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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 07.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190806079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080607
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-07
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 07.06.1908
- Autor
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i Weill-EliWkl WW Anzeiger Amtsblatt Sonntag, den 7. )uni W8 Ar. s3f 5S. 3ahrg» rw»t»»»att OotzmstUn^örnstttzat« s Freibank: Liastn ktrkuf m zekM» MWsch, Pst. W Pf, in diesem Jahre nur erheblich < > z >8 Die und In den «ofchSstssto», AchMstraH» M» «1. residenz, die später erfolgt sei. und der Harem befinden sich beim Schah. Kosakenbrigade versteht den Sicherheitsdienst, jedem Fremden wird der Eintritt verweigert. Teheran selbst herrscht Ruhe. Das Volk sieht kommenden Ereignissen gleichgiltig entgegen. Fernsprecher Nr. 11. *) Kammerherr Graf von Wedel soll vom Kaiser aller seiner Aemter enthoben worden sein; die Flucht des Grafen wird von der „Nat.-Ztg." dementiert. In Villeneuve bei Paris haben Streikende mehrere Häuser und CafäS demoliert, Läden gebrand- schatzt und Arbeiter mißhandelt. DaS Uebereinkommen zwischen Frankreich, Italien, Rußland und Serbien bezüglich der Donau- Adriabahn ist perfekt geworden. Die Beitrags- letstungen der beteiligten Staaten sollen 45, 35, 1b und 5 Millionen Franken betragen. *) Ein furchtbarer Hagel sturm ist am Freitag nachmittag wieder über Zwickau nteder- gegangen. Tausende von Fensterscheiben sind zer- trümmert, starke Bäume geknickt uud sogar Essen umgeworfen worden. *) Die Brander Bürgermeisterstochter Grete Beier wurde in einer weiteren Verhandlung zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die letzten aus Fez und MekineS in Tanger eingelaufenen Nachrichten besagen, daß der Marsch Muley HafidS nach Fez auf unbestimmte Zeit htnauSgeschoben sei. Die Großherzöge von Mecklenburg. Schwerin und Mecklenburg.Strelitz haben eS abgelehnt, in der V e r f a s s u n g S f r a g e den Wünschen der Ritterschaft zu entspreche«, und den Landtag vertagt. Der Schweizer BundeSrat hat mit den Bereinigten Staaten von Amerika einen Schieds vertrag abgeschlossen und der Bundesversammlung zur Genehmigung unterbreitet. Prof. Schnitzer erklärt alle Nachrichten über feinen Widerruf für unwahr. *) Der Schah von Persien ist mit seinem Hofe in einen Garten vor der Stadt Teheran über- gesiedelt, hat aber auf Drängen des Parlaments oer- sprachen, in wenigen Tagen nach der Stadt zurück- zukehren. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. l.92 frei ins Haus. Dienstag, de« S. Juni 1908, varmtttagS 1» Uhr soll im VerstetgerungSraume des hiesigen König!. Amtsgerichts 1 Plüsch-Sofa, 2 Stühle, 1 gr. Spiegel, 1 Regulator, 1 Schränk n. v. a. meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher -es Königliche« Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. 1 Die finanzielle Lage der persischen Ne gierung wird zusehends schwieriger. Die Regierung ist nicht imstande, die Gehälter der europäischen Angestellten pünktlich zu bezahlen. Da die Kaffen erschöpft sind, gibt die Regierung Schecks aus die Jmpertalbank, die dort sehr unpünktlich eingelöst werden. DaS Krieg-Ministerium beabsichtigte, eine größere Truppenmacht mit einer Maschinengewehr abteilung nach Aserbeidschan zu entsenden. Der Plan scheiterte an Geldmangel und ungenügender KriegSauSrüstunz de- Korps. Bei etwa austretenden Unruhen ist da- persische Militär gänzlich unzuoer- lässig, da seit fast einem Jahre da- regelmäßige Exerzieren eingestellt und die Disziplin stark ge lockert ist. Für die Europäer ist angeblich nicht zu befürchten. Beziehungen der europäischen Mächte ein völlig be- stimmte- Gepräge tragen. Jeder auf neue Kom binationen der Mächte gerichtete Versuch würde aber Keime de- Kampfe- und versteckter feind seliger Absichten in sich tragen und in scharfem Widerspruch mit dem Geiste der Friedensliebe der letzten Jahre treten, der in den abgeschloffenen zahl- reichen Separalabkommen machtvoll zum Ausdruck gelangte. Unter Rußlands Separatabkommen nimmt eine der ersten Stellen da- Abkommen mit England ein, dank welchem nach langjährigem Mißtrauen und Mißgunst in Fragen, die gewisse Sonderinteressen beider Länder in Zentralasien be- rühren, wir den Weg zur vertrauensvollen Zu- sammenarbeit zum Wohle beider Völker betreten haben. Der Besuch des Königs Eduard erhöht natürlich die Bedeutung des abgeschlossenen Ab- kommens und befestigt den freundschaftlichen Charakter der Verhandlungen, die zwischen Rußland und Eng- land bezüglich des englischen Projektes der maze- dänischen Reformen fortdauern." Für die Reoalec Monarchenbegegnung werden übrigens die weitestgehenden Vorsichts ¬ maßregeln auf der Rhede getroffen. Die an kommenden Handelsschiffe müssen vom Geschwader '/, Kilometer entfernt vorübergehen. Falls im Hafen kein Raum ist, dürfen sie einen Kilometer vom Ge- schwader erst löschen oder laden. Weder Segel- noch Ruderjachten dürfen die Dispositionen der Linien des Geschwaders schneiden. Motorboote dürfen über haupt nicht fahren. Nach Sonnenuntergang muß auf der Rhede jeglicher Verkehr der Handels- und Prioatfahrzeuge eingestellt werden. Der Schah von Perfie« auf der „Erholungsreise". Gestern wurde gemeldet, daß Schah Muha med Ali Mirza unerwartet eine Ausfahrt gemacht habe, bei der er von einer ungewöhnlich starken Eskorte begleitet war. Er ist bisher nicht in sein Palais zurückgekehrt, sondern hält sich mit seinem Hofe vor der Stadt auf. Ein Gerücht will wissen, daß die Meldung von einem beabsichtigten Anschläge gegen den Schah diesen zum Verlassen der Hauptstadt bewogen habe. Nach dem Bureau Reuter handelt es sich dagegen nur um die Uebersiedelung in die gewöhnliche Sommer- Für Souutag r Westwinde, veränderlich, kühl, zeit weise Regen. 7. J««it TageSmittel -s-14,0v, Maximum -s-17,S*, Minimum -s-9,1 o. — PstUgsttN ist gekommen, und der Mensch greift zum Wanderstabe, um hinauszupilgern in Gottes freie Natur, die ihren schönsten Festschmuck angelegt hat. Die Blumen verbreiten ihren be rauschenden Dust, und in den Lüsten schmettert der Chor der gefiederten Sänger seine Jubellieder. Da schlägt dem Menschen das Herz höher, es treibt ihn hinaus in die grüne, blühende, taufrische Welt, um die Lungen zu weiten in der balsamischen Früh lingsluft. Mahnt uns doch der Kalender, daß die heiße Jahreszeit vor der Tür steht, die Zeit, in der die Natur den Zauber jungfräulicher Schönheit ab gestreift Hal und die sengenden Pfeile der Sonne an der Wanderlust des Menschen ihre lähmende Wirkung üben. Darum schreitet der Naturfreund gerade an den Pfingsttagen mit Vorliebe hinaus in den weiten GotteSgarten, um in dem gewaltigen Buche der Natur zu blättern und in ihm Erquickung und Er bauung zu suchen. Freilich scheint eS, als ob wir diesmal die strahlende Sonne vermissen sollten, di« sonst um diese Jahreszeit durch die grünen Mauern deS WalddomeS hindurchzuleuchten und der Farben pracht des Frühlings ihre goldenen Lichter aufzu setzen pflegt. Doch auch ohne sie übt die Natur noch ihren Zauber auS, und selbst ein drohender Regenguß wird mit in den Kauf genommen, wenn eS gilt, die geplante Pfingstpartie, sei eS auch nur im Rahmen eines größeren Spazierganges, in Freundes- oder Familienkreise zu unternehmen. Und wer von der häuslichen Scholle nicht los kann, der schmückt sich wenigstens sein Heim mit den würzig duftenden Maien, um auch in den engen vier Wänden seinen bescheidenen Anteil an der all gemeinen Pfingstfreude zu haben. Allen unseren werten Lesern wünschen wir ein fröhliches Pfingsten! — Was werden die Feiertage für Wetter bringen? Das war in den Tagen vor dem Feste die am meisten erörterte Frage. Sicher ist jedenfalls, daß die Feiertage nicht unter dem Zeichen der großen Hitze stehen werden, wie die erste Hälfte dieser Woche. Der Wind, der seit Wochenfrist öst- lich und südöstlich wehte, hat sich gedreht und kommt jetzt mehr aus westlicher Richtung. Dazu hat auch der hohe Luftdruck ziemlich bedeutend nach gelassen, so daß für die nächsten Tage etwas kühleres, aber auch gleichzeitig mehr zu Regenfällen neigendes Wetter zu erwarten ist. Ein schlechtes Zeichen ist stets für uns in Deutschland, wenn Großbritannien unter einem hohen Luftdruck zu stehen kommt und das ist jetzt der Fall. Dann sind uns in Deutschland meist westliche Winde be- schieden, die wiederum gewöhnlich Regenfälle im Gefolge haben. Hoffentlich vollzieht sich der Wandel zum schlechteren nicht gar so schnell, denn eS wäre doch recht sehr zu bedauern, wenn nach all den schönen Tagen gerade das Pfingstfest verregnen sollte. Tausende und Abertausende rechnen auf ein gutes Pfingstwetter, besonders aber die vielen Wirte, die im Besitz von AuSflugSpunkten sind; für sie ent scheidet daS Pfingstgeschäft mehr oder weniger den finanziellen Erfolg deS Sommers. Denjenigen, die noch im Zweifel darüber sind, wohin st« an den Feiertagen ihre Schritte lenken sollen, sei unser heutiger Anzeigenteil zur Durchsicht empfohlen. Zus dem Reiche. Der Wegfall -e- steuerfreien Fünftels. Der angekündigte Gesetzentwurf, der die Auf- Hebung des sogenannten Beamten fünfte ls ausspricht, ist als Dekret 54 am Frei tag im Landtage erschienen. Der Gesetzentwurf hat folgenden Wortlaut: „8 30 der revidierten Städteordnung vom 24. April 1873 und Z 23,2 der revidierten Land gemeindeordnung vom 24. April 1873 werden vom 1. Januar 1909 ab aufgehoben. ES finden jedoch die in diesem Paragraph enthaltenen Bestimmungen zu gunsten derjenigen Steuerpflichtigen auch ferner Anwendung, bei deren Veranlagung zu den Gemeinde steuern im Laufe deS Januar 1908 sie anzuwenden gewesen sind. Wartegeld und Pensionen sind auch künst'g, wenn Gemeindesteuern nach dem Maßstabe des Einkommens erhoben werden, nur zu vier Fünfteln in Anschlag zu bringen." Zur Angelegenheit Eulenburg. Die ausgedehnten Ermittlungen, die der Unter- suchungSrichter, Landgerichtsrat Schmidt, in der Voruntersuchung gegen den Fürsten Philipp Eulenburg angestellt hat, sollen nach Mitteilungen einer „Korrespondenz" zu einem Ergebnis geführt haben, daS geeignet ist, neues Aufsehen zu erregen. Von mehreren in München vernommenen Zeugen wurde bekundet, daß in Berlin der Kammerherr Graf Edgar v. Wedel im PrinzessinnenpalaiS oftmals Teegesellschaften veranstaltet habe, an denen fast ausschließlich homosexuelle Herren teilgenommen haben. Aus Anlaß dieser Zeugenaussagen sei Graf v. Wedel vor einigen Tagen vom Untersuchungs richter eidlich vernommen worden. Er gab zu, daß die von ihm veranstaltete Teeabende fast ausschließ lich von homosexuellen Herren besucht waren und daß er auch selbst homosexuell veranlagt sei. Dies überraschende "Ereignis wurde sogleich dem Kaiser gemeldet, der den Grafen Wedel aller seiner Aemter enthoben haben soll. — Nach der „Nat.-Ztg." weilt Graf Wedel, der vor kurzem eine schwere Blinddarmoperation durchgemacht habe, zur Zeit in Italien zur Erholung, er werde zur Vernehmung nach Berlin kommen. Gestern nachmittag wurden in München von dem Amtsrichter Raidisch sechs Münchener Zeugen in der Voruntersuchung gegen den Fürsten Eulen burg eidlich vernommen. Fünf davon sollten Aus kunft über weitere bisher unbekannte sittliche Ver fehlungen deS Fürsten geben, während der sechste, der verantwortliche Redakteur der „Münchener Freien Volkszeitung", Städele, Auskunft über die Entstehungsgeschichte des Artikels geben sollte, deu Harden seiner Zeit unter Anklage ge stellt hatte. Städele wurde von dem der Ver nehmung beiwohnenden Vertreter deS Fürsten ge fragt, ob der betreffende Artikel nicht etwa bestellte Arbeit gewesen sei, um Harden zu ermöglichen, die ihm in Berlin abgeschnittenen Beweise in München zu erbringen. Städele verneinte die Frage unter Eid und verweigerte unrer Berufung auf das Redaktionsgeheimnis die weiterverlangte Auskunft über den Einsender oder Verfasser des Artikels. Das Wichtigste. *) Der sächsische Landtag wurde am Freitag, nachdem beide Kammern in kurzen Sitzungen den Etat vollends erledigt hatten, bis zum 27. Ok- iober vertagt. Nachdem bekannt geworden war, daß der Schah unter so eigenartigen Umständen die Stadt verlassen hatte, verbreitete sich das Gerücht, er beabsichtige, beeinflußt von seinen russischen Ratgebern, sich aus Persien auf immer zu entfernen und sich nach Europa zu begeben. DaS Parlament sandte ein Schreiben an den Schah und teilte ihm mit, falls er Persien zu verlassen gedenke, werde man sofort einen neuen Schah ernennen. Der Schah antwortete, er wolle sich nur einige Tage außerhalb der Mauern seines PalaiS erholen, werde in kurzer Zeit in die Stadt zurückkehren und dann Hand in Hand mit dem Parlament arbeiten. An dem gegenwärtigen Aufenthaltsorte des Schah vor der Stadt, dem Garten Baagschah, ist nach einem Bericht des „B. L.-A." augenblicklich ein großes Zeltlager aufgeschlagen. Der Kronprinz skur dem Zustande. Zur Monarchenbegegnung iu Reval liegt nun auch eine russisch, offiziöse Stimme vor, die jede Bündnismöglichkeit in Abrede stellt. Die „Rossija" schreibt: „Den Abschluß neuer Bündnisse halten wir schon deshalb für unmöglich, weil gegenwärtig die gegenseitigen Hekauntmachung. Der am 1. Juni 1908 fällige 2. Termin Gemeindeanlage« ist spätestens bis zum 2». Jmi IS»8 bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist oorzunehmenden Zwangsmittel, an die hiesige Gemeinde lasse abzuführen. Gersdorf Bez. Chemnitz, den 29. Mai 1908. Der Gemeiudevorstand. «öhler. Dienstag, de« S. J««i 1908, vormittags tt Uhr soll 1 Kaste«wage« ohne Kasten meistbietend versteigert werden. Sammelort der Bieter: Schützenhaus Altstadt in Hohevstei» Gr«stthal. Der Gerichtsvollzieher -es Königlichen Amtsgerichts Hoheusteiu-Gruftthal. für Hohe«stetn-Er«stthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Mein.^orf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, j..chschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 6. Juni 1908. Wettervoraussage der König!. Sächs. Lande«. Wetterwarte zu Dresden. In Los Angelos wurden auf dem amerika nische Kreuzer „Tennessee" durch Platzen eine- Kesselrohrs vier Mann getötet und viele verwundet. Nähere? an anderer Stelle. für sts SW. Amts-mchi mi ibn Aütnt zi Hchchin-kilWl.
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