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Dresdner Nachrichten : 20.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191703209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19170320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-03
- Tag1917-03-20
- Monat1917-03
- Jahr1917
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.03.1917
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18S6 Dwhtznischrtst: »tachrichttu Dre»de» gernspucher-Sannnelnummkr: L»»LL. Rur sür NachtgrjprLche: rvVLI. vrEAg - ZönSant- 3ckokola-e ff vr«E^t; .Xakm AckokvIaSe E Aekokvlaöe VrEUirH' Aäkao, Dossei-f. Dienstag, 20. März 1017. Echrffilclbnig und Hauptgeschüfüfiell« Maetenstrahc881V. Druck u. Dcrlog von ikirpsch L Melchard» in Drcrten m^->iiei«.k!6osil'lsin In Dr«»d^i »ei p-«tm»>t«k isunagmiq <«n Sonn- und DI«ni»g«n MN «inm-N »,!>5 M, > Ksnzoieion-Vroiso DI« «inipaliige Zkile ««Iw» 8 Silben» SS P> . ««Ijugsninv IM», einniftkn In Nnnnn.rn n,ch -»NN L>ezugs»vz-^0UYI. tn Bowrlrn ».«> M. «in««N,«r JusUIIun, »mch dl« Pos«.».«» m. <»»n« »ck«.»,«w>. I "nzelgeil- 4»rcl>c. u»dF»l«rt«g,nl«u--—' -—— - ' - Michl-Nick nur mil deutlicher Oueck«na»i»d« <,Dk»»bnr« Nachr.' > juNllsl» Fklerlaaen IiuiTarif. — Nueminiq« »InftrSgr nur y-grn Naian-be^ihl'in!, Bki-zdiiv ,n P». Unverlanair Schritistücke werden nicht ansbewai»ri. Wieder 116 Ovv To. Schiffsraum versenkt. tzrstSrmung franzSfischer Stellungen am Walde von Malancourt und ans Höhe 3V4. -- 5VV Franzosen gefangen. — Abweisung französischer Angriffe in Mazedonien. - Bersenkung dreier amerikanischer Dampfer. - Sine programmatische brklSrung Milmlows. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. sAintlich-s Großes Hauptquartier. 19. März 1917 Westlicher Kriegsschauplatz F» den letzten Tagen wurde ein Landstrich zwischen der Gegend von dir ras nnd der ?liöne oo» uns plangemäß aeräumt. Die lange vorbereiteten strategischen Bewegungen wurden ohne Störung durch den nur zögernd solgruden .Feind durchgcsützrt: Sicherungen verschleierte« durch um sichtiges und tatkräftiges Verhalten das Verlassen der Stellungen nnd den Abmarsch der Truppen. F» dem ansgegebenen Gebiet sind die dem Feinde nütz» liche» RcrkehrSanlageu zerstört worden: ein Teil der Be völkerung wurde, mit einem Vorrat an Lebensmitteln sür süus Tage anSgestattet. zurückgelasien. Gestern war nahe der Küste, an der ArtoiS-Front und auf beiden M a a s - U f e r n die Gefechtstätigkeit lebhaft. Nachmittags stürmten Kompagnien oft bewährter Regimenter im Südoftteil des Waldes von Malan- eourt nnd ans dem Osthange der Höhe 8 9 1 mehrere srauzösische Grabeulinien in 59» und 899 Meter Breite und führten acht Offiziere. 485 Mann, sowie mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer znrüik. Nächtliche Ge-enan-rifsc der Fz-anzoscn sind abgcwiesrn worden. «luf ' dem Südhauge »«« Hilhr „Tater Mann" brachte ein Vorstob von Sturmtrupps mehrere Gefangene ei». Aus dem Ostnsve der Maas scheiterte, wir an den Vortagen, frühmorgens der Angriff mehrerer französischer Kompagnien nördlich der Ehambrcttcs-Fe. Italienischer Kriegsschauplatz. Rn der k ii st c n l ä n d i s ch c n Front rege Fliegcr- tätigkeit und zeitweise lebhaftes Gcschützscncr. F,n Etsch-Tale wurde» mehrere Ortschaften von einem feindlichen Lnstschisse mit Bomben belegt. Südlich des Ltilsjcr Joches eroberte eins unserer alpinen Detache ments die brherrsil-eiidc Fcldfpitzc der Hohen Schneid. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Zwischen dcmOchrida- undPrcspa-Scc griffen die Franzosen abermals vergeblich an. Der Stellvertreter des Ehess des Gcneralstabetz: IR. T. B.s v. Höser. Feldmarschall,Leutnant. Sie sranzWsche Krise. Wenn inan es von außen ansicht. ist dos Kabinett Briand auseinander gefallen, weil eS dem Ministerpräsi devlcn nicht gelungen ist, sür den Kricgsmiuistrr Liauthcn einen Ersah zu finden. General Lianihen kam als Nach folger des Generals Noancs ins Kriegsministcrinm. Er mar z>wok-sG«ükralresidcnt in Riaroklo gewesen und hatte sich''^'on^'g'e wisse Verdienste erworben, nicht zuletzt durch siilio- än Vrütalilät grenzende rücksichtslose Energie. Einen solchen Mann brauchte man in Frankreich im Dezember vorigen Wahres — nach dem rumänischen Unglück und nach dein deutschen Friedensangebot. Man war sich klar dar vöstlicher: rreiegsschauplatz. Kein« wesentlichcu Ereignisse. Mazedonischen Front Die Kämpfe zwischen Ochrida- undPrröpa-Scc nud im Beiken von Monastir wurden gestern fortgesetzt. Fn der Seen-Euge und nordwestlich von Mouastir sind die Franzosen zurückgeschlagcn worden^ nördlich der Stadt baden sie bei rücksichtslosem Einsatz ihrer Truppen geringen Geländegewinn erreicht. Oestlich des Doiran - SeeS ist der Bahnhof Poroj nach Vertreibung der Engländer wieder von uns besetzt worden. Der Erste Gcneralanarticrmcister: sW. T. B.s Lndcndorsf. Der deutsche Abendbericht. Berlin, den 19. März, abends. (Amtlich. W. T B.s F« Somme» «nd Oise-Gebiet mehrfach Gefechte unserer Sicherungen mit englischen «nd französischen Streisabteilunge«. Aus dem Osten ist nichts Besonderes gemeldet. Restlich des PreSpa-SeeS «nd nördlich von Monastir find neue Angriffc der Franzosen gescheitert. 4 Meder 11k M Tonnen versenkt. Berlin. 19. März. (Amtltch.s RenerLingS sind von unsere» Unterseebooten i« englische« Kanal, i« Atlantischen Ozean und in der Nordsee insgesamt 11« 990 Rrntto- regiftertonuen versenkt worden. N. a. befinden sich »ach Leu bisher eingegangene« anSsührlichen Meldungen der Unterseeboote «nter den versenkten Schissen der englische bewassnetc Dampfer „Counanght" (2818 Tonnens. eine englische unbekannte bewaffnete Bark von 1299 Tonnen, die englischen Segler „Adelaida". „Mac Lean". „Abaia". „Gazelle". „Utopia". die englischen Fischdampfcr „Redkap" und „H. Fngram". ferner zwei unbekannte englische Dampfer von etwa 8999 nnd 9599 Tonnen, der italienische Dampser„ Canon r" (1929 Tonnens, sowie ein unbekannter italienischer Dampfer von etwa 3909 Ton nen. der belgische Dampfer „Hai na nt".' der russische Segler „St. Theodor", ein grober unbekannter Tank dampfer von etwa «999 Tonnen und ein unbekannter Frachtbampfer von etwa V999 Tonnen, der spanische Dampfer „Gracia" (9129 Tonnens. der griechische Dampfer „Thederofs PangaleS" (2888 Tonnens, die norwegischen Dampfer „Stcraas", „Stavanger Lals". „FcrstcnacS", „Thode Fagel" und der «orwegische Siegler „HermcS". (W. T. B.s Der Chef d«S Admirakftabes der Marine. Lefterreichisch-ungarischer Kriegsbericht. über geworden, best die Entscheidung im Weiten aus fran zösischem Boden fallen müsse, »nd daß Frankreich ge zwungen war, alles ins Feld zu stellen, was Waffen tragen kvnnle. General Lianlvcn sollte die Nachmusterungen durchfuhren und die Männer, schassen die General Nivclle sür den großen Kamps benötigte. Er sing denn auch da mit an, daß er der Landwirtichast die angesichts des llntcr- seekiicgcs dringender als jemals erforderlichen Männer versagte und cs dem Kollegen Hcrriot überließ, die Landsraucn. die Greise und die Kinder sür die Bestellung des französischen Bvden-s mobil zu machen. Tic Kammer hat es hingeiioinmen, wenn auch zögernd und schweren Herzens. Als dann aber ein Abgeordneter von dem Kriegs- ministcr Aufklärung über die Zustände im Flugwesen verlangte nisd der General sich weigerte, darüber zu sprechen, ja zu einer schleunigst ungeordneten Gchcim- sitznng nicht einmal erschien, da suhlten sich die französi schen Volksvertreter ln ihrer Ehre gekrankt und, was ganz unverzeihltch war', in ihren Rechten beschränkt. Herr Liauthey. den mack als starken Mann begrüßt hatte, mußte nach einer v^rtcljährlichcn Amtstätigkeit das Feld räumen. Er war über einen Zwirnsfaden gestolpert und riß Herrn Briand mit sich. Wenn der Mantel fällt, muß der Herzog nach. Herr Briand fand keinen Kriegsministcr. Pain- lcvö, der in seinem ersten Kabinett für Unterricht und Erfindungen, die die Landesverteidigung bctrcsscn, zu sorgen hatte, sonst aber vom Kriegswesen so wenig ver stand wie irgendeiner der früheren französischen Kriegs- Minister, lehnte ab. Er halte schon am 8». Januar zu der großen Zahl ehemaliger Minister und UnterstaatSsckretärc gehört, die zur Diktatur des Herrn Briand kein Vertrauen mehr hatten. Auch Noulens, den der Ministerpräsident ebenfalls anssnchte, gehörte der Opposition an, war sogar als Führer der Radikalen eins ihrer Häupter. Gerade dieser Umstand mag ihn, wie übrigens auch Painlcvo, der Vorsitzender der Vereinigten Kammerkomniissioil ist, Herrn Briand besonders empfohlen haben. Wäre einer von den beiden in das Kglsinett cingrtrelcn, so hätte sich dadurch eine wesentliche Stärkung dcS Ministeriums ergeben. Der Diktator wäre wieder fester in den Sattel gesetzt worden. So-aber hat die Ablehnung der beiden Kawmergrößen mit einem Schlage die völlige Haltlosigkeit nnd innere Brüchig keit der Regierung an den Tag gebracht. Herr Briand hatte schon lange gefühlt, wie unsicher ei stanb, und deshalb bei jeder Gelegenheit ein Vertrauens votum herbeigestthrt. Die Mehrheiten schwankten, im all gemeinen aber wurden sic immer kleiner. Wir hatten im Grund schon seit Januar, wo sich hcransgcstcllt hatte, daß auch das neugebildetc Kvuzentrntlvnskabtnctt die ihm gestellten Aufgaben nicht lösen konnte, in Frankreich denselben Zu stand, wie im Oktober 1915. Damals konnte das Kabinett Wie». Amtlich wirb verlantbart den 19. März Viviani nicht gehen, weil sich niemand fand, der sein Erbe vestllcher Kriegsschauplatz. Nichts zu melde«. .... V antrcten wollte. Auch Briand ist vom Fannar bis znm letzten Sonnabend nur durch die Schwäche der Kammer, durch die Scheu vor der' Veraiitwvrlung, die alle Opvoii ttonsführer empfanden, gestalten worben. Gerade diese Motive waren ja für die Herren Painlene- und Nonsens bestimmend, das angebotene Portefeuille abznlchnen. D-as durch diese Ablehnung die Klüse zum offenen AnSbruch kam mar ihnen vielleicht so unerwünscht, wle es dem Minister Präsidenten und manchem seiner Kollegen erwünscht war Die Verantwortung war nachgerade zu grost geworden. So lange cs sich darum handelte, durch schöne Reben ein Kral« gcfnhl vorzutänschen, war Briand als Ministerpräsident am Platze. Er war am Platze als Regisseur für melodramatische Kammcrschauspiele, nicht aber dann, wenn es galt, wirl liche Kraft zu beweisen, Positives zu leisten, den Sieg, dev er mit Worten so oft erfochten hat, nun auch wirklich zu erringen auf dem Boden Frankreichs, auf dem Acker nnd aus dem Schlachtfeld. Mit Hohn hat er das deutsche Friedens angebot zurückgcwiesen, ans die deutsche Erklärung vom 81. Faiinar, aus den uneingeschränkten Unterseeboot-Krieg hat er keine Antwort gefunden. Die Ratlosigkeit, die Hits losigkcii. mit der die französische Negierung dieser neuen Art der Kriegführung gegenübersignd, hat ihr Schicksal km siegelt. Herr Briand, der Viekgewandie, ist den deutschen Unterseebooten zum Opfer gefallen Weder die Brotkorie konnte ihn retten, noch der Rat, den er sich in dev letzten Tagen seiner Amtszeit durch zwei seiner Kollegen in London geholt hat. Die Krise ist offenbar geworden. ES ist mög lich, daß durch die russischen Ereignisse, die man in Frank, reich bei weitem nicht so hoffnungsfrcudig beurteilt wie in England, der Gang der Ereignisse beschleunigt morden ist. War doch der Zar schon lange vor dem Kriege als bester Freund Frankreichs gefeiert worden. Dieser Mann ist heute politisch tot. Für ihn M cs im weiten Rußland nach dem Willen der Revolutionäre keinen Raum mehr geben. Wer ihm folgen wird, ist bis zur Stunde noch unsicher. Man frag! sich in Paris aber — und mit Recht ob das ruisische Volk mit seinem tief eingewurzelten Antoritä'tsgcsiihl einen Rcgicrungsivcchscl gerade jetzt im .Kriege so ganz ruhig hinnchmcn werde: man fragt sich, ob der neue Zar. auch wenn er Nikolai Nikolajcwitsch heißen sollie, so ohne weile res die Macht haben wird, die Versprechungen cinzulosev. die sein Nesse und Vorgänger ans dem Throne eingcgangen ist. Fnncrc Umwälzungen von so tiefgreifender Wirkung, wie sie sich augenblicklich in Rußsand vollziehe,i, lragcn n>m: zur Stärkung der äußeren Macht, bei, schon gar «ich! >m Kriege, Hat Herr Briand ein Menetekel an der Wand em scheinen scheu und cs deshalb vvrgczogen. von der poi> tischen Bühne abzutrctcn? Hat er die Hoffnung. Frankrei-' ans dem Kriege heraus- und zum Siege fuhren zu können, aufgcgcbcn, den Glauben an den „Endsieg" verloren? Fast will cS so scheinen, denn irgendein Kriege- minister hätte sich doch wohl finden lassen. Und ob die Kammer ihm wirklich ihr Vertraue» klar nnd eindeniig versagt hätte, das wäre auf den Versuch angcivmme!,, Herr Briand hat ihn nicht gewagt. Er fühlte sein poN tisches Schuldkvnto schon so scigoer belastet, daß er den bequemeren Weg des Rücktritts vorzog. Wenigstens sür den Augenblick, denn ausgeschlossen ist eS ja nicht, daß er unter weitgehender Lfcrücksichtignng der Opposition >en! Kabinett noch einmal nmvildet nnd dadurch wenigsten - so viel erreicht, daß auch seinen Kriülern ein Teil der Ver antwvrlung. die ihn fast zu Boden drückt, ansgebürdet wirs. In diesem Sinne dürsten Sic Engländer arbeiten. Denn von einem an Haupt und Gliedern erneuten französische', Kabinett wäre eine Liquidation dcS Saloniki Nute» nehmend, das Briand in erster Linie gcsördert Hai, zu be snrchtxn. Darin aber erblickt man heute noch in England eine so schwere Beeinträchtigung des Prestiges »nd eine so schwere Gefährdung all der ausschweifenden englischen Zirkunflshoffniingen in Griechenland, dast man noch »ich, daran denken mag, Begünstigt würde eine solche Losung auch durch die schon erwähnte Schwierigkeit in der Lösung der Nachfolgcrfragc. Barthou. Ribot und, Deschanel werde» genannt, aber das alles sind keine Männer, dciren man von vornherein größere Slärkc znirancn könnte akS Briand, Wie aber auch das schltehliche Kabinett aussehcn mag, die sranzbsischc Krise, die in dem Augenblick ansing akut z» werden, als der Unterscckricg in vollem Umfange einschte und mau in Paris erkannte, daß die deutsche Regierung nicht zu „bluffen" pflegt, die Schmierigkeiten, mit denen Llond George seit einigen Tagen zu kämpfen hat. und schließlich die gewaltige Umwälzung in Rußland, das sind unverkennbare Anzeichen einer allgemeinen Ei sch,',iic>r»i>g des Verbände-?. Der Boden wankt — desto mehr, je näher die Entscheidung hcranrückt. *
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