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Weißeritz-Zeitung : 05.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188910056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18891005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18891005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-05
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.10.1889
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UWÄ-MtW Jnjerat«, welche bei dn bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Berbreitunä finden, «erden mit 10 Psg. di» Spaltenjeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, »m reoaktionellen Theile, die SpaltenzeÜ« -WPfg. Die „Weißerlh < Zeitung" erscheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners ¬ tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 28 Psg., zweimonatlich 84 Psg-, einmonatlich 42 Psa. Einzelne Nummern 10 Psg. — Alle Postan- jtalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen B«> Amtsblatt für die Königliche Umtshaupimannschnst Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträihe zu Dippoldiswalde und Irauenstem Verantwortlicher Redacteur: Psul Irhne in Dippoldiswalde. Sonnabend, den 5. Oktober 1889. Nr. 118. 55. Jahrgang. Serbien. Seit Sonntag weilt die Königin Natalie wieder in den Mauern Belgrads und die Rückkehr derselben nach der Hauptstadt Serbiens läßt aufs Neue deutlich erkennen, wie sehr sich die Dinge in diesem Lande von der Thronentsagung König Milans ab im Sinne der russischen Politik entwickelt haben. Allerdings sand in Belgrad keinerlei offizieller Empfang der zurück gekehrten ehemaligen Herrscherin des Landes statt, da sie sich offenbar geweigert hat, auf die von Milan wie von der Regentschaft gestellten Bedingungen einzugehen, wie aus der in dem radikalen Belgrader Blatte „Odjek" soeben mitgetheilten Vorgeschichte des Wiedererscheinens Nataliens auf serbischem Boden erhellt. Aber desto herzlicher und begeisterter war der Empfang der Königin durch die Belgrader Bevölkerung und diese Begrüßung trug einen unverkennbaren demonstrativen Charakter, sie bekundete, daß man in weiten Kreisen der Be völkerung der serbischen Hauptstadt und weiter des ganzen Landes die politische Bedeutung der Rückkehr Nataliens zu würdigen weiß. Es kann bei dem ehr geizigen und ränkesüchtigen Charakter dieser Frau keinem Zweifel unterliegen, daß sie bestrebt sein wird, auf ihren Sohn, den König Alexander, einen beherr schenden und maßgebenden Einfluß auszuüben und diese Bestrebungen werden selbstverständlich seitens der russischen Diplomatie in Belgrad die denkbar stärkste Unterstützung finden, in deren Händen die Königin- Mutter ja schließlich doch nur ein Werkzeug ist. Was aber vie leitenden serbischen Kreise anbelangl, so neigt auch das Ministerium Gruic augenscheinlich nach rus sischer Seite hin, währeno die Regentschaft sich ab müht, zwischen Oesterreich und Rußland zu laviren. Selbst wenn indessen Herr Nistics und seine Kollegen in der Regentschaft sich offener, als dies bislang ge schehen ist, als Anhänger Oesterreichs bekennen würden, so wäre hiermit dem Einflüße der ruffenfreundlichen Partei in Belgrad noch lange kein Paroli geboten. Die Regentschaft, welche im Gegensätze zu den radi kalen Herren des Ministeriums Gruic - Tausanowic politisch auf liberalem Standpunkte steht, verfügt in der Skupschtina nur über eine kleine Schaar von An hängern, das Ministerium jedoch konnte sich schon bis lang auf eine starke und ergebene politische parlamen tarische Mehrheit stützen und letztere hat durch die kürzlich stattgefundenen Neuwahlen zur Skupschtina nur noch eine weitere Verstärkung erfahren. Die serbischen Radikalen im Lande aber sind mehr oder weniger ebensolche Nussenfreunde wie ihre politischen Freunde in der Negierung und es ist da klar, welche Bedeutung der jüngste radikale Wahlsieg in Serbien besagen will. Die Verhältnisse in Serbien entwickeln sich demnach in einer Weise, daß auch König Milan, wollte er nochmals persönlich in dieselben ein greisen, nichts mehr rückgängig würde machen können und wenn jetzt aus Belgrad offiziös versichert wird, der Verkehr zwischen König Alexander und seiner Mutter werde sich durchaus nach den Weisungen Milans regeln, so erscheint eine derartige Versicherung fast nur als ein Verlegenheitsmanöoer der serbischen Re gentschaft. Seitdem Milan seine königlichen Befug nisse an die Regentschaft abgetreten hat, wennschon mit einigen Vorbehalten, ist er eigentlich doch nur ein machtloser Privatmann, dessen Kampf mit der Königin Natalie jetzt sich noch viel aussichtsloser erweist, als wenn Milan nach wie vor auf dem serbischen Throne säße. Sicherlich wird die Königin hierbei, wie schon angedeutet, die mächtige Unterstützung des russischen Vertreters finden und der lebhafte Verkehr, der sich zwischen dem dortigen Gesandten Rußlands, Persiani, und der Königin-Mutter unmittelbar nach deren Heim kehr entwickelt hat, charakterisirt dieses Ereigniß schon hinlänglich. Wohin indessen das Wachsen des rus sischen Einflusses in Serbien für daS Land selbst führen muß, darüber werden sich die Königin Natalie und die serbische Regierung vielleicht erst klar werden, wenn es zu einer solchen Erkenntniß zu spät ist und die Dynastie Obrenowitsch am Ende selbst durch vie russisch - panslavistischen Machinationen gefährdet er scheint. Jedenfalls ist die Rückkehr der Königin Na talie auf serbischen Boden eine neue Etappe auf dem Wege, der Serbien früher oder später zu der schwersten staatlichen Krisis seit seinem Bestehen als Königreich führen wird und die zunehmende Verwirrung in Ser bien läßt die Hoffnung, daß das Land die drohenden Umwälzungen schließlich glücklich überstehen wird, nicht als eine sonderlich große erscheinen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 3. Oktober. Endlich ist der große Umbau im Nathhause, soweit derselbe die Gast- und Saallokalitäten betrifft, beendet und es fehlt nur noch die Neustaffirung des Rathssessionszimmers. Nächsten Sonntag soll nun, wie aus dem in heutiger Nummer enthaltenen Programm hervorgeht, die Ein weihung des Saales nebst den dazu gehörigen Neben zimmern erfolgen. Je länger der Wirth, Hr. Starke, die ihm zur Abhaltung von Festlichkeiten nöthigen Räume Hal entbehren müssen, umsomehr ist zu wün schen, daß er nächsten Sonntag durch einen recht zahl reichen Besuch für mancherlei während der Bauzeit erlittene Einbußen einigermaßen entschädigt werde, und so unterlassen wir denn nicht, auch hierdurch zum Be suche des Concerts, bei dem das jetzt sehr gute Stadt musikkorps des Herrn Hoppe sein Möglichstes thun wird, einzuladen. Sicher werden auch die wesentlich und zweckmäßig umgewandelten Räume in ihrer neuen durch Herrn Dekorationsmaler Götting vorzüglich aus geführten Ausschmückung den Beifall aller Besucher finden. — Durch den anhaltenden Regen der letzten Tage ist die Weiße ritz zum Strome angeschwollen und wälzt ihre mißfarbenen Wogen rauschend dahin. Beim Wehre der Stadt- und der Rathsmühle auf dem Walk steige war infolge des Regens ein Felsstück gelockert worden und wurde es durch städtische Arbeiter entfernt. — Der heutigen Gesammtauslage unseres Blattes liegt ein auf dünnes Papier gedruckten Fahrplan bei. — Der hiesige Vorschuß-Verein hat im Monat September 266 M. an Provision und 560 M. an Zinsen vereinnahmt. 8062 M. Darlehne verwilligt und 6533 M. Spareinlagen erhalten. Der Gesammt- Umsatz im September beziffert sich auf 36,410 M. — Die beschränkte Haftpflicht und Annahme der neuen Statuten tritt erst in einem Jahre in Kraft. Altenberg. Hier fand am vergangenen Sonntag im Gasthofe zur „Stadt Teplitz" die Bezirksversamm lung von Sachsens Militärvereinsbunde für den Be zirk Dippoldiswalde statt. Dieselbe wurde vom Be zirksvorsteher Herrn Schröter mit einer längeren hoch patriotischen Ansprache eröffnet, in welcher besonders die hochbedeutsame Stellung der Militärvereine als Hochburg für Königstreue und Vaterlandsliebe, als Bollwerk gegen jeden Feind unseres Vaterlandes ge feiert wurde. Daran knüpfte sich die ernste Mahnung, aber auch fernerhin zu wachen und zu wirken, das hierin schon Erreichte und Errungene fest zu halten und in diesem Bestreben das vor Kurzem an die Mi litärvereine ergangene Königswort des hohen Protek tors immerfort als Aufmunterung und als Richtschnur zu beherzigen. Diese Ansprache gipfelte in einem Hoch aus treuer Soldatenbrust auf Se. Maj. König Albert. In kameradschaftlicher Herzlichkeit wurde sodann die 'Tagesordnung glatt und ruhig erledigt. Bei der vor zunehmenden Neuwahl wurden sowohl der Bezirksvor steher als auch dessen Stellvertreter, Hr. Lindig, Lehrer an der Uhrmacherschule in Glashütte, unter Anerken nung ihres bisherigen erfolgreichen Wirkens einstimmig wiedergewählt, — Der Bezirk Dippoldiswalde umfaßt gegenwärtig 27 Vereine mit 2137 Mitgliedern, der ganze Bund dagegen 1120 Vereine mit 125,832 Mit gliedern. Rabenau. Bei der Sparkasse zu Rabenau wurden im Monat September dieses Jahres 268 Ein zahlungen im Betrage von 15,751 M. 93 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 58 Rückzahlungen im Betrage von 10,154 M. 93 Pf. — Sparmarken ä 10 Pf. wurden im Monat August 160 Stück verkauft. Schmiedeberg. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat Septbr. in 61 Posten 4551 M. — Pf. ein gelegt, dagegen in 18 Posten 2229 M. 42 Pf. zurück gezahlt, überhaupt 6269 M. 10 Pf. eingenommen und 7449 M. 23 Pf. ausgegeben. Pretzschendorf. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat Septeniber 36 Einzahlungen im Betrage von 3075 M. — Pf. gemacht, dagegen erfolgten 11 Rück zahlungen im Betrage von 3571 Mark 73 Pf. Die Gesammt-Einnahme betrug in 47 Posten 3475 M. — Pf., die Ausgabe 8353 M. 36 Pf. in 20 Posten. Dresden. Durch die Matter ging kürzlich wieder eine Dresdner Meldung, wonach die von dem Prinzen August demnächst anzutretende große Reise sozusagen mit einer Brautschau in Verbindung zu bringen sei. Gleiche Vermuthungen gingen bekanntlich schon bei früheren ähnlichen Gelegenheiten von Mund zu Mund; in bestimmter Weise wird aber nun versichert, daß die bevorstehende Reise des dereinstigen Trägers der Wet tiner Krone lediglich Studienzwecken dient und alle anderen Deutungen in das Gebiet der Kombination zu verweisen sind. Königstein. Die Einweihung des vom Gebirgs verein für die sächs.-böhm. Schweiz auf dem Lilien stein errichteten Wettin-Obelisken soll am 13. Ok tober vorgenommen werden. Es besteht die Hoffnung, daß der Protektor des Vereins, Prinz Georg, der Feier beiwohnen wird. Schandau. Bei den in der letzten Hälfte der vorigen Woche auf Cunnersdorfer und Rosenthaler Revier abgehaltenen Jagden wurde von König Albert auch ein Hirsch mit weißem Kopfe erlegt. Freiberg. Beim Abbrühen eines Schweines ver brühte sich am 1. Oktober ein Fleischerlehrling derartig am Hinterkopf, an den Armen und dem Oberkörper, daß er mittelst Wagen in die elterliche Wohnung ge bracht werden mußte und der herzugezogene Arzt die Verletzungen für nicht unbedenklich erklärte. Neukirchen. Ein aus Chemnitz hier zum Besuch aufhältlicher Schulknabe schoß am 30. September seinen mit ihm spazieren gehenden Gespielen, den 12 Jahre alten Melzer mit einem Revolver, den er un befugter Weise bei sich führte, in den Rücken. Melzer trug eine nicht unerhebliche Verletzung davon und mußte sofort in ärztliche Behandlung genommen wer den. Der Thäter will sich den Revolver für 3 M. in Chemnitz gekauft und mit demselben schon während der großen Ferien Vögel geschossen haben. Zwickau. Von hier aus wird die in Anbetracht des herannahenden Winters wenig erfreuliche Nachricht verbreitet, daß die Steinkohlen abermals im Preise erheblich gestiegen sind, nämlich um 12 bis 15 Mark für Brenn- und um 6 Mark für Maschinenkohlen die Doppelwagenladung. Trotz der hohen Preise sind Kohlen überhaupt schwer zu bekommen, da die Nach frage die Produktion, welche sich infolge Herabsetzung der Schichtzeit von 12 auf 10 Stunden nicht unwesent lich verringert haben soll, beträchtlich übersteigt. In folge der Höhe der Steinkohlenpreise vermehrt sich die jetzt schon erhebliche Einfuhr Böhmischer Braunkohlen jedenfalls noch sehr. Plauen i. B. Welcher Bedarf gegenwärtig an tüchtigen, künstlerisch gebildeten Musterzeichnern vorhanden ist, beweisen die aus den bedeutendsten Jn- dustriebezirken Deutschlands an die Direktion der hie sigen kunstgewerblichen Fachzeichenschule gelangenden zahlreichen Gesuche um tüchtige, in dieser Anstalt ge-
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