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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192101108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-10
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1921
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Montag, IV. Januar 1821, abends. 74. Jahrg Erloschen ist die Maul- Und Nlanenseuche in Nieska bei O. Trotze, R. Kretzschmar, S. Jc eise; in Tvansbera bei A. von Känel. ist, d H. Weiser in Tvansbera bet A. von Känel. Die gegen diese Geböfte erlaffenen Sverrmatznabmen werden hiermit wieder anf- aehoben. Die Gemeinde Nieska scheidet aus den, Sperr- und BeobachtungSgebiet aus. Die Gemeinde SpanSberg wird BeobachtungSgebiet. Grotzenhatn.am 8. Januar 1921. S K L I. Die AwtShauvtmannschalt. Mit Rücksicht auf t>ie Verlegung des Steuerjahres auf die Zett vom 1. Äpril bis 31. März fedeS Jahres hat in der Bekanntmachung der AmtShauptmannschaft vom und Anzeiger MtdlaN and Anzeiger). lvwhtanfchrlst: »a-eblatt Riesa» Postscheckkonto! Letp^g »1««. Ammq Nr. so. Dieses Blatt enthält die amtlichen Belanntmachungm der AmtShauptmannschaft Großenhain, Eirokasse Riesa Nr. LS. , de» Amtsgerichts und des Nate» der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderates Gröba. 7. Dal^^sarr^Lag«b!at?^sck»NN^j^ei^TaG^ab«che^^Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezus-vrets, gegen Vorauszahlung, monatlich 4.— Marl oyne rjn^e.lgeoüqr. oe> Augoumg am Dostschalter monatlich 4.10 Me«k ohne Postgebühr. Auzetgra 'Ur di« Nummer des Ausgabetage» sim» bis S Ul>r vormittag» aufzuaeben und iin voraus zu bezahlen; eine <Äen>ähr für ip» Erschein«, aa bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für dU43oun bre'te, 1 mm hob« Grundschrist-Zelle (7 Silben) 1.1S Mark, VrtSpret» l.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 10'/, Aufschlag. NachwetsunszS» und Beemlttelunqsgebühr IS Pf ^«st, Laris«. Bewlsttgrer Rabatt erlischt, wenn Ser Betrag oerfällt, durch Klag« «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Ersüllungöoet: Riesa, iüierzehntägige Üntergaltung»brilag« .Erzähler an der Elbe". — Am Falle höherer Bemalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder »er veförderungseinrichtungeu — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». «otationrdruck und Perlagr Langer» winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: «aetheftratz« SV. Berantwortlich für Redaktion: Artbur Säbnel. Rieta: für An'-ia-nt-il: Wilhelm Dittrich, Riesa. sanuor 1S2O, Hundesteuer betr.. soweit als Fristablauf der Monat Januar anaesetz, oer Monat April zu gelten. Die Hundestenermarke 1920 behält ihre Gültigkeit bis 31. Mär, 1921. Grobenhain, am 8. Januar 192l. Hl. Die NmtShanptmaanschast. Die von den städtischen Kollegien beschlossene Feuerlöschordnung der Stadt Riesa vom 10. Dezember 1920, die sofort in Kraft tritt, liegt vom 10. Januar 1921 ab auf die Dauer von 14 Tagen im Nathause. Zimmer Nr. 2 zu Jedermanns Einsicht öffentlich aus. Der Rat der Stabt Riesa, am 7. Januar 192 l. Fnd. Tiinesgeschichte. Deutsche» Reich. Bremen behält seine Stadtwehr. In Bremen hat am Sonntag eine Volksabstimmung darüber statt gefunden, ob der Senat zurücktreten soll. Es handelte sich im besonderen um die Frage, ob die Bremer Stadtwehr, eine Selbstschutzorganisation, beiüchalten oder abgcschafft werden soll. Die sozialistische Mehrheit der Bürgerschaft hatte seinerzeit die Abschaffung beschlossen, der Senat aber, der eine bürgerliche Mehrheit answcist, batte sich geweigert, den Beschluß auSzuführen. Bei dem gestrigen Volksentscheid wurden insgesamt in 131 Bezirken 73778 Stimmen mit Ja und 99589 Stimmen mit Nein abgegeben. Ein Bezirk steht noch aus. Das Gesamtergebnis ist also eine sichere Mehrheit für die Beibehaltung der Stadtwehr. Die Deckung der neuen Mtlliardcn-Kor- derungen. Daö Neichskabinett wird sich in seiner Sitzung am heutigen Montag mit der Frage der Deckung der für die Beamten und die Eisenbahner erforderlichen Mittel befassen. Die Eisenbahner und derNeichsfinanz- Minister. Wie die »Post" erfährt, hat die Nede des ReichS- sinanzministerS Wirth im finanzpolitischen Ausschuß des NeichswirtschaftsratS in den führenden Kreisen der Eisen- bahnerorganisattonen starke Verstimmung hervorgerufen. Die Erregung unter den Eisenbahnern besteht darüber, daß NcichSfinanzmintster Wirth von Aufwendungen des Reiches in Höhe von sieben Milliarden gesprochen habe, während das F'nanzprogramm -er Regierung, LaK-Stsatssckretär Schrö der entwickelte, von vornherein mit Zulagen von 2N Mil liarden rechnete. Die Eisenbahnerorgauisattonen wollen gegen die Rede des Ministers im Reichswirtschaftsrat Ein spruch erheben. Ludwig Löwe A.-G. geschlossen. Infolge der Obstruktion, die von der Arbeiterschaft der Fabrik von Lud wig Löwe, Aktiengesellschaft in der Huttenstratze in Berlin gegen die von der Direktion veranlaßte Verkürzung der Ar beitszeit betrieben wurde, hat sich die Direktion veranlaßt gesehen, die Fabrik mit dem gestrigen Tage überhaupt zu schließen. Die deutsche Antwort auf die Dieselmoto ren-Note. In der deutschen Antwortnote auf die Note der Botschafterkonfcrenz wegen der Dieselmotoren wird die deutsche Regierung ihre Bereitwilligkeit zur Erfüllung der Forderung auf Berichterstattung über Standort und Ver wendung aller Dieselmotoren, die am Tage des Waffenstill standes U-Booten zugetcilt oder von der deutschen Regierung für U-Boote bestellt gewesen sind, sowie der Forderung, daß in der Zwischenzeit der Kontrollkommission die Kontrolle über die Verwendung der Motoren dieses Typs in jeder Weise erleichtert werden, erklären. Die Note besagt dann u. a., daß die Verwertung der Motoren für indnstrtelle und Handelszwecke nur dann ungehindert üurchzustihren sei, wenn die Zeit für die Untcrbrtngmrg von jeder Befristung befreit wird. Es ist damit zu rechnen, daß am 81. März 1S31 bei weitem noch nicht sämtliche Motoren in der Friedens wirtschaft Verwendung gefunden haben werden. Für diesen Fall will sich die Botschaftcrkonferenz das Recht Vorbehalten, zu bestimmen, daß die noch nicht untergebrachten Maschinen unter Artikel 1S2 des Vertrages von Versailles fallen. Die deutsche Regierung kann nicht anerkennen» daß der Bvtschaf- terkonferenz ein solches Recht zustänbe. Daß die deutsche Ne gierung nicht die Absicht hat, größere Mengen von U-Boot- Motoren auf Lager zu halten, daß sie vielmehr bestrebt ist, di« Maschinen sobald als möglich den einzelnen Verbrau chern zuzuführen, geht auS ihrer Note klar genug hervor. Die im ersten Teil dieser Note übernommenen Verpflich tungen bedeuten hiernach Beschränkungen, -le sich die deutsche Regierung freiwillig auferlegt, weil auch sie den Wunsch hat, in dieser für die deutsche Wirtschaft so wichtigen Angelegen heit zu einer Verständigung mit den alliierten Mächten zu gelangen. Vertreter der Glasindustrie Amerika».in Deutschland. Di« Organisation der WeitzalaSmacher Am«. rikaS hat -en VerbandSvorsttzenden William P. Clarke, Toledo lLMo), nach Deutschland gesandt, um di« wirtschaftlichen Ver hältnisse zu untersuchen. Clarke hat bereits England, Irland und Schottland besucht, ist dann nach Belgien und Holland «gangen und wird später die Tschecho-Slowakei, Oesterreich, Italien und Frankreich besuchen, um dann nach Amerika zu- ritckzukehren. In seiner Begleitung befindet sich Thomas M. Creari, der der Direktor eine» größeren Glashüttenwer- ke» Amerika» ist. In Weihwasser besichtigten di« beiden Her ren die groben Glashüttenwerk«. Auf dem Marktplatz in Weihwasser fand eine DemonftrationSversammlung statt, die von über 4vo Glasarbeitern und Arbeiterinnen besucht war. Clarke wies immer wieder daraus hin, -aß überall in Ame rika das Bestreben besteht, mit Deutschland wieder in Han delsbeziehungen zu kommen und friedlich« Behältnisse her- belzuführen. Die Arbeitslosigkeit ist auch iu Amerika groß und die Preise für Lebensmittel sind feit dem Jahre 1014 nm 11V Prozent gestiegen. Nur durch Einheit in der Arbei terbewegung werden <me Nationen da» Wirtschaftsleben «ut- rtchten können. Der Bolschewismus wird auch in Rußland nicht fördernd wirken und wenn andere Rattonen zum Bol schewismus übergehen, dann wird d«r Zusammenbruch, «Ser nicht der Aufbau eintrete». Llarke Motz sei«« AuSführun- M«, »RA Via tzistUWM EßMachalhI» PtzM alle Arbeiter dahin wirken, daß durch die Kraft und Stärke in der Arbeiterbewegung alle Nationen zu neuem kultu rellen Leben kommen mögen. General Rollet erstattet persönlich Be richt. Wie in Kreisen der Mission des Generals Rollet verlautet, wird sich Rollet nach Paris begeben, um oer am 19. Januar zusainmentretcndeu Konsereuz seine persön liche Ansicht über die Durchführung der Entwaffnung Deutschlands vorzutragen. General Rollet glaubt sie end gültige Antwort der Pariser Konferenz nach seiner für den 25. Januar erwarteten Rückkehr nach Berlin oer deut schen Negierung übergeben zu können. Amerika gegen die französischen Le se tz u n g § a b s i ch t e n. Als Antwort auf eine neue dem Staatsdepartement überreichte Anfrage Frankreichs, weiche französischen Maßnahmen die amerikanische Regierung für berechtigt halte, falls Deutschland weiterhin seinen Ver pflichtungen nicht nachkommen sollte, wird, wie in Negie- rnngSkreisen verkantet, mrtgeteilt, daß nach Amicht dec amerikanischen Negierung jede gewaltsame Durchführung (Enforcement) der Beschlüsse von Spa durch Frankreich als völlig inopportun betrachtet werde, insbesondere die Besetzung des Nuhrgebietes. Im übrigen wünsche Sie amerikanische Negierung die Entwicklung der ganzen An gelegenheit als unbeteiligt abzuwarten und hat deshelb beschlossen, von der Entsendung eines Delegierten zur' Pariser Konferenz am 19. Janirar abzusehen. — Rach einer Havasmeldnng aus Washington erklärte der sran- zösische Botschafter in Washington zu dec Blättermeldung, daß Frankreich durch seine Botschaft in Washürgtou den Vereinigten Staaten bekanntgegeben habe, Frankreich fasse die Besetzung des RuhrgcbicteS ins Auge, daß eine derartig; Mitteilung niemals erfolgt sei. Die Brüsseler Konferenz. Nach neueren Ent scheidungen ist die für den 15. ds. Mts. geplante Wreoer- ausnahme der Brüsseler Sachverständigenkonserenz biS nam der am 19. ds. Mts. stattfindenden Zusammenkunft der Minister der Ententemächte vertaat worden. Ko mm uni stische Demonstration en iu Ber lin. Am Sonntag vormittag 11 Uhr fand im Lustgarten eine Kundgebung der Kommunistischen Parte: Berlins gegen die Sicherheitsmaßnahmen der Reichsregierung und Orgesch statt. Die Erschießung des Kommunisten Hoffmann in Flensburg hatte als Anlaß gedient. Mehrere kommunisti sche Führer sprachen zu der versammelten Menge und riesen zur Selbstbewasfnung des Proletariats auf. Der graue Regentag ließ die Gemüter nicht recht warm werden. Die Menge zog nach Schluß der Versammlung unter Slbsingung der Internationale in geordnetem Zuge ab. An Frankreich abgetretene Nheinschifse. Der „Associated Preß" wird ans Paris gemeldet, daß der gemäß dem Versailler Friedensvertrag init der Verteilung der Binnenschiffe in den verschiedenen internationalen Ge wässern betraute Schiedsrichter Walter D. HineS seinen ersten Spruch gefällt hat, in dein der an Frankreich abzu tretende Teil der deutschen Rhemschisse festgesetzt wird. Durch den Schiedsspruch werden etiva 253000 Tonnen Schiffsraum an Kähnen und ferner Schleppschiffe mit erner Leistungsfähigkeit von insgesamt 24000 Pserdekrätten Frankreich zugewiesen. Dies bedeutet ungefähr M/- Pro.;, der Gesamttonnage der deutschen Rheinslvtte. HrneS gibt die verschiedenen Arten der Kähne und der Schleppfahr- zenge im einzelnen an. Etwa am 10. Februar 1921 werde er die an Frankreich abzuliefernden Fahrzeuge endgültig bezeichnen. MacCormick über di« Volksabstimmung in Oberschlesien. Nach „Matm" soll Senator Mc Eocmick in Paris erklärt haben, wenn die Volksabstimmung in OLerschlesien zugunsten Polens ausfallen würde, so glaube er ans Grund d«r Besprechungen, die er in Berlin gehabt habe, daß Deutschland diese Entscheidung nur unter dem Druck der Gewalt annehmen werde. McEormick habe Ivener gesagt, daß ein für Deutschland günstiges Abstimmungs ergebnis zweifellos die deutsche Produktionskraft beträchr- ltch erhöhen werde, und daß infolgedessen in diesem Fäll die Gläubiger Deutschlands ein Recht hätten, höhere For derungen auf dem Gebiet der Wiedergutmachung zu stellen. — Ter amerikanische Senator habe sich sehr nngünstig über die Mängel des EisenbahnshstemS in Mitteleuropa, das Fehlen an ausreichendem rollenden Material, den Mangel an großen Linien und die Znsammenhanglosigkert des ganzen Betriebs ausgesprochen. Der Streik rm Hamborner Revier. Als Protest gegen die Schließung der Thyssenhütte in Ham born beschlossen die Syndikalisten in einer Bclegschastsver- sammlima der Zeche Wellend in den Sympathiestreik zu treten und die Arbeitswilligen am Einfahren zu hindern. Auf dem Kampschacht fuhr Sonnabend mittag nur die Hälfte der Belegschaft ein. Es ist beabsichtigt, den Streik in das angrenzend« Industriegebiet zu tragen. Heute Mon tag findet eine Vertrauensmännerversammlung aller Duis burger Werke statt, die über den Sympathrestreck beschließen wird. — Ter Deutsche Beraarbetterverband, Bochum, der Gewerkveretn Christlicher Bergarbeiter Deutschlands, die Polnisch« Berussvereimguna und der Gewerkvcrem Hirsch- Lunckrr, Abteilung Bergarbeiter, veröffentlichen «inen Aus ruf, worin sie jede wilde Streikbeteiligmrg ablehnen. Botschafter Dr. Mayer ni tt amtSmüde. : Die durch dis Dr. Maixr, sei amtsmüde, trifft nicht zu. Dr. Mäher hatte ursprünglich die Absicht, nur ein Jahr in Paris zu bleiben; er hat sich aber aus Vorstellungen der Reichs regierung ans vaterländischen Gründen entschlossen, aus seinem Posten zu bleiben. Freigabe des deutschen Eigentums durch Italien. Wie die „Agenzia Ttesani" niOteui, ist em Dekret veröffentlicht worden, dem zufolge die italienische Negierung die von der deutschen Regierung mit Bezug aus italicnisckes Eigentum ergriffene!! Maßnahmen begrüßt und auf das Italien nach dem Vertrage: von Ver'cullcs zust.chende Recht der Beschlagnahme deutschen Eigentums verzichtet, so weit dessen nach eer gegenwärtigen Marktlage zu bemessen der Wert die Summe von 50 Ob) Lire nicht übersteigt. Die Bewertung umfaßt lediglich das Eigentum den:scher Tiaats- angehörigec in Italien und den Kolonien; falls ;edoch dis deutschen Staatsangehörigen über größeres Eigentum im Auslande verfügen, so soll ihr in Italien befindlicher Klein besitz nicht sreigegeben werden. England. EineMillion Arbeitslose. Englischen Blättern zufolge beträgt die Zahl der englischen Arbeitslosen «in« Million. Tie Negierung beabsichtigt in den staatlichen Fabriken und Docks zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit: die Arbeitswoche um einen Tag zu kürzen. Oertliches mrd Sächsisches. Riesa, den 10. Januar 1921. —* Gedenkfeier des „A mphion". Der Männer- gesanaverein .Amphion" hat gestern vormittag eine Dankes« und Ehrenschuld an seine im Weltkriege gefallenen Vereins mitglieder durch eine Gedenkfeier in der „Elbterraffe" er füllt. Die Feier sand im Beisein von Angehörigen der Ge fallenen, einer Anzahl Ehrengäste, zahlreichen VereinSmit- gliedernund deren Angehörigen, sowie Freunden und Gönnern des Vereins statt. Der Saal war mit Blattpflanzen und den beiden Vereinssahnen sinnig geschmückt. Ter Verein hat die Photographien der dem Weltkriege zum Opfer gefallenen Vereinsmitglieder zu einen: gemeinsamen Bild vereinigt, das, mit einem Flor umwunden, vor dem Rednerpult ausgestellt war. Tas Bild trägt folgende Widmung: Die Ihr Euer Blut, Leib und Leben Für uns habt dahingegeben. Tote Brüder, ruht nun aus! In Dankbarkeit gewidmet von der Sängerschaft „Amphion". Unter Leitung des Herrn Oberlehrer S ch ön c b a u m er öffneten die Sänger die Feier mit dem Gelange des Schlachtengebetes von Theodor Körner „Vater, ich rufe Dich". Darauf verlas der Vorsitzende des Vereins, Herr Gold schmied Schumann, die Namen der gefallenen sieben SangeSbrüder. Es sind dies: Lehrer Johannes Kal 1 ofen, Nes. Jäger-Batl. 26. Gefallen 26. 9. 15 bei Beauvains. Lehrer Herm. Richter, Nnterogz. d. Res. 1. Komp. Jnf.-Reg. 103. Gefallen 20. 9. 14 bei Neuville. Lehrer Herbert Hiller, Ers.-Res. im Jnf.-Reg. 177, Gefallen 9. 1. 15 bei Perthes—Tahurc. Lehrer Arthur Fischer, Res. Jnf.-Reg. 102. Gefallen 2. 8. 16 bei Cleru. Lehrer Walter Schmidt, Kriegsfreiw. in der Res.» Pion.-Komp. 54. Gefallen 24.10.14 bei Becelaire. Handschuhmacher Enni Heinemann, Gefr. i. Res.- Jnf.-Reg. 101. Gefallen 5.11.16 an dec Somme. Kaufmann Alfred Högel, Res. Jnsantrric-Reg. 102. Gefallen 26. 1. 17 bei Remy. In schlichten, herzlichen Worten gab der Redner der Trauer des Vereins nm die Gefallenen Ausdruck, worauf Herr Sparkaffenkonrrollenr Waich elt das Lied „Sei nun still" von C. W. Franke sang. Die Gedächtnisrede hielt Herr Pastor Beck. Am Morgen einer neuen Zeit habe Ludwig Ubland einst fein Lied „An das Vaterland" ange- fiimmt. Der Dichter fei schon längst ins Grab gesunken, aber feine Worte seien geblieben. Auch beute richteten wir uns auf an dem stolzen Gedenken an die übermenschliche deutsche Kraft, die jahrelang einer Uebermacht standgehalten. Deutschland auch in der Zeit der Schmach zu lieben, sei unsere heilige Pflicht und ein Vermächtnis, das uns unsere gefallenen Brüder hinterlassen, die gestorben seien für uns, für die Heimat, für das Vaterland. Ihr Leiden und Sterben bleibe ein heilig großes Opfer, sttr das zu danken wir nicht aushören dürften. Auch die Männer, deren Ver lust der .Amphion" schmerzlich beklage, würden unvergessen bleiben. Heute werde ihnen nochmals gedankt für ihre Liebe und Treue, und wie ihnen, so auch ihren Hinter- blirbenen, mit denen wir durch große und ernste Er innerungen verbunden feien. Dunkel liege die Zukunft vor uns, aber mit frohem Vinte wollten wir an unsere Auf gaben Herangehen. Wie das Gut« und Schöne, die reine Kunst uns hierbei leiten möge, so auch die SangeSkunst, di« um» Lebensquell und Trost fei. Ader wir wollten auch nicht vergessen den Quell der Ewigkeit, den Glauben an den, der alles Weltgeschehen leitet. Dieser Glaube heile die Wunden, er heiße uns hoffen. In diesem Glauben wollten wir unsere gefallenen Brüder grüßen in dieser Wcihestunde. Nicht al« dle Toten, sondern al« die Lebenden. Rach diese» erhebenden Worten brachten die Sänger G. Wohlgemuth» Stzor r »Dem SadeLtta aa dteaekaüeue« Kamerad«»" «vG
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