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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 11.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-192007117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19200711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19200711
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-11
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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Slmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bizuaspret« vierteljährlich 12 Mt. — Pfa. oder ^naüich 4 Mt. - P!g. in der Geschäft«. u«ll«, der unseren Boten sowie bet allen Reich«. Haftanstalten. — Erscheint täglich abend« mit «»«nähme der Sonn- und Feiertag« für den solgenden Lag. -LÜ« S«oalt - Xri«8 »drr -nftig« -!i ix« »«r Lcitung, >xr L>,».»>-!»> »ixr »n '><,trdmm,««>rmchtungni — h-t -xr Mixu Änwruch , ^nvn, od»r «achUllerum, dcr gr^Ml« -dcr ,u' «tx. »»Vung d« vk»u«I»r,>^. A«l.-^dr.t K«to»l«ll. LSS0 Berant»»rtl. Bichristleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Gibenstack. «7. Jahrgang. " " - Sonntag, den 11. Juli Ulnzeigenorei«: die Nrinspalt. Zelle KO Pta, au«, wärt. SO Pfg. Im Reklametell dir Zelle 100 Big. Im amiitchen Telle die gespaltene Zelle 126 Psg. Einnahme der Anzeigen bi« spätesten« vormittag« 10 Uhr, für größere Tag» vorher. «ine Gewähr sür die Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am oorgeichriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig sür die Richtigkeit der durch Fern- sprecher ausgegebrnen Anzeigen. Wernfprecher Nr. US. str LLenfts», Larkseld, Hundr-Ubel, ! i?Wi,r!>c,AberMe«gM,Schönheide, Schönheiderhemner, ciU, ÜmeMtzragrbn, Mdevchal ufto. Handelsschulverein. Montag, den 1S. Jnli, abend- '/,S Uhr im »otsl „8t»ckt Latputx, Jahreshauptversammlung. 1. Jahresbericht über das verflossene Geschäftsjahr, 2. Kassenbericht über das verflossene Geschäftsjahr, 3. Richtigsprechung der Rechnung, 4. Ev. Weiteres. Anträge sind bis 3 Tage vorher beim Borstand einzureichen. Die geehrten Mitglieder sind ganz ergebenst eingeladen. Eibenstock, den 3. Juli 1920. Der Vorstand. G. E. Schlegel, l. Bors. Die letzte Woche. Wenn die Vertreter Deutschlands und der En tente nur erst am grünen Tische einander gegenüber fitzen, dann wird sich alles finden! So ist wäh- rend des Weltkrieges oft genug gesprochen und ge schrieben, aber jetzt erst, fast sechs Jahre nach dLr Kriegserklärung von 1914 ist diese Tatsache zur Wirk lichkeit geworden. Und ob sich nun alles finden wird, das wissen wir auch noch nicht, aber jedenfalls sind die Hoffnungen größer als bei der sogenannten Frie denskonferenz von Versailles, wo dis deutschen Ver treter abgesperrt in ihrem Gasthofe saßen und dis Woitsührer der Entente eirst zu sehen bekamen, als der uns aufgezwungene Vertrag unterschrieben wer den mußte. Das war am 28. Juni 1919. Heute sehen wir, welcher Fehler damals gemacht würde, daß wir es nicht darauf ankommen ließen. Der Kopf konnte uns auch nicht abgerissen werden, unü ein guter Teil der erlebten schweren Tage wäks uns erjpart geblieben. Und wahrscheinlich auch die leit dem gemachten kolossalen Geldausgaben. Zu einer Revision des ganzen Friedeasvertrages kommt es jetzt niche, auch das Wünschenswerte soll noch nicht einmal berührt werden. Tie Okkupation des linken Rheinuscrs, die Gebietsabtretungen an Däne mark und Polen bleiben unberührt, nur wegen Ober- schlesien ist von deutscher Seite ein Vorbehalt ge macht worden. Aber wenn in den Fragen der Ent waffnung und Kriegsentschädigung eine Verständi gung erzielt wird, die für Deutschland zu ersüllsni möglich ist, so ist doch ein Anfang gemacht, aus dem später weiter gebaut werden kann. Daß man äu ßerlich noch nicht über die kühle Korrektheit undi höflichen Verbeugungen hinaus gekommen ist, kann nicht Wunder nehmen, die deutschen Bevollmächtigten müssen sich hier ihr Terrain in jeden- BezishunU schrittweise erobern. Aber — man sitzt an einem und deniselbsn Tisch, und die Entente kann sich überzeugen, daß die deutschen Herren keine Werwölfe sind, dir nichts an deres denken, als möglichst bald wieder über Frank- rkick' herzufallen. In der finanziellen Absindungsfrage bieten wir nur die Hälfte von dem, was im Frühjahr 1919 der damalige Rn l -finanzmmister Dernburg als böHst- mögliche Leistung bei sofortiger Wiederzulasjung Deutschlands zum Welthandel als erträglich bezeich nete, nämlich statt 100 Milliarden Goldmark dsrsw fünfzig. Aber wir haben auch seitdem jo Hohs Lei stungen bereits entrichtet, daß dieser Betrag ein ehrlicher Ausgleich genannt werden kann. Ganz ab gesehen noch davon, daß sich die Finanzvsrhältnijs: Deutschlands seitdem wesentlich verschlechtert haben. Tie Lage muß völlig einwandfrei klar gestellt wer den, denn sonst ist es mit der intern itkonals" An^ leihe, die zur Begleichung der Kriegsentschädigung für unser Konto ausgebracht werden soll, nichts. Niemand wird diese deutsche Anleihe zeichnen, wenn er nicht die Gewißheit hat, daß Deutschland pünkt lich seine Zinsen bezahlt und später dis Schuldver schreibungen einlöst. Diesen Tatsachen bleibt ein ge nügender Stand der Reichstvehr Voraussetzung, denn ohne ausreichenden Schutz zur Erhaltung von Ruhs und Ordnung nach Außen und im Innern Hilst aller guter Wille zur Erfüllung unserer Verblndlichkriten nichts. Wenn die Franzosen sich auch in Spaa nickt überzeugen lassen wollen, so brauchen sie in Par'S nur die Börfenleute zu fragen, die Verständnis füir dis Sachlage haben und wissen, daß mit Deutschland auch Frankreich zusammen brechen wird. Ter prak tische Sinn Englands und der Chauvinismus Frank reichs werden jetzt einen harten Streit mit einander ausfcchten. Ter Schrei der französischen Bsvölkr- rung nach tunlichster Steuerfreiheit kann jedenfalls nicht erfüllt werden. Ter Deutsche Reichstag hat seine Sitzungen ver tagt, da die Mehrheit der Minister nach Spaa ge reist sind. Daraus ist ersichtlich, daß allen Parteien ohne Ausnahme daran gelegen ist, daß kich die Reichs regierung in Spaa nachdrücklich betätigen und die Verhandlungen zum gedeihlichen Abschluß bringen soll. Es wäre nur wünschenswert, daß man sich über all in Deutschland am Vorbild des Reichstags ein Beispiel nimmt und für Rühe und Ordnung sorgt. Besonders in der Landwirtschaft, damit die schöne Getreideernte dem ganzen Volk zu Nutzen kommt und endlich sich jeder Deutsche wieder satt essen kann. Auchd er vielbesprochene zehnprozentige Steuer abzug sollte keinen Anlaß mehr zu Streittgksiteü geben. Der Reichstag hat Milderungen beschlossen, die den guten Willen trotz der schwierigen Finanz- ! läge kennzeichnen, wenn sie auch keine praktische! j Lösung bedeuten. Das Beste märe es gewesen, mit j dcr Steuerzahlung alles wie bisher, monatliche oder vierteljährliche Zahlung durch! jeden Steuerpflichtigen bei den Steuerkassen zu belassen. Vielleicht kommen wir doch noch wieder dahin, denn wenn dem Arbei ter eine Steuerstundung zugebilligt werden soll, kann dies auch jeder bedrängte Steuerpflichtige verlangen. Im polnischen Osten brennt es lichterloh. Die militärischen Vorteile der Russen gegenüber den Po len sind unbestreitbar, in den polnische,r Staatskas sen fehlt das Geld, und die Entente hat keine Lust, eine Milliarde nach der anderen in den polnisch-"" ' Hexenkessel zu schütten Trotzdem bleibt die Arro ganz in Warschau ungeschwächt, und uns Deutschen .glauben die Polen alles bieten zu können- Zs wäre nur zu wünschen, daß Deutschland sich endlich einmal zu einem Faustschlag auf den Tisch aufrafft Wsr sich allzu viel gefallen läßt, kann hinterher den Schaden besehen. In dieser Beziehung verdi-nen, die Türken alle Anerkennung, die sich grgsn die Okkupalionsbestrebungen der Entente kräftig weh ren. Tie Griechen wollen zwar einen großen Sieg erfochten haben, aber diese Triumph-Meldung schrumpft zu der Nachricht über ein unbedeutendes Gefecht zusammen. Wenn sich alle unsere Bundes genossen gehalten hätten, wie jetzt die Türken, der Krieg hätte einen anderen Abschluß gefunden. IVm. Die Verhandlungen in Spaa. Lloyd Georges Ultimatum. Brüssel, 9. Juli. Havas Reuter verbreitet folgende Nachricht über die heutige Sitzung in Spar: Tie Uebereinkunft betreffs der Entwaffnung wurde heute hon den deutschen Vertretern nach, einckr sehr bewegten Sitzung unterzeichnet. Nachdem Dr. Kimons erklärt büte, ün'e OollegkN seien zur Unter» zcichnung, nicht aber zur Annahme der Strafbestimmungen bereit, bemerkte Lloyd George, es gäbe nur ein Ja oder ein Nein. Daraus unterzeichneten die Deutschen Der Wortlaut der Bedingungen. Spaa, 8. Juli. Tie heute von den Alliier ten übergebene Erklärung fordert von der dcut schcn Regierung: Sofortige Entwaffnung der Emwoh nerwehren, Sicherheitspolizei und der Zivilbevöl kerung und die dazu nötigen gesetzgeberischen Maß nahmen, Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht und Aufbau des Heeres aüf der langfristigem Dienstzeit, Auslieferung aller in ihrem Besitz befindlichen Waffen und allen Kriegsgerätes, welches über die im Vertrage zugelassenen Mengen hin« ausgeht, durch Zerstörung und Beihilfe bei der Zerstörung, ' Sicherstellung der Ausführung aller noch nicht erfüllten Bestimungsn dss Fricdensvertrages über Seemacht und Luft fahrt. und erklärt, unter diesen Bedingungen wür den die Alliierten die Frist zur Verminderung der Reichswehr auf 150 000 Mann und Höch» stens 10 Reichswehrbrigaden bis zum 1. Oktober und die Frist zur Herabsetzung auf 100 000 Manu bis zum 1. Januar 1921 ausdehnen, ferner in der neutralen Zone bis zum 1. Oktober eine noch zu bestimmende Zahl von Streitkräften zur Ein sammlung von Waffen zulassen und den Was- fenschmuggel aus dem besetzten Gebiet nach an deren Teilen Deutschlands verhindern. Sollte Deutschland eine der Bedingungen nicht loyal ausführen, so würden die Alliierten einem weiteren Teil des deutschen Gebiets! besetzen, sei es das Ruhrgebiet oder ein anderes und erst räumen, wenn alle obigen BsdingungchV restlos erfüllt sein würden. Abreise Geßlers und v. Seeckts. Spaa, 9. Juli. Reichsminister Geßler und General von Seeckt, 1owie die militärischen und. Marinejachverständigen sind heute abgsreist. * * * Nächster Punkt: Kohle. Spaa, 9. Juli. Die Konferenz trat nach Er ledigung der militärischen Fragen sofort in die Be sprechung der Frage der -sogenannten K>riegs- sHuldigen ein. Nach den Aufklärungen des deutschen Justizministers schlug Lloyd George vor, die Einzelheiten der Frage der Beswafang den Justiz Ministern zu überlassen. Dis Sitzung wurde kurz nach 1 Uhr vertagt. Tie nächste Sondersitzung, in welcher die Iustizminister dis Bs- strasungsfrage besprechen werden, findet heute nachn- mittag 5 Uhr im Schloß de la Freineuse statt. Die Plenarsitzung findet heute nachmittag um V.,5 Uhr statt, um über die Beratung der Kohlen frage zu beginnen. * - * * Wieder ein Ultimatum ? In Berlin befürchtet man, daß dem letzten Ulti matum ein weiteres Ultimatum der Al« liierten bei den W i r ts chafts b e sP r e chunl- gen folgen wird. Havas meldet am Donnerstag: Tie fran zösische Delegation hielt vormittags untsr Vorsitz Millerands eine Gesamtsitzung ab. In dieser Besprechung herrschte Einmütigkeit, daß Ler Weg eines Zwanges nicht zu vermeiden sei, nntDeutsch- land wirtschaftlich Kum Nach geben zu bringen. Tagesaesch'chte: Polen. — Ein aufgedeckter polnischer Putsch versuch. Wie der „Lokalanzeiger" aus Marirn - Werder meldet, wurden in Garnsee 10 junge Polen verhaftet, die Handgranaten bei sich trugen Sie wurden als Angehörige eines volnv- schen Infanterieregiments aus Krotoschin festgr-
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