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Dresdner Journal : 11.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186707114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-07
- Tag1867-07-11
- Monat1867-07
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 11.07.1867
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HL1S8. Ldmamuratapretse: ** " k L-bo1s»4mr -»brUob- «rbt,. — N^r. lw L»N»»a« ^MrUok: 1 „ lS „ »ritt ko,»- o. 8»«wp«I- Klow»tli«d: „ IS „ ,u,vkl»x Iliuru.. LU»»«Ill,Kuiiuo«ri>; 1 „ . »' »usrratenprrtse: . kür ä«o N»un> eiosr xe»p»It«l.»n 1 Nxr. - , Ilotor „Lioxe«loat" LI« 2eil«: 3 Nxr. Lrscheineu: V»^>eü, mit Lvi»»kw« Ler 8or>a- noä kei«rt»x«, Xd«llL» Illr Lei» solxeoäsu 1'«^. Donnerstags den 11: Juli.' NreMerImmukl. Verantwortlicher Redaetenr: I. G. Hartmann. 1867. »nseratrnannahmr Ml,witr1ir L«Ix«lT! k». OomwIi^lovUr L«, l)r««Lo«r 3or»n»I,: «dsock«,.! H. Lnol.ii», Lvo», ko»v; S»»d«r,->,rU»l VI«»-rr»»UNlrt ».N.: L Vo«l,„; 8«rU»r O»o»lv»'»od« Loekk, N»r»»»r,»', Sore««; Nr.»«, L. 8voi.orr»; Nrsil»»: l,. 8r«»«»»',^ollooe«obure«il, ^»n», L 8t»»ro««v»»i,; kr»»ikkllr»».Il.:L«»o«,',ok» Lootiil.; LSI»! Lo. SLo»r»»;k«rt«: U«v«,, l^^rrir», övi.l,i»» t6o., (8, kl»o» L« I« Soor,«), kr»,:k». Lsor.iv»., Luokb.; VI»«; ^r.. Orr»i.i«. Hrrauagrdrr -völlig! LrpeLitioL ck«, Or««äo»r ^oarruN^, vr«^i»o, N»r»»o,tr»«« le«. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 6. Juli. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß die königl. sächsischer Seit» zur Pariser Ausstellung committirten RegierungSrath vr. Moritz Wießner und Ingenieur Mar Günther, das von deS Kaiser- der Franzosen Majestät ihnen verliehene Ritterkreuz der Ehrenlegion annehmen und tragen. Verordnung des Ministeriums de- Innern an slimmtliche Ämtshauptmannschastrn und Polizei behörden. Nach einer Mittheilung deS Krieg-Ministerium- hat da- Kommando deS Armeekorps im Anschluß an die auf die Organisation der Landwehr bezüglichen Bestim mungen angeordnet, 1) daß jeder Reservist oder Landwehrmann ») bei Reisen in das Ausland jedesmal, d) bei Reisen im Jnlande, wenn sie länger als 14 Tage dauern, vorher dem Bezirksfeldwebel Meldung davon zu machen, und daß letztrer den Erfolg dieser Meldung (Anzeige) schrift lich zu bestätigen hat; 2) daß, wenn die Reise in die Periode einer großen Landwehrübung fällt, der Bezirksfetdwebcl sofort Meldung an den Bataillonskommandanten zu er statten und der Bezirkskommandant alsdann ent weder die Genehmigung zur Reise zu ertheilen oder solche, fall- der Betreffende nach dem statt findenden regelmäßigen Wechsel an der fraglichen Uebung theilzunehmen hätte, zu versagen hat; 3) daß, wenn im letztem Falle besondere Verhältnisse eine DiSpenstrung deS betreffenden Mannes von der Uebung dringend geboten erscheinen lassen sollten, der Bezirkskommandant eine solche Dispensation ertheilen kann, dafern die Bezirks amtshauptmannschaft, an welche sich der Betreffende deshalb zu wenden hat, das Dispensationsgesuch zur Berücksichtigung empfiehlt. Hiernach sind die Polizeibehörden gehalten, den be treffenden Reservisten oder Landwehrmännern iu den Fällen unter 1 nur gegen Vorzeigung der daselbst gedachten schriftlichen Bestätigung de- Bezirksfeldwebels oder der unter 2 und 3 erwähnten Genehmigung oder Dispensation des Bezirkskommandantrn Reiselegitima- tionen (Pässe oder Paßkarten) zu ertheilen oder zu ver längern, die Amtshauptmannschaften aber, über die in dem Falle unter 3 zur Unterstützung eine- derartigen DtSpensationSgesuchs geltend gemachten Verhältnisse so fort Erörterungen anzustellen, den Erfolg auf dem Ge suche gutachtlich zu bemerken und letzteres dem Bezirks kommandanten zugchen zu lassen. In sämmtlichen Amtsblättern ist gegenwärtige Ver ordnung in einer der beiden nächsten Nummern zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 8. Juli 1867. Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz. Nichtamtlicher TheU. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Der „Moniteur" über da« Ende deS Kaiser- Maximilian.) Tage-grschichte. Dresden: Ministerreisen. — Berlin: Keine französischen Vorstellungen in der nordschles- wigschen Frage. — Posen: Erzbischöfliches Con- sistorialrundschrriben. — Hannover: Hohe Gäste auf der Marienburg. Die Königin Marie. Die Ver handlungen über da-Private erwögen de» Königs Georg. Journalangelegenheit. — Kassel: Erinnerungsme daille für die Mainarmee. — Kiel: Verordnung be treffs der Küstenfrachtfahrt. Zur Justizorganisation. — Wien: Hofnachrichten. Auswärtige Politik. Fürst VincenzAuerSpergl-. AdmiralTegetthoff. Herrenhauk- verhandlungen. — Lemberg: LandeSunterrichtSrath. Ruhestörungen. — Pesth: StädtischeBelridSadrrsse. — Friedrichshafen: Der König nach Paris. — Pari-: AuS dem gesetzgebenden Körper. Dementi. Degradirung des Generals Lopez. — London: Vom Hofe. Denkmal für den König der Belgier. — Kopenhagen: Deutsches Sendschreiben. Vom Hofe. — St. Petersburg: Kronprinz Humbert ange kommen. — Warschau: Kloster aufgelöst. Auf hebung des Administration-rathS. — New-Bork: Mexikanisches. Ernrnuungeu, Versetzungen re. im össrntlichrn Dienst. Dresdner Nachrichten. Proviuzialnachrichtrn. (Chemnitz. Pulsnitz.) EingrsandtrS. Kelegrlwyische Nachrichten Chemnitz, Mittwoch, Ist. Juli, Nachm. AL Uhr. (Direkte Meldung.) In Lug au hat man gestern Abend durch die fortgesetzten Versuche den letzten und unwiderlegbarsten Beweis erhalten, daß der Schacht von unten herauf bis etwa 360 Ellen vollständig ge füllt ist und die Verschütteten demnach als todt zu betrachten find. An ein HrrauSholen ihrer Leichen sei vor Zufüllung und Wiedrraufmachung des Schachte» nicht zu denken. Dir bisherigen RettungSarbeiten find infolge dessen interimistisch eingestellt. — Seit dieser Meldung von gestern Abend ist bis zur Stunde nicht» Neue» aus Lugau hierher gemeldet worden. (Wir hof fen in den Stand gesetzt zu werden, morgen eine acten- mäßtge ausführliche Darstellung über die Lugauer Un- glückskatastrophc geben zu können. D. Red.) Berlin, Mittwoch, 10. Juli, Rachmitt. 1t4 Uhr. (W. T. B.) Die offirirlle „Provinzial-Korrespon denz" versichert, daß im preußischen Staatshaus halt riu Deficit weder vorhanden, noch zu besorgen fei. Weiter sagt die „Prov.-Vorrrsp.", die Zollvereins konferenz habe über keinerlei neue Steuern berathen. Der neue Zollvereinsvertrag dauere bi« 1878. Hamburg, Dienstag, 9. Juli. Nachmitt. (W. T. B.) Die Stadt Hamburg Hot, wie untrrrichteterseit» vrr- fichrrt wird, den lüdeckschen Antheil an den Virrlandea für 400,000 Mark »anko käuflich an sich gebracht. Wien, Mittwoch, 10. Juli. (W.T. Das Ab geordnetenhaus hat in feiner heutigen Sitzung da« MinistervrrantwortlichkeitSgrsrtz in zweiter und dritter Lesung mit einer einzigen unwesentlichen Abänderung nach der Fassung des Ausschusses angenommen. München, Dienstag, S. Juli, Rachmitt. (W.T.B.) Von gut unterrichteter Seite wird versichert, daß der neue Zollvereinsvertrag gestern in Berlin unterzeich net worden ist. Dir Einladung der preußischen Re gierung, die in Berlin zusammentrrtende Postron- ferenz zu beschicken, ist seiten Bayerns angenommen, dabei jedoch die Verschiebung des auf den 8. d. in Aussicht genommenen Eröffnungstermin» und die vor gängige Mitthrilung der BrrathungSgrgenstände er beten worden. Pari», Dienstag, 9. Juli, Abend». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de» gesetzgebenden Körpers sprachen bei der BudgetdiSeusfion Thier», Granier de Eaffagnae und Jule» Favre über Mexico. Favre sagte in seiner heftigen Rede, Maximilian sei im gu ten Glauben an die französischen Versprechungen nach Mexico gegangen; die französische Armee hnttr ihn schützen müssen. Sein Blut werde aus Fraukreich zurücksallen. StaatSministrr Rouher protesttrte ener gisch gegen diese Arnßrrungen und fügte hinzu, die französische Regierung habe Kaiser Maruiiilian wohl zwanzig Mal aufgefordert, mit den französischen Trup pen au» Mexico nach Europa zurückzukehren. Pari», Mittwoch, 10. Juli. (W. T. B.) Die Königin von Preußen ist hier eiugetroffen. Der König von Württemberg, welcher ebenfalls in Paris angrlangt ist, wurde bereit» vom Kaiser empfangen. Die internationale Münzconferenz ist geschloffen worden. Der „Moniteur" meldet, daß der mexikanische Ge neral Lopez au» der Liste der Offiziere der Ehren legion gestrichen worden ist. Florenz, Dienstag, den 9. Juli, Abend». (W. T. B.) Bei der heute fortgesetzten Debatte der Drpu- tirtenkammer über da« Kirchengütergesetz verhieß Con- frilspräfident Rattazzi auf eine de-sallfige Interpella tion Kerrari'S Vorlage der auf die römische Mission Tonello » bezüglichen Aktenstücke. Die Generaldebatte wird morgen, nachdem Rattazzi gesprochen, geschloffen werden. London, Dienstag, 9. Juli, Nachts. (W.T.B.) In der heutigen Sitzung de» Oberhause» erwiderte auf eine Interpellation de» Lord» Stratford de Rrd- eliffe der Picmier Graf Derby, der französische Ge sandte in Mexico habe, laut einer soeben eingetros- fenen Meldung, bestätigt, daß der Kaiser Maximilian erschossen worden ist und daß die Auslieferung seiner Leiche verweigert wird. Der französische Gesandte in Mexico fürchtet, obwohl er bitther nicht molrstirt wor den ist, al» Geisel für die Auslieferung de» General» Almonte zurückgehalten zu werden. Graf Derby ver dammt den Mord de» Kaiser» energisch, überläßt aber dem Oberhause die Form, in welcher dasselbe die ent sprechenden Gefühle auszudrücken gedenkt. Lord Strat ford will deshalb eine Ncjalution beantragen. Im Uuterhause pasfirte heute die Rrformbill die Lommittentenbrrathung. Dresden, 10. Juli. Der Pariser „Moniteur" bespricht wiederholt die Erschießung deS Kaisers Maximilian von Me xico. Der erste, von uns bereit- nach telegraphischen Meldungen erwähnte Artikel des officiellen französischen Blatte- hierüber (von dem die „Franz. Corr." sagt, daß derselbe auS der Feder des Kaisers Napoleon selbst her rühre) lautetwörtlich wie folgt: „Die Nachricht, die seit mehrern Tagen sich verbreitet und in alleniHerzen tiefen Unwillen erregt hatte, ist officiell von Amerika gekom men. Der Kaiser Marimilan ist am 19. Juni, auf Juarez' Befehl, von den Elenden, in deren Hände er gefallen war, erschossen worden. Dieser unglückliche Fürst, der vor vier Jahren von allen Mächten Europas als legitimer Herrscher von Mexico anerkannt worden war, hatte jenes Land nach dem Abzüge der französischen Armee nicht verlassen wollen. Trotz der Gefahren, die ihm dabei drohten, hatte er seine Ehre daran gesetzt, eine äußerste Anstrengung zu versuchen, um Diejenigen zu retten, welche sich seiner Person angeschlossen und seiner Sache gewidmet hatten. Indem er sich muthvoll an die Spitze seiner Anhänger stellte, hatte er eine ziem lich zahlreiche Armee zusammengeschaart. Er befand sich in Oueretaro in einer fast uneinnehmbaren Stellung: selbst im Falle einer Niederlage konnte er mit seinen Truppen sich durch die Gebirge nach dem Meere hin zurückziehen. Aber er rechnete ohne den Verrath. Ein Mensch, mit Namen Lopez, der sein Vertrauen zu ge winnen gewußt, hat den Kaiser während des Schlafe- für eine Summe Geldes schmählich überantwortet. Die Ermordung deS Kaisers Marimilian wird ein allge meines Gefühl des Entsetzen- erregen. Diese nichts würdige, von Juarez befohlene Thal, drückt der Stirn der Menschen, die sich Vertreter der mexikanischen Re publik nennen, ein Schandmaal auf, das nie verlöschen wird! Die Verwerfung aller civilisirten Nationen wird die erste Züchtigung einer Regierung sein, die einen solchen Führer an ihrer Spitze hat." In einem zweiten Artikel kommt der „Moniteur" unterm 7. Juli sodann nochmals auf da» unglückliche Ende de- Kaisers Marimilian zurück und schreibt: „Das MajestätSverbrechen, dessen sich Mexico gegen die Person deS Kaisers Marimilian schuldig gemacht hat, ist nicht da- erste Attentat dieser Art, daS in jenem unglücklichen Lande begangen wvrden ist. In weniger al- einem halben Jahrhundert, seit seiner so- FeuiUeton. K. Hoftheater. Dienstag, den 9. Juli, eröffnete al» Cäcilie in dem Lustspiele „Er ist nicht eifersüchtig" von Alexander Elz sowie als Margarethe Western in dem Karl Blum'schen Lustspiele „ErziehungSrrsultate" Fräulein Steiner vom Thaliatheater zu Hamburg ein Gastspiel an unsrer Hofbühne. Di« jugendliche, mit einer recht angenehmen Bühnenerscheinung ausgestattete Dar stellerin schien anfangs in hohem Grade befangen zu sein; als fie aber den Thau der Schüchternheit glücklich abgrschüttelt hatte, zeigte sich auch ihre künstlerische Be gabung von einer vortheilhaften Seite. Fräul. Steiner dürfte Rollen von mittlerer Temperatur, in denen Un befangenheit, Schalkheit und Empfindsamkeit sich mischen, mit leichter Hand zu bilden verstehen. Sie zeichnet sau ber und mit wenig Aufwand an Detailzügen, aber für den Mangel selbstbewußterer Ausbildung der technischen Mittel entschädigt die 'ursprüngliche Frische ihrer Natur. Die Freiheit und der kecke Zug, welche von der komischen Kraft unzertrennlich sind, gehen ihr ab; wir haben jedoch, wie Emil Kuh neulich bemerkte, den Phosphor, den Friederike Goßmann in da» Lustspiel gebracht, zum Ueberdruß leuchten und oft wie eine beschlagene Kerze, die angezündet wird, um sich spritzen sehen. Jahre lang mußten wir Zeuge sein der gymnastischen Urbungen, welche mit der Darstellung der Mädcheneinfalt getrieben wurden, seit die „Grille" den ersten Lanz auf dem deutschen Theater zum Beste» gab. In der Goßmann «ar freilich da- Unnatürliche natürlich, während ihre Nachfolgerinnen nur die Grimasse von ihr hatten. Fräul. Steiner wird unsre Dichter zu keiner Pensionärin be geistern, welche die obsevnrn Statuetten ihre» Vater» mit Kiuderaugea anfirht, zu keinem seelenvollen Wese«, dem der Fähnrich über die Schuller sieht. Und da- ist sicher ein großer Vorzug; denn wir fühlen uns wenig erbaut von Denjenigen, die sich in eine Meisterschaft hineingelogen haben, an der Nichts mehr zu bessern und zu bilden ist. Zwar gelang eS Fräulein Steiner diesmal nur bruchstückweise, ihre Begabung anS Licht zu stellen; aber dessenungeachtet wurde ihrer Leistung da, wo die Darstellerin ungehemmt dem Impulse ihre» TalentrS folgte, die freundlichste Aufnahme zu Theil. -f Dresden. Wir haben seiner Zeit mitgetheilt, daß sich in Dresden ein Comtt» für ein Hierselbst zu er richtende- Köraerdenkmal gebildet hat und daß für letzter» Zweck bereit» vom Prof. Hähnel eine Skizze angrfertigt worden ist. Wie wir hören, hat der ge nannte Künstler gegenwärtig den definitiven Auftrag zur Modellirung des Standbilde» erhalten. Letztere» wird gegen 9 Fuß hoch, in Bronze auSgeführt. Ma die Platzfrage betrifft, so ist dieselbe noch nicht entschie den; man spricht vom Dohnaplatze, ebenso vom Ferdi- nandSplatz. Die für da- Denkmal bi- jetzt aufgebrachte Summe beträgt (incl- de» Ertrag- eine- von Vr. Peschel im Jahr« 1863 veranstalteten Körnerfeste- im Großen Garten) 2000 Thlr.; da» Urbrige soll au- den städti schen Fond» für VerschönerungSzwrcke bewilligt werden. Die Kosten de- Denkmal- werden gegen 8000 Thlr. betragen. wer hat'» grthauL (Fortsetzung au» Nr. l«7.) Die Ursache diese- glücklichen Umstande- schien der alte Konstabler nur in seiner Anwesenheit zu suchen, worüber ihn U gehörig au-lachte «nd in großen Sätzen die Treppe hin»,flies, seiner Krau Bericht zu erstatten. Di« Dtenstleute erschienen einer nach dem andern und bald war da- ganze Hau- ans den Beinen. Eiligst bestellten wir nun unser Frühstück, während die Pferde gesattelt wurden. Die Arbeiter, die nicht im Hause schliefen, stellten sich nach und nach auch ein, und Alle waren froh, daß während der Nacht kein weiterer Scha den geschehen. Die Scene in und außer dem Hause war jetzt ein Bild rühriger Geschäftigkeit, und es hatte mich lange Nicht- so interrsfirt, al- die Neuheit diese- Stückchen Landleben- am frühen Morgen. Uppingham wie» e» entschieden zurück, sich in Jagdcostüm zu klei den, weil auch ich ohne Echarlachrock war; „wir hal ten uns nur ein wenig hinter Denen in Uniform", sagte er, „da» ist der ganze Unterschied, den eS machen wird." Endlich meldete man un», daß die Pferde be reit seien, und Mr». U'S. freundliche Stimme wünschte un» von irgendwo auf der Höhe viel Vergnügen. Da» Kindchen war die Nacht hindurch unruhig gewesen, und die wachsamen mütterlichen Augen wollten sich noch ein mal schließen. An der Thür fanden wir die Pferde, die am Gebiß herumkauten und mit den Füßen den Boden aufwühlten. Mein Freund ritt einen starken Echwrißfuch», und die schwarze Stute, dir für mich be stimmt war, erschien im höchsten Staate, nur konnte ich mich einer leisen Furcht nicht erwehren, daß fie für mich etwa- zu lebhaft sei« dürfte. „Wie sonderbar, daß der Hund nicht bellt, ich habe ihn seit einiger Zett nicht gehört", sagte Uppingham, mit einem Fuße im Steigbügel. ,Lch hörte ihn, al» wir nach dem Hintergebäude gingen", antwortete ich. ,Hch auch; aber jetzt ist er rnhig. Er kann sich doch nicht schon an seinen neuen Aufenthalt gcwödnl haben?" „Geh und steh nach dem Hunde", rief er dem Mann« zu, der die Pferd« hielt „und f4icke mir dm Eon- stabler her." genannten Unabhängigkeit, hat daS ehemalige, unter der Herrschaft deS Mutterlandes so glückliche und ruhige spanische Vicekönigthum dreimal seinen Boden mit dem Blute seiner Regierenden gefärbt. Im Jahre 1824 wurde der Kaiser Jturbide schändlicherweise auSgrliefert und in Tampico füsilirt, und im Jahre 1829 wurde Präsident Guerrera feig verkauft und erlitt ein ähn liches Schicksal in Acapulco. Allein,'welche- Interesse sich auch mit der Erinnerung an diese beiden Persön lichkeiten verknüpfen mag, so ist in ihrer Herkunft, wie in ihrem Leben nichts mit dem hohen Opfer vergleich bar, dessen düsteres Geschick der ganze Erdball mit Schau dern vernehmen wird. Sprößling eines glorreichen Kaiser», Karl'» V., unter dessen Regierung Ferdinand Cortez und dessen kühne Gefährten die mexikanische Mo narchie gründeten, schien Kaiser Marimilian, Erzherzog von Oesterreich, ehemaliger Statthalter seines Bruder» im lombardisch-venetianischen Königreiche, dieser in den Ideen der Neuzeit und in der Erfahrungsschule der Re gierung erzogene Prinz, von der Vorsehung dazu er koren, um in der neuen Welt einen Staat zu gründen, würdig seines Hauses und der Herrscher, die sich beeilt hatten, ihn bet seiner Thronbesteigung anzuerkennen. Seit 50 Jahren war Mexico die Beute der scheußlichsten Anarchie, der Plünderung und deS Bürgerkrieges. Der, welcher seine Kräfte der Wiederherstellung deS Friedens im Lande widmen, der den Abgrund der Revolutionen schließen, die Ordnung wiederherstellen und diese vom Himmel so gesegneten Länder glücklich machen wollte, der Monarch ist von einem seiner Unterthanen, den er mit Wohlthaten überhäuft, verrathen, durch die Kugeln der Mörder gefallen. Man kennt die Einzelnheiten deS Kaisermordes vom 19. Juni noch nicht, allein die de- Verrathes vom 15. Mai find nach Europa gelangt. Der Kaiser befand sich seit 2H Monaten in Queretaro an der Spitze von 8000 Mann, welche von den Generälen Miramon, Mejia, Mendez, Castillo, Aoellano, dem Prin zen von Salm-Salm, seinem Generalstabschcf, und mehrern europäischen Offizieren befehligt waren. In der Nacht selbst, in der man erkannt hatte, daß der Platz nicht mehr haltbar sei, und in der man einen kräf tigen Ausfall versuchen wollte, um die Linien der DiS- sidentenführcr Corona und EScobedo zu durchbrechen und, sei eS nach der Hauptstadt Mexico, sei es an die Küste deS Golf- zu gelangen, gab ein Mensch (wir ge trauen un» nicht, ihn einen Obersten zu nennen), dem dir Bewachung des befestigten, den Platz beherrschenden Kloster- Santa Cruz anvertraut war, rin gewisser Lopez, gegen 3000 Unzen Goldes in aller Stille Einlaß und bezeichnete selber die Person des Kaisers, der im Schlafe überrascht wurde. Vergeblich suchte General Miramon Widerstand zu leisten, er fiel schwer verwundet nieder, und die kaiserliche Armee mußte, unversehens von über legenen Streitkräften umringt, capituliren. Wir wer den in wenigen Tagen erfahren, welches Scheinwerk von juristischen Formen der auf Befehl des Juarez voll zogenen Ermordung des Kaisers Marimilian voran ging Am verflossenen 5. Februar hatte sich der Kaiser an die Spitze seiner Armee gestellt und die Haupt stadt Mexico verlassen, um den Juaristen in den Nord provinzen entgegen zu ziehen. Dort wurde das Ver brechen vollbracht. Die Züchtigung wird ohne Zweifel nicht auSbleiben, und Mexico würde zu glücklich sein, wenn eS aus der Reihe der unabhängigen Nationen verschwinden und in seinem mächtigen Nachbar aufgehen könnte. Allein diese Stunde ist noch nicht gekommen; seine Geschichte seit 1810 erklärt seine Gegenwart und seine Zukunft. Die Spaltung, die zwischen den Mord gesellen deS Juarez besteht, wird das Land mit Blut überschwemmen und grausenhafte Umrisse annehmen. Jedes Element der bürgerlichen Gewalt wird vernichtet werden, und die bewaffneten Banden werden das offene Land verheeren und die Städte brandschatzen." Tagesgeschichte. Dresden, 10. Juli- Se. Ercellenz der Herr StaatS- minister v. Nostitz-Wallwitz hat sich zur Besichtigung „Der Hund liegt mausetodt am Ende der Kette", schrie nach wenig Minuten der blaßgewordene Knecht, der, so schnell er konnte, von der Hundehütte weglief. „Ich dachte mir's wohl", sagte U, indem er sein bleiches Gesicht zu mA wandte. „Constabler, der neue Hund ist auch hin", redete er diesen an, als der gute Alte an uns heranwackclte, noch ganz roth vom Küchen feuer. „DaS ist ja nicht möglich, ich hab ihn doch eben gehört", erwiderte der ungläubig und hinkte gleich nach dem Hundehause hin. Wir dirigirten unsre Pferde nach derselben Ecke und da lag richtig das Thier steif und todt. „Ein Schlag auf den Kopf?" frug U., al» ob er die Antwort vorauswüßte. „Potz tausend, sein Schädel ist zerschmettert, da- ist rin Loch, daß man drei Finger hineinlegen kann", rief der alte Mann ganz erstaunt. „Können Eie hier bei den Frauen bleiben, wäh rend wir fort find? Wir werden zeitlich am Nachmit tag zurücksein", frug U. den Alten. „Aber er ist noch ganz warm", brummte der Con- stabler mechanisch vor sich hin. „Hören Sie denn nicht, ob Eie hier bleiben kön nen", schrie U., der die Geduld verlor. „Ja, ich will bleiben", war die gedehnte Antwort. „Und di« Männer sollen sich alle in der Nähe de- Hause- aufhalten, sagen Sie ihnen, fie sollen die Feld arbeit liegen lassen, bi- ich wieder komme, denn ich gehe jetzt, und wenn der ganze Birhstand draufgehen sollte. Beschützt nur mein« Fra« und mein Kind. Und nun fort!" sagte er dann zu mir auf- Höchste gereizt, und in einem Nu war er im Sattel, drehte sein Pferd und jagte im Galop davon. „Ich gehe nicht ; wir müssen hier bleiben «nd selbst da» Han» bewachen", wollt« ich eben sagen, brachte
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