Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 04.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191803042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19180304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19180304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1918
- Monat1918-03
- Tag1918-03-04
- Monat1918-03
- Jahr1918
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.03.1918
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
84. Jahrgang Montag den 4. März »918 abends Nr. 82 Große» Hauptquartier, 3. März ISI8. westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Südwestlich von Lombardstzde nahmen wir eine An zahl Belgier gefangen. Brandenburgische Sturmtruppen brachten von einem Vorstob bei Neuoecapelle 66 Portu giesen, darunter 3 Osfiziere, gefangen zurück. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Französische Kompanien griffen am Abend nach mehr stündiger Feueroorbereiiupg unsre Stellungen bei Corbeny an. Sie wurden im Gegenstob zmückgeworfen. In der Champagne lebte die Gefechtstätigkeit in den Kampfab schnitten vom l.MSrz zeitweilig auf. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Dis nach Ablauf des Waffensttllstandsvrrtrags ringe- leiteten Operationen haben zu groben Erfolgen geführt. Die Truppen des Generalobersten Grasen Kirchbach haben Livland und Eslhland zur Unterstützung der bedrängten Bewohner im Stegrszuge durcheilt, begleitet durch Teile der über den zugefrorenen Moonsund vorgehenden Be satzung der baltischen Inseln und durch esthnische Regi- minier. Reval und Dorpat wurden genommen. Unsre Truppen stehen vor Narwa. Die Armeen de» Generalobersten von Kirchbach und de» Generalseldmarschalls von Eichhorn haben in unauf haltsamem Vordringen über Dünaburg und Min»! nach hartem Kampf Pleskau sowie Plozk und Borisow ge nommen. In Bobruisk wurde die Verbindung mit pol nischen Divisionen erzielt. Telle der Heeresgruppe Linsingen haben in Ueberein stimmung mit der ukrainischen Regierung den Eisenbahn- weg von Lunintel über Rsetschiza am Dnjepr bis Gomel nach Kampf geöffnet. Andere Divisionen unter Führung de» Generals von Knörzer haben, feindlichen Widerstand brechend, die aus Kiew führenden Bahnen und die Bahn linie Kiew—Lchmerinka vom Feinde gesäubert. Am l. März wurde Kiew im Verein mit Ukrainern genommen. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen sind in Echmerinka «ingerückt. Die dem Feinde abgenommene Beule ist auch nicht annähernd zahlenmätzig festzustetten. Soweit Meldungen vorliegen sind in unserem Besitz: an Gefangenen: 6800 Offiziere und 57000 Mann; an Beute: 2400 Geschütze, über 5000 Maschinen gewehre, viele tausend Fahrzeuge, darunter über 500 Kraftwagen und II Panzerauto», über 2 Mill. Schutz Artilleriemunition und 128,000 Gewehre, 800 Lokomotiven und 8000 Eisenbahn wagen. Hierzu kommt die Beule von Reval mit 13 Offizieren, 500 Mann, 220 Geschützen, 22 Flugzugen und viel rollendem Material. Heeresgruppe Mackensen. Der Waffenstillstand mit Rumänien ist gestern ge kündigt worden. Darauf hat sich die rumänische Regie rung bereit erklärt, in neue Verhandlungen üb» den weiteren Waffenstillstand auf Grund der von den Mittel mächten gestellten Bedingungen einzutreten. An diese Waffensttllitandsver Handlungen sollen sich Frledensvrr- handlungen anschließen. von den anderen Kriegsschauplätzen nicht« Neue». Der Erst« General Quarttermetster. . Ludendorff. Inserate werde« mit 20 Pf., sulche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur -von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzcile 50 Pf. vertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das Konzert, das am Freitag in der „Reichskrone' zum Besten der Kinderbewahranstalt statlfand, bot in allen seinen Teilen den zahlreichen Be suchern einen edlen, herrlichen Kunstgenuß, für den in erster Linie Frau Elisabeth Cüppers-Blasewitz herzlicher Dank gebührt, die sich in liebenswürdiger Weise in den Dienst de» guten Zweckes gestellt und eine Reihe Lieder neuerer, berühmter Komponisten mit klangschöner Sopran stimm« zu Gehör brachte. Dabei wurde sie von Fräulein Mary Cron heim Dresden liebevoll und sinngemäß auf dem Klavier begleitet. Da» von den Veranstaltern de» Kon zert» zur Verfügung gestellte gute Pianino gab sodann Fräulein Charlotte Braun-Dresden die Möglichkeit, in vier Klavierporträgen den Saiten teil» kraftvoll klingende Akkorde, teil» wunderbar perlende Klangsiguren zu ent locken. Ebenso aus» höchste erfreut folgten die Zuhörer den schmeichelnden Tönen des Cello des Herrn Tonkünstlers Jakobi-Berlin in der Phantasie von Maty» mit Harmo nium- und Klavierbegleitung der Herren Pastor Mosen und Rechtsanwalt Sütz, sowie dem angenehm finge..den Violinspiel des Herrn Oberpostassistrnt Lehmann in dem Konzert Nr. 7 von Bertot mit Klavierbegleitung des Herrn Ruhsam. Eine hübsche Abrundung der Vortragsfolge bildete rin gut zusammengespieltes Streichquartett, teils mit Verstärkung durch vierhändiges Klaoierspiel. Dankbar zollte die Zuhörerschaft Beifall und bewog die Solisten stürmisch zu hübschen Zugaben. Vor Schluß der Auf führungen faßte Herr Superintendent Michael die Be geisterung der Besucher in herzlichen Dankesworten zu sammen sowohl für den genußreichen Abend, wie auch für die damit erzielte finanzielle Unterstützung der Kinder bewahranstalt. Der Kassenschluß ergab eine Einnahme von 250 M. — Roter-Kreuz-Dank-und Opfrrtag. Der vom Landes- ausschusse der Vereine vom Roten Kreuz im Königreiche Sachsen am 1. März d. I. veranstaltete Rote-Kreuz-Dank- und Opfertag hat in unserer Stadt die ansehnliche Summe von 704 M. 65 Pf. erbracht. Dieses schöne Ergebnis ist um so höher zu veranschlagen, als während des Kriege» schon so oft und von den verschiedensten Seiten hohe An forderungen an den Wohltätigkeitssinn unserer Bürger- schäft gestellt worden sind. Der Albertzwetgoeretn und der Zweigverein vom Roten Kreuz in Dippoldiswalde sprechen allen hochherzigen Spendern im Namen unserer verwundeten und erkrankten Krieger den herzlichsten Dank au». Besonders sei auch diesmal wieder Herrn Schul direktor Ebert und dem Lehrkörper unserer Bürgerschule für die hingebende Leitung und Mitarbeit an der Samm lung, sowie allen den braven Schülerinnen gedankt, welche sich der großen Mühe des Sammeln« in so freudiger Weise und mit so gutem Erfolge unterzogen haben. — Der Turnverein „Jahn", Dippoldiswalde hielt am Freitag den l .März seine 13. Jahreshauptversammlung unter Leitung des 2. Vorsitzenden ab. Nach herzlicher Begrüßung, insbesondere der auf Urlaub weilenden Feld grauen Stenzel und' Scholz, gab derselbe einen ausführ lichen Jahresbericht. Der Verein zählt 170 Angehörige. Zum Kriegsdienste wurden 8 Mitglieder ringezogen. Wieder verlor der Verein 2 treue Mitglieder, Konrad Schneider und Joseph Soukup, durch den Heldentod. Mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klass«, sowi« der Sankt- Heinrich-Medaitle ausgezeichnet und zum Unterossizicr befördert wurde Otto Fleischer. Da» Eisern« Kreuz 1. und 2. Klasse erhielt Unteroffizier Paul Göpfert. Welter erhielten das Eiserne Kreuz 2. Klasse Mar Göpfert, Ad. Bündel, A. Mittag, Bruno Donner, Ernst Donner; di« Friedrich-August-Medatlle Arthur Schmidt, Martin Schmidt, Paul Quas« und Arthur Radestock. Zu Gefreiten beför dert wurden A. Radestock, Ernst Donner, Rudolf Böhmen In englische Gefangenschaft geriet Walter Hoch. — Der Jugendpflege wurde die größte Aufmerksamkeit gewidmet und erhielt der Verein abermals aus Mitteln für dieselbe eine Beihilfe. An- und Abturnen fielen au«. Nach dem vom Turnwart erstatteten Lurnbericht turnte d» Verein an 90 Abenden mit 1257 Teilnehmern. Freiübungen wurden an 20, militärische Marschbewegungen an 10 Abenden gelehrt. Allzugroße Kälte, Regen und Schul feiern bedingte den Ausfall des Turnens an 12 Abenden. Alle Turnstunden besuchten K. Krönert und Walther. Der Verein beteiligte sich an den Wettkämpfen zum Wehr- turnen und am Borsbergturnen. In ersterem wurde Han» Voigt Doppelsieger, im letzteren Turnwart Zönnchen 2. Sieger. Im Sommer übten sich die Jungmannen im Gelände und Schlagball. Der Bericht vom Kassenwart Zönnchen gibt eine Einnahme von 352,56 M. und eine Ausgabe von 363,46 M. an. Danach schließt da» Jahr mit einem Ausfall von 10,90 M. Da» Barvermögen be trägt 822,83 M. (364,79 M. Hauptkasse, 403,79 M. Tum- platzfonds, 32,56 M. Unterslützungskasse, 21,69 M. Hand- kasse). Dank der Opferfreudigkeit seines Turnwarter konnte der Verein auch im 4. Kriegrjahre seine Pflicht lückenlos erfüllen. Gut Heil!^ — Die Hauptversammlung des K.S. Militär verein« gestern abend in „Stadt Dresden" erinnerte etwas an die „alten guten Zeiten". Da Lichtenberg streikte, kamen Petroleumlampe und Kerze zu Ehren, die sogar zum Teil Versammlungsbesucher mitbrachten. Der Versammlung selbst tat diese „Abwechselung" keinen Abbruch. Nach ve- grüßungsworten, Lie insbesondere Herrn Amtshauptmann Edler v. d. Planitz, der den Verein erstmalig als Ehren- Mitglied besuchte, und dem Vortragenden des Abend», Sergeant Paul (unsern Lesern aus Feldpostbriefen bekannt), galten, gedachte der Vorsteher Herr Unger der goldenen Hochzeit des bayerischen Köuigspaares; des 70. Geburt»- tage» des Königs von Württemberg, verschiedene» au» dem Leben dieses im Volke beliebten Fürsten einflechtrnd; mit Wehmut de» Todes des verdienten Bundespräsidenten, zu dessen ehrendem Gedächtnis die Versammelten sich von den Plätzen «hoben; ging dann ein auf die Ereignisse der letzten Zeit an der Ostfront; oerlas den jüngsten Be- richt des Großen Hauptquartier» mit der Nachricht von der Friedensbereltwilligkeit Rumänien»; gab die wenige Stunden vorher eingetrosfene Nachricht von der Unter- Zeichnung de» Friedens in Brest-Litowsk bekannt und schloß mit einem „Hurra auf unsere tapferen Kameraden!" Rach kurzer Zeit nahm Herr Unger abermal» da« Wort und teilte mit, daß mit der heutigen Versammlung 25 Jahr« sich vollenden, seitdem Kamerad Paul Lindner dem Ver einsvorstand« angehört, unterstrich di« Verdienst« d« Jubilar« um den Verein und beglückwünschte ihn unt« dem Ausdruck« herzlichen Danke» namen» des Verein«, des Bezirksvorstandes und des Bundespräsidtumr, in dessen Auftrage er dem Gefeierten eine kunstvolle Ehrentafel unt« Glas und Rahmen überreichte. Die Versammlung ab« bekräftigte da» Gesagte durch Erheben von den Plätzen. Nunmehr nahm der Vereinsvorstrher Herr Sekretär Hel da» Wort, beglückwünschte in seiner Eigenschaft al» Mit- glied de» Bezirksvorstände« den Kameraden Lindner, ab« auch gleichzeitig den Kameradvorsteher Unger, der nnn- Durch die in allen Amtsblättern abgedruckte Verordnung des Finanzministeriums vom 16. Oktober >917 über die Aufstellung der Gehalts- und Lohnlisten, Gehalts- und Lohnkarten für die Einkommensteuerveranlagung war angeordnet worden, daß in den nach 88 2b und 37 des Einkommensteuergesetzes sür die Zwecke der Einkommensteuerveranlagung aufzustellenden Gehalts- und Lohnnochweisungen (Gehalts- und Lohnlisten, Gehalts- und Lohn karten) von den Arbeitgebern, Dienst- und Anstellungsbehörden, Vorständen von juristischen Per sonen, Vereinen usw. auch die den Beamten, Angestellten und Arbeitern aus Anlatz des Krieges gewährten Teurungszulagen, Familienbeihilfen, Kinderzulagen oder unter son- stigerBezeichnung zum Gehalt oderLohn gewährtenZulagen und Beihilfen a ler Art mir auszunehmen sind. Diese Anordnung ist vielsach unbeachtet geblieben. Nachdem durch da« Gesetz vom 15. Februar 1918 zur Abänderung der Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 bestimmt worden ist, das, die obengenannten Teuerung« zulagen, Familienbei- hllfen usw. dem steuerpflichtigen Einkommen der Beamten, Angestellten und Arbeiter zuzurechnen sind, werden die Arbeitgeber darauf hingewlesen, daß sie nach 8 2b Abs. b des EIn- kommepsteuergesetzes dem Staat sür die Steuerbeträge haften, die ihm infolge der Unterlassung der Angabe von Bezügen der bezeichneten Art in den Gehalts- und Lohnlisten, Gehalts- und Lohnkarten entgehen. -. Die Arbeitgeber, die in den für die diesjährige Einkommensteueroeranlagung aufgestellten Mig-N w--d-n d-h-, -u, nachzuholen oder zu ergänzen. Dresden, den 26. Februar 1918. Finanzministerium, l. Abteilung. Die »Weitzeritz-Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einschlietzl. Zutragcn 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M-, einmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern 10 Ps. AllePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Weißeritz-Mililg WUitling miö AUW siir MOMM, AMckrg u. 11. Amtsblatt Mr die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. M« dl» Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Kohlenverkaufspreise. Infolge Erhöhung der Werkpreise sind die Preise für O.Isnitzrr und Luganer Steinkohlen um 15 Pf. und die Preise für Steinkohlen au» Zauckerode und Burgk um 10 Pf. für einen Zentner erhöht worden. Im übrigen bleiben diz unterm 7. Dezember »917 bekanntgegebenen Kohlen. Verkaufspreise bestehen. Dippoldiswalde, den 1-März 1918. Der Stadtrat. — Ortskohlenstelle —.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview