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Dresdner Nachrichten : 06.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-06
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.12.1877
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7 UffH der »,»edit«on »I»r<rn»r«»« ll. «dou- ,««««»»,ei» dtertk»»,r. > Mdurch , »t« Holl LS»vtst» Mje. »usl,,tODvs>0<rk»l. tzür die «ü«a,dc etage- , landler Dkig>«ß,ri»Ie «ochl sich die «kdacttoi» nicht »erbliidltch. -i,se««ti».7lnii»Imil,»»- «iirtd: n»s V» lor in Homling. Vcr- lin, Wien, Lctpji,,. tz'askl, «rcsiou, tzraiilsuit <i M. — ttut. U°»»o i > Lnlln, Leipti». Ate,,. Hamdm», Nranksur» M., MiUl» qc». — v»ui>« ch 0v. t» tzronkfurt o. M. — ». V»>»0 in adeiniiid — N»- NuIUor t 0». «ock Mltrebaeteur: vr. Für das Feuilleton: LuUvl» »«-«»»Hi». Aiivaniv. vesvaerruev Lri»»t Llvpuol» in Dresden. Domterpag;«. r>eee«ver. gni»r«t« «erden M-rNn. Ll,«»« '-'bi, «d.»Ui>, Tageblatt für Folitrk, Mterhaltung.Heschäftsverkehr. Aörseril>ericht,Irem»enliste. XXII. Jahrgang. vtarnthum der Herausgeber: e «v1«1»arAt »u DreSdrn. Druck und vttzenjhtzm der Tresdeu, 1877. UN, „»««e«, ch»»«t»4> ,>«Mi„u,»taUd^ S» «caitodt: -rot, Moster- >allc k> in» kachln. >1 Uhr, — Lir Raum einer e>«> luaitiJen P-tiltkil« «oftel lä Psy!. Itiu^einndt dte Zeile »u Me. Eine chLraniie >Ur de» nachsit»«i«e rirl»-ck »in der Jnlernt« wir» „ich» ,e„«b«a. »ulwärtt,« «nndnceii» NustrSge von und unde- tannlcn Firmen und Per sonen tnserircn wir nun -e^enPranumerondo. Za diu na durch dirtst» marke» «der Postetn»oh» lun^ Acht Silben kosten lb Psae. Inserate stt» die Montag». Nummer »der nach einem geilt»»» »ttVelkiitle AP». Politisches. In denProvinzialstadten unseres Lande- rührt man sich immer eifriger für Erhaltung der Amtsgerichte tu loco. Mittlere Städte wie Pirna trachten darnach, ihr jetziges Bezirksgericht als künftiges Landgericht zu behaupten und Herr Schreck sucht die Sympathie der Kammer für das r r^i-vi» von Copitz dadurch zu erwerben, daß er über die „schwarzhaarige" Rechtspflege und die „blondgelockte" Ver waltung ein anmuthiges Feuilleton redet. Wie seiner Zeit um Er bauung einer Staatobahn, findet jetzt ein förmlicher Wetttavs der Abgeordneten um Erhaltung des Gerichtsamtes in dein betreffenden Wahlkreise statt. Die Ucbelstände ernci» solchen Wettbewerbes liegen ja klar zu Tage; wie sie aber vermeiden'? Der Regierung die Ab grenzung der Gerichtssprcngel überlassen ? Die Regierung ver zichtet selbst auf die unbeschränkte Ordnung dieser Verhältnisse Unseres Erachtens ist das Justizministerium nicht allein im Stande, über die Einziehung von fast 1 >/„ Dutzenden Gerichtsämtern und die Neueintheilung der übrigen rin zutreffendes Urtheil abzugcbeir. Alle Achtung vor der sonstigen Justiz-Verwaltung des Herrn Abeken — ober es fehlen seinem Ressort die geeigneten Organe zur Crkenntniß der volkSivirthschastlichen Bedeutung dieser Justiz Neu Organisation. Hier kann nur daS Ministerium des Innern ein- greifen. Die Rechtspflege hat ja nicht allein den Selbstzweck: Jeder mann unparteiisches Recht zu sprechen und das lebendige Gewissen deS LolkeS darzustcllen — sie soll auch durch Erreichung dieses höchsten Zweckes dem Wohlergehen deS Ganzen dienen. Sie hat auch eine volksmirthschastliche Seite. Diese aber zu betonen, die sich widersprechenden Einzel-Interessen kenntnißreich und wohl wollend gegeneinander abzuwagcn, zrr entscheiden, wohin unter drei rivalisirenden Städten das Amtsgericht künftig zu legen — dafür fehlen dem Justiz-Ministerium gewiß nicht die Augen und die guten Borsätze, wohl aber ausreichende Erfahrungen undVorkenntnisse, die sich reichlicher in der volkswirthschastlichen Abtheilung dcö Ministeriums des Jnncm vorfinden. Unmöglich kann Herr von Nostitz übersehen, wie tiefe Unzufriedenheit in einer beträcht lichen Anzahl loyaler Städte durch schablonenhafte Abzirkelung der künftigen Amtsgerichte und die mittelst eines Federzugs leicht erfolgende, aber ebenso folgenschwere Einziehung der GcrichtS- ämter entsteht. Die NeichS-Justizgesetze vertheuern ohnehin dem Volke die Justiz; ihre Aufnahme in der Bevölkerung kann nicht gefördert werden, wenn sie einzelnen Städten allzu große Opfer ansmnt. DaS preußische Abgeordnetenhaus hat eine kleine Vorlage über die Reform der Städteordnung in den östlichen Provinzen an eine Commission mit der Absicht verwiesen, sie dort zu begraben. Ueber- raschend kam nämlich dem Abgeordnetenhaus« die Erklärung des Ministers Friedenthal, daß die systematische Reform der inneren Verwaltung Preußens keineswegs aufgcgeben, wenn eS auch ein langaussehendeö Werk sei. Diese Darlegung widerspricht, wie die Abgeordneten Hänel und Lasier hcrvorhcbcn, der Anlündigung kr Thronrede, wornach das Werk der Selbst-Verwaltungs-Gesetz- gcbung in den östlichen Provinzen Preußens als abgeschlossen zu betrachten sei. Es bedarf keiner weiteren Ausführung, daß der Wandel in den Ansichten, der im peußischen Ministerium inzwischen cingetreten ist, sür Preußen äußerst iverthvoll ist. Man braucht sich nicht gerade ausschweiscnden Erwartungen hinzugcbcn, daß die Reform der inneren preußischen Verwaltung eine Mustcrarbcit sein wird — die Thatsache allein, daß die dortige Regierung die Noih Wendigkeit anerkennt, aus dem jetzigen Zustande der Erstarrung herauszutrcten und dem Vorgänge Weimar«, Badens, Würtembcrgs, Sachsens u. s. w. folgend, die bessernde Hand an ein sehr im Argen liegendes Gebiet zu legen, wird von unseren Nachbarn in Preußen mit Genugthuung ausgenommen werden. Urber die Kämpfe zwischen Mehemed Ali und den Russen liegen widersprechende Nachrichten vor. Es handelt sich um den Besitz deS Baba-Konak-Passes, dessen nördlicher Eingang sich im Besitz der Russen, dessen südlicher Ausgang in dem der Türken be findet, genau so wie der Schipka- und der Hain-Beughaz Paß, Seit dem 30. November scheint kein Theil einen Zoll Boden gewonnen, Mehemed Ali den Angriff der Russen abgeschlagen zu haben. Das ist Etwas, aber nicht Viel. Es besagt das nur, daß sich die Lage Osman'S nicht verschlimmerte. Zn seiner Verbesserung wäre cZ unerläßlich, das; er nach Plcwua zu vordräuge; statt dessen muß er sich der ihn bedrängenden Russen erwehren. Von einem anderen Kampfgebiete, dem deS oberen Lom, meldet derLondoner„Standard" einen großen Sieg der Türken. Suleiman Pascha soll die Armee deS Großfürsten vollständig geschlagen und nach Verlust von 30M Todten und Verwundeten nach Tirnoiva gedrängt haben, dieses selbst aber bombardircn. Abwarten! In Paris reisen die Dinge immer mehr der Entscheidung ent gegen. Alle Leriiiittelungsvcrsuche waren von vorn herein aus sichtslos und eigentlich nur zur Wahrung des äußeren guten Scheines unternommen. Mac Mahon hat erst mit den beiden Kammerpräsidenten, dann mit dem früheren Minister Dusaure ein Langes und Breites gesprochen, hat allerhand Versöhnungsauö drücke gewechselt — das Ende vom Liede ist stets da» Beharren der Republikaner und Mac Mahon S auf ihren Anschauungen. Der Marschall-Präsidcnt befindet sich vollständig in den Banden seiner ultramontanen Gattin und ihres Beichtvaters, des JesuitcnpaterL Tondini. Die Republikaner verweigern einem also bcrathenen Prä sidenten die Steuern, DaS ist die offene Kriegserklärung, die Rebellion, der Bürgerkrieg. Ob die republikanischen Franzosen diesen Bürgerkrieg unter Wahrung der gesetzmäßigen Formen führen, etwa die dircctcn Steuern nur unter Protest gegen deren Gesetzlichkeit entrichten, sich aber keinerlei sonstiger revolutionairer Handlungen zu Schulden kommen lassen, erscheint bei der leichten Erregbarkeit ihres VolkscharaktcrS, der sich lieber in rcvolnlionairen Aufwallungen als in juristisch unanfechtbaren Worlprotesten Luft macht, schwer glaublich. Mac Mahon dürfte, sobald die Dcputirten- kammer die Stencrvcrweigcrnng direct ausgesprochen haben wird, diesen revolutionairen Act durch eine zweite Kainmerauslosruig beantworten. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Bukarest, den 5. Decrmbcr. Der griechische Eonsul Ran gabe ist gestern wegen der im schwarzen Meere mit Beschlag belegten griechischen Fahrzeuge inch Hauptquartier abgereist. Der General Lupo. Oberbefehlshaber der bei Lompalanka operircnden rumänischen Division, ist angewiesen morden, den Marsch auf Widdin zu ver langsamen, wie es heißt, um mit der serbischen Division unter Hor- vatovics sich zrr vereinigen. Die Lewghner der Umgegend WiddinS sind nach Widdin berufen und vort bewaffnet worden; in Widdin sind jetzt an 12,000 Bertheidigcr. Paris, den 5. Decrmber. Ein Schreiben des Senators Dnclcrc (Republlkantr) erklärt: Die Vureauö der Gruppen der Linken des Senats und der Kammer »Ate» Recht, der gestrigen Note der „Aacnce Havas" ein Dementi entgegcnznsetzcn, denn Nicmand erhielt die »Berechtigung oder dürste sich anmaßen, in Ibren »Namen zu sprechen. Er sei persönlich von Mac Mabon um seinen Rath geiragt worden, er mnwoiicte persönlich und In eignem »Namen und drückte I» der Note iclnc Ansicht auS, daß ec die Zulaminenbcru'iing eines EongiesscS alö daS beste Mittel er achte, um der Kammer eine wirksame Garantie gegen möglichen Nti«brauch dcö »Accklöiungsrechteö zu verschaffen uno zugleich die Würde des Präüdculc» der Republck zu wahren. Dnclcrc er klärte ferner in diesem Schreibe», wenn cine von ihm hcrrührendc Note alb dlc oisi iclle Auszählung der Forderung,:» der Linken hätte angclek'kn werden können, hätte er dieselben der Gcnchmig- nug der Gruppen der Linken unterbreitet und schließlich zeigt Dnclcrc an, er werde die gedachte Note veröffentlichen. Locale» aa» Süchsisüirs. — Geh. Justizrath Held ist nach Berlin gegangen, um an den Sitzungen des Bundesraths theilzunehmen. — Landtag. Die I. Kr. geychmlgte gestern debattelcS den Gesetzentwurf über die provisorische g orterhebrrng derSrcucrn undAbgaben im Jahre 1878 bis zum Er laß deS KlnanzgcictzcS pro 1878/79 (Ncs. Rülkc), ließ die Pe titionen von Scholze ln Weigtdort utn »Bewilligung eines Kapi tals zu Anlegung einer mechanischen Weberei (Res. von B urgk) und dt» Gewerbtverchiö zu Eutritzsch dcl Leipzig um »Verlegung der dotttgenChausseegeldercin- ^ irahme (Res. von Metztcd) auf sich beruhen, erklärte die Be schwerde des Stelnklopsers Nrumann i» Kemnitz wegen angeblich jvorenthaltcncn Arbeitslohnes (Res. vonAerber), j iewic die Petition des Maler» Lei) in Trebbin, rlnznlösende PriorltätS-ActikN der MeI) ltbencr - WeIdacr Babn betr. (Res. von Mctzsch) alS unzulässig und überdies endlich die Petitionen der Gemclntcn Altrnbcrg nnd Ncrnstatt, um B e - laslung der dortigen Gcricl'tbämtcr, sowie der städtischen Colleglen zu Döbeln und Zittau, um Dahlnvcrlegmig von Landgerichten (Rek. Von Metzich), der Regierung zur Kenntnißnahmc. von König befürwortete warm die Petitionen von Brntstadt und Döbeln, für die letztere ver wendete sieh auch von Schönberg'Mockrltz. Bezüg lich all' dleier Petitionen, mit Auönabmc der Neumann, schcn und Lev'sel'c». hat bereit» die zweite Kammer glrtch- l lautende Beschlüsse gewßt. — Gleich bei Eröffnung dcö ! Landtags hatte bekanntlich Grat Wlldung aus Königsbrück an die Kr. das seltsame Ansinnen gestellt, ihn gleich arri die Dauer ! dcö ganzen Landtags zu beurlauben. ES wurde tbm damals ein vicrwöcheiitlicher Urlaub gcwäbrt; gestern wurde ihm, aut sein Ansuchen, ein weiterer Urlaub auf 4 Wochen bewilligt. Wenn da» so iortgeht. wird sich der Herr Grai allerdings während der Dauer tcß ganzen Landtags ,.ani Urlaub" befinden. - An Stelle de» verstorbenen Geh. Eoinmerzicnrath Becker zu Leipzig hat S. M. der König den Buchhändler Frhrn. von rauchnitz zu Leipzig zum Mitgllcbe der 1. Ständekammrr ernannt. - Den Ständen Ist soebetr die summarische Ucberstcht der »Ausgaben und Einnahmen beim Domainen - Fond tn den Iadren 1875 und 181k zugegangrn. (In denselben stießt der Er trag auö den verlauste» Doinainc», wotür der Staat wieder Wald ankaust.) Die Ucberstcht schließt In den Einnahmen mit :i..')0.',.'.!N8 Mk.. in den AuSaabcn mit 2/.rr.,89I Mk. ab. so daß sich Ente Dcccnrber 187« der Bestand dcö Fonds aut 879,077 Mk. bezifferte. Die Einnabmen bestehen in 1.901.142 Mk. Un gezogener Kautgeldcr kür tn den Jahren 1875 und 1876 ver äußerte D 'mlnial- und Fcidgrimdstilcke, »AblöstingSkapitalren rc., 558,9N5 Mk. Ungezogener kcrgl.Kautgeldcr aus früheren Jahren und I,«u.'>,89l Mk. »Bestand am 1. Januar 1875. »Aut die in der vorigen Ucdersicht nachgcwicitncn Elimahme-Rückstäntc bliedcn Ende i87>; icrnerwclt in niest :i82.5i»l Mk. tür an das KricgS- mlnistcrittm abgcstctcrics Forstareal. Tic »Ausgaben setzen sich wie kolgk zusammen: 2,099,425 Mk. Kau'gcikcr iür In den Jahren >875 und 187,; erworbene Donstnial« und Forstgrundslückc. Bau- gelier zur Beschaffung sonstiger neuer Pacistgegcnsländc re. (dar unter 2,«>I5,Mk.sür erworbene Forstgrirndstückc) und 599,4«>s> Mk. dcrgl.Kaufacldcr nachträglich :ür die Jahre 1879 nnd 1874. - »Wie auS Berlin gemeldet wird, sollen sür die am 6. und 7. d. M. zur öffentlichen Snl'scripRo» gelangende II. Emission der prcrr ß i s ci> cn 1 proc. »Anici h c bereits an allen Zcich- nrrngSitcllcn bcderrtcnte »Voranmeldungen eingelauien sein. Sin der gestrige» »Berliner »Börse wurde dieselbe bereits mit 94,40 gehandelt. — Ein seit einer Reibe von Jahren in Warschau lebender Dresdner schreibt in einem am l. Deceinber b. I. datirtcn »Bric-e über die gegenwärtigen dortigen Verhältnisse Folgendes: „Das Leben i» hiesiger Stadt ist augenblicklich sein üngemülhüch und dabei auch nicht ungefährlich. Fast täglich hört man von Dieb stählen, »'Nord- und Raribanfallen. Nächtliche Strm-cnanfälle sind schon etwas gewöhnliches, und muß man sich iürckstcn, Abends allein und unvcwclnt auözugcbe». In voriger Woche ist N Werst von Skicrntewlcc sogar ein Omnlbuö mit 5 Insassen an- gcfallcn und drei Personen sind davon erschlagen worden. Diese Umstände werfen ein trauriges Lickst auf die moralische Ver kommenheit der unteren Volköichlchten und baden in verschlcdcnen Ursachen, wie Arbestsnoth, Wohnungdiosiglcit, Machtlosigkeit brr Polizei rc. ihren Grund." c» cn , e» inlt befanden, durchaus in keiner Verbindung gestanden habe. - »Während der mit gestern begonnenen Sperrung de» Ma rienb rücke -- die neu gcpffastert wirb — kann schweres Fuvrwerk die August»»brücke bi» früh 10 Uhr und Nachmittag» von 5 Uhr ab passiren. — In Groß-Po st Witz wirb am 1. Januar 1878 eine Postagentur eröffnet werden. Die neue Postanstalt, deren Bestelltet» die Ortschaften Hainitz, Groß-Dvbsck'ütz, Ober-Gurlg. Klciu-Bobljtz. Klcln-Döbsck'ütz, MönchSwalde, Lehn, »Berge nnd Eulowitz (Ober-. »Nieter, und Neu.) nintaßt, wird ihre Vcrbi'n. dring durch die »Bahuposten der LinieBantzeir-Schaudau erbaue». - Der Bgrblcrgebllte Hermann Heinrich Gustav Mohr au» Troß-Tschlrnar« tn Schlesien, welcher wegen Feststellung seiner Identität mit einem au» der Straihast entwichenen Verurihellten gestern aut der Anklagebank erschienen war, wurde von dem Dcetrickstercolleglum, unter Vorsitz teö Herrn Grrictstörathe» Trummler, als nicht identisch mit dem vermutbcten Sträfling gleichen »Namen» befunden. »Näheres über die Veranlassung zu der nicht uninteressanten Verhandlung folgt. — Montag den 10. November mbmcn die Sitzungen de» kgl. Schwurgertchtbboteö aui das IV. Quartal der blet-iährigrn SchwurgerlckstSpcrwde ihren »AMang und umiaffen dieselben >,n Ganzen 9 Sitzungen (darunter 2 wegen »Noihzuchr unter Ausschluß der Oeffcntlicvkcit). Die Anklagen bezlcbcn sich außerdem 4 Mal auf Meineid nnd 9 Mal wegen Münzvcrdrcchenö bez. RauocS urrv schweren Diebstahls. — Ein biederer Mann, der Privairr» und vormalige Seller- mcister Herr Thomas Marrschler beging am vorgestrigen Tage sein üOIäbrigeo Dresdner »Bürger- und Meister- Jubiläum. Gesund und sri'ch an Körper und Geist, trotz seiner 76 zurückgclegtcn Lebensjahre, war er tiesergriffrn. alö er von den vortrefflich auSgeiübrteri Gesängen eines MriM'gcsang- Vereins am frühen Morgen geweckt und in sein Zimmer tretend, dasselbe ln Hellem Kerzenlicht strahlend, gestillt mit vielen seiner zahlreichen Freunde, von einem weißgekleideten jungen Mädchen In zu Herzen gehende» innige» Worten im »Namen der »Ver sammelten beglückwünscht und beschenkt wirrte. Eine vom Litho graph Garten vorzüglich auögciührte »Votivtcn'cl. ein wahres »Pracht stück. in geschiiiackvollem Rahmen (Gürtler Brcndlcr) sind be sonders bcrvorzuhcdcn. Gegen 1> Uhr erschienen die Herren Stadtrath Kunze und Stadtv. DauSz, beglückwünschten den Jubilar im Namen der städt. Behörden und den Vertretern der Bürgcrschast, hoben ganz besonders dabei seine Verdienste, welche er sich tn dem circa 25jährigen Wirke» alö Arinenvorsteher resp. Armenpflegcr im öffentlichen Ehrenamte erworben, hervor und überreichten bcmselhen ei», in vorzüglich ehrender Anerkennung seiner »Verdienste ausgcstihrtcs Jubel-Bürgerrcchts-Diplom der Stadt Dresden. Ein Souper, zu welchem sich außer der Famiiie auch viele Freunde deS Jubilars am Abend im Restaurant „9 Kugeln" estffantcn. hielt die Versammelten lange beisammen. Möge der Jubilar bei fortdauernd bester Gesundheit und Grt,les srische. die Früchte seines segensreichen Wirkens noch recht lange genießen. -.Ein alter „Praktikus" schreibt uns noch über da» neullche Kapitel über die Ictzige Damensußbckleidung: WaS in Ihrer geschätzten Zeitung von einem »Arzte bezüglich der Frauen- sußbekleitmigcn in der rauheren und nässeren JahreS-eit gesagt, Ist so wahr und den Nagel aus den Kopf treffend, dax ich auch noch nachstehende Erläuterungen geben wist. Sollten die für den Winter und lür nasse Witterung bestimmten Darncniußbtkleidun- gen Wertst haben, so müssen sie ganz oder wcnigslcnS der untere rheli «»Besatz) von gutem, starken Ka!b- oder schwachen Rindlcdcr' hcrgestcilt sein, welches gehörig gar (lohgar» u»b genügend ge rettet ist, müssen eine gute krästigc Sohle und Uittersohle haben und forgsältlg gearbeitet sein, am besten genagelt, obgleich sic dann etwas weniger biegsam sind. »Verständige Frauen werde», dabei gern von der hier ganz am Unrechten Platze angebrachten Eleganz absehen, renn was nützt gegen Nässe solches dünne» Zieger'.- oder gar Schaiieder von höckfft zweifelhafter Gerbung und Haltbarkeit, waö als Chagrin-, Glacee-, Gemsen-, Seehund- <besser gesagt Schund-) rc. Leder ln manchen Bazar» dem Publi kum verkauft wird. Der Verkäufer sagt wobl auch der Dame: diese» Leder braucht nickst gewichst zu werde» und damit trifft er einen faulen Fleck, obgleich cS nicht einmal wahr ist. und cv wird gern acceptwt, denn „Ltiekelputzeir" ist eine schlechte Kom mission. Also geehrte Dame», kau'cn oder bestellen Sic bei einem soliden Schuhmacher Ihre Wirstcrsticiel nach der angegebenen Weise, kosten dieselben auch 1-2 Mark mehr, so halten sic aber auch dann 2 Paar solcher Schwinkelledersticfcl auS und der Zweck, der so wichtige für die Gesundheit warmer trockne Fuß wird er reicht. Wird dergleichen Fußbekleidung mitunter etwa» gekettet (geschmiert) und sauber gewichst, dann sieht sie eben auch gut und anständig auö. Auch der Gummischuh, in neuerer Zeit etwa» abgekommpn. ist wegen seiner absoluten Wasserdichtigkeit «solange er ganz ist) nnd »Billigkeit aanz crnpicblenöwcrth, nur darf er nickst den ganzrn Zag an den Füßen behalten werden, da er die Aus dünstung etwas hindert. — Allgemeiner Dresdner Handwerke rvere in. Herr Louis Rentsch ans Meißen, derselbe der die relcpho»- vcrbinduna zwischen der Kowmankantnr und den Militairbarttcn hcrstcittk, vielt einen durch Experimente unterstützten inkcrcssanic» »Vortrag über dicke allerncucste Erfindung. Bei der Uebcrffiiiung des Vmaminlungc-lofalS und dem unvermeidlichen Geräusche konnten allerdings nur mittelmäßigeRci'ultaic aut iniproviirrt an gelegter Leitung erzielt werten. Immerhin aber keimten sich die Korrespondenten ziemlich deutlich einander vcr stanklich machen. Der Vortrag wurde sclbsirckcnd mit außerordentlichem Beifall auigcnommcn. Sodann theilte der Vorsitzende Herr Schwer mit, daß mit selbigem rage der Lottericloosverkani kür de» Hausbau- toird beginne. Eini-z« unter den Fachschülern zu rage geirclene und von Herrn Markus schart gerügte linziiträglickstclteir wur den nach kurzer Debatte der »Abstellung druck) den Schulvorstand empfohlen. — »Am Montag Abend ln der 8. Strmte wurden die Be- wobncr eines Hauses der FohanneSstraße durch einen Schuß erschreckt, der in dein Hause gefallen war. Sitte sich ergab, war derselbe von einem Geometer auS einem Revolver ans ei» in demselben Hanse wohnhaftes Pi ä d cb c n abgegeben worden, daS mit Jenem ein LicbeS-VerhälknIß unterhalten, dasselbe aber aeiöst und an jenem Abend dies ihrem srührrc» Geliebten erklärt hatte. DaS »Mädchen war »ach dicicr Erklärung l» taö von ihr bewohnte Haus hinein gegangen, von dcm Gcoinctcr aber dahin vcrwlgt worden. Der Schuß hat nlck't getroffen und ist dev Thäter am Tage daraus verhaktet worben. — Vorgestern »Abend wurde tn einer Straße der Neustadt mtitcn aut der» Wege ein anscheinend gcstrllicö kleines Faß arri gesunken und aus der nächsten »Polizeiwache abgegeben. »Alö man dasselbe dort öffnete, taub sich darin cine todlc Katze vor. — Der »Victoria-Salon besitzt jetzt eine Spezialität, le wobl In solcher Vollkommenheit einzig sein dürste, das ist der hlerstimmen-Imitator Mr. Vaughau. Es ist ebenso über raschend wie lieblich cmzuhören, wenn dieser (überdies seist hübsche) junge Mann den Gerung der Vögel verschiedenster »Art tn all', seiner Reinheit und verschiedensten Elgentbümlichkrit erklingen läßt, ohne sich dazu Irgend eines Hklttz,nittels zu bedienen. »AuS seiner eigenen Kehle heraus holl er die zarten hellen Töne und mir die Mund- und Znngknstclttmg ermöglicht den Unterschied. Mr. Varrghan hat die AnStruckswrise der von tbm imitlrtc» Thiere aut das aliergcnanestc stubirt nnd wer als Freund der »Natur z. B. aus den Gelang der Lerche gelauscht hat. der wird staunen, wenn er hier den süßen Gesang aus daö täuschendste hört; hört, wie die Lcrchr cinvorstelgt und wie sich daS Gezwitscher ! endlich In blauer Ferne verliert. Eine vorzügliche »Acguisttion hat auch der Salon »ist de», Engagement der Soubrette Fräult Maycrhofer gemacht, die mit ihrem Gesang licmpera'ucnt. ! Humor nnd Ainnriih verbindet nnd zu den bcilcu Voonettrilttieir ihres Faches zahlt. Eine sranzösischc Llcdcriängcrin Mlie. Saratz »Blum bringt mit angenehmer Mczzosopran-Stlimpe Ehansvnettrs
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