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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 07.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188402071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18840207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18840207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-07
- Monat1884-02
- Jahr1884
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Großenhainer Unterhaltungs- L Anzcheblatt. Rinig^nü äer Äingl Rttäs^nupiiliailil^nff lieg Röllig'. Amtsgmciäs uilä äes Rlultmi^8 zil Ero^mlmm. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Vierteljährliches Abonnement: am Schalter l M.. durch den Boten ins Haus 1 M. 25 Pf., durch die Post l M. 25 Pf., durch die Post ins Haus l M. 50 Pf. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwort!. Redacteur: Herrmann Starke sen. Inserate für die am Abend auszugebende Nummer werden bis früh 9 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. Donnerstag, den 7. Februar 1884. Nr. 17. 72. Jahrgang. 5. JHen ^nc-DseuDerLen ciie tiet'dtzriüdencle ^noDrieD^ 0ri88 Hin- Iv UollOt kiinMWin Donn Umm Jmtm DoumMn 8r. XöuiKl. Doboit äo8 Dt inxon iioorK iDrer 8cU>veieu DrunDii^it Deute Ho end 10 DDr 35 Ui nuten erleben i8t. 0In8er DöniAlieDe8 I4nu8 i8t äureD 0n8 .^DleOen Oer ?rinxe88in in riete Huer ver86t2t, ttDer nueD 638 ^rni^e DmicI >virci inniMten J.ntDeiI un ctern 86D>veren Verlu8te neDinen, Oer Oie DöniZIieDe unc! ciie prinxlieDe k'tunitie OetroD'en. Von dem unterzeichneten Amtsgericht soll den 12. April 1882 die dem Grundstücksbesitzer Heinrich Carl Schäfer in Brockwitz zugehörige Garten nahrung Nr. 20 des Katasters und Fol. 21 des Grund- und Hypothekenbuchs für Brockwitz, welches Grundstück am 25. Januar 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1554 Mk. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 4. Februar 1884. Königliches Amtsgericht. Schröder. Richter, Ref. I »üi*Kvr8vI»nl6. Anmeldung zur Aufnahme Ostern 1884. j Die Anmeldung der Ostern 1884 schulpflichtig werdenden Kinder nimmt der Unterzeichnete vom 18.—SS. Februar, täglich 11—1 Uhr, in seiner Expedition ! (Schulgasse 116) entgegen. Anzumelden sind sämmtliche Kinder, welche bis zum 31. März 1884 das 6. Lebensjahr vollenden. Auf besonderen Wunsch der Aeltern bez. Erzieher dürfen jedoch Ostern 1884 auch diejenigen Kinder ausgenommen werden, welche jenes Alter bis zum 30. Juni d. Js. erreichen. Bei der Anmeldung ist der Impfschein jedes Kindes vorzulegen. I Für die nicht in Großenhain oder Mülbitz geborenen Kinder sind außerdem standes- ! amtliche Geburtsurkunden und für Kinder aus gemischten Ehen gültige Nachweise über ! die Confession, in welcher dieselben zu erziehen sind, beizubringen. Großenhain, den 5. Februar 1884. L. Hardtmann, Direktor. Hrinzeß Georg f. Dresden, 6. Februar. Trotz aufopferndster, gewissenhafter Pflege, trotz aus gezeichnetster ärztlicher Behandlung, welche den Händen des Geh. Medicinalraths und königl. Leibarztes Dr. Fiedler in Dresden, sowie des Geh. Medicinalraths Prof. vr. Wagner aus Leipzig anvertraut worden war, ist es nicht gelungen, das theure Leben der Prinzeß Georg zu erhalten: diese Nacht 10 Uhr 35 M. hat der Todesengel der hohen Frau den letzten Athemzug von dem bleichen fiebernden Munde geküßt und ihr die Augen geschlossen zum letzten Schlaf. Schmerz und Wehklagen erfüllen die Räume, wo die Heimgegangene Fürstin so lange Jahre gewaltet und den Mittelpunkt eines überaus glücklichen und muster haften Familienlebens bildete, Trauer herrscht im Königs schlosse zu Dresden und der tiefe Kummer der gesammten königlichen Familie über den jähen Todesfall erfüllt auch die Herzen des treuen Sachsenvolkes mit aufrichtiger Theil- nahme, umsomehr, als man nicht allein in der Residenz bereits mit allerlei festlichen Vorbereitungen beschäftigt war für die am 11. Mai 1884 zu feiernde Silberhochzeit des Prinzen Georg und seiner erlauchten Gemahlin. Gott, der Herr über Leben und Tod, hatte es anders beschlossen und rief die Prinzeß Georg wenige Monate vor ihrem 25jährigen Hochzeitstage ab in die Ewigkeit. Die Prinzessin Maria Anna, eine geborene Infantin von Por tugal und Algarbien, war eine Schwester des regierenden Königs von Portugal, Dom Luiz l., und erblickte das Licht der Welt zu Lissabon am 21. Juli 1843. Ihre Mutter war die am 15. November 1853 verstorbene Kö nigin Klarin 11. ckn Oloria; ihr Vater, König Ferdinand, ein geborener Herzog von Coburg-Gotha. Am Lissaboner Königshofe verlebte die Prinzessin ihre ersten Jugendjahre und genoß daselbst, gleich ihrer jüngeren, am 12. Sep tember 1861 mit dem 1870 bekanntlich die Ursache zum deutsch-französischen Kriege gebenden Erbprinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen verheiratheten Schwester, der Infantin Antonie, eine ausgezeichnete Erziehung. Noch nicht sechözehn Jahre alt, reichte die Infantin Maria Anna dem Prinzen Georg von Sachsen, dem dritten Sohne des hochseligen Königs Johann, welcher im September 1858 längere Zeit am Königshofe zu Lissa bon verweilt hatte, ihre Hand zur Ehe. Die Vermählung fand zu Lissabon am 11. Mai 1859 statt. Die Hochzeits reise der Neuvermählten ging über London und Belgien nach Sachsen, dessen Grenze sie mit der thüringischen Bahn passirten. Die erste sächsische Stadt, welche sie am 27. Mai betraten, war Markranstädt, wo im Namen des Königs paares der Kreishauptmann v. Könneritz aus Bautzen das junge Ehepaar begrüßte und dasselbe bis nach dem Jagdschloß Moritzburg geleitete, wo ihnen am Abend des erwähnten Tages die Liedertafel und Singacademie aus Dresden eine Serenade, sowie einen Fackelzug darbrachte. Die Eisenbahnfahrt von Markranstädt bis Niederau, wo die Hofequipagen bereitstanden, glich einem wahren Triumphzuge, denn überall wurden die Neuvermählten durch die an den Bahnstationen der betreffenden Städte ver sammelten Vertreter der königlichen und Communal-Be hörden festlich begrüßt. Auch seitens der ^Dtadt Meißen geschah dies und zwar in Niederau, wohin Deputationen der Behörden und Innungen in Begleitung des uni formirten Schützencorps sich mit den Fahnen begeben hatten. Am selben Tage wurde auch der vormalige Kreisaullmann in Freiberg Otto Leonhard Heubner, der wegen Theil- nahme an der aufrührerischen Bewegung 1849 zum Tode verurtheilt und zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe be gnadigt worden war, auf Befehl des Königs Johann in Freiheit gesetzt. Am 28. Mai erfolgte vom Leipziger Bahn hof aus der feierliche Einzug der Neuvermählten in die sächsische Residenz. Nahezu fünf volle Lustra sind nun verflossen seit jenem ! festlichen Tage. Längst schon sind die Glockentöne und Jubelrufe verhallt, welche damals dem jungen Ehepaare aus treuem Sachsenherzen entgegenbrausten, aber die lange Reihe von Jahren, welche seitdem dahingesunken ist im Strome der Zeit, hat die Zuneigung, welche man der liebenswürdigen jungen Prinzessin aus Portugal, deren ganzes anmuthige Aeußere die deutsche Abstammung ver- rieth, von der ersten Stunde in Sachsen enlgegenbrachte, nur gefestigt und gestärkt. Die mit allen Reizen des Körpers und des Geistes geschmückte Fürstin hat vor Allem durch ihre unerschütterliche große Pflichttreue und Hingebung, welche sie als Gattin und Mutter jederzeit an den Tag gelegt, die Herzen aller fest und treu zu ihrem Königs- Hause stehenden Sachsen zu gewinnen gewußt, ganz ab gesehen davon, daß sie im Stillen auch gar manche Thräne getrocknet und vielfach Hilfe, Beistand dort gespendet, wo Noth und Krankheit eingekehrt war. Sechs Kinder be klagen mit ihrem erlauchten Vater den frühen Heimgang einer Mutter, die zu den besten und ausgezeichnetsten gehörte. Insonderheit der jüngste Sohn, Prinz Albert, dessen schwere und langwierige Krankheit nur durch die größte Aufmerksamkeit und gewissenhafteste Pflege, wie sie eben nur eine Mutterhand, ein Mutterherz, ein Mutterauge auszuüben im Stande ist, zu bannen war, wird die treue Mutter noch ost schmerzlich vermissen. / Noch wenige Tage und die edle Fürstin, die theure, fürsorgende Gattin, die heißgeliebte, unvergeßliche Mutter ruht, gebettet im engen Schrein, drunten in der katholischen Hofkirche der Residenzstadt Dresden. Wenn aber auch unserer raschlebigen Zeit wenig Muse bleibt, das Gedächt- niß selbst einer allverehrten Fürstin zu Pflegen, das Eine ist sicher und gewiß: in der langen stattlichen Reihe edler Frauen, welche die Albertiner des erlauchten Hauses Wettin heimgeführt, nimmt als Gattin und Mutter zweifels ohne mit den ersten Rang ein die leider zu früh aus diesem Leben abgerufene Gemahlin des Prinzen Georg, Prinzessin Maria Anna, Infantin von Portugal und Herzogin zu Sachsen. Tagesnachrichlen. Sachsen. Se. Majestät der König ertheilte am Mon- i tag Mittag dem zur Zeit in Dresden anwesenden königl. i portugiesischen Geschäftsträger, Baron de San Pedro, eine ! Particularaudienz. Der an der Spitze des Blattes befindlichen Trauer- - botschaft gingen am Dienstag folgende, das Schlimmste befürchten lassende Bulletins über das Befinden Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg voraus. Früh ! ^2 Uhr: „Der Krankheitszustand Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg hat sich wesentlich verschlimmert. Der Puls ist sehr frequent und kaum fühlbar. Die Tem peratur beträchtlich erhöht. Die Kräfte lassen nach. Dr. Fied ler. Dr. Jacobi." — Vormittags 9Vs Uhr: „Seit heute früh 2 Uhr ist ein weiterer Nachlaß der Kräfte bei Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg nicht eingetreten. Der Puls hat unter Anwendung stärkerer Reizmittel etwas sich gebessert. Ihre königl. Hoheit haben geringe Mengen Nahrung zu sich genommen und bei sich behalten. Professor Wagner. Dr. Fiedler. Dr. Jacobi." — Abends Vr6 Uhr: „Gegen Mittag und in den Abendstunden sind bei Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg mehrere Anfälle großer L-chwäche eingetreten, von denen sich die hohe Kranke zwar jedes Mal wieder erholte, ohne aber den früheren Kräftezustand zu erreichen. Die übrigen Krankheits-Er scheinungen dauern in der gleichen Schwere fort. Professor Wagner. Dr. Fiedler. Dr. Jacobi." — Ihre Majestäten der König und die Königin verweilten sowohl früh als Nachmittags mehrere Stunden im prinzlichen Palais. Am 4. Februar, an welchem Tage beide Kammern Sitzung hielten, bewilligte die erste Kammer ohne Debatte einstimmig 87,100 M. für Herstellung der Planie zu dem projectirten Kohlenbahnhofe in Crimmitschau, 145,700 M. für Herstellung eines dritten Gleises auf der Strecke Brunn-
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