverpool auf 6 Lstr. ermäßigt, von Newyork nach Southampton 1. Klasse ans 11 Lstr., 2. Klaise auf 7 Lstr. herab.,esctzt. Der Fahrpreis nach Westen bleibt noch unverändert. London, fischen Lord Jnnerclyde und dem General- direktor Ballin wurde vereinbart, daß die Ausgleichsverhand lungen zwischen den am n o r d o t l a n t i s ck e n T o r i s k r i e g beteiligten Schiffahrtsgesellschaften am 29. August in Frankfurt am Main wieder eröffnet werden sollen. London. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Lhassa vom 17. d. M. gemeldet: Die Verhandlungen mit den Tibetanern schreiten befriedigend fort. Die Tibetaner gaben «oei englische Untertanen ouS L-ikkim frei, die sie vor einem Jahre gefangen genommen haben. Tie Tibetaner erklären, den Aufenthalt des Dalai Lama nicht zu kennen. 'Dieser soll den Russen Dorjew bei sich haben. St. John sNeuschottlandl. Tos englische Kanonenboot „Eolombine" ist in der Grcen-Bai auf Felsen aufgesahren und wird wahrscheinlich vollständig wrack werden. Abschleppungs- versuche werden gemacht. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 29 August. —* Se. Majestät der König, dessen Besuchen sich in letzter Zeit in zufriedenstellender Weile gehoben hat, unternahm heute mit seinem zu Besuch in Pillnip anwesenden Enkel, dein Erzherzog Karl von Oesterreich, einen Jogdansslug nach dem Grillenburger Walde. —* Ihre Majestät.die K ö n i g in - W i t w e, die seit Ende vorigen Monats zu Besuch der Fürstlich Hohcnzollcrnschen Herr schaften in Krauchenwies weilt, befindet sich sehr wohl und unter- nimmt mit den fürstlichen Verwandten täglich größere und klei nere Ausflüge. Heute gedachte sic sich zu einem kurzen Besuche des Badischei. Großherzogspaarcs nach der Mainau und von hier z» einem eintägigen Aufenthalt nach Zürich zu begehen. Am 27. August wird die Königin-Witwe nach Lichtenslcin reisen, um die Frau Herzogin von Urach zu besuchen. Von Liclücnstein gedenkt sie die Rückreise nach Dresden anzutreten, wo die An kunft am 30. August abends erfolgen wird. —* Se. König!. Hoheit der Kronvrinz begibt sich am 26. d. M. nach Leipzig und nimmt im dortigen Schlosse Woh nung. An diesem und am folgenden Tage finden bei Taucha große miliiärischc Ucbungen statt, denen der Kronprinz beiwohnt. Auch der Herzog von Coburg trifft zu diesen Hebungen ein. —* Ter Erzherzog Karl von -Oesterreich besich tigte gestern unter der Führung des Herrn Oberhosjägermcisters v. d. Äussche-Strcichorst die Königs. Hossilbcrkammcr und bas Grüne Gewölbe. —* Ter jugendliche Erzherzog Maximilian von Oesterreich besuchte heule vormittag m Begleitung dcS Freihcrrn v. Blnmcnkcon den Zoologischen Garten und ließ sich die Naub- ticrschnle vorsühren. —* Herr Stadtrat Kam in ietzer wmdc ans sein Ansuchen vom 20. August bis mit 2-l. September beurlaubt. Dem Verwaltungsberichte des Rates der Stadt Dres den über die M i l i t ä r a n g e l e g e n h e i t e n im Jahre 1903 ist nach dem Amtsblatt,: folgendes zu entnehmen: Alsbald nach Ablauf der gesetzlich für die Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar jeden JahreS sestgelegten Frist für die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Stammrolle begannen die Muste rungen dieser Pflichtigen. Zur Musterung wurden 6913 lgegen 6099 im Jahre 19021, zur Aushebung wurden 3695 l3184! Mann vorgeladen. AnSgchoben wurden von den in den Stammrollen Ausgcfübrten für den Dienst im Heere und in der Florie 1742 l1497> Mann, das ist rund 0,36 Prozent der mittleren Ein wohnerzahl lohne Albertstadts — 480 800 — des Berichtsjahres. Fälngkeitsbescheinigungcn, den einjährig-freiwilligen Dienst, sowie die Wahlen zu Reserneoffizieren betreffend, sind zusammen 396 s369> erteilt worden. Die höheren Zahlen sind aut die Ein verleibungen der ehemaligen Borortgcmcindcn zurückznsührcn. Den sür die beiden Ansheoungsbezirke bestehenden und aus der Bürgerschaft verstärkten Ersatzkommissioncn wurden 202 l135s Anträge aus Zurückstellung und bezw. 58 k38s Entlassung vom aktiven Militärdienste nach hierscitigcr Erörterung und Begut achtung zur Entschließung zngestellt. — Tic Vormusterung der Pferde wurde im Jahre 1903 nur in dem rechts der Elbe liegen den Aushebungsbezirke vvrgenommen. Tie Gesamtzahl der aus gezeichneten Pferde, einschließlich der im Besitze von den in der Stadt Dresden wohnenden Offizieren befindlichen und unter Hin zurechnung der durch die Einverleibung der Vororte zu- gewochscnen 1177 Pferde betrug 7774. — Im Jahre 1903 wurden an 583 <605s Familien zusammen 12 822 Mk. 32 Pfg. Z0126 Mark 76 Psa. llnterstützungen verlagsweise gewährt und der Stadtkasse, nach Einrechnung der Eliizelocrläge, aus Reichs mitteln zurückerstattei. Aus dem Dispositionsfonds Sr. Majestät des Kaisers wurden sür 60 Kriegsteilnehmer und mehrere andere Armeeangehörige, denen die gesetzlichen Voraussetzungen sür die Bewilligung von Pension nicht zur Seite standen, lausende monatliche Unterstützungen gewährt, deren Jahrcsbctrag zu sammen auf 11172 Mk. sich bezifferte. Vom König!. Ministe rium des Innern wurden 227 Beihilfen von sc 120 Mk.angewiesen. Für Hmtcrlassenc von Personen des Soldatcnstandcs wur den laufende Unterstützungen in monatlichen Beträgen von 15 bezw. 9 und 6 Mk. in zehn Fällen neu aus dem Kaiser!. Disposll twnssonds bewilligt, jodaß am Schlüsse 1903 60 Witwen und Waffen im Genüße von Unterstützungen aus dem Kaiser!. Dis positionsfonds mit dem Gesamtbeträge von 7680 Mk. standen. Im Wege gesetzlicher Fürsorge konnten für weitere sieben Witwen jährliche Beihilfen von je 254, 275, viermal 400 und 559 Mr. befürwortet und angewiesen werden. In mehreren «Fällen bewilligte das Kricgswinisterium den Witwen einmalige Unter stützungen. Der Gesamtbetrag der Beibstscn bestes sich un Jahre 1903 au? 27 482 Mk. Auch im Jahre 1903 wurden, wie leit 1895 üblich, von den städtischen Körperschaften 5000 Morl sür Ehrenrenten an bedürftige Teilnehmer der deutschen Kriege von 1848 bis 1871 bewilligt. Sie wurden unter anderwester Verleihung der verfügbar gewordenen Mittel sür 15 in Abgang gekommene bisherige Rcnteuempsänger in 6 Renten zu je 80 Mk. 32 dergleichen zu sc 60 und 65 zu je 40 Mk. an die betreffenden Kriegsvetcranen gewahrt. — Die Verleihung von Erinne rungsmedaillen anläßlich der hundertsten Wiederkehr des Geburtstages des Kaisers Wilhelm I. am 22. März 1897 dürste mit dem Berichtsjahre dem Abschlüsse zuneigen: es sind seit der Ende 1897 erlassenen Verordnung bis zum Schlüsse des Jahres 1903 3031 Anbringen aus Verleihung der Medaille als beachtlich sestgestellt. den Antragstellern die Medaillen verstehen und hierzu Besitzzeugnisse ansgcseriigt Warden. — Die Leistungen der Stadt Dresden sür die bewaffnete Macht waren mehr als doppelt so hoch, wie im Vorjahre, bewegten sich aber gleichwohl, noch in mitt leren Verhältnissen. Tie Quartierleistungen einschstDßlich der Scstistheschaffnng von Quartier bestcscn sich aus 52 386 s25181s Qnarticrtagc. Die Bergütnngssähe sind gegen das Vorjahr un verändert geblieben. Der Einqnartiernngssonds betrug am Schluffe des Jahres 469 391 Mk. 27 Psa. —* Vorgestern wurden hier in der Kaserne des Grenadier- Reginienis die in den nächsten Tagen in Sec gehenden Mann schaften ans Sachsen sür Deutsch-Südwestafrika gesammelt. —* Das aus Anlaß des Geburtstages Sr. Mas. des Königs im städtischen Ausstcllnngspalaste stattgesnndene Fest der Ver- «inigten Bezirks- und B ü r g e r v er e i ne hat ein Rein erträgnis von 3406.75 Mark ergeben, welcher Betrag dem Albert- verein zu Gunsten der Dresdner Armenkrankenpflcge heute über wiesen worden ist. —* Der Rat zu Dresden hatte die Genehmigung des Elb- stromamtes zur Erweiterung des linksufrigen städtischen Ansschiffungsplatzes oberhalb der Älbertbrücke erbeten. Diese Genehmigung wurde insbesondere unter der Bedingung erteilt, daß der neue Ausschisfungsvlatz lediglich für die Aus schiffung des für Zwecke der städtischen Verwaltung benötigten Bedarfes an Kohlen und sonstigen Materialien benutzt werde, dagegen jede anoere. insbesondere für private Zwecke bestimmte Aus- und Einschiffung oder Lagerung ausgeschlossen bleibe. Hier gegen hatte der Rat, insoweit die Genehmigung von der bc- zeichnelcn Bedingung abhängig gemacht worden war, Rekurs und Aufsichtsbejchwerdc erhöhen.. Der Rat nahm von der das Rechtsmittel wer webenden Entscheidung des König!. Finanz ministeriums Kenntnis und beschloß, nunmehr nach Lage der Sache von der geplanten Erweiterung des Ansschiffungsplatzes abzusehen, auch der .Handelskammer hier den Sachstand mit- zutcilcn. —* Der Rat beschloß, sür die B r a n d g es ch äd i g t en i n IlSseld i» Württemberg, wie snr diejenigen in Äintcrberg und Graupen in Böhmen, eine öffentliche Sammlung frei williger Gaben einzuleiten. —* Allem Anschein nach haben wir nun dos Ende der langen Trockcnpcriode erreicht, denn auch heute morgen letzte wieder Regen ein und hielt, wenn auch nur in sehr geringem Maße, während des ganzen Vormittags bis in den Nachmittag an. Baum und Strauch, Feld und Flur haben sich dadurch noch weiter erholt, und gerade infolge des ganz schwachen Rcgen- solls ist der vertrocknete Boden auf die beste Weise vorbereitet worden, größere Mengen von Feuchtigkeit auizunebmen, die uns nun hoffentlich auch noch beschert werden. Die Elbe ist, wie schon gestern angedeutet, zunächst von den Niederschlägen noch nicht berührt worden, sic stand heute am Pegel der Alten Brücke aus 229 Zentimeter unter Null, war also seit gestern um 1 Zenti meter gestiegen. — * In der evangelischen Hof- und Sophien- kirchc sollen, wie bereits mitgeteilt, verschiedene bauliche Her- stellungcn vorgenommcn werden. Infolgedessen wird die Kirche Kmift nud Wissenschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- theater. Im Overnha »se wird Donnerstag, den 25 August, die dreiartige Oper „Joseph in Aegrivten" von Möhul aufaelührt. Die Besetzung ist die folgende: Benjamin: Frau Drdekind: Jakob: Herr Perron; Joseph: Herr v. Vary; Rüben: Herr Nebnichka: Simeon: Herr Schetdemantel: Naphlali: Herr Wächter; Gad: Herr Rüdiger: Äffer: Herr Jäger: Sebnlon: Herr Gutzsclibach: Utobnl: Herr Plalchke: Anfutuer der Leib wache : Herr E»l; Mädchen von Memphis: Frl. Schenker. Frl. V. d. Osten. Frl Schäker. 's* Sönigl. Hofoper. In Verdis „Troubadour" stellte sich ein junger Sänger holländischer Herkunft, Herr van Hu- malda, vor, ein angehender Tenorist, der sich als solcher eine» bemerkenswerten Erfolg crsang. Unverkennbar liegt Herrn v. HumaldaS Äünstlerschast so ziemlich noch im Elemen- Ären, in junger, aber nicht uninteressanter Anfängerschaft, die auf nicht alltägliche Begabung hindeutet. Er verfügt über sympathische Mittel, einen Tenor von gesunder Klangfarbe, ichrar stark barytonal im Timbre, aber angenehm berührend in der männlichen Kraft des Ausdrucks. Diese an und für sich guten Mittel sind zur Zeit jedoch noch sehr ungleich im Werte der Vraktischen Verwendung: das tiefe Register spricht nur schwach und machtlos an, während das Medium und die hohe Lage einige sehr schöne, reine Töne auswcisen. Diese Ungleichheit der Skala in Verbindung mit einem der Schulung noch stark bedürftigen Dortrage, beeinträchtigten denn auch einige Male sehr stark die im allgemeinen nicht uninteressante Leistung des Gastes. Jeden falls ließen diese Umstände seinen Manrico sehr ungleich im ge sanglichen Werte erscheinen. Am besten sang er dre Screnata hinter der Szene, die er. einschließlich d«S hohen L, trefflich ««herrschte, wahrend ihm die Arie und die Stretta, auf die eS besonders ankommt, nur rum Teil gelang. Hier verdarb er sich einiges sehr auffällig durch Forcieren der Tongebung und der Unzuverlässigkeit des Bortrages. Trotz alledem gelangt« «an -u der Ueverzeugung. daß man e» mit einem Gesang«, talent »« tun hat. doS »ur Zeit »war noch mitten in der Ent- fteht. auch mebr sür lvrische. als für heroische Aus. gaben geeignet erscheint, auS dem indes eine Eigenart omnutet. die sich in künstlerischen Anfängerschastcn selten beobachten läßt. Der Lyonel s„Martha"l, den Herr v. Humalda als zweite Gast- rolle singen wird, dürste ihm beauemer und bester liegen und Gelegenheit geben, seine stimmlichen Vorzüge präziser einzu- schätzen. Tie von Herrn Hofkapellmcistcr Hagen geleitete Vorstellung, in den übrigen Hauptpartien mit Frl. v. Cha- vanne, Frl. Schenker und Herrn Kicß besitzt, wurde sehr beifällig ausgenommen. 8. 8t. spanischer Schatzschwindel. (Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.) In den letzten vier Wochen sind wieder drei Deutsche darauf hereingesallen! Alle drei haben die verlangten 6- bis 10000 Mark in Madrid erlegt — die Summe wechselt je nach der Vermögenslage des Betrogenen —, jeder hat einen wertlosen Scheck dafür ethalten, und der letzte ist sogar, wie Sie vor einigen Tagen auch mitteilten, mit seinem Bekannten beim Jn- kassoversuch in Wien verhaftet worden, da man glaubte, zwei Betrüger vor sich zu haben. Schließlich ließ man sie frei, als man festgestellt hatte, daß sie selbst mit dem Scheck betrogen worden waren. Doch mit dem Schaden batten sic noch den Spott zu tragen. Arme, betrogene Betrüger! Da wird nun in regelmäßigen Zwischenräumen amtlich und nicht amtlich in den Zeitungen vor dieser internationalen Gauner bande gewarnt, aber alles nutzt nichts; He sind eben leider un as ' ' sterblich, jene, di« nicht olle werden. Das glcißncrischc Gold, der scheinbar mühckose Gewinn einer halben Million Mark und mehr raubt den Leuten jede ruhige Ueberleoung, immer wie der gehen die Gimpel in das feingcsponnene Netz, mit Freuden wollen sie sich an den Verbrechen der Unterschlagung, Beamtcn- bestechung, des Siegelverbrechens usw. beteiligen, wenn sie nur von beute auf morgen dabei reich werden können. Da sich nun zufällig in diesen Tagen die Madrider Gauner auch an «inen Freund von mir in Hamburg gewendet hatten, um ihm ebenfalls genannte Summe möglichst schmerzlos alb- zunehmen, sandte mir mein Freund die Korrespondenz ein, um vielleicht auf Grund derselben die Gauner dingfest und so un schädlich machen zu können. Nach dieser Korrespondenz sollte mein Freund an einem bestimmten Tage früh 'L? Uhr mit dem Pariser Scknellzuge in Madrid eintreffen, ein rotes Buch in der Hand Hallen Find würde ihm dann ein Brief überreicht werden, der weitere Instruktionen enthielte. Ich konnte somit leicht die Rolle des Freundes spielen, wäre dem Zuge eine Station entgsgengefahren und fahrplanmäßig in Madrid mit meinem deutsch-spanischen Taschenlerikon in der Hand einae- troffen, welches trotz des billigen Preises in glänzendstes Rot eingebunden ist. Aber es kam anders! Um nämlich alles möglichst fein einzufädeln, ging ich zu- nächst ouis deutsche Konsulat; durch dessen Vermittlung wollte ich mir die nötigen spanischen Schutzmänner «erschaffen, denn allein konnte ich die Kerle doch nicht festhalten. Schwellenden Busens, im berechtigten Hochgefühl, dem deutschen Vaterlondc einen unschätzbaren Dienst zu erweisen, selbst auf die Gcsabr yin, dabei getötet und danach im Berliner Tiergarten auf Rcichs- kostcn ein Marmordenkmol gesetzt zu bekommen, welch letztere Aussicht mir am schrecklichsten schien, machte ich mich auf den Weg zum deutschen Konsul. Der Konsulatsschreiber empfing mich. Ich hatte den etwa 23jährigcn jungen Herrn öfters ain der Straße gesehen, wo er mir durch ein riesiges Monocle an genehm ausgefallen war. Meine Madrider! Freunde, denen, wie ollen eingeborenen Spaniern, bei ihrem natürlichen Emu- finde» und ihrer angeborenen Eleganz und Noblesse sür solche Kinkerlitzchen, wie Monocle oder männliche Armbänder, jeder Sinn fehlt, hatten mich schon mehrmals belustigt gefragt, wer dieser deutsche Aristokrat sei, denn Hein Deutschtum konnte er im Gang, in der Kleidung und im Lchuhwcrk nicht verleugnen, doch konnte ich ihnen leider keinen Aufschluß geben. Jetzt war das Rätsel gelöst. Ich erklärte ihm kurz, tvcswegen ich gekom men sei; bevor ich aber noch ganz fertig war und gerade sagen wollte: „Melden Sie mich also, bitte, in dieser Angelegenheit dem Herrn Konsul!", erklärte er mir schon im Bollbewutztsein seiner amtlichen Würde: „Für diese alte Sache haben wir hier gar kein Interesse!" Jetzt sah ich erst, daß er hier im Bureau einen Klemmer trug, wodurch sein Scharfblick zu leiden schien. Natürlich gab ich mich mit dieser erhabenen Antwort des Kon sulatsgewaltigen nicht zufrieden, sondern erwidert«: »Da» deutsche
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview