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Dresdner Nachrichten : 10.05.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-05-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187705105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-05
- Tag1877-05-10
- Monat1877-05
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1877
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«r. ISO LOP,^k. durch Etktel.Numiner» 10 Vj^. Dill,,« 32000 »Idl. AI« dl« «ln«. i«»dl»r Manukrt»«» Xiichl Och dlr Rrbacti«» »lchl »«rdtadltch. Ans»rate»-»l»n«hm« ,u>. tzirlti La,l«nN»l» und voalerlnLimdurg. «jcr- ll», wir», b»i»«>^ Valcl. vretlau, tzraolsurtM.. —Mu». M«ll» ln vrrlln. Lctpttll. Wi«n, Lamdurg. «raiitsurt M., M»n. che«. — Land« » lt«. tn granllurt a. M. — Mr. v»Ia> in lld«mnltz.— l.»an,, UiUIlc» ck c». in Bort». Donnerstag, 1«. Mai. o Hagebkatt für Zolitik, Anlerhaltung, HeschüstsverKehr., Mrsenbericht und Iremdenkiste. Druck und Cigeuthum der Herausgeber: Fltpsch ^ Rtllhlirdt in DreSdm. Verantw. Nedactrmr Fr. Gordscht in Dresden. XXII. Jahrgang. MItredaeteur: Vr ikiatl Iliore^. Für baö Feuilleton: iinrtwnna. s«t««»t, »«rdnr V,N«»' Li,,»« I» dt» «d.» »de »n»e»«mi»k», Limit»»» di» MUto»» »r Udr. 2» «ru-odt: o'°de ailllrr- ,»<lr » d,»I!,chm.L »he. — Der Hi-uim einer eto> stdlttge» PeiiijeU« tollet tu Pige. tlingelondt dit Zeile iiu PIgk. «kine ikaraniie für do» »dchiitä o>»e tkrlcheche» der 2»>ciaie wird »ich» ,c gedtil. »l»«wLrt,»e Nnnoncen» Nuilriige von im» und«» koimlen girinen und Per. Ionen iniertren wir nur »egen Pr-nuniera«»»» Zaliliing durch Bries» mnrlen od-r Polteinjod- lunii Acht Süden lojie» IL Psac. Inleraie lür di« Moning». Nmn«»r «der nach einem geliia»» die P'llljk„e LS Plgr. Dresden, 1877. PvlittschkS. Der Torpedo scheint berufen, im jetzigen Kriege eine bedeutsame Rolle zu spielen. Russen wie Türken machen das rumänische wie bulgarische Donau-Ufer durch Versenkung solcher Höllenmaschinen möglichst unnahbar. Die Küste dcS Schwarzen Meeres ist schon lange torpedisirt. Interessante Versuche mit automatisch bewegten Torpedos eröffnen diesem holden Friedens-Instrument noch eine ganz unabsehbare Zukunst. Man läßt vermöge einer Mechanik ein Schiffs-Fahrzeug, auf welchem ein Torpedo angebracht ist, gegen eine Panzer-Fregatte steuern, der Torpedo umklammert das Panzerschiff, um eS im nächsten Augenblick mit Tausenden von Menschen in die Luft zu sprengen. Einstweilen hindern die russischen Torpedos die türkischen Monitors nicht, ihre RecognoScirungcn fortzusetzen. Nach der Lesart russischer Telegramme bombardircn die Türken ausschließ lich aus purer Mordlust wehrlose rumänische Städte. Wer sollte, wer könnte die Kricgsführung der Türken besonders human finden ? Aber die Schüsse, welche türkische Monitors aus das rumänische Ge biet abfeucrn, haben ersichtlich den Zweck militärischer NccognoS- cirungen. Die Türken wollen durch solche Plänkeleien erfahren, wo die Russen Batterien placirt haben, mit was für Gattungen von Geschützen sie bewaffnet sind u. s. m. In einzelnen Fällen kann ein Bombardement einer offenen Stadt militärisch ein ganz nutzloser und darum barbarischer Alt sein; man darf aber nicht vergessen, daß „offene Stadt" ein etwas relativer Begriff ist; einen Bahnhof zu beschießen und zu zerstören, kann eine militärische Nothwendigkcit sein und darf deshalb nicht als Barbarei verurthcilt werden. Ebenso kann eS Umstände geben, welche cs geboten erscheinen lassen, dem Feinde die Festsetzung an einem Orte durch einen vorbeugendcnZer- störungSakt zu erschweren. Krieg ist eine sehr ernste Sache und darum soll man nicht mit dem KricgSscucr spielen; ist aber einmal der Kriegsbrand entfesselt, dann muß man sich auch gewärtig halten, daß die Erreichung des Kriegszweckes, nämlich die Uebcrwältigung deS Feindes und die Schonung dcS Blutes der eigenen Soldaten, sich nicht immer in den Grenzen dessen halten lann, was man Humanität" zu nennen pflegt. Die russischen Batterien scheinen sich auf das Feuergefecht wenig einzulassen. Der Zar ist inzwischen in Petersburg eingetroffen, die Stadl war illuminirt. Sehr wenig erbaut wird die russische Majestät von der letzten Depesche des englischen Ministers Derby sein, in welcher die Person des Zaren selbst in die Debatte gezogen wird. Man vermöge, schreibt Derby, die Folgen der Zar'schen Handlung nicht abzusehen. Rußland sei in vollem Unrecht und das Unrecht sei ver schärft durch russischen Wort- und Vertragsbruch. Rußland wird diese starken Worte vcrmuthlich ruhig einstccken oder sie höchstens mit dem Hinweis erwiedern, daß England in Afrika genau so handelt, wie Rußland in Europa und Asien. Die Annexion der an die Cap-Colonie grenzenden Transvaal-Republik durch England ist nicht minder von der Eroberungssucht dictirt, ivie das russische Vorgehen gegen die Türkei. Auch England besitzt einen dcrbknochigen, stark nervigen und dickhäutigen Egoismus und wenn cs jetzt 100,000 Mann als Streitmacht bereit hält, um sie nach dem Oriente einzu schiffen, wenn eS seine Flotte von Korfu nach Cypern segeln läßt, so sind durchaus nicht ideale Gesichtspunkte die Leitsterne dieser Politik. England trifft eben Anstalten, die Hand auf Egypten und Cypern zu legen. Für einen solchen Preis, den die Pforte zahlte, würde England sich aktiv in den türkisch-russischen Krieg mischen. Ten russischen Zeitungen geben wir daher bereitwilligzu, daß die englische Politik voller Heuchelei, die englische Neutralitäts-Erklärung ein Humbug ist, da die Türkei ununterbrochen aus England Lsficiere, Ingenieure und Kriegsmaterial aller Art empfängt Gegen Eng land dürfen sich die russischen Blätter die lühnste Sprache erlauben; wehe aber, wenn sie sich auf einer leisen Kritik russischer Zustände selbst ertappen lassen! So ist eines der maßvollsten Petersburger Blätter, der „Golos", auf 3 Monate unterdrückt worden, weil er offen eine Constitution für Rußland verlangt hatte. Wenn in Egypten, Tunis und der Türkei der Grundsatz der Verfassungs- Mäßigkeit durchgeführt sei, so dürfe Rußland nicht Zurückbleiben, heißt es im „Golos", schon um die unerhörten Untcrschleife beim Militärwcsen zu enthüllen. Das Blatt erzählte: „Die trüberen Lieferanten des KrinsteldzuaeS werden zur frühere» Tchätlgkclt berufen; man erzählt von fabelhaften Prei sen der Lieferungen für Hafer, Mehl, während im Lande die Preise für diele Dinge so niedrig sind, daß die Wa.ircn keinen Absatz haben und die Windschatten mlt Vorräthcn übcrbäuit sind. Die Pserdcauohebluig brachte unendliche Ungchörlgkciien mlt sich. Hunderte von Nossen wurden anögehoben, aber kein Strohhalm war zur Fütterung da, die Lbierc banden Tage lang, zeriraßcn dag Holz der Ställe, die Schwelle der neben stehende» Pscrde, den Mist vom Bode». Und doch waren reich liche Summen lür Ihren Untelhalt auSgc.zahIt. Die alten Zelten sind wlcdergckchrt. Klan will eo kaum glauben, wag crzäblt wird. Aber nach einer sonderbare» Logik d ü ri cn wir die Wahrbett nicht wissen. Ein Federstrich genügt, um eine Zei tung sür einen allzu aufrichtigen Artikel anizuhcbcn." In der Behauvlung kirchlicher Dinge zeigt sich zwischen Frank reich und Italien ein bemerkcnSwerther Unterschied. Der italienische Senat in Rom hat soeben das Gesetz gegen Mißbräuche der Geist lichkeit abgclchnt. Man ist in Italien sorglos gegen die Ucbergriffe der Curie; dieselbe hat vielmehr in den Äugen der Italiener einen nationalen Anstrich, indem sie Tausende von Pilgern und einen ununterbrochenen Goldstrom ins Land zieht. Die Italiener fühlen sich so sicher, daß sic es nicht für nöthig erachten, der Papstmacht mittelst besonderer Gesetze cntgegenzutrclen. Umgekehrt dämmert, den Franzosen die Erkenntniß, daß die römische Kirche sich derHilfs-! mittel Frankreichs lediglich zu den, Zwecke bcmcistern will, um dieses ^ Reich in einen Krieg gegen Italien und Deutschland zu verwickeln.! Die Republikaner Frankreichs dringen daher auch darauf, daß Mac Mahon durch JulcS Simon ungesäumt Gesetze vorbcrcite, geeignet, die Ullramontancn in die Schranken zurückzuwcisen. Cie werden' damit nicht durchdringen. JuleS Simon gefällt sich zu sehr im Sonnenscheine seiner Stellung, um über die demüthigcnde Lage, in welcher er sich befindet, untröstlich zu sein. Er behält sein Horte fcuille unter der erniedrigendsten Bedingung: den Jesuiten nach wie vor die Steigbügel zu halten und doch gegen sie schöne Worte zu gebrauchen. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten". Wien, den 9. Mai. Der „Presse" wird aus Tifliö gemel det: General Melilow wird die Festung Kars nicht belagern, nur beschießen lassen, da deren baldige Kapitulation der schlechten Ver- proviantirung wegen erwartet wird. Ein Parlamcntair der Tür ken ist von Melilow zurückgcwiesen worden, weil Großfürst Michael nur zu Unterhandlungen autorisirt sei. Die Cerniruug der Festung Ardagan ist bevorstehend. Pest, 9. Mai. Ministerpräsident Tiöza, den aus die Do- nauschiffiabrt bezüglichen Theil der Interpellation desAbg. Som- sieh beantwortend, erklärt: Die Neutralität des DonausiromS wurde nie und nirgend in den Verträgen ausgesprochen, sondern co würbe bloö vaS 1815 ausgesprochene Prinzip applizirt, baß aut Müssen, welche die Grenze mehrerer Staaten berühren, die Lchifflahrt srct sei. Wenn zwei feindliche Mächte au de» Itter» cincö Flusscö Krieg führen, kan» keine neutrale Macht berufen sein, sich in die Verfügungen der kriegführenden Thcilt einzumcn- gcn. Die Negierung habe Indessen in Anbetracht der hochwichti gen Interessen der Monarchie, welche an die ircie Donauschiff- sahrt geknüplt sind, cö als ihre Aufgabe angesehen, in icdcrWclse dahin zu wirken, daß die Folgen der krlcgorcchtlich clngctrctcncn Hemmung der freien Schifffahrt sich weder räumlich noch zeitlich weiter auödchne, alv die Krlcgöumstänbe dies unbedingt noth- wcndlg mache» und daß, sobald diese Nothwentlakeit mildert, alle Hindernisse der freien Schifffahrt beseitigt werden. Nach Kon» stantlnopel wie St. Petersburg sei seitens deS Reichskanzlers Grasen Andrassy eine diesbezügliche Aufforderung gerichtet wor ben. Die Hoffnung sei berechtigt, daß von beiden Seiten eine vollkommen beruhigende Antwort eimreffen werde. Das Hauö nahm diese Antwort zur Kenntniß. St. Petersburg, 9. Mai. Der „Russische Invalide" schreibt: Die Kriegserklärung veranlaßt«: die muhamedanischen Fa natiker, einen Ausstand unter den Tschetschenzen (Bergvolk im Kau kasus) hcrvorzurufen. Nachdem man erfahren, daß sich eine. Jnsurgentenbande von 500 Mann gebildet, wurde dieselbe durch die bei Erscnoy versammelten russischen Truppen unter Oberst Nirie attaguirt, bei Mayartup zerstreut, 99 Insurgenten getödtet, 250 verwundet. Unsererseits fielen 3 Mann, verwundet wurden 11. In der Terek-Provinz wurde der Kriegszustand prvklmnirt. — Nach einem Telegramm des Oberbefehlshabers aus Kischeneff vom 7. Mai geht Alles gut. Die Truppcn-Bewcgung wird ungestört fortgesetzt. Die Türken unternehmen Nichts. Die Gesundheit unserer Truvpcn ist vortrefflich. Gestern besichtigte ich die Trup pen und ihre Arbeiten in Galah, Braila und Reni. Ich bin sehr zufrieden geblieben. Während meiner Anwesenheit in Braila eröffncten gestern Nachmittags 5 Türken-Monitors ihr Feuer. Sie schwiegen aber, nachdem sie fünfzehn unschädliche Schüsse abgegeben. Vom entgegengesetzten Donauufer, aus dem Dorfe Gchit, eröffueten einige Tscherkesscn ein zielloses Gewehrfeucr. Kein Verlust unsererseits. Unsere Batterien antworteten nicht einmal. — Ein Telegramm des Oberbefehlshabers meldet aus Tiflis vom 7. Mai: Die Hauptlräfte unseres aktiven CorpS unternahmen Durchsuchungen der Umgegend von Kars. Eine Cavalcrie - Eolonne wurde nach Kagisman dirigirt. Die Achalzig-Abthcilung nähert sich Ardahan, die Erivan-Abtheilung Diadan Die Truppen werden überall nicht nur von der christlichen, sondern auch muselmännischen Bevölkerung freundlich empfangen. Die den Türken abgenommenen Kriegsgefangenen bczeu-en ihre Freude über ihre Erlösung von der schweren Lage, »n welcher sich die türkischen Truppen befinden. Bukarest, 9. Mai. Gestern Abend beschossen von Jsaktscha aus die Türken das von den Russen bei Satulen zur Erinnerung an den russischen Donau-Uebevgang i. I. 1828 errichtete Kloster The- raponte. Das Kloster wurde von den Türken zerstört, die dazu ge hörigen Gebäude angezündct, den Russen eine Kanone demontirt und ein Mann getödtet. London, 9. Mal. DaS auswärtige Amt erhielt eine Depesche, wornach die Piorte darein willigte: neutralen Schiffe» für die Ein- und Auoludr auö bloklrlcn Häfen dcö Schwarzen Meeres einen weiteren Aufschub zuzugestchcn Neutrale Schiffe können hiernach biö zum l5.MaI incl. I» dieseHälcn ungchindirt eintauscn und sie bis zvm 17. Mai ungehindert verlassen. Locales and Sächsisches. — Die Frau Großherzogin von Weimar, K. H., nebst Prinzessin-Tochter, welche vorgestern die Besichtigung der hiesigen Kunstsammlungen fortgesetzt haben, sind gestern Nachmittag nach Weimar zurückgereist. - Dem Assistenten bei dem Hauptzollamte Leipzig, Ober- controlcur ^esie. wurde kaö Vcrdiemikreuz, dem moel. praat. Drescher zu Mosel das Ritterkreuz II. Elaste des Verdienst ordens verliehen. — Die diesjährige Herbst-, beziehentlich Hochsommer»?ession dcS Landtags wirb voraussichtlich nur vo» kurzer Dauer sein. Die Verhandlungen aber düritc» nichts desto weniger hervor ragendes Iiitcrciie gewähren; namentlich lewclt sic die derctkö im Reichstage in eingehendster Weise debattlrte» volkSwirthschast. liehen Fragen betreffen. — F.rau Großherzogtn von WeImar. welche mit Ihren Töchtern und Gctolge am Montag dem mit Gemahlin zu nächst nach Wie» abgegangenen Prinzen Neuß biö Pirna das Geleite »ach Wien zugegeben, sahen sich die freundliche Stadt mlt vielem Interesse an, „besuchten" auch — wie der „Pirn. Anz." meidet die dortige A pothckc lwohl weniger de, Avotdckc alö eines Einkaufes wegen!l und besichtigten ein gehend dav Hanö wo Theophstus Mackabäcr. der einstige Erretter VirnaS, gewohnt Die Rüekiadrt der Frau Großdcrzogin nebst Prinzessin Elisabeth »nd Gefolge nach Dresden, criolgte mit dem vllbr 15 Ml», von Pirna abgcdcntc» Zuge. — Die Einschätzungs Commissionen zur Ermittelung dcü Einkommens der steuerpflichtigen Bürger Sachsens sind in voller Thätigkeit. Vom platten Lande dürfte diesmal ein gegen das erste AbschätzungZergcbniß wesentlich höheres Resultat sich Herausstellen, da die Regierung die Vorsicht gebraucht hat, als Vorsitzende vieler Abschätzungs-Commissionen Bewohner der Städte zu wählen. Es ist damit der Praxis ein Riegel vorgeschoben, daß seitens ländlicher Gutsbesitzer der Ertrag ihrer Grundstücke wesentlich niedrig gegen seitig abgeschätzt wurde. — Inmitten der KrlegSgerüchte und der Aeußecungcn nationalen Mißtrauens ist cs erfreulich, die volle Unbefangenheit und aufrichtige Internationalität zu constatlrcii, mit welcher glciehstrebenbc Vereine der verschiedenen Länder ihre gegenseitigen Beziebungcn unbeirrt zu cinander unterd-stten. Auen vom Pariser Tbicrschutzvercin ist dicö zu rühmen. Er veranstaltet dieses Jahr seine 25. PrclSvcrtdcilnng, weiche stets in öffentlicher Sitzung untcr angcmcsscncr Feierlichkeit criolgt. Hierzu hat der Präsident desselben, der bekannte Akademiker Valette, aber mals den Vorsitzenden deS diesigen TdicrschutzvcrclnS, Dircctor Marguart, Ungeladen, mit dem höflichen Bemerke», daß ihm beduss Wahrung gntcr Plätze sofort die nöthigeu Eintrittskarten ziigchcn würben, sobald er die gewünschte Anzahl gemeldet. Mlt dieser Einladung war noch eine zweite Auszeichnung verbunden, insofern gleichzeitig dem Dtrcctor Marguart seine Ernennung zum Ehrenmitgllcde dcö Pariser Vereins angezeigt wurde als Zeichen der Anerkennung für seine Wirksamkeit ans thicr- schützcrischrm Gebiete Im Allgemeinen, wie alö Redactcuc der Zeitschrift „AndrokluS" im Besonderen. — Der Malor z. D. Bücher. Bezirrs-Conunandcur dcö I. Bataillons 2. tönigl. sächsischen Landwehr-Regiments Nr. 101, Ist zur Elscnbahii-Abtbcliilna dcS großen GencralstabeS cominnii- dlrt worden und zum Antritt dieses CommandoS von Chemnitz ln Berlin eingetroffen. - Einem Anträge deS Reichskanzlers gemäß wird der NunteSrath den 5 N - P s e nn l g - S t ü ck en ein veräudcr- teö Gepräge geben lassen; eS wirb daher demnach ein Still stand in der Ausprägung von 50-PsennIg-Siückcn cliitrctcn. — Zur Rückcrinnerung an den gestrigen Sterbetag Friedrich S chtiler'ö hatte der Direktor dcS Körner-Museums Sorge getragen, daß die Gedenktafel und das Bronce-Reliefpor- trait SchlllcUS am Körncrbause in der Neustadt, wo bekanntlich der große deutsche Dichter von 1785-87 bei seinem Freunde 1)r. Körner, dem Vater Theodor Kcrncr'ö, ein glückliches Asyl fand, mit schönem Blumenschmuck umgeben wurden. — Bekanntlich haben die Fleischer durch VaS ganze deutsche Reich schon seit längerer Zeir zur Wahrung ihrer Interessen und Eiillührung von Reformen im Betriebe der Fleischerei überhaupt untcr sich eine ircie Vereinigung hergeslcllt, die». B. bezüglich verbesserter Schlachtmctbodcn, bumanercn Transportes DeS Schlachtviehes tc. viel DankenSirertheS geschaffen bat. U», die gute Stiche noch weiter auSzodaucn, strebt man »eneivingö »ack, Eonstliulrung von BczirkSvcrbändc» Innerhalb der einzelnen Länder Deutschlands, und rin solcher ist vorgestern in Leipzig Ins Leben gcrulen worden. ES hatten sich dort 908 Meister aus Sachsen selbst, auS der preußischen Provinz Sachsen und auö den thüringischen Herzegtvümcrn versammelt und man gründete einen Bezirkovcrband sächsischer Fleischer. Im Ganzen wurde über 9 Punkte berathcn, aut die wir nächstens einmal zu sprechen kom men werden. Mit diesem Fleischcrtag war eine 'Ausstellung sol cher Werkzeuge und Maschinen verbunden, welche dem Schläch- terelgewerbe bienen. — Heute Abend findet im „Tri anon" eine Wiederholung der Vorstellung, weiche Herr Ballctmcistcr Wilhelm Icrwitz kürzlich daselbst obgehalten hatte, statt. An jenem Tage beging genannter Herr die Feier seiner solährigen Bühnentbätigkeit u»v iand siln Arrangement reichen Bestall unv brachte tbm mancherlei Ehren. Die Freunde dcS liebenswürdigen Künstlers, wie über haupt Freunde eines an Abwechslung reichen Programms werden deshalb die bcutige Wieterdolungö-Vorstellung gern besuchen. - Der allgemeine Dresdner Handwerker- Verein untcrnabm am Montag den 7. d.. ungefähr 150—200 Personen stark, eine Ercursion nach dem Plaucnschcn Grunde unv stattete dem Biencrt'schcn Etablissement einen Besuch ab. Die Oel- und Mahlmühle unv Bäckerei, durch Dampf betrieben, sowie die Gasanstalt und die rcschgciüllten Ge treideböden wurden einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Hieraus begab man sich nach der Felsenkcllcrbrauerei, dessen ka'akombenarttge Kcllerräume, die tief unter Eoschützcr Revier dlnclnragen, einzig m ihrer Art dasteben. Nachdem man die Brauräume besucht und auch in der düdschgclegencn Nestauralion sich ein Stelldichein gegeben, warr bei hcrcinvrrchcndcm Abend der Heimweg truppweise angctreten. — Der Montag Nachmittag nach Bodenbach abgegangcne Zug führte zwei Könige mit - freilich waren eö nur Könige der Wüste, nur Löwen. Die entthronten thicrtschen Majestäten wurden nach Wien befördert. — In Ober - Vogclgesang bei Pirna sind der Frau vcrw.Schankwinh Schmeiß zwei S tantö-Papicrc zn je 5M Tblr. und ein Pirnaisches Svarkaffcnlmch, au! 1100 Tdlr. lautend, spnrloö entwendet worden. Wie man uns nun mittheilt. hat die hie'igc Polizei durch sofort nach dem Bckanntwerdc» dieses Dieb stahls angcstellte Recherchen ermittelt, daß die Werthpapicre vor gestern Vormittag einzeln bei zwei hiesigen Bankhäusern umgesctzt worden sind und zwar durch eine und dieselbe Persönlichkeit, einen Mann von ca. llO Iadrcn, mittler Statur, mit vollem gesunden Gesicht und dunkelblondem Bart, anscheinend ein Ar- bcitsmann oder Bewohner cincö kleinen OrtcS. Derselbe hat sich h er soiort neu cguiplrt unv ist dann verschwunden, ohne daß man seiner babhait zu werden vermocht hat. — Vorgestern Nachmittag ist zwischen der Marlen- und Augustuöbrückc auf da« stromaufwärts fahrende Dampfschiff Bode m I a von unbekannter Hand geschossen worden. Die Kugel ist nach Zertrümmerung der Glasscheibe durch ein Ea- iütcnlcnster gedrungen unv ist eine Dame durch GlaSspIittcr leicht Im Gesicht verletzt worden. Wie man vermutve». ist der Schul', wahrscheinlich auS einer Zimmrrpistelc oder dergleichen, von einem Inngen unbekannten Mann abgefcuert worden, der zur fraglichen Zeit sich an jener Stelle von Neustadt nach Altstadt hat übersetzen lassen. - Vorgestern Nachmittag bekam ein In einem diesigen Gast- Hause elngckchncr Herr, wie sich herauSstcllt. der 4:< Jahre alte Restaurateur vom Kvnast in Schlesien, welcher von Ems kam und in seine Hcimath nach Warmbrunn wollte, einen Blntsturz nnd war nach wenig Augenblicke» eine Leiche. In doppeltem Sarge gclgngte nun sein Leichnam dorthin. Dcr Schmerz seiner Gattin war grenzenlos. — Am Montag hat e!» hiesiger Geschäftsmann einem Markt- Heuer, welcher >oo Mark vagreö Geld in einen Hundertmarkschein umgcwrchsclt baden wollte, anstatt cincö Einhimdert cinen Fünf-
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