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Dresdner Nachrichten : 06.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-06
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.03.1884
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K. Mär». von»r««»!>. 78,rr. a»>cll,c lO'-.M. ' -14,87.. rürlt» -.!>>. c 4l,d>>. Spanier 1,«». lvUiimi»»» 644.00. LL'r°L, AmWW Tageblatt für MiliK, ^ Mer-MU. HesMMMr, ISrseiireiil-l, IlMeilllLe. »u» gutvu, cktwllUrtvll 8 » « f t « i» voll 22 älurlc autvvürt« vmpüoltlt lo grünst«»- Lunvndl i 8. «iilMlMK, E .Mmurkt tt. Voi'lkoilksftests vsrugsquslls sUn r«K»l88«I SS- ^i SZSStSI» vvck «n« ieu^vbürlgvu Ulltorli»II«ll. 8lvulK«lt«i» 8tvt« »IN >4»xvr. ll»rtmru»u L ffinum, KohIosn-tttrUNt»«« ktr. 17, ssStrsntidor ckom Nöni^I. 5iehloa«s. KroW ^tzkli^el-^u^ttzlluuK. tölvltv 8. 8«tte. LlorZSQ VrSltttK Lrötsuuux. Ikvodor Kinder, 8ev8tr»88v 5, p»rt. uiiil «r«t« Lt»Mv, r«rligi«r ^ Xnabvn- un6 Atää<;Il«n-6rr»rävr0bv. ^„fvrltLNNir HI»»»««. O. IRL8GL, KZ!. IlMvt'., Iji ^ilen, Liuv karlklo LUvkvrojoir aus vausvas li> rLlltasiosloToa imd Vvvke» verkaufe LUSSvrorävllUivk dilliß. Nr. 60. 29. Iihrms. Avslage: 40.000 Srpl. Aussichten für den 6. März: Frischer Südwind, ziemlich heiter, trocken, Temperatur kälter. Dresden, 1884. Donnerstag, 6. Mär;. >,rsn»i»ttltcher Redakteur für PllltltscheS vr. Lmil v le r e 1, >>l Dresden. Internationale Verbrccherbandcn kann man nur auf internatio nalem Wege bekämpfen und unschädlich mackm. Zu dieser so ein fachen Weisheit arbeitet man sich erst ganz allmälig in England l durch. Sobald die revolutionären Bösewichtcr in einzelnen Staaten sicheren Unterschlupf finden und von dort aus unter dem Schuhe der Galisrcundschast ibren Kreuzzug gegen die Ordnung und Gesellschaft anderer Staaten sortsetzen können, nützen alle von letzteren ergriffenen Abwehrmaßregeln nur wenig. Den Engländern mutzte erst das Dnnamitseucr selbst aus die Nägel brennen, ehe sie erkannten, wie schwer sie sich seit Jahrzehnten gegen die Eontinental- siaaien vergangen haben, als sie das Asylrecht politischer Flüchtlinge zur Vorbereitung von Verbrechen gegen andere Staalen mißbrauchen ließen. Im Grunde genommen sind sie auch jetzt noch gar nicht gewillt, ihre Pflichten gegen das Ausland zu erfüllen. Noch immer gewährt England den deutsch-österreichischen Dunamitbrüdern die selbe Duldung, wie Amerika den irischen Dynamitgeiellen. Vor einigen Tagen erst, berichtet der Londoner Eorreiponbent der „Bobemia", hielten die Anarchisten im deutschen Kellner-Club eine Versammlung ab, in welcher die Wiener "Vorgänge, die Ermordung Blöch's, Hlubek's und des Geldwechslers Eitert glorificirt und Geld für die „Propaganda der Tdal" gesammelt wurde, „um das begonnene Werk in Wien und in Berlin weiter sortzuietzen". Von der Ermordung hochstehender Persönlichkeiten wurde gcsprockfen. als ob cs sich um die asttäglichste Sache handle und die einzige Sorge bitdete nur die Beschaffung der Mittel, in welcher Beziehung der Eisert'sche Fall als nackahmungswcrth und höchst verdienstlich bezeichnet wurde. Das duldet man in England. Warum soll die amerikanische Republik mehr Ibun als England? Die blutrünstigen Artikel der „Irish World*, die doS „Geschrei über die Abschlachtung Unschuldiger sür Unsinn und Heuchelei" erklärt, die „England als eine einzige Masse von Schlechtigkeit hinftestt, die aus der Welt zu schäften, ein Ver dienst sei* — unterscheiden sich Die wesentlich von der wuth- schnaubendcn Sprache der „Freiheit", die überall in England frei verknust wird? Was soll Amerika tbun, um den Beschwerden Englands über Hcguirg der Dynamitbriider abzuhelfcn? Die amerikanischen Blätter machen sickis leicht, indem sie zwar diese Verbrechen verurtdcilen, gleichzeitig aber versichern, daß denr Uebel nicht Lurch die amerikanische Gesetzgebung abzubelsen sei. Es ist sehr bequem, sich hinter diese ipanische Wand zurückzuziehen. Die Parteien in Amerika tragen nämlich Bedenke», wirksame Maßregeln zu befür worten, weil sich dieirlben gegen die Irländer wenden würden, keine Partei aber das in den Vereinigten Staaten so einflußreiche irische Element vor den Kopf stoßen möchte, da dieses sich sonst tci den Wahlen auf die Gegenseite schlagen würde. Also elender Partei rücksichten halber, die sa in einer Republik stets den Ausschlag gelen, soll eine Maßregel des Geineinwohls, der allgemeinen Sicher heit und der Sittlichkeit unterbleiben! In Monarchien kennt man solche verächtliche Partriinanövcr nickt — hier existirt eben ein über das Parteitrciben hinansragendcr fester Punkt. Warum will Amerika denn nickt die Fabrikation und den Handel mit Dynamit unter scharfe Staats-Eontrolc stellen und den Privatbesitz von Spreng- sioften, außer sür bestimmte ehrlicke Zwecke, mit strengen Sirasen belegen ? Ucbrigens heißt cs, daß die jetzt aus den englischen Bahn- böten verwendeten Explosivstoffe nickst direct von New-2)ork, sondern aut dem Umwege über Havre »ach England cingesübrt worden sind. Seit Monaten hält sich außerdem eine Gruppe Irländer, die in sieter Verbindung mit den Verschwörern in New-Nork stehen, in Pari- aus und mackst gar kein Gelicimniß über die in London beabsichtigten Nichtswürdigkeiten. Ein Jnspector der Londoner Geheimpolizei, Moier, soll in Paris sei» bedeutsame Entdeckungen gemacht baden. "Nimmt man zu alledem die geringe Uebcrein- i stimmung, womit die aus ihre Wirknngskieise eifersüchtige» Wiener ^ und Peiler Behörden gegen die internationalen Verbrechern einschrci- ten, so bietet fick ein Bild internationaler Kläglichkeit und Scbwer- Migkeit dar. wovon die Verbrecher allein dm "Nutzen Koben. Eine internationale Gesetzgebung gegenüber den geschworenen Feinden der menschlichen Gesellschaft, dieses Nächstliegende und wirksamste Mittel, scheint noch in weiten, Felde zu liegen Auch aus einem anderen Gebiete sucht inan sich von Deutschland aus die Mitwirkung Amerikas zu versichern. Wir spielen nicht aus die leidige Schwcineiroae an, bei welcher der jenseitige Untersuchungs ausschuß die kostbare Entdeckung gemacht hat. daß die amerikanische Trichine nicht die Lebensfähigkeit besitze, sich etliche Zeit nach Ab schlachtung des Schweines im menschlichen Köroer zu entwickeln. Es handelt sich vielmehr um die Gold- resp. Doppelwährung. In Amerika, woselbst Doppelwährung herrscht, bewahrt die sogen. Blandbill aus künstliche Weise den Preis des Silbers vor weiterem, Rückgänge. Denn die Silberbergwerkc in "Nevada u. s. m. liefern ^ lährlicki gan^ enorme Massen des weißen Metalls. Wenn die! Vereinigten Staaten nicht selbst Millionen über Millionen an j StlberdollarS in tbren Schatzkammern austzäuslcn. ko würde ein rapider Sturz deü SilbciprciseS die Folge kein, sowohl jenseits wie! diesseits des Ozeans. Von spekulativer Seite wird denn auch daran gearbeitet, die Blandbill auszuhcbcn: ein solcher Antrag! liegt dem Kongreß in Washington vor. Nnn bat sich etwas Sclt- jameS begeben. Der talentvolle Vorkämpfer der Doppclwäbrliiigo- männcr, Dr. Arendt !n Berlin, hat sich an den großen Silbcrberg- werlSbesitzer in Amerika, Kellen, gewendet mit der Frage: ob er die bimetallistischen Vereine in Deutschland, England und Belgien veranlassen solle, per Kabel eine Adresse an den Kongreß zu richten, er möge die Blandbill anslieben? Ur. Arendt weiß reckst gut, daß sofort eine starke Erschütterung des Silberpreiseü in Emopa mit ollen verderblichen Folgen eintreten müßte. Aber gerade Das beab sichtigt er. Er glaubt, baß dann so traurige Ereignisse, eine so un sinnige Vcrtbeuerung des Goldes, eine so gewaltsame Verschiebung aller Preise, eine so ausgedehnte Handelskrisis eintreten müßte, daß alle Staaten sich sofort vereinigen müßten, um mittelst »tter- nationalcr Vereinbarungen ein festes Wemwerbältniß zwischen Gold und Silber fcstzinehcn und den Preis des Silbers dauernd so zu normiren, daß es nicht weiter sinkt. Dieses Ziel ist auch das unserige; nur die internationale Doppelwährung wird den ewigen Preisschwankungen der beide» Wcrtbmcsser aller Güter ein Ende machen und damit wäre sür die Stetigkeit und Solidität des Handels und Verkehrs unendlich viel gewönnet. Aber daü Mittel,! das Ur. Arendt dazu vorschiägt, verwerten wir unbedingt. Es ist die Politik der Verzweiflung. Sie unterschcibet sich in ihrer Gewaltsamkeit in "Nickis von d,r Veirmigenirungslheorie der i Revolutionäre. ES muß erst Alles zerstört werde», ehe es heiser werden kann. Nein, auch in der Währungsicage darf der Zweck I nicht das Mittel heiligen! Ur. Arendt, dessen Verdienste um den Bimetcilliüinus wir nickst bezweifeln, Hai dieser guten Sache den denkbar schlechtesten Dienst erwiesen, als er das Ausland zu einer Maßiegel ansforderte, van welcher er die empfindlichsten Nachlheile sür das eigene Vaterland selbst erwartet. Was timt denn dieser Herr anders, als was wir an der Sippe tadeln, die ui Ehren des LaSkerknilus und der trichinösen transatlantischen Schweine den Washingtoner Kongreß »»»cknvänzein, uni ilm zu Deutschland feind lichen "Maßregeln nnizuiordern! Sein Schritt grenzt an die Preis- gebung deuticker Landcsinteresscn. Hat doch die Reichsregiernng teilst! als ihre Ausgabe bezeichnet, den SilberpreiS nicht zu drücken. Und nun will dieier Ur. Arendt ihn gewaltsam stürzen! Zu solchen Verziveisllingsschri.ten werden sich die biim-iallislischen Vereine Dentschlands schwerlich entt'ch ießen Möglich ist, daß der Silber- preiü noch weiter sinkt. Wir beklagen es. Aber ihn gewaltsam werken, das wäre vermesse». Ist cs denn unmöglich, daß bas freie Zuströmen der Millionen Silber, welche jetzt alljährlich im Schatz amt ,u Waihington ausgehäult werden, aut dem Weltmärkte eine Belebung des Hände sverkelns und schließlich eine Stabilität des Silberpreises schäften werde, we che selbst bei niedrigerem Preis stande sür den Handel vortheilhaster sein kann, als der jetzige Zustand der Uigcwißheit? Reneste Telegramme der „Dresdtter Nachr." vom 5 März. Berlin. Das Abgeordnetenhaus berieth heute den Antrag Windlborst aus Aushebung des Sperraesehes. Windihorst erklärte, wenn der Antrag etwaige Pläne der Regierung durchkreuze, würde er denselben zurücksteilen. Lion den Konservativen sprachen von Hammersiem und von Verlach, crslcrer gegen, letzlerer für den Antrag. von Gefach erhob gegen die Regierung den Vorwurf, daß sic sich noch immer nickst von den Liberalen und Fortschrittlern losmachcn könne, von Sckwrleiner und Majunke, Beide vom Eentrum, uiw Eugen Richter sprachen für den Antra»' Leitt-rer 1 n - INm dkl« n.'k-in.'N'N iH >,.l-rni,i innnli-n UM zia ksr»»'I»r« a. 4. Mm). aredll 27L-/«. «l-er»i>,l,n PL»-',. po»i dardcn I2I-I» «arrLooze -. Oclicrr. L,Nd«r«iue —. Pignrrien» —. Halijter 2L«. Ocllcrr. Goldrcmc —. 4-1, Ung. «tzoldrenlk —. ?7kr Nullen—> »Ser Nutze« L.vricntanleche —. Neueste Ungar, «oldanlelbe . 4. Orienianrettze —. Ungar. Pavterrcute —. Disconto—. Eauiuer SS«/,«, zsoltluirbdalmuc't«. Mainzer—, hell. Wien, 5. März. Tredil 41»^«. «laalgd. 41«. >0. Lomdarden 145,00. Nordwestd. 188.2». Marknolen SS.2S. llng. Lredi! 328.00. Elbeldal —. Fest. Var'». 5. Mälj. iLNilub., N-ulc 7»,«7>/r. Ln,echt lvs.82. JlaUener »4.30. Slaaiedahu 8:,7,5V. vomvaedt» 318,75, 5». PktarUtlen 2Ä8. Sgvvler 448. vtsterr. «oUrenle 88,74 g-sl. :n Antrag, Letzterer meinte, das Sperrgesetz sei rciervirt worden, n dem Centrum die Zustimmung zur Verlängerung des So- . aststengesetzes obzunothigen. v. Minnigeiodc ikoni.s erklärte sich gegen den Antrag, weil er ein-m unzeitgemäßen D>uck aus die Re gierung sür gefährlich erachtet Kultus,iiiniflcr Itx. v. Goßler lehnte eine Diskussion des Antrags ab. Tie Regierung weide ihre» schon früher daigelegten Weg weiter verfolgen. In seinem Schlußwort bractne Windlborst noch eine Drohung mit Steuerverweigcrung, indem er daraus verwies, daß die alten Stande efl mii Erfolg tu diesem Mittel gegriffen bälteii. Schließlich wurde der Antrag Windthorst mit 2('!> gegen t5l Stimmen abgeiehnl. Das Eentrum n»d die Polen stimmten geschloffen ftir den Antrag, ebenso gegen 20 Fortschrittler, ein chließlick Richter, ein paar Scccisio- »iften und ein paar Kon ervative. Darauf wurde die dritte Leimig des Etats zn Ende geführt. Die beiden Forderungen von 2 Mitl. Mar zur Vermehrung der Sammlungen der König!. Museen und von S.NM.OOO Mark zur Erwerbung der Grundstücke der Sveichcr- Gc'cllschaft gaben wieder zu cuier lebhaften Debatte Anlaß, in weicher von Schorlemer-Alst und Klcschke. mit aus der zweiten Be- raibnng bekannien G ünkcn, für die Ablehnung plaidirteu, während von Bcnda und der Knllnsmimsier G- für die Bewilligung ein- traien. Die Forderungen wurden beite genehmigt, die crstcre mit großer Majorität, die letz ere mil 201 gegen IN Stimmen. Da mit der Durchberalhung des Etats die drängenden Arbeiten des Abge ordnetenhauses erledigt sind, wurde die nächste S.tzung auf Dienstag anberauntt. M n nchcn. Der Landtag nahm in der Spezialrebattc folgende Lokalbahnen an : lleberier Margiia>dstcin, Weiden Nenstadt-W'hen- strauh-Neumark-Beilnai'ics. Hos "Naila-V arrgrün, 2.i,ünchl'erg--Hclm- breck'ls, Erlaugen-Forlh G älcnbcrg an. Bei Hos Naila Marxgrüii be- mcrkle Referent, daß die Bah» nur zur "Ausführung komme» soll, wenn über Einführung de» gemeinsamen bancrffckstächsiichen Bahnbos in Hof ein annebnibares Uedereinkoinmen gelroffen wird. Erai'sheim erklärte gegenwärsig die sächsischen Vorschläge sür un annehmbar, hoffe aber aus eine Vereinbarung. Wien. In Drcdmje in der Herzegowina Hai zwischen den Mannichaslen des deittichen und des nngariichen Bataillons ein arger Erecß statigcfundcn. I I Mann wurden verwundet, darunter mehrere schwer. — Der in Bukarest erscheinende „Romanul" erfahrt, daß demnächst von der föderalistischen Partei, bestehend aus den Rumänen, Serben und Bulgaren ein in den Sprachen dieser Länder verfaßtes Manifest erscheinen werde, welches die betreffenden Völker zu einer Vereinigung gegen eine etwaige Vergewaltigung seitens auswärtiger Machte anffordere. Bern. Sckmlzc, einer der Hauptagilatoren der kiesigen Anarchisten, ist heute ebenfalls verhaftet worden. Bern. Der verhaftete Schritt ctzer Schulz ist wegen seiner intelle tuellen Begabung ein höchst gefährlicher Anarchist, welcher in der jüngsten vielbesprochenen Änarchislen-Veriammlung zu Bonn die "Anarchisten mit dem Wiener Mörder Stellmacher und dessen Ge nossen so itariich erklärte. Der bekannte Anarchist Pcuicrt soll Bern verlassen haben. London. Dem Knegsministcnum sind Depeschen General Graham'ö zugegangcn. Er sei Vormittags nach den südlich von Tokar gelegenen. arabischen Orttcbaften marschirt und babe dort 2 verlassene Kanonen, eine große Anzahl "Munition und gegen Tausend Gewehre aufgcfundcn. Die Aufständischen hätten sich ms Gebirge zurückgezogen. Alle Verwundeten habe er Tags voiher »ach Trinkilat geschickt. Gegenwärtig befinde er sich aus dem Maische von Tokar nach Trintitat. Kairo. Eff aham von Trinkilat zurückgekchrt beabsichtigte heute "Nachmittag in Snaknn cinzu treffen. Die englischen Truppen in Trinkilat sollten sich heute cbcufaUö nach Suakim ciuschiffcu. Die Berliner Börse verlies wieder recht fest, trotzdem scheint die Snimnung weniger zuversichtlich zu sein, denn cs landen zeilwcilig ziemlich iinisassendere Realisationen statt. Zur,! Schluß trat in den leitenden Bahnen eine Abfchwächung ein, so daß Diskonto- Gcicll chaft gegen gestern unverändert, Deuliche Baut st ^4 Prozent niedriger schloß. Krcditaktien blieben 3'/» Mark Heber, Kassabankcn meist fest und gut. Für Eisenbahnen bestand keine cinhciliche Ten- den.;, Ostpreußen gewannen 2K>, Marienburgcr I Prozent in Folge größerer Dcckungskäufe. Inländische Kasfababnen waren meist schwächer, srcmdc spekulative Bahnen wenig verändert, Kastawcrlhe dagegen nichrsack prozonlwcise besser. Berg- und Hüttenwerke traten wenig in Verkehr. Spinnereien Ware» belicht, deutsche Fonds ruhig und fest. Für sremdc Rcnleu ezistirle starke Nachfrage. Russen waren auf Aulcchegcrllchte steigend. Lokales uud SäckstlLeS. — Vorgestern Abend 10 Uhr sind Ihre Kgl. Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Äathilve von Meran wieder hier eingetroften. — Fortsetzung der Eis enbab »-Debatte in der Abend sitzung der zweiten Kammer vom Dienstaw Im weit-ren Verlauf der Sitzung mußte man beinahe zu dem Schluffe kommen, vaß es in Sachsen noch gar keine Eisenbahnen gäbe. Jeder Redner ließ merken, daß in Folge dieses Mangels ganze Landstriche in ihrer Entwickelung zurückgeblieben seien. Wenigstens hätte "Niemand aus der Verhandlung die Ueberzeugung gewinnen können, daß Sachten im Vergleich zu anderen Ländern ein überaus engmaschiges Eisen bahnnetz bereits besitzt, denn ein jeder Abgeordneter war bemüht, das Bedürsniß seines Wahlkreises nach einer Eisenbahn in den lebhaf testen Farben zu schildern. Bei der Petition für die Erbauung einer norinalspurigcn Sekundärbahn Berthelsdois-Eppendorf. welche von den Abgg. Müller-Freiberg. v. Oeblschlägel und von Kirchbach befürwortet wird, benutzt Abg. vr. Heine die Gelegenheit zu einem weitschweifigen akadeinifchen Vortrag über die national-ökonomische Bedeutung der Eisenbahnen. Wie des Oesteren weit vom Tbema abschweisend, wird er vom Präsident zur Sacke gerufen. Tic Peti tion wird der Regierung zur Erwägung überwieien, ebenso die Petition um Erbauung einer Sekunoärbabn im Müglitztdai, kür welche die Abgg. Frenze! und Ackermann eintreten. Für die Linie Dürröbrsdors-Dresden verwendet sich Abg. Pbilipv, tür Kivsdort- Altenberg-Muida die Abgg. Kleber. Ackermann und Grahl. Weiter ! führen bei der Petition für den Bau einer Bahn durch das Polenz- tkai die Abgg. Schreck und Man aus. daß den petitionirenden Ge- i meinden mit einer Straße im Polenzthal bester gedient sei. Abg. ! Grabi befürwortet die Petition sür Erlangung einer Perioncn- und Güterbeförderung aus der Kohlenzweigbabn Hämcken-Pottchapvel. j Abg. v. Earlowiy die Erweiterung der Haltestelle im Triediichthal. ! Sämmtliche vorstebende Petitionen werden der Regierung zur i Äcnntnißnahme überwiesen, dagegen erachtet die Kammer die Peti tion sür die Linie Mügeln-Wermsdors-Mu^fchen-Nerchau für er ledigt. Zu der Petition kür den Bau einer strecke Grimma-Pegau sprechen die Abgg. Ahncrt, Vr. Heine, Müller-Coiditz und Waitber, ferner verwenden sich für den Bau einer Strecke Mrttweida-Rock- litz Abg. Starke, für Mittweida-Claußnitz-Burgstädt Abg. Knechtet, sür Rocklitz-Geringswalde-Hartha die Abgg. Rreßner. Müller« Colditz, Almert, Waller und Or, -seine. Bon den Avgg. Hartwig, ! Günther und Schreck wird die Linie Oickatz-Streblen befürwortet, die Linie Wurzen - Eilenburg von dem Abg. Harttvig. Als mit Bravorufen begrüßtes Kuriomm ist zu berichten, daß sür die Halte stelle Wcstwitz sich kein Redner zum Wort gemeldet hatte. Auch diese Petitionen werden der Regierung zur Kemilnißnabme über geben. dagegen die Petition für Errichtung einer Haltestelle in i Paunsdorf, sür welche sich Abg. Kokert verwendet, zur Erwägung, j Wegen der vorgeschrittenen Zeit wird die Beratbung der aus dem Zwickauer Kreise emgegangcnen Petitionen vertagt. — So sind denn »ach 7stündiger Verbandlung die 36 Eisen- ! bahnpetitionen glücklich abgetban, nachdem gestern die 2. K a m m e r in den 3',s Stunde», welche die Bcrathung über den letzten Thcil ! derselbe» noch in Anspruch nahm, den Rest der unvermeidlichen ! Eisenbalmreden über sich ergeben gelassen. Für den Bau der I Cheinnitz-Thalbalm verwenden sich die Abg. Starke, I)r. Straumcr, Knechlel, Heger und Jungnickel. Letzterer befürwortet auch die Petition ui» Erbauung einer Balm von Liinback, nach St. Egidicn ! beziehentlich Wüstcnhrand. wobei ihm die Abgg. May und > llr. Sirannicr secundircn. Die Abgg. Ackermann, v. Lehlichlägcl i und v. Kirchbach sprachen sür die Linien Olbernhau-Bienenmühlc und L Ibclnhail-Rübenau.Kallich: die "Abgg. Jahn, Zeidler, Kirback, und Gral,! stir die Strecke Pirk-Hof und die Abgg. Mehncrt und v. Kirckbach sür die Petitionen um Erbauung einer Balm durch das ! Preßnitzlhal. Zu der Petition für Verbindung der C!>e»mitz-Aue- Adoricr Balm mit der Strecke Zwickau-Falkenstein-Oelsniy, welche ! die Deputation wie die vorstehenden zur Keniilnißnalmie empfiehlt, i stellt Abg. Grahl einen von lii Abgeordnete» nntelstützten Antrag ans Erwägung in Rücksicht daraus, daß die österreichische Regierung den Bau der Linie Klingeiithal-Graslrtz definitiv beschlossen habe. Kohlenbecken bei Falken«» l,erg, stellt werde. Dieser Antrag wird j in längerer Rede von dem Abg. Opitz und von v. Pvlcnz vertreten, während Abg Günther der Konsequenzen wegen sich gegen den "Antrag wendet und mit Entschiedenheit Verwahrung gegen eine von dem Aba. Schreck bei Beratbung der Petition für die Strecke Oschatz-Ltrehia gethanc ironische Aenßcrnng einlcgt, nach der eS den Anschein haben könnte, als wenn er dem Bau vieler Linie ab geneigt wäre. Finanzniinister von Könncntz konstatirt, daß der in Frage stehenden Strecke mir eine lokale Bedeutung zuzuichreiben sei. "Nachdem ein Antrag ans Schluß der Debatte angenommen, lehnt die Kammer mit 33 gegen 22 Stimmen den Antrag Grahl ab Die Abgg Gcorgi und Opitz verwenden sich sodann sür die Anie VoigtSgrün-Reicheni ach-M»lau-Grciz, die Abg. v Potenz und Speck sür die Strecke Willau-Palipcrsdors-Obcrichönhcidc-Rautcn« kranz und Abg. Ur. Heine legt ocr Regierung nochmals anS Her«, ein möglichst beschlcunigkcsTcinvoin bcm Elicnbahnbal! eintreten zulasten. Die Petition nm Beseitigung von Uebelffändcn auf dem Bahnhof Wcrbn» findet in dem Abg. Ullrich einen Für'precher. sür Errichtung einer Personen-Haltestelle in Lichtentaiinc sprechen Viecvrästdent Streit und Abg. von Römer, für Errichtung einer Haltestelle in RuppertSgrün Abg. Zeidler und für den Bau einer Gülcrexpcvition nebst Güterschuppen in Närcnstcin uns Herstellung einer Straße von dort nach der Chaussee zu Hainniel'unierwicscnthai die Abgg. Mehnert und van Kirchbach. Schließlich befürworte» »och die Abgg. Mcbncrl und Speck die Anlage einer Güleweikelirsstraß« in Aue und Abg. Jungnickel die Eruchimig einer Güicrstation in Grüna. Alle diese Petitionen werden der Regierung zur Kenntnißnalnne überwiesen. Scho» ermüdet, tritt iodann die Kammer in die Be« ratlmna über die zu dem Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichtes eingcgangencn Petitionen ein, übe, welche Abg. Ubleinann rcfenri. Abg. Ur. Straumcr erklärt sich mit den An trägen der Deputation einverstanden, bleibt aber dabei, daß dm Petitionen eine gewisse Berechtigung nicht abcufprecken lei. zumal da die jetzige soziale Stellung der Gmnnasial- und Real-Sckul- lebrer bedeutcnoe pekuniäre Ansorderuiigen an diese stelle. Eine Besserung der Lage sei nach seinem Dafürhalten nicht durch
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