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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189407315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18940731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18940731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-31
- Monat1894-07
- Jahr1894
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.07.1894
- Autor
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Zister. iio«. Nr. 175. s Dienstag 31 Juli 1894 vr. Schnorr von Carolsfeld. Frhr. v. Wirsing. Rr. slung. Bochmann. Krch. rsi, age. rk, lR rk, rk. ,1 )QS, rülls, >e«e« e« l ««d en De- tseelten reicher stärker hervortrelende Sucht der Gelegenhetts-Gesetzmacherei aufs schärfste verurtheilen und dennoch in diesem Aus- nahmefall einer derartigen Gesetzgebung das Wort reden. Man hat alle Ursache, anzunehmen, daß der Bundesrath im Herbst Gelegenheit finden wird, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Da er sie aller Voraussicht nach bejahen wird, so dürfte dem Reichstage in der bevorstehenden Tag ung ein entsprechender, Gesetzentwurf zugehen Selbstver ständlich soll dadurch die Koalitionsfreiheit in keiner Weise angetastet oder eingeschränkt werden. Nur der Mißbrauch der Koalitionsfreiheit, wie er in den immer mehr überhand Der Rath der Stadt. I. V. ersehene hiesigen verhofft erholten mn, der t, resp. bringen, der sol- den, der »orgehen e meine t, mein« eben ist, N, ist ein Yen) -rrzwünitz. Zette« star - W! Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Dienstag, den 7 Aagust 1894, BormtttagS halb 10 Uhr, im Saale des amtshauptmannschaftlichen DlenstgebäudeS. Königliche Amtshauptmaunschaft Zwickau, am 28. Juli 1894. vr. Schnorr von Carolsfeld. Hlm. ihr auf tbietend Erscheint tögllch mit «utuayme dn und grütaar. 4.50. atze Expedition, Druck und Verlag von T. M. Gärtner in Schneeberg. .' 5-, - n > II iS i I!')! utn - I I >0 Psennig«, di» zweispaltige ZeUe amtlicher I 5,' i ! Inserat« Sb Ofeauig« f MtykA zwangsweisen Beitteibung bis zum 11. August d. I. an unsere Stadtsteuer.Einnahme zu bezahlen. Aue, den 28. Juli 1894. GrzsebNolksstrund Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. ANltsdtdtt für di« königlichen und Müschen Behörde« in Ane, Srünhai«, Hartenstein, Johanngeorgenstadt Lößnitz, Reustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels Die in Gemäßheit von Art. II 86derAllerhüchstenV«rordnungvom21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flgd. — «ach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise de« Hauptmarktortes Zwickau im Monat Juni dss. IS. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quattierwirthen innerhalb der unterzeichneten Amtshauptmannschaften im Monat Juli dsS. Js. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt 7 M. 88 Pf. für 50 Ko. Hafer, 3 - 15 - - 50 - Heu, ' z . 68 - - 50 - Stroh. Di- Königliche« Amtshauptmauuschaften Schwarzenberg ««d Zwicka«, QLLLziiL« Pie commurrliche« Fuhre«, zweispännig zu leisten, solle« auf ein weiteres Jahr vergeben «erden. Bewerbungen werde« bi« 8. August d. I. entgegengenommen, die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Rath der Stadt Löfiuitz, am 28. Juli 1894. Zt-g-r, Brgrm. Bekanntmachung Die Grundsteuer« für den 2. Termin d. I., mit welchen von den beitrags pflichtigen Steuereinheiten ein Beitrag von zwei Zehntheil Pfennig zur Deckung de- Bedarfs des Londeskalturraths abzuführen ist, find fällig und bei Vermeidung der Bekanntmachung. Ausnahmebestimmungen für die Sonntagsruhe betr. Der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft ist SettenS der Ober behörden ein - Entwurf von Ausnahmebestimmungen, betreffend die Sonntagsruhe in ge werblichen Anlagen (88 105 d Absatz 1 und 105 ä der Gewerbeordnung) zur gutachtlichen Aeußerung nach Gehör der Betheiligten zugefertigt worden. Nach demselben sollen als Gais»»ü»d«strie«, denen unter den im Entwurf vor- gezeichneten Bedingungen die Sonntagsarbeit während eines Theiles des Jahres nach gelassen wird, lediglich anerkannt werden: Die Präserven- und Konservenfabriken; Anlagen zur Herstellung von Schlittschuhen und Schlittschuhthellen; Anlagen zur Herstellung von Chokoladen und Zuckerwaaren, Honigkuchen und Bisquit, von Christbaumschmuck und von Spielwaaren. Nichtberücksichtigt sind also, neben allen anderen auch folgende Industrien, für welche die gleichen Ausnahmen beantragt worden find: ». Gruppe IX der Berufsstatistik (Textilindustrie) die Spinnereien, die Webereien, Kattundruckereien, Teppichfabrikation, Tagesgeschickte. Schneeberg, am 29. Juli. Wochenschau. Das preußische Staatsministerium hat sich in einer anfangs der Woche abgehaltenen Sitzung mit Vorschlägen von staat lichen Maßnahmen gegen den Berliner Bierboykott he- schäftigt und ist zu dem Entschluß gelangt, von der artigen Maßnahmen Abstand zu nehmen. Man wird diese Entschließung nur billigen können Ob es richtig und weise war, daß die preußische Regierung die Ereignisse so lange ruhig mit angesehen hat, ohne rechtzeitig und kräftig einzu- greifen, ist eine andere Frage. Nachdem die preußische Re gierung aber die Dinge hier soweit gelangen ließ, wie sie sich nunmehr zugespitzt haben, wäre rein Eingreifen beim Anarchistengesetz gestimmt, während nicht weniges als 160 Deputirte der Abstimmung fernblieben. Die letzteren sind zumeist Gegner des AnarchistengesetzeS in der Form, die ihm die Regierung gab. Nur hielten sie es nicht für zeit gemäß, das Ministerium Dupuy in diesem Augenblicke, da der Anarchismus die ganze lateinisch« Welt mit seine« Schreckensthaten erfüllt, zu stürzen. Dagegen hat der be kannte bonapartistische Klopffechter, Paul de Cassagnac, einen derartigen Versuch in letzter Stunde unternommen. Von den Monarchisten haben nämlich zwei Führer, Graf Mun und Baron Mockau, dem Anträge zugestimmt, der di« Agitation zur Verhetzung der Verfassung schlechthin als anarchistische Propaganda hinstellt. Das hat nun de« heißblütigen Herrn Ze Cassagnac so erbittert, daß er im Eifer der Erregung aus der Schule schwatzte und in der „AutoritS" seine Parteigenossen daran erinnerte, wie sie selbst schon einmal die jetzt als Anarchismus geächtete Ent schließung zur Verfassungsänderung in ihr politisches Pro gramm ausgenommen hätten. Cassagnac „enthüllt" mm einen Vorgang aus dem Jahre 1886, der bisher unbe kannt geblieben ist. Der monarchistische Ausschuß der Sechs, die eigentliche Leitung der boulangistischen Beweg ung, in dem Cassagnac, sowie Baron Mockau und de Mun saßen, hatte mit Boulanger, der zur Zeit KorpskoMmandeur in Clermont-Ferrand war, in aller Form die Verabredung getroffen, daß 48 Stunden nachdem der „brars xsnsral" wieder KrirgSminister geworden sein würde, her Präsident der Republik und sämmtliche Minister verhaftet undauf dem Mont Valerien interntrt werden sollten. 'Per Wahl feldzug und die weitere Entwickelung der boulangistischen Umtriebe, di« mit d«r Verbannung des „Prätendenten" endigten, vereitelten den Plan. Natürlich war für die Monarchisten diese Enthüllung, di« durchaus d«n Stem pel der Wahrheit trägt, über di« Maßen peinlich.! Bo« den Radikalen und Sozialisten wurde sie dagegen -so fort als Vorspann für ihre Agitation benutzt. Der Pa riser Abgeordnete Grousset erklärte, er werke in der Sonn- abendsitzung der Kammer «ine Jntctp'llativ u an die Regier ung richten, dahin lautend, ob dchelde, die al-Urheber dH» StaatSstreich-Projekte« Genannten strafrechtlich zu Verfölge« oder eine allgemeine Amnestie zu erlassen gedenke. Daz« sollte e- indeß nicht mehr kommen, denn in genannter die Stickereien, ! die Posamentenfabrikation. d. Gruppe XI der Berufsstatistik (Holz- und Schnitzstoffe) die Tischlerei- und Hornschneiderei. o. Gruppe XHI der BrrufSstatisttk (Bekleidüng und Reinigung) Verfertigung von fettigen Kleidern und Wäsche (Konfektion), Putzmacherei, Verfertigung von künstlichen Blumen und Feder schmuck, Hutmacherei (Strohhut und Filzhutfabrikatton), Kürschnerei, Verfertigung von KorsetS. Um den betheiligten Kreisen Gelegenheit zu geben, ihre von der Regelung de- Entwurfs etwa abweichenden Ansichten vorzubringen und zu begründen, hat die König liche NmtShauptmannschaft beschlossen Mittwoch, den 1. August 1894, Vormittags 10 Uhr im. Saale der Königlichen Amtshauptmannschaft, Msttelstraße 8 I. Etage eine Versammlung abzühalten und werden zu dieser hiermit alle Behelligten «„geladen, wobei bemerkt wird, daß es allen Interessenten freisteht, ihre mündlichen Ausführung«« durch Urberrtichung von Schriftstücken zu unterstützen. Zwickau, dm 25 Juli 1894. Die Königliche Amtshauptmarmschaft. vr. Schnorr von Carolsfeld. v. Oer. gegenwärtigen Stande entschieden verfehlt und falsch Sie würde damit nur den socialdemokratischen Wühlern, die offenbar in «ine Sackgasse gerathen sind und nicht mehr vorwärts können, zu einem anständigen Rückzüge verhelfen. Sie hätten dann die bequeme Ausrede, daß ihre Gegner nicht im stände gewesen seien, aus eigener Macht, sondern nur mit staatlicher Hilfe zu siegest. Hält dagegen die preuß ische Regierung ihre bisherige Neutralität aufrecht und über läßt eS weiter den streitenden Parteien, ihre Sache aus- zufechten, dann muß die bevorstehende Niederlage der Social- demoktatie in diesem frivol heraufheschworenen Kampfe auch ihren gläubigsten Anhängern dje Augen öffnen. Ist nun «mural eine derartige Kraftprobe in- Wert gesetzt worden, dann wird man wünschen müssen, daß sie gründlich zum AuStrag gebracht werde. Freilich wird man zugleich wünschen, daß einer Wiederholung möglichst wirksam vorgebeugt wer- dm möchte. ES kann niemandem, der nicht Sonderzweck« verfolgt, sondern das allgemeine Beste im Äuge hat, gleich gilttg srin, daß in diesem Bierkriege Tausende von Arbeitern unmittelbar oder mittelbar schwer geschädigt und auch sonstige berechtigt« Interessen erheblich verletzt werde«. Glaubt die preußische Regierung nicht, daß die bestehenden Gesetze chr die Möglichkeit eines sofortige«, erfolgreichen Eingreifens bitten, dann müßte eben auf Grund der jetzigen Erfahr- 268 Abgeordneten, ungm eine entsprechende reichSgesetzliche Handhabe ge- stützten mindesten- schaffm werde«. Man kann die in unserm Tagen immer den übrigen Abgeo nehmenden Verrufserklärungen seitens der Socialdemokratie gegen einzelne Untemehmer oder ganz« Berufszweige zu Tage tritt, soll dadurch getroffen und in Zukunft verhin- deri werden. Hält die augenolicklich in allen bürgerlichen Klassen herrschende Stimmung bis dahin vor, dann ist vorauszusehen, daß eine derartige Vorlage im Reichstage mij einer überwältigenden Mehrheit angenommen werden würde. Die sozialdemokratische Partei wird bei deren Be- kämpfung ziemlich allein dastehen und viele sozialdemo kratische Arbeiter selbst dürften im inneren Herzen ein Gesetz willkommen heißen, das dem Boykottunfug ein Ende machen soll. > In Frankreich ist nach achttägiger stürmischer Debatte in der Kammer und einer hieran sich anschließenden sehr rasch verlaufenen Smatssitzung das vielumsttittenr Anar chist eng es etz endlich angenommen worden. Das Mi nisterium Dupuy hat anscheinend mit großer Mehrheit ge siegt und die meiste« gefährlichen Klippen der langm und ermüdenden parlamentarischen Berathung glücklich umsch ffti Aber bei näherer Prüfung des Abstimmungsergebnisses kommt man zu. dem Schluffe, daß der Sieq der Regierung vom 26. Jul! doch eigentlich nur ein Pyrrhussieg war. Denn vo« den 590 Abgeordneten, aus denen die franzö- fische Kammer besteht, haben nur 268 für die unverän derte Annahme des AnarchistengesetzeS, aus der die Re gierung eine Vertrauensfrage machte, gestimmt. Diese Zahl bildet, wie man sieht, noch lang« nicht, di« Mehrheit der Volksvertreter, abgesehen davon, daß sich unter den 268 Abgeordneten, . dje das Ministerium Dupuy unter- ' ' ' ' 1 50—60 Monarchisten befinden. Bon übrigen Abgeordneten haben 16S direct gegen da-
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