Delete Search...
Dresdner Journal : 31.07.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-07-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185607317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18560731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18560731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1856
- Monat1856-07
- Tag1856-07-31
- Monat1856-07
- Jahr1856
- Titel
- Dresdner Journal : 31.07.1856
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann 176 Erscheint «tt Nutnahmr drr Sonn» und Festtage täglich Abend» und Ist durch alle Poftanftalten zu beziehen. Preis für da» Vierteljahr 1^ Thaler. Donnerstag, den 3t. Juli. z-l-m.»-«-»»'-» I einer gespaltenen Zeile 1 Reugroschen. Amtlicher Theil. Dresden, 29. Juli. Ihre Majestät die Königin Maria sind heute Nachmittag von Teplitz zurückgekehrt. Dresden, 30. Juli. Ihre Majestäten der König und die Königin nedst Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Margaretha, sowie Ihre Kaiserlich Königliche Hoheit, die verwittwete Frau Großherzogin von TvScana, haben Sich heute früh 8 Uhr von Piilnih nach Teplih begeben. Dresden, 30. Juli. Wegen erfolgten Ablebens Ihrer Königlichen Hoheit der verwittweten Frau Herzogin Pauline zu Nassau, geb. Prinzessin zu Württemberg, ist heute am Königlichen Hofe Trauer auf Eine Woche angelegt worden. Nichtamtlicher Theil. Nrbersicht. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. — Dresden: Bom königl. Hofe. Ihre Majestäten nach Teplitz. Der Finanzminister zurück. Graf Jellachich ange kommen. Inhalt des 8. Stückes des Gesetz- u. Verord nungsblattes. — Wien: Der Kaiser nach Teplitz zum Besuch des Königs von Preußen. Audienzen. Die Krö» nungSbotschaft nach Moskau. Evangelische Begräbniß- stätten. Aollsachen. Vermischtes.— Berlin: Gardeschützen demnächst nach Hohenzollern. Graf Morny angekommen. Vermischtes. — Koburg: Vom herzoglichen Hofe. Ge sangfest in Neustadt. Vermischtes. — Gotha: Vor arbeiten zu einer Eisenbahn von Magdeburg nach Erfurt. — Frankfurt: Neue Stimmen gegen die Verbindungsbahn. Diplomatisches. Militärisches. Ver mischtes. — Paris: Zollangelegenheiten. Narvaez zurück. — Brüssel: Der König mit Familie nach Brügge. — Bologna: Erlaß gegen Schmuggel. — Turin: Nach richten au» Neapel. — SpanieN: Vermischte- au» Ma drid. — London: Prinz und Prinzessin von Preußen nach Deutschland. — Kopenhagen: Zum Notenwechsel in der Domänenangelegenheit. Vom königl. Hofe. Dip lomatisches. Mordthat. — St. Petersburg: Einzel nes über die Räumung der Krim. Local- und Provinzialangrlegenbeiten. Dresden: Besuch Ihrer Majestäten und der königl. Familie auf dem Vogelschießen. Ausdehnung deS Unwetter« am 25. Juli. Versammlung deS Gustav-Adolph-Vereins. — Bautzen: Sinken der Getreide-u. Brodpreise. Unglücksfall. Plauen: Bevorstehende Eröffnung eines Telegraphenbureaus in der Stadt. Feuilleton. Inserate. Tagcskalender. Börsennachrichten. Tagesgeschichte. Telegraphisch« Nachrichten. 2vndou, Mittwoch, 3V. Juli. Gestern wurde das Parlament prorogirt. Die Königin hofft vom Friedens schlusse dauernde Erfolge, Stärkung der Allianzen und eine befriedigende Ausgleichung mit Amerika, dankt dem Parlamente für die an den Tag gelegte Loyalität und wünscht dem Lande Glück zu dem reich lichen Fließen der Einnahmequellen und zur Blüthe der Gewerbe. Konstantinopel, 23. Juli. (T.D.d.O.C.) Der Rest des en glischen Geschwaders unter AdmiralLyons ist nach dem Mittelmeere unter Segel gegangen. General Eodrington begiebt sich nach England- Kiamil Bey überbringt an Fürst Stirbey den M.e dsch idieo rden und ein Handschreiben deSSul- tanS. Die von Layard errichtete Bank wird fort dauernd von den einheimischen Bankiers be kämpft. Die Eourse haben wieder angezogen. Aleyandrien, 21. Juli. (T.D.d.O.C.) Die birma nische Gesandtschaft unter Oberst Orogoni ist hier aus Hinterindien über das rothe Meer einge troffen und wartet auf die Bewilligung des Kai ser- Napoleon, ihm aufzuwarten. Bombay, 26.Juni. (T.D.d.O.C.) Ein Aufstand in An dH ist ohne Blutvergießen unterdrückt worden, der Hauptanführer gefangen. Seine Truppen verweigerten mit ihm zu kämpfen. Singapore,19.Juni.(T.D.d.O.C.) Pahud, nieder ländischer Generalstatthalter, ist am 16. Juni hier angekommen und nach seiner Bestimmung abge- ganqen. Kanton, 9. Juni. (T.D.d.O.C.) Die chinesischen Insurgenten machen Fortschritte. Dresden, 30. Juli. Gestern Nachmittag L6 Uhr ge ruhten Ihre Majestäten der König und die Königin, in Be gleitung sämmtlicher Prinzessinnen deS Königlichen Hauses Königl. Hoheiten, daS große Vogelschießen der hiesigen Bo- genschützengesellschaft mit Allerhöchstihrem Besuche zu be ehren. (S. Localnachcichten.) — Se. Excellenz der Herr Staatsminister der Finanzen, Behr, ist von seiner UclaubSreise wieder hier eingetroffen. — Vergangene Nacht trafen von Wien kommend der k. k. Feldzeugmeifter, Banuü von Kroatien, Graf v. Jellachich mit Familie, ferner der großherzogliche toscanische Gesandte in Wien, Chevalier de Lenzoni, und vorvorgestern, von Berlin kommend, dec k. sardinische außerord. Gesandte und bevoll mächtigte Minister Graf de Launay hier ein. Dieselben nah men sämmtlich ihr Absteigequartier in Dremel's „Victoria- Hotel." Dresden, 30. Juli. Dom Gesetz- und Verordnungs blatte für daS Königreich Sachsen ist daS 8. Stück vom Jahre 1856 ausgegeben worden. Daffelbe Hal nachstehenden Inhalt: Nr. 41) Verordnung des Ministeriums des Innern, Leichenpäffe betreffend, vom 14. Juli d. I. (das gedachte Ministerium bringt zur öffentlichen Kennkniß, daß wegen gegenseitiger Anerkennung der von den kompetenten Be hörden des einen Staate- ausgestellten Leichenpäffe als gütiger Legitimationen zum Transporte von Leichen in und durch das Gebiet des andern Staates mit mehrern deutschen Staaten, nämlich Oesterreich, Preußen, Bayern, Württemberg, Hannover, beiden Hessen, Baden, Sachsen-Weimgr, Braun schweig, Anhalt, den sächsischen Herzogthümern und Frank furt a. M., eine Übereinkunft getroffen worden ist, und trifft mehrere Anordnungen hinsichtlich der nach dem Aus lande gerichteten Leichentransporte); Nr. 42) Verordnung des Ministeriums der Justiz zu Bekanntmachung der mit dem Königreiche der Niederlande über die gegenseitige Aus lieferung von Verbrechern getroffenen Uebereinkunft, vom 17. Juli d. I. (der in deutscher und französischer Sprache veröffentlichte Vertrag ist am 23. Mai d. I. abgeschlossen worden und die AuSwechselungNder Ratificationen ist am 29. Juni d. I. erfolgt; und Nr. 43) Verordnung des Ministe riums des Innern, die sächsisch-schlesische Staatseisenbahn be treffend, vom 15. Juli d. I. (diese Verordnung enthält An ordnungen hinsichtlich der Anwendung des ExpropriationS- gesetzeS vom 21. Juli 1855 auf die Grundstücke, welche durch einen aus Rücksichten auf die Sicherheit und Ordnung deS Betriebes nothwendig bedingten Verlegungsbau bei Dol- gewitz berührt werden). — Aus Bodenbach schreibt man uns unterm heutigen Datum: Heute morgen 4 Uhr trafSe. k. k. Hoheit der Erbgroßherzog von TvScana mit Gefolge, mittelst Separatzuges von Aussig kommend, hier ein, stieg im „Posthotel" ab und erwartete Ihre Majestäten den König und die Königin von Sachsen, welche in Begleitung Ihrer königlichen Hoheit der Prinzessin Margarethe nebst Gefolge mit Ertrazuq heute früh halb 10 Uhr von Pillnitz hier eintrafen. Ihre Majestäten reisten sofort per Ertrapost nach Teplih weiter, während Se. k. k. Hoheit sich ebenfalls mittelst Extrapost nach Reichstadt an das Hof lager Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand begab. :ma: L6ien, 29. Juli. Es wird mir so eben von gut unterrichteter Seite versichert, Se. Maj. der Kaiser reise heute Abend mit einem Ertrazuge nach Prag und begebe sich von da direkt und inkognito nach Marienbad, um Se. Mas- den König von Preußen zu besuchen. Se. Majestät wird Sonn abend von dort wieder zurück sein. — Die künstliche Fisch zucht, die seit einigen Jahren in Frankreich versucht worden und günstige Resultate geliefert hat, wird nun auch hier ins Leben treten. Zwei Fischer von hier wollen eine derartige Anstalt in größerm Maßstabe in der nächsten Umgebung der Residenz errichten und das Ministerium des Innern hat ihnen im Falle des Gedeihens eine Unterstützung zugesagt. 2Lien, 29. Juli. Die „W. Z." meldet amtlich: Se. k. k. apostolische Majestät haben au- Anlaß der in Moskau bevorstehenden Krönung Sr. Maj. deS Kaiser- Alexander II. von Rußland eine außerordentliche Botschaft dahin zu ent senden befunden und damit den Fürsten Paul Esterhazy zu betrauen geruht, welcher in Begleitung der k. k. Kämmerer Julius Graf Appony, Hektor Graf Gailenberg, BoleSlaw Graf Chotek, dann deS Rittmeisters in der Armee Fürst Nikolaus Esterhazv, des Rittmeisters beim Ulanenregimente Nr. 1 Fürst Adolph Schwarzenberg und des Oberleutnant- beim Dragonerregimente Nr. 5 Fürst Egon Tkurn und Taxis sich bereits über St. Petersburg dahin begeben hat. — (W. Bl.) Der Cardinal-Erzbischof von Köln, Herr v. Geissel, wurde gestern Mittag von Sr. Maj. dem Kaiser in einer besondern Audienz empfangen. — Der Banus von Kroatien, Feldzeugmeister Graf Jellachich, hatte heute Vor mittag in der Hofburg Audienz bei Sr. Maj. dem Kaiser. — Heute Mittag fand im Finanzministerium eine Münz, conferenz statt. — Die Schenkung, welche Baron Sina an Griechenland machte, hat Nachahmer gefunden. So hat unter Anderm auch Herr Zapas in Bukarest 60,000 Ducaten Feuilleton. Naturansichten auS Süd-Tirol.*) II. Innthal und Brenner. Meran, 18. Juli 1856. DaS Hauptlängenthal Nord »Tirol-, in dessen Lentrum wir aus unsrer Straße bei TelfS eintraten, zieht fich von Südwest nach Nordost in einer Länge von 27 Meilen zwischen drr nörd lichen Kalkalpen- und der Centralkette fort, in seiner größten Breite hat eS etwa H Meile. Innsbruck, die Hauptstadt deS Landes, liegt ungefähr in der Mitte desselben. Der Anblick dieses Thale« gestaltet sich in jeder Beziehung großartig. Bon Norden rücken die Dolomitfelsen hart heran, die MartinSwand, der große Holstein, daS Brandjoch, die Frauhütt, der hohe Sattel, daS Rumer- und Thaurrrjoch, der Salzberg ziehen sich von Zirl an Innsbruck vorüber bi« Hall in Höhen von 6000—9000'. Wegen ihres schroffen Abfälle» und ihrer dolomitischen Nalnr sind diese vielzackigen Gipfel meist ganz kahl, nur einzelne schwarzgrüne Flecken (Oasen von Knieholz — ?inu» ?umilio —) leuchten herab, die mit dem Hellen Grau der Frl-wände und dem blenden den Weiß schmaler Schneestreifen in grellen Kontrast treten. Die geringen Borberge von Ragelfluh und verschiedener Alluvial- und Diluvialbildungen sind unten mit Obstboumpflanzungen, oben mit etwa- Wald oder Wiesenstächen bedeckt; gegen die kahlen Riesenhäupter nehmen sie fich nur wie schmale grüne Bänder und Einfassungen au«, obschon sie auch zu 200—500' aufsteigrn. Bergt. Nr. ISS u. 170 d. »l. Ganz ander» gestaltet sich die südliche GebirgSqruppirung der Centralalpenkette; sie hat wegen ihres geognostischen Verhaltens auch ein verändertes äußeres Ansehen. Die wald- und matten reichen Borberge ziehen fich stundenweit hinauf und erst im fernen Hintergründe ragen von Ost gen West folgende Kuppen auf: Kreuzjoch 8580', Patscherkofel 6907' (am meisten abweichend wegen seiner halbgerundeten, kugelförmigen Gestalt), Waldrast 8341', Sailespitz 7383' ; letztere beiden werden sogleich an der auffallenden Spitzen- und Zackenbildung als Dolomitberge er kannt. Der Thalgrund, fast ganz eben verlaufend, ist fruchtbarer Thonboden, größtentheilS als Wiesenland oder zu Getreide, und Obstbau verwendet. Mai-, Roggen und Buchweizen (Haidekorn) sieht man am meisten angebaut; die sonnig gelegenen Hügel zieren reiche Obstpflanzungen. Die seit länger als einem Monat anhaltende große Hitze halte fast Alles versengt, nur die niedrig sten, der Bewässerung mehr zugänglichen Wiesen prangten noch im frischen Grün; daS Korn war Mäle Juni schon zum Schneiden reif und die Linden standen in voller Blüthe. So sehr Innsbruck selbst seinen schönen Häusern, Plätzen und Baudenkmälern ein südliches Aussehen zeigt, so wenig wird man durch die Begrtalion erinnert, daß man fich unter dem 47. Breiten grade befindet. So weit die halb verdorrten Ueberreste der ersten Thalstufe noch bestimmbar waren, habe ich wenigstens in diesem Monate keinen von unsrer norddeutschen Flora auffallend ab weichenden Charakter wahrnehmen können; dieselben Pflanzen formen der Wiesen und Grasplätze wie bei DreSden. An den Hügeln zeigte fich massenhaft und in allgemeiner Verbreitung die zierliche FelSnelke Tunic» Snritrsgn, eine Pflanze, die dem Süden Deutschland» angehört und nur hier und da in Böhmen, Bayern und Thüringen etwa» nördlicher sporadisch erscheint. Eine veränderte Physiognomie mag wohl die FrühlingSfiora haben. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt find zu bekannt, als daß ich durch Aufzählung derselben meine Mittheilungen auSdehnen sollte. Bon den Kirchen ist die Hof- oder FranciScanerkirche wegen ihrer Denkmäler (vaS prächtige Mausoleum Marimilian'S I. mit seinen 24 Reliefvarstellunqen und den 28 kolossalen Erzstatuen merkwürdiger Männer und Frauen deS 15. u. 16. Jahrhunderts, ferner die Grabstätten Andreas Hofer'», sowie des Erzherzog» Ferdinand und seiner Gemahlin, der gefeierten Philippine Welser von Augsburg) unstreitig ein Glanzpunkt der Stadt. — Ein die vaierländische Kunst und Wissenschaft fördernde» Institut ist da» Museum keräinsackeum, daS den Zweck hat, Alle», waS eS in Tirol und Vorarlberg in naturhistorischer, artistischer und ge- schichtlicher Hinsicht Interessantes und Merkwürdiges giebt, auf zusuchen und zu bewahren; rin Institut, daS man jedem Lande wünschen möchte und dessen Besuch Jedem, der einen raschen, wohlgeordneten Ueberblick der bezeichneten Landesverhältnisse fich verschaffen will, unbedingt anzuempfehlen ist. Durch einen Privaiverein patriotischer Tiroler wurde eS zu Anfang deS Jahre» 1823 gegründet ; 1837 machte Kaiser Ferdinand 1., dessen Namen eS trägt, dem Perrine ein Geschenk von 20,000 Fl., welche Summe die tiroler Stände um 15,000 Fl. vermehrten. DaS gegenwärtige prächtige Musealgebäude wurde 1842 — 1845 aufge- führt; man wird bei seinem Anblick an daS neue Museum in DreSden erinnert. Durch dir große EingangSthür in da» Innere tretend, finden wir in dem schönen Eorridor die vorzüglichsten Marmorarten Tirol» in fast 200 verschiedenen Musterstücken aus gestellt. (Schluß folgt.)
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview