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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.08.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040807021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904080702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040807
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904080702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-07
- Monat1904-08
- Jahr1904
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zugestellt. während eS die Post. Abonnenten am Morgen m einer Geiamtautgabe erhalten. Diese« Blatt »Kd de» Leiern von Dre«de» und Umgebung a« Lage vorher bereit« al» Abend-Ausgabe Verugr-ebüdr: ««nteltttrtt»««» Drr»»«> »«> «all» zWti«aU«er tUttraou», dur» unter» <«»«»»« und »»»»«»« «, bann- und »«utaaen nur einmal! » «t »o >t. dur» autwäriiae »am - «tl«on»re » VN de». , Mt »0 ««. v«, »tnmaliaer Sultellun, durch dm Poll »Mt >«b»eveltrllaeld>. im«u»- land mit euilvrechkndem Zulchlaae. Nachdruckaller»rllkrl u. Ortiiiurl- Uiltellunaen nur ml« deutttcher OueUenanaadel.DreSd Nachr") tulölll,. N-chtt«a»ck>e Louorar- anivruch« dleiben unbnucktich»,!: verlauste Ranuitrrvt« werde« nicht ouldewabrt. relearamN-Ndrette: «»ch «»"» » «»»«» HegvLrrrSet 18SV Verlag von Kiepsrh K Ueichavdt. IVnresgen.carsf. Nnnabme von ilnkundiaunaen di» nachmilia,« 3 Utir Sonn. mid fteikttaa» nur Marientirode 3» von N bi» >/,> Utir Die r ivaliiaeiitruud. »eile <ra, l Silben» L> Pt».. An- kiindiaunaen au« der Drwatieite Herl« » Bt» : die rivailiae 8e>le aui Text teile bv Pi, . al» Ciiiut'andt .leite «0 Via. gn Nummeni nach Sann- und tzeierl»»»» , ,pa»i,e Lrundreile so V«, . aui Ptivaltktte « Vl,. rivaluae leite auf Dcrlieile und al» EuiaelandtsoPla. .>lu»»>ürli,eXul< >rä,c »ur ,e,eu Vorau»bciLl>lu»a. lveleabliillcr werden uul io Pf,, berechnet. Nernlvrcchaulcklull: Ami l Nr. N und Nr. »los Msedo äpparalv km!« Nimlie liacli f »oritr »n >-» Strasse AuA. I(üknLc:kei'fLl5vkne ^7^-° alle»' Kr. 218. S litlt l. Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. AuSzelchuungen. Vogelwiese. Der Brand von Graupen. Die Zukunft l. des Hrioelbeiger Schlusses. vNlillltZ, «» AllliUst 1904. Neueste Drahtmeldungen vom 6 August. Zu« rnsstsch'japanischen Krieg Tokio. General Auroki trat mit dcm Angriff aus Gras Keller der russischen Offensive entgegen. Aunschulintsu wurde am Sonntag nach einem vorbereitenden Angriff durch Artilleriefeuer gleichzeitig in der Front und in der Flanke an- gegriffen. Die Russen zeigten große Geschicklichkeit in der Be teiligung und Verteidigung ihrer Stellungen. Um 9 Uhr früh gelang den Japanern der Fronlangriff. Die Russen machten ver schiedene Versuche, ihre Stellungen wieder zu nehmen. Tie linke Flügelkolonne der Japaner stieß bei Pinling aus die russische Avantgarde, die zurückgeschlagen wurde. Gin japanisches Deta chement überflügelte später die von Pinling zurückgehaltencn Russen und brachte ihnen schwere Verluste bei. Das Ge lände verhinderte die Durchführung des japanischen Flanken angriffs. Tie Russen räumten am Montag ihre Stellun gen. DaS Gelände verhinderte ihre Verfolgung. 'Der Kamps bei Jansulin begann am Sonntag früh. Dos japanische Ar- tilleneseuer war nicht wirksam wegen des Geländes. Die Artilleristen mußten ihre Geschütze selbst ziehen, die Pferde nicht zu verwenden waren. Der japanische linke Flügel versuchte, die Russen in den Flanken und im Rücken zu fassen. Tie rujsi- sche Artillerie auf den Höhen von Jansulin wurde zum Teil durch japanische Artillerie zum Schweigen gebracht, ober vier Ge schütze fuhren fort, die japanische Stellung zu bestreichen. Der Kamps fand an diesem Tage keinen Abschluß, der javanische An griff konnte nicht dnrchgesührt werden. Am anderen Morgen räumten die Russen ihre Stellungen, als die Japaner von neuem zum Angriff Vorsingen. London. Wie der „Daily Mail" mitgeteilt wird, bat die japanische Regierung am Mittwoch Kassenscheine in Hohe von 20 Millionen, rückzahlbar am 15 .Dezember, ausgcgeben. Das Geld ist nicht für den Krieg.' sondern für lausende Ausgaben bestimmt. — Dasselbe Blatt meldet aus Aokohama, daß ein kleiner ,zum Kriegsschiff umgränderter russischer Dampfer in der Nähe der Kurilen einen japanischen Dampfer an ge halten. ihn aber nach der Untersuchung freigelassen habe. Moskau. Der auf der Moskau-Kurskcr-Bahn verhaftete angebliche Japaner hat sich als Koreaner auSgewiesen und wurde, da ihm kein Vergehen zur Last gelegt werden konnte, aus freien Fuß gesetzt. Tübingen. De» im vorigen Jahre in den Ruhestand ge tretene Professor der philosophischen Fakultät der hiesigen Univer sität Geh StaatSrat Dr. v. Sigwart ist gestern nachmittag hier gestorben. Jnowrazlaw. Im Charleisiee ertranken gestern nach mittag drei Knaben im Alter von 6 bis 10 Jahren. Die Mutter ertrank gleichfalls bei dem Versuche, die Knaben zu retten. Wien. Einer lokalen Korrespondenz zufolge fand gestern nachmiltaa ein zehnjähriger Knabe ans dem FrnnzenSring eine Blech schachte!, die er zu Hause seiner Mutter übergab. Diese lieh die Schachtel zufällig aus die Steiufllrsen in der Küche lallen. Es erfolgte eine heftige Explosion, durch welche die Frau an den Händen, den Beinen und im Gesicht schwer ver legt ivnrde. Die Polizei hat eine strenge Untersuchung eingeleitct. Madrid. Zwischen Oktroibeamten und einem Frachtknischer kam es gestern abend wegen der Entrichtung der Steuer zu Tät lichkeiten. wobei das Publikum gegen die Bea>"ien Partei nahm. Zur Wiederherstellung der Ruhe wu,de Militär herbri- genisen Mehrere Personen wurden durch Steinwürse und Säbel hiebe verletzt. London. Die Londoner Blätter melden aus Pretoria: Die Burensührer weigerte» sich, dem Vorschläge der Regierung beijupfl'chten, bah ein Drittel des Gesetzgebenden Rates ernannt und zwei Tuttel gewäblt weiden sollen, sie erklären sie köiime» nichts annehmen, als eine vollständig reprätentatwe Regierung. Oertlichcs uud TnliisischeS. Dresden. 6 August. —* Se. Majestät der König und Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde traten heute such um 0 Uhr in Piiua el» und begaben sich von da mittels Wagens nach der svmmerresideiiz Pillnitz. Das Befinde» des Königs ist trotz der elmüvenden laugen Fahrt uud der großen Hitze ern recht befrie digendes. —* Der Zusammenkunft König Georgs mit Kaiser Franz Ioseph widmet die Wiener „N. Fr. Pr." einen herzlich gehaltenen Bcgrüßungsartikel, in dem eS heißt: „Daß Erwartungen und Kombinationen hochpolitischer Art, wie sie sich sonst an Monarchcnzusammenkünste zu knüpscn pflegen, bei dieser Begegnung ausgeschlossen sind, verlieht sich von selbst. Kaiser Franz Joseph erwidert mit der Reffe nach Gastein den Besuch des Königs Georg vom vorigen Jahre. Ter Kaiser be findet sich in einem Alter, welches, wie auch halbamtlich hervor gehoben wird, ihm verbietet, sich die Anstrengungen einer Reise widern wird. Aber gerade das Absehen von den sonst üblichen Formen, das dem Äiaiser Franz Joseph gern zugestanden wird, verleibt der Begegnung jenen intim-herzlichen Charakter, wie er den Beziehungen der beiden Souveräne und ihrer durch Bande der Verwandtschaft vielfach verknüpften Häuser entspricht. Die innige persönliche Freundschast, die zwischen dem Kager und dem verstorbenen König Albert von Sachsen von jungen Jahren her bestand, ist weltbekannt. Diese Gefühle der Sympathie hat der Kaiser auch auf den gegenwärtigen König Georg übertragen und sie werden auch von den Völkern der Monarchie geteilt, die es mit Befriedigung hören, daß die Gastemer Quellen den Gesundheitszustand des Königs Georg, der in den letzten Wochen zu einiger Besorgnis Anlatz gab, wesentlich gebessert hoben. Wenn demnach auch die Weltlage durch die Gaste.ner Begeg nung des Kaisers mit dem Könige schwerlich berührt werden dürste, so ist die Zusammenknnst doch als eine Bekräftigung und Festigung der von alters her nicht bloß zwischen den beiden Monarchen und Dynastien, sondern auch zwischen den beiden benachbarten Ländern und Völkern bestehenden guten Beziehun gen ein erfreuliches und der Aufmerksamkeit würdiges Ereignis. Gehört schon das Bündnis mit dem Deutschen Reiche, dessci eil Sachsen ist, zu unseren wertvollsten politischen Besitz Bestandrei tümern, io spinnen sich ganz besonders von unserer Monarchie zu dem Lande des Königs Georg tausend Fäden des Handels, der Industrie und des Verkehrs, denen die Pflege dieser alten Freundschast zugute kommt. Vor allem aber begrüßen die Deut schen in Oesterreich mit Freude dieses neue Zeichen der Freund schaft, welche unsere Dynastie mit einem deutschen Fürsten geschlecht verbindet. Bei solchen Anlässen erinnert man sich gern daran, daß auch das Haus Habsburg deutschen Stammes ist und diesen Ursprung nicht verleugnet." —* König Georg hat folgende Orden und Ehrenzeichen verliehen: Es erhielten: Haiisorden der Raiitenkrone: Wirkl. Geh. Rat Dr. .jur. Gras v. Könueritz ans Lossa. Verdienstorden. Großkre»»: Obcrhosmarichall Gras Vitzthum v. Eckstädt. Komturkreuz t. Klasse: Zoll- und Steuerdsteltor Geh. Rat l)r. jur. Lobe in Dresden. Gencrallcutuaiit v. Brvizcm, Kom mandeur der 1. Division Nr. 23. Komturkreuz 2. Klasse: Präsident des La»dgerichts Chemnitz Fie», Präsident des Landg.ricbts Leipzig Ur. Hage», Präsident des Landgerichts Dresden 11, Müller. Apostolischer Vikar Titularbischos von SamoS U tksol. Wm'chansli, Generalleutnant z. D. Frhr. v. Hocnuiug O'Carrvll. Rcmouteinspekteur, General majore v. Schweinitz, Kommandeur de» I. Ji»a»teriebr>gadc Nr. 15. Elausen, Kommandeur der 8. Jiisaiiienebugaöe Nr. 80, Franke, Kommandeur der 1. Jiisauteriebrigadc Nr. 18. Ritterkreuz 1. Klasse: Laudgericktsdirektor in Dresden I)r. Becker, Lauogerichtsdiiektor in Dresden Bockmitz, Obcrlaudes- geiichtsrat Fieiuusing. OberlandeSaerichtsrat Leouhardt. Land- gcrichtsdirektor m Leipzig vr. Müller, ObeilandesgerichtSrnt vr. Steinmetz, Mitglied der Geueialdirektiv» der StagtSeiscu- bahneu Oberbnurat Audrae in Dresden, Eiieubahndircktvr Obcr- baurat Toiiuenseltzer in Leipzig. Direktor des König!. Blautarben- Werkes Oberich cum Geh. Bergrat Edelmann. Direktor des Königs StciukvhtcuwerkS Zauckerode Georgi, Mitglied der Geueral- direktion der Staatsersenbabnen Lbeivaurcit Hofsmann in Dresden, Vorstand der Straßen- uud Wasserbauiiisvektio» Leipzig Finauz- »nd Baurat Michael, Geh. Baural uud Vortragender Rat im Finanzministerium Pros Ur. pbil. Ulbricht in Dresden. Ober- veiwaltungsgerichtsrat v. d. Decke» in Dresden, Geh. Oekonomic- rat Kraft bei der Kicishauptmanuschast zu Dresden, Gell- RegiernugSrat vr. jur. Krffche, Vortragender Rat im Mini sterium des Inner»,^Obenegieiungsrat Ur. jur. Richter bei der Krcishauptmamuchait zu Zwickau, LberregierungS- rat bei der Landcsvcrflcherungs - Anstalt im Königreich Sachsen V. Cteindel in Dresden, Amtshauvtmann vr. jur. Ulileman» in Großenhain, Rektor Pros. Ur. pbil. Angermann in Plauen, Seminardirektor Schulrat V. Ur. Buddenfleg in Dresden Ordentlicher Professor an der Universität vr. pbil «r seisnt. not. Holder in Leipzig. Seminardirektor Schulrat Höker in Callnberg, Ordentlicher Professor an der Universität Ur. pbil. Köster in Leipzig, Bezirksichulinspektor Schulrat Ur. pbil. Priedel in Dresden. Ordentlicher Proiessor an der Technischen Hochschule Geh. Hofrat Hermann Scheit in Dresden, Superintendent Kirchenrat Die. tbsol Ur. pbil Scbmidt in Annabcrg. Rektor Prof. vr. pbil. Stetiger i» Zittau, Oberstleutnants Richter. Kommandeur des 4 Feld- art>lleriercgime»ts Nr. 18, Oeser beim Stabe des 5. Infanterie regiments ..Kronprinz" Nr. 104. Meißner, Kommandeur des 2. Feld- artillerierrgiments Nr. 28, Wangemann, beim Stabe des 4. In fanterieregiments Nr. 103. Edler v. d. Planitz, Äbteilungsches im Kriegsministerium. Götz v. Olenhusen, Kommandeur des 2. Jäger- bataillons Nr. 13, v. Suckow, beim Stabe des 8. Jnscmterie- regimenls dir. 105 ..König Wilhelm U. von Württemberg', Heiit'chel. Abteiinngskommaudeur tm 6. Feldartillericregimeut Nr. 68. Frhr. v. Salza uud Lichtenau. Militärbcvoübemächtigtcr in Berlin, v. Carlowitz, Chef des GeneraistabcS XII. <1. A. S.) Armeekorps, Oberstleutnants z.D. Richter, Kommandeur des Land- wehibezirks Döbel», v. Zezschwitz. 3. Stabsoffizier beim Landtvehr- bezirk lt Dresden, Generaloberäizte Vr. DümS, Divisionsarzt der 2. Division Nr. 24, Vr. Appel, Divisionsarzt der 4. Division Nr. 40 Ritterkreuz 2. Klasse: Kafscnrevisor bei der Staats- eiseiibahnverwaltiiiig Bareutin i» Dresden. Burcauvorsiand bei der Staaiseiienbahiwmvallttng Gröucwald in Dresden, Rechnungs- in , aovimemer ReainuiigSrat Klotzsche. Geh. expedierender Sekretär Rechuungsrat Beyer >m Kriegsministerium. Albrechtsorde«. Groß kreuz: Königs Leibarzt Geh. Rat Prof. vr. Fiedler in Dresden, General der Infanterie Graf Vitzthum v. Eastädl, kommandierender General des XlX. (2. K. S.i Armeekorps. Komturkreuz 1. Klasse: Direktor der Königs Frauen klinik in Dresden Geh. Medizinalrat Pros. vr. msä. Leopold. Vor sitzender Direktor des landmirtschastliche» Krediwercins im König reiche Sachsen Geb. Hosrat Vr. jur. Mehuert auf Medingen, Ordentlicher Professor au der Universität Geh. Rat vr.jur. Fried- berg in Leipzig. Generalleutnants Basse, Kommandeur der 4.Divi- siwn Nr. 40, v. Kirchbach, Kommandeur der 3. Division Nr. 32. Komturkreuz 2. Klasse: Kammerberr v. Lüttichau auf Gamig bei Dohna. Königs. Leibarzt Generalarzt vr. insä Sclle. SeiiatSpräiident bei dem OberlaudeSgerichle vr. Nippoid, Reichs gerichlsrat vr. v. Schwarze, Geh. Obenegierungsrat im Reichsiustiz- aml v. Titchendorl, Geh. Hosrat u. Professor au der Forstakademie zu Tharandt vr. pbil. Kunze, Geh. Fiuanzrat und Vorlraaciidcr Rat im Finanzministerium Vr. >ur. Wable in Dresden. Rechts anwalt Geb. Holrat Ovitz aut Treuen. Rittergutsbesitzer Vr. jur. Pfeiffer aui Burkeisvorf, Vorsitzender der Landesversicherungsaustalr für Vas Königreich Sachse» Geh. Regicmngsrat Wcger in Dresden. Ordentliche Professoren au der Universität Geh. Kirchenrat v. vr. Kunst und Wissenschaft. -f*Wochen-Spielplan der Königs Hosoper. Sonntag: „Die Königin von Saba". Montag: „Mignon". Dienstag: Geschloffen; Mittwoch: „Tie Bohöme . Donnerstag: ..Ter Trompeter von Säkkingen". Freitag: Geschlossen. Sonw abend: „Der fliegende Hollänoer". Sonntag sli.j: „Die Negp menlslocktcr"; „Auf Japan". Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof theater. Die Hosoper eröffnet Sonntag, den 7. August, die neue Spielzeit mit einer Ausführung der vieraktigen Oper „Tie Königin von Saba" in nachstehender Besetzung: König Salomo: Herr Kreß: Affad: Herr Burrian: Hoherpriester: Herr Nebuschka: Slilamit: Frl. Eibenschütz: die Königin von Saba: Frau Rvcke- Heindls Maroth: Frl. Nast. Montag, den 8. August, geht die dreiaktiae Oper „Mignon" von A. Thomas mit Frau Wedekind in der Titclpartie in Szene. Dienstag, den 9. August, bleibt das Königl. Opernhaus geschlossen. — Der »msassende Umbau deS Restaurants im Kassensoyer des Opernhauses wird erst in etwa acht Tagen vollendet sein. Inzwischen ist für die Parkett- Besucher im Kassensoyer ein Jnterimsbiifctt eingerichtet worden. Die Znknnst des Heidelberger Schlosses. Bon neuem ist die Frage nach der Zukunft des Heidelberger Schlaffes ausgetaucht. Die im vergangenen Monate von dem oroßlwrzoglich badischen Final,zmiznstcr abgegebene Erklärung: laut endgültig entfch-idcnder Gutachten von Architekten sei die Ruine des Otto Heinrich-Baues nicht länger -u erhalten, und daher müsse an die Wiederherstellung d»e>es Palastes, sowie des angrenzende» gläsernen Saalbanes und deS Glockcnturmcs ge gangen werden, hat nickt nur in Baden, sondern in ganz Deutich- land eine stürmische Bewegung brrvorgerusen. Den verschie densten Ständen und Tätigkeitskreisen angehörigc Männer baden ihre Stimme gegen die geplante Erneuerung des herrlichen und in seiner Art einzigen Kunstwerkes erschallen lassen, in össent- lichen Erllärungen »st von fast allen Dozenten und von der ge- 'amten Studentenschaft der Heidelberger Universität, sowie vr» Schlohverrin Protest erhoben worden, «eitere umfassend«, samt de« über ganz Deutschland sich verbreitende Demonstrationen sind in nächster Zeit zu erwarten. Das seltene Schauspiel der wachsen- den Erregung eines Volkes im Hinblick ou> einen rein idealen Zweck dielet sich de» Blicken dar, und dieses Phänomen will in ernstester Weise beachtet sein, weil cs nur aus tiefliegenden Gründen zu erkläre» ist. Dem Schreiber dieser Zeilen, als er zuerst seinen warnenden Nus in einem dann auch als Broschüre erschienene:. Aussätze der „Woche": „Leben und Tod des Heidel berger Schlosses" zu äußern sich gedrängt sah, konnte cS nicht zweifelhaft sein, daß es nur einen Slandpuutt, von dem aus die Angelegenheit aufziifassen und zu behandeln fei, gebe. Nur eine prinzipielle Fcslstelluug der in unserer Zeit so arg verkannten Anforderungen, welche Pietät, Lchönhcitsgefühl und Wahrlmi- tigkcit bezüglich der Wahrung unserer großen Kunsidenkmälcr an uns stellen, erscheint geeignet, der verhängnisvvllcn Erncue- rilnnsm»nie, die sich in diesem Falle nur mit besonderer Trastik »nd Rücksichtslosigkeit kimdtut, Einhalt zu gebieten. Nur die Erkenntnis von der Tragweite der Folgen eines Wahnes, der unser altes Erb und Eigen durch Verfälschung znm großen Teile schon vernichtet hat und binnen kurzem den letzten Rest zu zer stören droht, vermag zu helfen, uud nur eine unerschrockene, über alle kleinen Bodcnllichtcitcn sich hinwcgsctzende Aufrichtigkeit kann diele Erkenntnis, deren Nahen sich in eben jener augen blicklich herrschenden allgemeinen Erregung verkündet, zu einer deulichen und entscheidend eingreifenden machen. Ein Kalbes Zugeben, ein halbes Verweigern, ein Zurückscheuen vor den lctzlen Folgerungen, welche eine solche Uebcrzeugung zu ziehen nötigt, ist Wirklings- und bedeutungslos. Mit derselben extremen Ent schiedenheit, mit welcher die fanatischcn Vertreter des Wieder- herstellungsprinzips allezeit, selbst wenn es sich nicht nni die Ge fahr des Zngrnndcgehens eines Bauwerkes handelt, die Er neuerung als die von Pietät gebotene „Erhaltung" des Alten fordern, haben wir allen ängstlichen Gemütern z»m Trotz zu lagen: lieber verfallen lassen, wenn es nicht anders mehr geht, als fälschen! Stehen die Ansichten mit solcher Bestimmtheit und Offen heit einander gegenüber, dann — aber auch nur dann — kann es zu einem eu> lichen und entscheidenden Kampfe kommen. Und dieser Kampf ist notwendig, soll «S nicht geschehen, daß die be-! wundernswcrten, lcbcnsstarken und lebenzcugendcn noch unbc- . rührten Kui'slschöpsungen großer Vergangenheit ihr Leben cin- büßcn, in nichtssagende tote MaSken verwandelt werden, als an spruchsvolle Lügen der Wahrhaftigkeit des wirkenden gegen wärtigen Daseins zu nahe treten. Wohl mit de» Geistern, aber nicht mit den Gespenstern der Vergangenheit wollen wir zu tun haben. Wir wollen das Lebendige, nicht das Tote — uud tot ist jedes umsänglich erneuerte Bauwerk, denn den beseelende» Atem, den sein Gestalter dereinst ihm gab, vermag keiner, selbst nicht der gewandteste Nachahmer seinem Produkte eiuzuhauchcn. Tie freie, originelle schöpferische Tätigkeit wünschen wir unseren Architekten, nicht die umsonst mit dcm Schein höchsten Könnens sich brüstende Silavcnvirtuosität der Nachbildung. ^Eivig wird — was freilich andercr'eits von ungeduldigen Originalitäshaschcrn in unseren Tagen be- sinuungslos verkannt wird — das große Alle Lehrer sein, aber ein Lehrer, der vorhandene Anlagen zur freien siegreichen Be tätigung anregk und enlwickell, nicht ein pedantischer eigen williger Zuchlmcister, der die Phantasie und das Formenge,ül»l in unleidliche Rande schlägt und abtölet. Auch den Künstlern, nicht mir »»seren Denkmälern, soll die Abwendung von der lähmenden und dünkclhast machenden Beschäflignng mit Wiedcr- herstellungsarbciten zugute kommen! Es braucht hierbei kaum gesagt zu werden, daß, so^ viele besondere Fälle cs gibt, so viele Beantwortungen auch der Frage, wie man sich dem Alten gegenüber zu verhalten habe, möglich sind. Kein Verständiger wird historische und künstlerische Pietät in so puritanischem Geiste auffaffcn wollen, daß er zu Gunsten der Erhaltung und des Eindrucks eines alten Werkes nicht un wesentliche Ergänzungen und ausbessernde Eingriffe sür erlaubt erklären würde. Keiner auch würde sich darüber empören, wen» Gebäude von geringem künstlerischen und historischen Werte eine weitgehende Ausgestaltung im Sinne einstigen Zustandes er hielten. Vor allem aber kann und muß unter bestimmenden Umständen ein würdiger, dcm Charakter eines Baues entsprechen der lebendiger Zweck zum Ausbau, zur Erneuerung, sa zu Aendc- rungen und Umnxmdlungen berechtigen, denn immer darf das Leben seine Ansprüche voll erheben, und was künstlerisch pro duktive und naive Zeiten ohne Skrupel unternommen haben:
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