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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.09.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240904028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924090402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924090402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-04
- Monat1924-09
- Jahr1924
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68. Jahrgang 2S4 Mend-Msgabe Donnerslag, 4. September 1924 Gegründet 18SK DrabMnIckri» Nachricht»» Dr,,»«,. 3»n>Ipr«ch»r-Sammelnummer 2S 241. Nur tür Nachlgetprüche: 2OV11. ». >. dl»>!i.s»v>«mt>«r ll»re d«i I»,l.,wrimoll,er3u>>»IIun, Ire, L>ou» l>b«i «oldmork. L>kAUg5»H)kl1Ul)k Poj>d,zua«»r»i» I. w.nal Seplemder Z »oldmark. <kl»^»>»»»»«r l««,ldplena>,. Dl» lUnieiaen werden nach »oldmard berechnet/ die «inlpollia» Ai min drei!» Anzeigen-Preise: auberhald UM Ptg. Ogerlengedudr >v Ptg. Auaw. Lullril,» g»a»n Dorausde^adl. «achdruch nur mN deuNlcher 0u,lman,,d« «.«reiner «achr.'l Mldl«» — Unnerlanul» SchriNNllch» werden mchl auldewadrl. Schrift!«,lung »nd lrauptgeichaft.ftelle: Marlrnllraftr 38/40. Druch u. Verlag von Uieplch 4 AelchardI ln Dresden. Poftlchech-Äonlo 1VSS Dresden. Die Unterbringung der Anleihe. Englische Machinationen gegen ein Wiedererstarken der deutschen Wirtschaft Die erste Meldung über die offizielle Auflegung des englischen Anleiheanleils. Frankreich als Anleihezeichner. lGtgner Drohtbericht der »Dresdner Nachrichten".! Pari», 1. Scpt. Der sinanzicllc Mitarbeiter des „Jour- nal" besagt sich i» einem Leitartikel mit der Frage, ab die deutsche nON-Millionen-Goldmark-Anlelhe zum Teil auch in Frankreich zur Auslage gelange» wird. Aehnlich wie andere französische Blatter meint auch das „Journal", das, die Auslegung der Anleihe etwa am 10. Oktober erfolgen werde, wie das Vlalt niittcilt, iverden Anfang kvinmcnder Woche in Paris zwischen dem bekannte» Teilhaber der Bank Morgan, V a in o n l und dem sranzbsischcn Fliiaiizministcr Elömentcl Vesprechnngen über die Möglichkeit der Unter bringung eines Teiles der Anleihe in Frankreich stattsindcn. Lamvnl halt sich augcnblisklich in der Sänvciz ans und wird Ende der Woche hier erwartet. Das »Journal" erwähnt dann für die Unterbringung rineS Teiles der denlschen Anleihe in Frankreich gewisse sentimentale 0! rnndc, die aber nicht als ausschlag gebende dargestelll meiden. Das Blatt schreibt: In dem Halle, in dem die sranzösische Reaierniig eine im Prinzip günstige Antwort seitens der Pariser Bank in bezug ans die Unterbringung eines Teiles der Anleihe in Frankreich er halten wurde, erklärt man, dag cs wichna sei, dasi die Opcra- ilnn sehr schnell erledigt werden kann. (5s scheint jedoch, dasi die Seiler der amerikanischen Gruppen Bedingunacn erzivin- ,ccn wollen, die den Ersolg der ^leiprechungc» sehr problcma- lisch erscheinen lassen. Denken die amerikanischen Bankiers nicht an die Fassung besonderer Stücke für die verschiedenen europäische» Plätze, mit anderen Worten: Stücke in Franken für den sranzösische» Markt, in belgischen Franken für de» belgischen Markt, in Psnnd Sterling für den englischen Markt. Eine derartige Taktik würde nach der Meinung des „Ivnr- ngl" die U n t e r b r i n g n n g S in ö g l i ch k c i t e n sür die Stücke erleichtern. Für den Fall, dass eine ans einheitlicher Geldtzasis ge währte Anleihe geschassen ivürdc, sollen die anicriknnische» Bankiers weilerhin dem „Journal" znsolgc verlangen, dag die Stücke alsda» ein >4ahr lang in den'Banken blockiert bleiben. Die sranzösische» Banken wollten eine einseitige Zahlungs- verpslichtiing sür Stücke, die ei» Jahr lang sür sie nuvcrküus- lirb wären, nicht übernehmen. Dr. Schacht über die Anteiheaussichten. Berlin, 4. September. RcichSbankpräsidcnl Dr. Schacht, der sich zurzeit aus der Rückreise non Rom nach Berlin ln:- iindet. erklärte in einer Unterredung mit einem Vertreter des „Berliner Börsen-Eonriers", dasi, ivic er hasst, bereits i n acht biszchn T a g c u d a s A n l c i h c s „ n d i k a t in Lvn- don oder Paris zusammentretcn werde. Der Rcichsbank- praildenl rechnet damit, dasi sich alle sinanzkräfiigcn Staate» an der Anleihe beteiligen werden, auch Frankreich. Er hoist, eine kleine O.iioir sogar in Deutschland selbst unterzu bringen. Dasi Italien trotz seiner allmählich sich bessernden Mac-onal- -ringt Die Gefährdung ües Londoner Abkommens durch weitere Rüstungen. tSIgner Trahtbcricht der ..Dresdner Nachrichte n".i (Yens. 4. September. Ans dem gestrigen Bgiikettabend der Stadt Genf z» Ehren von Hcrriot, M a c d o » a l d und TbcuniS hicllcn die drei alliierten Staatsmänner Reden, die in den Genscr Zeitungen auszugsweise wiedergegeben wer de». Während TbcnniS Rede politisch lediglich eine Ver herrlichung des Völkerbundes cils "iemeinschast aller 'Rationell war und auch Hcrriot sich ans wenige Worte beschränklc, die den 'Willen Frankreichs, die Idee des Völker b undcs. die auch die des Friedens sei, immer hochzuhaltcn, be schränkte, siel die Rede Maedonalds durch ihre Schärfe aus. Macdonald sagte, dasi er freudig nach Geni gekommen sei, nm hier das Werk von London svrt- zusetzrn, das de» Frieden Europas stabilisiert habe. England, gleichviel, welche Regierung dort herrschte, sei seit Jahrzehnten der Hort und das Asnl für jede Friedens bewegung gewesen. Der Völkerbund siehe vor seine» wichtigsten Entscheidungen. Erfolg und Znknnst des Völkerbundes lägen in seinen bevorstehenden Entscheidungen über die Abrüstung. ES müsse gelingen, hier sich zu verständigen, und er bitte alle Delegierten, ihren ganzen Einslnsi für diese Verständigung einznsesien. Wenn die R ü sl n n ge n der Völker sich svrijetztcn, würde auch das Werk vo u V v »> dvu gefährdet sei» und damit alle Bemühungen, Europa aus Iahrzeimtc hinaus den Frieden zu gebe». Dem „Journal" zuiolge machte die Rede Maedo nalds eine» tiefen Eindruck, was auch in der narhsolgc!'- dcn Ansprache des Bnndesrais M vlla zum Ausdruck kam. INocdrmollds und herriots gegenseitige Informationen. London, !>. Scpl Pt a c dv » aId und Hcrriot haben I>ku.> ir,>o «n -> e d e n , iüt sie zu halten gedenken, zur K cnntnisnahmc a u s g e t a u > ch t, um sie j>, der ülüstiingS- sragc »ach Möglichteil in Einklang z» bringen. Finanzen nur in bescheidenerem Matze an der Anleihe beteiligt sein könne, ergebe sich schon aus dem Gegensatz der Goldmark zur untcrwertigen Lira, wie denn das Valutaproblcm jedem an der Anleihe milwirkcnden Staat noch genügende Schwierig keiten machen wird. Eine im Verhältnis zum kleinen Umfang des Landes um so gröbere Tranche hoff« Schacht in der Schweiz begeben zu könne»! dieser Ausgabe Hai sein zweitägiger Aufenthalt in Zürich gedient. Tie gemeldete Ziffer von 75 Millionen Mark llOO Millionen Frankenj, die Schacht über frühere Anregungen von 80 bis 50 Millionen hinaus von der Schweiz übernehmen lassen möchte, wurde vom ReichSbank- präsidenten persönlich nicht bestätigt, aber auch nicht bestritten; der endgültige Anfteilungöschlüsscl der 800 Millionen Mark werde erst durch das A »leihest,,,dikat erfolgen. Wen» mg» aber überlegt, dasi die Schweiz durchaus kein Interesse daran hat, als Goldrcscrvoir der Welt lnach Abströmcn des amerika nischen GcldcSi ihre Valuta vielleicht wieder ül»cr Tollar- parität zu halten und die Exportmöglichkeiten aufs neue zu gefährden, dürfte man der Ansicht sei», dasi in ihrem Gebiet eine relativ grosie Anleiheguvte untcrgebrachi wird. Dr. Schacht betonte, dasi seine Ausgabe darin bestanden hätte, die leitenden Banken in der Schweiz, in Italien und auch weiter in den noch nicht abschlusircisen Staate» zur festen llcbcrnahmc einer be stimmten Quote zu bestimmen, und dasi dies auch gelungen sei; so wird die Tätigkeit der Emissionsbank nicht von dem Er folg bei den Zeichnern abhängc» und nicht an die ZcichnungS- sristcn gebunden sein. In R-vm habe Dr.Schacht mit den amt liche» Stellen auch die Folgen aus dem Londoner Abkommen und die Gestaltung de« künftigen deutsch-italienischen Handelsvertrags berührt. Dt. Schacht kvnntc ans das Verständnis der italienischen .(lreise für die Notwendigkeit des deutschen Exports einwirken, und glaubt, sagen zu dürfen, dasi die Forderungen der aufblühcnden italienischen Export industrie den Handelsvertrag nicht gefährden werden. Von der Anleihe, die Dr. Schacht für absolut genügend hält, nm das deutsche Wirtschaftsleben wieder in ciiügcrmasie» normale Bahne» z» lenken, verspricht man sich i» der Schweiz eine Wiederbelebung des deutsch-schweizerischen Handelsverkehrs. Die offizielle Auflegung des englischen Anleiheanleils. «Eigner Drohtbericht der »Dresdner N a ch r t ch t e London, 4. September. Die „Dimes" meldete gestern abend: Der Londoner Börsenvorstand sei Dienstaa mittag in Kenntnis gesetzt worden, dasi 22« Millionen Schilling der dentschen Anleihe am 8N. Leptemtzer zur osfizicllen Auslegung in London kommen Englischer Boykott -er deulschen Anleihezeichner? London, 4. September. Die „Times" teilt mit, dasi die deutsche Anleihe dadurch boykottiert werden soll, dasi die Namen aller Anleihezcichner veröffentlicht würden. aus Verständigung. Die Gegensätze in Genf. (Durch F u n k s v r u ch.s London, 4. Scpt. Der diplomatische Berichterstatter des »Daily Telegraph" schreibt, ein hervorragendes Mitglied der Völkcrbundsvcrsammlinig habe die Ansicht geänsicrt, dasi hinter den Meinungsverschiedenheiten wegen des Paktes der gegenseitigen Unterstützung ein Kamps zwischen zwei ent gegengesetzten Ansfassnngcn übcrdcn Völker bund im Gange sei. und zwar ei» Kamps nm eine politische und eine juristische Anssassnng. Die politische, die no» Frank reich unterstützt werde, erkläre, Frankreichs fortgesetzten Vc mühnngcn zu-den Vefiignisscn des Völkerbundrats gegenüber denen des Wcltgcrichtshoss in, Haag den Vorzug zu geben. Die kleineren Nationen, unterstützt von der amerilaniiche» öffentliche» Meinung, neigten zu dem andcicn Wege, wonach der Weltgerichtshos im Haag der oberste Schiedsrichter in irgendwelchen Streitfällen sein soll, die zu internationalen Konsltkte» führen könnten. Die letztere Anssaisniig werde sicher siegen, gleichviel, ob Amerika ansicrhalb des Völker bundes bleibe oder nicht. Die Republikaner wie Demokraten seien in gleicher Weise cntschlosic», ihre Gegensätze bei der Behandlung von Konflikten durch schiedsrichterliche Entscheidung anszntrage». Der Vcrichterilaller begrüsit es, dasi anstatt der früheren zögernden und unsicheren Haltung Grosibritannicns seit dem Amtsantritt Maedonalds die rückhaltlose Zustimmung zu diesem Gedanken getreten ist. «ob. Schlechte Aussichten skr die Abrüstung. «Eigner Drahibertcht der „Dresdner Nachrtchle n."> Rotterdam. 4. September. Die „Morniiia Post" meldet ans Gens: Der allgemeine Eindruck ist. dasi ancb die jetzige Tagung kei » erici greifbare Eraco » iiic »insichtlich der Abrüstung br ngcn wird. Die im letzten Augenblick er folgte Ablehnung Amerikas, nachdem der amerikanische «Kc- iandie Gibio» bereits in Gens eingetrviien war. ist biersür ebenso mitbcstimmend, wie die neuen Flottenvvi lagen der iranzösiichen und der Italien icben Regierung. Frankreich erhöbt i»> neue» Jahr die Zahl ieincr Lchifsseinheilen um i l. Italien nm 8 grösiere Einheiten. Das deutet ani keine ernste Absichten hi», die Abrüstung zur wirklichen Durchführung zu biingcn. Sozialisten und Kriegsschuldsrage. Die „Münchner Post" gegen Hermann Wendel. Die sozialdemokratische Presse setzt ihr unglaublich törichtes, in der Wirkung la» de S verräterisches Trei be» gegen die amtliche KriegSschnldcrklarung fort. Relativ zurückhaltend zeigt sich dabei der „Vorwärts", wen» er jene Erklärung als unbesonnen und kurzsichtig beirrtcilt. Was aber „Genosse" Hermann Wendel in der „Dresdner VvlkSzeitnng" unter der ttebcrschrist „Schn^dlüge und Vügc» schuld" dem dentschen Volke zu biete» wagt, stellt an Preis gabe lebenswichtiger Interesse» Deutschlands die übelsten Leistungen sozialdemokratischer oder kommunistischer Agita toren in den Schatten. Wendel beginnt mii folgender Pau- schalvcrlcnmdniig der nationalen Vckämpscr des erzwungenen SchnldgcständnisseS: „Wenn die nationalen Helden: „Fort mit der Lchnld- lüge!" brüllen, so mag es einzelnen ehrlichen Heisisporneu unter ihnen wirklich um „deutsche Ehre" zu ln» sei», im allgemeinen aber gilt ihr Lärm Zielen nicht der änsicrcn, sondern der inneren Politik. Wie die Dolchstosilegcnde den Teil der deutschen Hcrrcnkastc von vorgestern mcisiivasche» soll, der die furchtbare Schuld an der Niederlage trägt, io soll die Propaganda gegen die „Schuldlügc" den Teil ent lasten, der bis zur grosicn europäischen Katastrophe Deutsch lands Geschäfte führte; beides aber geschieht, um jener Hcrrcnschicht, die, von den ostelbischen Rittergütern stammend, ihre Erziehung im Kadettenkorps oder auf der Borusscnkneipc empfing, wieder zur Herrschaft zu verhelfen." Wird hier die Schuldlüge — unter grniidlvscn An schuldigungen der „nationalen Helden" — verhüllt aufrecht crhaltc » , so läßt Wendel in der hinzngcsügtcn Kritik cincr von der „Zentrale für Hcimatdienst" herauSgegcbcncn Flng- schrist „Wider die Schuldlügc!" auch die notdürftigste Rück sicht ans deutsche Interessen nermisien. Denn ganz abgesehen von der Kleinigkeit, dasi er die „Zentrale sür Heimatdienil" dem AuSlande als eine „Prvpagandastclle der NcichS- rcgicrung" zur freundlichen Vcachtnng empfiehlt, behauptet er ohne die geringste Einschränkniig, dasi „die Berliner Gewalt Haber tvon 19l4j den Wiener Brandstiftern unbedingte Rückendeckung sür jeden Fall, auch den eines Weltkrieges, zu sicherten und sie so aus den Weg dcS Verbrechens voran- tricbcn". — Diese cinseitig-nnvollständigc Darstellung wieder holt Wendel in den nachstehenden Schlnsisätzc» seines Artikels: „Wohl gibt eS eine Bekämpfung der „Schuldlügc", dir selbst nicht Lügcnschuld ans sich lädt und darum auch der Rcichsrcgicrung wohl anständc; das ist die bündige Er klärung, dasi die Bcth m a n n und I g g v w »nd M olkle, die im Jahre 1914 Schicksal spielten, Beauftragte nicht des deutschen Volkes, sondern der Hohen zol lern waren, dasi im besonderen dem Kanzler Bethmann der Reichstag zwei mal in aller Form das Vertrauen abgesprocsien hatte, und dasi eö also nicht angeht. das deutsche Volk und noch weniger die deutsche Republik mit den Sünden der Herrschenden non 1014 zu belasten." Diese Behauptungen, die angesichts der mit den gcichicln lichen Tatsachen übereinstimmenden Kriegsschnldcrklärnng des gcivisi nicht nationalistischen Kabinettcs Marx- Strcscmann wie glatter Landesverrat anmuten, werden durch die sozialdemokratische „Münchner Post" vom t. September nicht minder all ab.-nuchnn geführt, wie die oben erwähnte Kritik des „Vorwärts". Das Münchner Lozia- listcnblatt schreibt nämlich; „Das Londoner Abkommen bedeutet. . . einen so weit gehenden Abbau des Kriegshasscs, daß man wohl der Mei nung sein kann, die Well sei heule auinahmefähig für ein Verlangen Dcntschlgnds nach Revision de» Artikels 281 des Versailler Vertrages. . . Tic Reichsregiernng hat .... das in diesem Artikel liegende Schuldbekenntnis hiermit Mlüel- gcnommen. Sie hat den Zeitpunkt sür diesen Alt ivahrfchein lich richtig gewählt. Was sic aussprach, ist geschichtliche Wahr heit. Und doch scheint cs, dasi man wirksamere Worte hatte finde» können. Vor allem fehlt in dem Dvtnmenl ein Hin weis, dasi seit 1010 Tatsachen belanntgewvrdcn sind, die aus die Ursache des .Kriegsausbruches ein neneS Licht wersen. . . Jetzt hcisit cs, mit allen Kräfte» der übrigen Welt ein Echo abziningen ans den deutschen Widerruf, damit dieser »ich! ein Monolog Deutschlands bleibl. Das Recht ist ans un serer Seite. Die Lache ist so gut, dasi auch durch laklinbe Fehler der moralische Kamps nicht verloren gehen kann, der nun durch die Erklärung der Rcichsregicruilg offiziell cr- öfsnct worden ist." Diese Fesistellniige» eines iozialdemvlraliichcu VlaNes sind Nackcnschlägc nicht nur sür de» „Vorwärts", sondern auch für den „Genossen" Wendel, der durch sein Antlammcin an die Kriegsschnldlüae einesteils dem dentschicindliclien Anslande eine» überaus wertvollen politischen Dies, leistet und anderseits das sozialdcmvlratiiche Vedürinis verrät, zur Rechtfertigung der N v v e m b e r - R coolntiv n etwas in der Hand z» behalten. Bedeut! man, dasi die »ngc- hrurcii Rcparniionsioidcrnngcn der Entente die Kriegsschuld- lüge als Vvranssetznng haben, io können die deutsche» Rcicbs- tagswähler erweisen, welchen Schaden „Genosse" Wendel und die „Dresdner Vvlkszcilnng" jedem einzelne» oo» ihnen zn- inacn. wenn sie gegen die Beieilignug jener Voranssctznno aus blinder Parieiiuchl onlanipsrn.
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