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Dresdner Journal : 08.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188102081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-02
- Tag1881-02-08
- Monat1881-02
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 08.02.1881
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1881 DresdnerNMiMl Verantwortliche Redaction: OberrchaAur Rudolf Günther in Dresden. Nichtamtlicher LheU K8 dessen Partie indeß bedeutend gekürzt ist. Sehr lebhafter und ehrender Beifal «eifall wurde dem Componisten zu Theil und zweimaliger Hervorruf am L. Banck. Schlüsse der Oper. i lär Lu—«K»N> cke»ck«ui»eb«ii lt»iol»»» tritt t^t- uaä 8t«ap«I»u»e1»t>»8 dioia. I» gaa,«» ä«uucv«» Naled«: ILdrlicti: . . 18 Karst Hjkftrlicd! 4 Karst LO kk. Linieli»« ktummarn: 10 ?k Vergleich mit dem Seydewitz - Hertling'schen An ge erleichtert dies wesentlich. In jenem Anträge e«: will :to), »a» n b«- l «» dri- 7 Uhr, » Uhr P-ft kul,,« i- n»d i>u»«r angenehm gesteigert und durch die Wiederholungen eine kecke Routine gewonnen haben, wahrend sonst nicht selten rasch einstudirte Novitäten — und bei uns in Deutschland werden sie fast alle mehr oder minder rasch einstudirt — in ihrem Theatereindruck durch ein Sichgehenlassen wieder herabsinken. Jene Steigerung und Abrundung der scenischen Effecte zeigen Hr. Richelsen und Hr. Löber in ihren Schwätzerrollen Hartwig und Schnake; auch die Herren Jaffä und Bauer'S tragen mehr als sonst zum Ge lingen bei. Wie vorzüglich treffend m der Rede Krau Bayer als Frau Eommerzienräthm ist, wurde längst hervorgehoben. Der Gast, Hr Schubert, hat nun bereits ziemlich viele Rollen gespielt und dabei einen beachtenswertsten Grad von Geschicklichkeit und eine unzweifelhafte Be fähigung für daS Komische an den Tag gelegt. Wie weit diese- Können jedoch geht, hat die Wahl der Rollen, wie ich seiner Zeit au-sprach, undurchsichtig gelassen. Und im Bolzau findet für da- Urtheil die gleiche Behinderung Statt. Auch die- ist eine ganz oberflächlich, nach der modernen Lustspielschablone ent worfene typische Dützendgestalt, kein auSgefüdrtr- und für die Darstellung au-giebige- Charakterbild. Herr Schubert machte darin einen ganz behaglichen, ost heitern Eindruck, verletzte nicht durch plumpe- Outriren, war aber auch viel minder komisch wirkend al- Hr. Engelhardt, der in dieser Rolle schon gegen Hrn. Dessoir, einen in dieser Aufgabe au-nahm-weise feinen und sehr humoristischen Darsteller, zurückstand. O. v. Feuilleton. Nedigirt vo» Otto Banck. heilen bietet, z. B. da- mit poetischem Eindruck der Situation wirkende Choralchor „Verzage nicht". Die Oper war von Herrn Kapellmeister Schuch mit großer Sorgfalt einstudirt und sehr zweckmäß g gekürzt, besonder» auch durch Verwandlung vieler Re- citative in raschen fördernden Dialog. Die Jnscenirung und dekorative Au-stattung derselben war (Hr. Re« gisseur Tetzlaff) höchst geschmackvoll, die Aufführung sowohl hinsichtlich aller Solopartien, al- der königl. Kapelle und de- Lhor- eine ganz vorzügliche. Frl. Malten (Oda), Frau Schuch (ElSbeth), tue Herren Riese (Eginhart), Bulß (Merode), A. Erl (Walther) zeichneten sich durch ihre Leistungen au-, nächstdem in den kleineren Partien Hr. Degele (Gerold-Wärwols) und Hr. Fischer (Peter Johanne-), obwohl die Baß partie Gerold'S Hrn. Deoele zu tief liegt und der Peter mit einer noch kräftigeren Stimme mehr effec- tuiren würde, endlich Hr. Decarli (Graf Falkenstein), K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 5. Februar: „Der Andere", Lustspiel in 1 Act von A. Oster loh. „Da- Stiftung-fest", Schwank in 3 Acten von G. v. Moser. (Herr Schubert vom Leipziger Stadttheater al- Gast.) Da- Mvser'sche Stück, eine seiner ansprechendsten und lebendigsten Leistungen, wurde dem gefüllten Hause in recht frischer Darstellung vorgeführi. Man darf sagen, daß sich einige der Mitwirkenden in ihren Rollen, Gt. Petersburg, Sonntag, K. Februar, Nachmittags. (W. T B ) General Gkobele« hat nach eine« officiellen Bericht vom 1. d. M. zur Verfolgung der nach der Zerstörung von Geok- Lepe in die Sandbergt geflüchteten Lekkinzen L Colonnen abgesandt, die eine unter de« Obersten der in t-t en. K. m. »r, el- n- Kuropatkin, die andere unter dem Oberstlieutenant Gaidarow Die Bewohner von Annau haben dem General Skobelew ein Schriftstück überreicht, worin sie um die Inschutznahme deS Kaisers bitte«. Athen, Sonntag, 6. Februar, AbendS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirten- kammer verlangte der Deputirte Mesfinezi, damit die Kammer in der türkisch-griechischen Grenzreg«- ltrungSfrage einen definitiven und kühnen Entschluß fassen könne, die Vorlegung der bezüglichen diplo matischen Aktenstücke. Der Ministerpräsident KomunduroS erwiderte, eine DiScujsion hierüber sei inopportun; der Griechen land vorgezeichnete Weg sei der der Ausführung der Berliner Beschlüsse, und seit seiner Berufung auf den Poften de- Ministerpräsidenten sei keinerlei diploma tisches Schriftstück in dieser Angelegenheit gewechselt. KomunduroS erklärte ferner, da die Mächte günstig für Griechenland gestimmt feien, dürfe man dieselben nicht tadeln, wenn sie Griechenland ausforderten, sich nicht zu übereilen. In der That Halle eS auch die Regierung für nothwendig, daß man sich nicht übereile, daß man aber mit Lebhaftigkeit für die Interessen des Vaterlandes thätig sei. Die von der „Pester Correspondenz" veröffent- lichte, angeblich von dem Ministerpräsidenten Ko munduroS an den französischen Gesandten Grafen Mony gerichtete Rote wird in RegierungSkreisen alS falsch bezeichnet. lnieratouprvl»«: PAr Kamm «üwr Uo»p»lt«a«ri» ?«Ütr«ll« »0 kk. vot« „lÄu^aaaackt" älio 00 kk. D^liod mit ä«r 8vvn- anä poiertaK» für falktvmlim Dag. H, , Beilage. Ernennungen, Versetzungen rc. im östentl. Dienste. Vermischtes. Statistik und VolkSwirthscdaft. EivaesandteS. Börsenuachricht^. Telegraphische WitterongSberichte. Zuserate. Dresden, 7. Februar. Der von unS seinem Wortlaute nach mitgetheilte „Entwurf eine- Gesetzes, betreffend die Abänderung der aus die Innungen bezüglichen Bestimmungen der Gewerbeordnung", welcher al- Präsidialantrag dem BundeSrath; vorgelegt worden ist, schließt sich eng an den, auf die Neugestaltung des JnnungSwrsen» gerichteten Antrag an, welcher von den Abgg. v. Seyde witz, Ackermann und Genossen in der vorigen ReichS- tagssrssion eingebracht wurde und, nachdem er in der Commission einige Modifikationen erfahren, unter dem Namen des v. Hertling'schen Anträge» im Plenum zur Annahme gelangte. Vor Allem ist es derselbe Grund gedanke, welcher diesem Anträge und dem heute for- mulirt vorliegenden Gesetzentwürfe den charakteristischen Stempel aufprägt. Dieser Gedanke geht dahin, daß ein Zwang für die selbstständischen Gewerbtreibenden, in die Innungen einzutreten, nicht stattfinden soll, daß aber die Innungen von der Hähern Verwaltungsbe hörde mit Prärogativen auSgestattet werden können, welche e» allen selbstständigen Gewerbtreibenden dringend wünschenswerth machen müssen, sich dem Jn- nung-verbande anzuschließcn. Mag man dies mora lischen Zwang nennen, so wird man nach allen bis her gemachten Erfahrungen doch anerkennen muffen, daß ein anderes Mittel, lebensfähige Innungen zu schaffen und durch dieselben da» nach der sittlichen, socialen und techmichen Seile hin mehr und mehr in Beifall gerathene Handwerk miederaufzurichten, nicht gefunden werden kann. Im Nachstehenden reproduciren wir einen Artikel der „Schlesischen Zeitung", welcher sich die Auf gabe gestellt hat, diejenigen sachlichen Bestimmungen deS Gesetzentwurfs, m welchen der eben erwähnte Grundgedanke seinen Ausdruck findet, darzulegen. «>t numriU . k«» > 4 «I» » <1 di« > >ruh - ddea»4 »»Uhr r. «-<4 hr; t» »vüer «deu»« «»end« 4 4 dt» »»»veLrtat Z>. Ztr«»8<ki4tt«r, t^oau>ua»io»Lr 4« I)r«ctn«r 1ourval»i VamdaiF >«rlla wwa L»tp,tU l»»44l->r«4l»»-vra»d«N « : ZZaa««-u>te,n L N«rU»Vl*»-L»»d«rU- Vr»^-L«tp»iss Nr«adeart ». ». »Laad»: äs«»«, N»rUd: 8. /»raftckrnckanL, >r«»«a: A LolUotte, «r»«l»a: Z. .dtanAr«'» ttürvau; NraLstlvrt M ttuvoftaockluog; S»rUla: 4,. «aaaor«! (7. kart« varlta Nraastear» ». «tattUatt: HerouRUvdorr Tünhrl. kiprUitioo <1«4 t>r«4ljn,r Zoaraa»«, Dr«»«1vu, Aviostomhra«!« >lo «. einzelnen Theilen seines Werke» sein Talent in erfreu lich hervorragender Weise zu bekunden. Die Wahl des Sujet» hat ihn dabei allerdings nicht glücklich unter stützt und vielmehr den in seiner Musik bemerkbaren Rococogeschmack noch genährt. Nach Weber'» genialem Vorgänge in der roman tischen Oper griff man bald in weniger wählerischer Nachfolge nach allerhand Märchenspuk ohne Prüfung de- poetischen Gehalt- für die Opernromantik. Der Wärwolftext ist ein sehr realistischer Spätling in dieser Richtung und dazu verbunden mit den ver wandten Ritter- und Schreckensgeschichten, die gleich zeitig in unserer Unterhaltung-literatur ihr Unwesen trieben und eifrige Leser fanden, die wie „Töffel" im Märchen „da- Gruseln lernen wollten". Action ist genug im Textbuch für drei Bände eines derartigen Roman-, aber doch nicht die rechte für eine Oper und in unserer Zeit. In den bewegten Situationen de- zweiten Acte», gleich mit dem Erscheinen de- Ritterfräulein» Oda, und dem Duett zwischen Elsbeth und Wacher hebt sich die Musik entschieden, auch in der gesanglich me lodiösen und dankbaren Behandlung; im Finale, na mentlich vom Gebet Oda'- (Gott zu dir) an und im Bannspruch deS Pater» ist ein wahrer und wirkungs voll gesteigerter Au-druck hoch erregten Gefühl-, der Leidenschaft, der dramatischen Situation und Charak teristik erreicht, und auch die Instrumentation erwies vollendet die glückliche Gestaltung diese- Ensembles durch eine gewähltere Sprache, durch ein feinere- und eigenthümliche- Colorit. Hiermit ist der musikalische und dramatische Höhepunkt der Oper vorüber, obwohl der dritte Act noch manche wohlgelungene Einzeln- Telegraphische Nachrichten. Madrid, Sonntag, S. Februar, AbendS. (W.T.B.) Der Ministerrath beschloß, den CorteS einen Gesetzentwurf wegen Verschiebung der A«ortifiruvg der amortifirbaren Schuld unser- »eilt vorznlegca. London, Montag, 7. Februar, früh. (W T. B.) Gestern Nachmittag fand in Trafalgar- Square eine Knndgrbnng gegen die irische ZwangS- bill und gegen daS Verfahren der Negierung den irischen Deputirte» gegenüber Statt, welcher viele der hier befindlichen radikalen Club» und mehrere Tausend Zuschauer beiwohnten. Die vorgeschlage- ne» Nesolvtionev, welche sich gegen dir Politik der Negierung in der irischen Frage auSsprechrn, wurden angenommen; von Personen von Ansehen oder Bedeutung war die Versammlung nicht be sucht. Dir Anfsichttst«hörd« überwacht di« Befolgung der gr- setzlichen und statutarischen vonchrist«» und kann dieselben durch Androhung, Festsetzung und Vollstreckung von OrdnungS- strafen gegen die Jnhader der JnnungSämtrr, gegen die In> nung-mitglieder und gegen deren Gesellen, soweit dies« an den Geschäften der Innung thettnehmen, erzwingen. Sie«nt» scheidet Ltreitigkeilen über die Ausnahme und Ausschlithung der Mitglieder, über deren Wahi n zu den Jnnungeämiern, sowie unbeschadet der Rechte Dritter über die Rechte und In haber dieser Armier Sie hat da« Recht, einen Bertrrter in die Versammlungen der Innungen, sowie zu den Sitzungen der JnnungSamier und zu den Prüsungen zu entsenden sie berust und leitet die Innung-Versammlung, wenn der In- nunglvorstand dieselbe zu berufen sich weigert lieber Ab- änderungen de» Jnnung-statut- oder der Nebenstatuten und über die Auslösung der Innung kann von der JnuungSver jammlung nur im Beisein eine» Vertreter» der Aufsichts behörde beschlossen werden (»egen die Anordnungen und Entscheidungen der Aufsichtsbehörde ist die Beschwerde an die nächstvorgejetzte Behörde zulässig- In gleichem Sinne, d. h. als moralische Stärkung der Innungen, sind die Bestimmungen de» Gesetzent wurfes zu erfassen, nach welchen eS empfindlichen Stra fen unterliegt, den Titel „JnnungSmeister" ohne Be rechtigung zu führen oder als Nichtmitglied einer Innung Lehrlinge zu beschäftigen, wenn derselben, der oben citltten Bestimmung zufolge, von der Hähern Ver waltungSbehörde daS ausschließliche Recht hierzu be»- gelegt ist. Noch bedeutungsvoller aber ist eS, daß den ein zelnen Innungen im gesammten Gebiete de» deutschen Reiches gestattet ist, „zur gemeinsamen Verfolgung ihrer Ausgaben, sowie zgr Pflege der über den Kreis der einzelnen Innungen hmauSgehenden gewerblichen In teressen zu JnnungSverbänden zujammenzutreteu." Auch solchen Verbänden gegenüber ist den StaalSbe Hörden, event. selbst dem Reichskanzler eine belangreiche Einwirkung Vorbehalten. So Hecht eS m dem Gesetz- entwurse: Da» BerbandSstatut bedarf der Genehmigung und zwar:' ») für Jnnung-verbändr, deren Bezirk nicht über den Vezirk einer höhern Verwaltungsbehörde hinausgreist, durch die letz ter«, b) für JunungSverbände, deren Bezirk in die Bezirke mehrerer höherer Verwaltungsbehörden de-selben Bundesstaa t«S sich erstreckt, durch die Lentrolbehürde; v) für Innung«» verbände, deren Bezirk sich aus mehrere Bundesstaaten er streckt, durch den Reichskanzler. Die „Schlesische Zeitung" schließt ihre Betrachtun gen mit solgendeii Sätzen: „DaS hohe Interesse der Reicksbehörden an einer lebenSkrästigen Entwickelung deS JnnungswesenS tritt in allen diesen Dispositionen evident zu Tage, und wenn e- nicht gelingen sollte, an der Hand derselben das deutsche Handwerk wieder aus- zurichten, wenn solche Verbände der deutschen GewerkS- meister — nur diese sind Mitglieder der Innungen — eS nicht vermögen sollten, der Gewerk- und Strike- vereine Herr zu werden, in der Werkstatt daS Princip der Autorität wieder zur vollen Geltung zu bringen und ihre sociale Stellung nach außen hin zu Heden, dann liegt die Schuld an ihrer eigenen Lethargie. Der Hinweis auf das concurrirende Großgewerbe wird dann nicht mehr gelten können. Ihrer numerischen Stärke nach überwiegt die mr Kleingewerbe beschäftigte Ar beiterzahl noch immer bei Weitem. Auch werden die Innungen, woraus der Gesetzentwurf ausdrücklich hin weist, in der Lage sein, ihren Mitgliedern durch gemein same Einrichtungen diejenigen Vortheile großentkeil- zuzuführen, welche dem Fabrikdetriebe seinen werten Vorsprung ermöglicht haben. Der Gesetzentwurf ent hält übrigen- noch d«e weise Bestimmung, daß auch die m der Großindustrie beschäftigten Werkmeister den In nungen beitreten können. EiueStheils werden dadurch gewisse Gegensätze beglichen; anderntheil- aber ist c- sür Innungen unbedingt von Werth, Mitglieder in ihren Reihen zu haben, die mit den Verhältnissen de« Großbetriebes vertraut sind. Hoffen wir, daß die Wirkungen deS Gesetzes, an dessen Zustandekommen ' wir bei der heutigen Zusammensetzung de» Reichstag-» nicht zweifeln, den Absichten seiner geistigen U> Heber K. Hostheater. — Altstadt. — Sonntag, den 6. Februar, zum ersten Male: »Der Wärwolf", große romantische Oper in 3 Acten von P. Frohberg, Musik von Bolko Gras v. Hochberg. Wir haben den Lomponisten schon durch ein Streich quartett in überaus anziehender und schätzenSwerther Weise kennen gelernt. Hier hat er sich, vom Drang »um Eigenen in der von ihm verehrten Kunst getrie ben, eine größere Aufgabe gestellt. „Hui 6it uuteur, ält osour", ist ein Au-spruch Beaumarchais'. Jedoch rin Wagniß mit Ernst unternommen, mit Fleiß und redlicher Anspannung de» Talents durchgeführt, bleibt warmer Anerkennung Werth, auch wenn daS erstrebte Ziel nicht erreicht wurde. Für die Lomposition einer Oper erwiesen sich ihm allerdings Erfindungskraft, Be herrschung der dramatischen Formen und der Instru mentation nicht ausreichend; um Opern musik in mehr oder minderer Vollendung zu schaffen oder auch nur mit äußerem musikalisch-dramatischen Chic zu machen, bedarf «S zudem noch einer ganz speciellen Begabung, welche oft wenig bedeutenden Talenten — so italienischen und französischen — als einzige verliehen ist, während sie genial schöpferischen Tonmeistern ungenügend zu eigen wurde, ja sogar auch völlig versagt olieb. Aber Graf Hochberg hat sich mit phantasirvoller Auffassung, warm »nd lebhaft erregten Intentionen und unt in telligenter und künstlerisch bestrebter Verwendung seine» Können» der Aufgabe hingegeben, und nicht ohne in Ein so weit reichcndcS Prärogativ ist dcn Innungen in dem vorliegenden Gesetzentwurse nicht eingeräumt. E» ist zunächst nicht ausgesprochen, daß die Innungen die legitime Vertretung de- ganzen Gewerbes bilden. E» bedarf einer so weitgehenden Bestimmung indeß auch nicht, da eS jederzeit in der Hand der Regie rungsbehörden liegt, sich bei der Einforderung von Gutachten, bei der Berufung von Sachverständigen rc. an die Innungen zu wenden. WaS die gewerblichen Schiedsgerichte anbetnfft, so ist in dem Gesetzentwürfe nur von solchen Schiedsgerichten die Rede: „welche berufen sind, Streitigkeiten der im ß 120a, bezeichneten Art zwischen den JnnungSmitgliedern und deren GeftÜen an Stelle der sonst zuständigen Behörden zu entscheiden." Außerdem enthält der Entwurf noch die weitere Bestimmung, „daß Streitigkeiten, welche au- den Lehrverhältnissen erwachsen, auf Anrufung eine» der streitenden Theile von der zuständigen JnnungSbehörde auch dann zu entscheiden sind, wenn der Arbeitgeber, obwohl er zur Aufnahme in die Innung nach der Art seines Gewerbebetriebes fähig sein würde, gleichwohl der Innung nicht angehört." Eine Unterordnung der nicht zur Innung gehörenden selbstständigen Gewerbtreibenden unter da- von der Innung bestellte Schiedsgericht findet also nur in sehr beschränktem Maße Statt; immerhin aber wird die Autorität der Innung durch die letztgedachte Bestim mung nicht unerheblich gestärkt. Der Seydewitz - Hertling'jche Antrag enthielt nun ferner die beiden folgenden Thesen, welche sehr belang reiche Prärogative für die Innungen involviren: - ») Durch dir höhere Brrwaliungtbehörd« kann nach An hörung der Gemrindebehörde den Innungen die Aufsicht über da» gesammtr Lehrling»- und Gesellenwrsen ihre« Gewerbr« übertragen werdrn b) Durch die höhere Verwaltung»behörde kann nach Anhörung der Gemelndebehürdr angeordnet wrrdrn, dah für diejenigen Gewerbe, für welche Innungen bestehen, nur Mitglieder der Innung Lehrlinge zur Ausbildung aanehmen können. Dies« schwer ins Gewicht fallenden Bestimmungen si»^ m den Gesetzentwurf ohne jegliche Einschränkung übernommen. Derselbe bestimmt: Für den Bezirk einer Innung, deren Thäugkeit auf dem Gebiete de» Lehrling»wrien» sich bewährt hat. kann durch die höher« Verwaltung-behörde nach Anhörung der Aussichisbehörde bestimmt werben, daß und inwieweit die von der Innung erlassenen Vorschriften über die Regelung deS Lehrlingkverhält- nisse«, sowie über die Ausbildung und Prüfung der Lehr linge auch dann bindend sind, wenn deren Lehrherr, obwohl er zur Ausnahme in die Innung nach der Art seine« Ge- werbedetrirbe» fähig sein würde, gleichwohl der Innung nicht angehört, und d) daß Arbeitgeber letzigedachter Art von einem be stimmten Zeitpunkte an Lehrlinge nicht mehr anneh- men dürfen. DaS Wenige, um welche» hiernach der vorliegende Gesetzentwurf hinter den vorjährigen Anträgen der Con- servativen und des CentrumS zurückbleibt, wird weit aus überboten durch anderweite Bestimmungen, in welchen den Innungen Rechte ertheilt werden, von denen jener Antrag nicht das Mindeste enthielt. Eine wesentliche, moralische Stärkung, eine Hebung des Ansehens der Innungen muß zunächst darin er kannt werden, daß den Gemeinde- resp. den höheren staatlichen Aufsichtsbehörden eine weitreichende Mit wirkung bei der Handhabung de» JnnungSstatut» zu gewiesen ist. So heißt e» u. A.: Telegraphische Rachrichte«. Aeitaagöschau. (Schlesische Zeitung. Norddeutsche Allgemeine Zeitung.) TageSgeschichtr. (Berlin. Straßburg. München. Con- stanz. Koburg. Arolsen. Wien. Prag. Buda-Pest. Pari». Luxemburg. Rom. London. Kopenhagen. St. Petersburg. Rio-de-Janeiro.) Zur orinttalische« Frage. Lrueu««nae», Versetzungen ic. i« öffevtl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialvachrichte«. (Crimmitschau. Aunaberg. Treuen. Döbeln.) Eingesandt«». Feuilleton. Tageskaleuder. Z«serate. "A Innungen, wclchr sich nach Maßgabe. - . constituirt »oben gelten al« legitime Vertretung de» betref fenden Gewerbe« Ihnen steht die Wahl für die Schiedsgerichte und eiwaige höhere gewerbliche Ver- ^trrtung-körper, sowie die Mitwirkung bei der Leitung Sfsentlicher Fachschulen zu. Amtlicher Theil. Dr«»de«, 7. Februar. Ihre Hoheiten die Frau Herzogin Adelheid von Schleswig - Holstein- Augustenburg und Prinzessinnen-Töchter Au guste Victoria, Caroline Mathilde und Feo dora, sowie Se. Königl. Hoheit der Prinz Christian von SchleSwig-Holstein-Augustenburg sind am 3. resp am 4. dieses Monats hier -ingetroffen, im Grand-Umon-Hütel abgetreten und gestern Nachmittag nach Primkenau weilergereist. DreSdea, 3. Februar. Se. Majestät der König hat dem Lvcalschlachtsteuereinnehmer Christian Gott lieb Windisch in Ebel»brunn daS allgemeine Ehren zeichen allergnädigst zu verleihen geruht. . 4 di« 4 -»» lattz—» «drod« ' res* >d
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