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Weißeritz-Zeitung : 30.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188409302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-30
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.09.1884
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Nr. 116 4S. Jahrgang !-!-> erfolgte die feierliche Grundstetnlegungzlrunserem warund leider nichts versichert hat, — all' feine saure -tz. - .... , Von dcn deutschen Kotonialuntervehmungen. Die Kolonialunternehmungen werden zweifellos in der Zukunft eine sehr wichtige Nolle in der deutschen Politik spielen. Im deutschen Volke hat man schon längst sich nach Kolonialbesitz gesehnt und die Reichs- regierung ist energisch, aber doch vorsichtig an die Lösung dieser Frage herangetreten. Eine Hauptsache ist, daß der deutsche Unternehmungsgeist in richtiger Würdigung der Sachlage auf die Kolonialfrage gelenkt und auch unser öffentliches Leben darüber mehr auf geklärt wird. Dieser Aufgabe unterzieht sich in dankens- werther Weise der deutsche Kolonialverein, welcher am 21. September wiederum in Eisenach eine General versammlung gehalten hat, und dessen Resolutionen man im deutschen Reiche wohl gern zustimmen wird. Von der Versammlung, an deren Spitze Fürst Hohen lohe-Langenburg, Graf Frankenburg, Oberbürgermeister Miquel aus Frankfurt, Landesdirektor v. Bennigsen, Kaufmann Thormälen, und andere, hervorragende Männer stehen, und die außerdem noch von einer großen Anzahl Theilnehmer, darunter Lüderitz-Bremen, Woermann-Hamburg, Nohlfs, Ahlers rc. besucht war, wurden hauptsächlich zwei Resolutionen gefaßt. Die erstere, an eine frühere Kundgebung des Vereins an schließend, begrüßt mit Beifall das Vorgehen der Neichsregierung in Westafrika und rechnet darauf, daß auch bei weiterem Vorgehen in der Koloniakfrage die Reichsregierung die Unterstützung der ganzen Nation hinter sich haben wird. In der zweiten Resolution sprach sich die Versammlung dahin aus, daß über seeische Dampferlinien zur Hebung des deutschen Aus fuhrhandels und der Kolonialunternehmungen nöthig seien, daher auch die von der Regierung befürwortete Dampfersubvention durchaus vom Reichstage hätte ge billigt werden sollen, und deren Ablehnung bedauert werden müsse. Man hege deshalb die Hoffnung, daß die Vorlage später noch die Genehmigung des Reichs tages finden werde. — Am interessantesten halten wir die in der Versammlung gehaltene Rede der Vertreter der beiden großen Kolonialfirmen Lüderitz aus Bremen und Woermann aus Hamburg. Lüderitz erklärte ganz positiv, daß Angra-Pequena und das dahinter liegende Lüderitzland gesundes Klima und fruchtbaren Boden besitze, also für deutsche Kolonisten geeignet sei. Die Hauptschwierigkeit sei nur die Wafferarmuth des Landes, doch würde voraussichtlich auch dieser abgeholfen wer den, da man schon auf der Strecke von Angra nach Bethanien elf Quellen entdeckt hätte, und neue zwei fellos gefunden werden würden. — Woermann führte bezüglich des Kamerunslandes aus, daß es wegen seines tropischen Klimas für europäische Kolonisten wenig geeignet sei, aber trotzdem hohen Gewinn ver spreche. Es eigne sich seines fruchtbaren Bodens wegen vorzüglich zum Plantagenbau, zu dessen Bearbeitung ohne große Mühe Neger herangezogen werden könnten. Auch sei - der Handel mit den Negervölkern durchaus nicht für gering zu erachten. Man beziehe von den dortigen Negern sehr große Quantitäten Palmennüsse, Muskatnüsse, Farbhölzer rc., und mit der Ausdehnung des deutschen Handels in diesen Ländern wachse auch das Absatzgebiet für deutsche Waare,. denn die Neger seien durchaus nicht so bedürfnißlos wie man häufig glaube. Westafrika sei ein zukunftsreiches Feld, und es sei mit Freuden zu begrüßen, daß sich Deutschland an der Kultivirung des schwarzen Erdtheiles betheilige. Raum berechnet. — La- I dellarlsche mw complicirt« Dienstag, den 30. September 1884. sandt, im redattioüellen Lhdil«, die Svaltenztil« so Psg. / Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Generalversammlung des Erzgebirgs-Vereins hat unter sehr erfreulicher Theilnahme der zu ihm gehörigen Zweigvereine hier stattgefunden. Mr werden in nächster Nr. darüber ausführlicher berichten und bemerken nur noch, daß die damit verbundene Ausstellung (in der Turnhalle) -eine sehr interessante ist und noch heute Montag und Inserate, welche bei der bedeutend«» Auflage deS Blattes eine sehr wirk- sann Verbreit»»» finden, Mden mitlOPfa. di» 'Gpaltenzeile oder deren morgen Dienstag dem allgemeinen Besuche (Eintritt 10 Pfg.) geöffnet bleibt. — Auf die morgen Dienstag staltfindende Ver sammlung des Gewerbevereins machen wir auch an dieser Stelle aufmerksam. — In der Nacht zum Sonntag sind ip mehrere Häuser hiesiger Stadt unter den Hausthüren hindurch Aufrufe für den sozialdemokratischen Reichstags-Kan-, didaten vertheilt morden. — Nächste Mittwoch, den I. Oktober, werden wir wieder einmal den Genuß eines MilitärcoMertös! haben. Im Saale der „Reichshwnx" wird das Trom? peterchor des königl. sächs. 1,/HnsarenregimLiits Nr. W' unter Leitung seines Stabsjroippeters ürid Tromfietinen^ virtuosen Alwin Müllerin solches veranstalten. Dem Chore geht ein vorzüglicher Nut voraus, und wird es dem Concerte hoffentlich nicht an Besuchern fehlen. Schmiedeberg, 26. September. Heute früh 8 Uhr neuen Schulgebäude. Es hatt^. sich "hierzu"die Schulvorstandsmitglieder von Schntkeotlmtz/^Mtzsr- pöbel und Unternaundorf, sowie die Gemeinderaths mitglieder rc. am Baue versammelt, wo Herr Pastor. Birkner als Vorsitzender des Schulvorstandes unter entsprechenden Widmungswotten ein, in einer kupfernen Kapsel verschlossenes Dokument in den Grundstein senkte, und den Anhalt des, abschriftlich zu den Akten genommenen Schriftstückes verlas, welches berufen ist, der Nachwelt einst Kunde zu geben von den derzeitigen Schulverhältniffen. Nachdem Genannter ein fürbitten- des Gebet für den Bau, für Schule und Gemeinde gesprochen, überreichte ihm der, mit der Ausführung des Baues, nach dem Entwürfe des Herrn Brand versicherungsinspektors Groh, beauftragte Amtsbau meister E. Otto Schmidt aus Dippoldiswalde den, mit farbigem Bande geschmückten Hammer und im Namen des dreieinigen Gottes fielen die ersten drei Hammer schläge auf den Grundstein. Von den Anwesenden ergriffen den Hammer noch folgende Herren: Kirchen- rechnungsführer Aehnelt mit den Worten: „Alles ist an Gottes Segen und an seiner Gnad' gelegen; wenn der Herr nicht das Haus bauet,, da arbeiten umsonst die daran bauen; so hilf uns, o Herr, und fördere das Werk unserer Hände, ja, das Werk unserer Hände sollst du fördern." Mühlenbesitzer Hippe: „Es wachse das Haus zur Ehre dem Erbauer,; zum , Gegen der Gemeinde, zur Freude der Nachwelt,": Gemeindevor stand Auxel von Niederpöbel: „Wer auf den Herrn bauet, das bleibet ewiglich." Gemeindeältester Wolf: „Was Wahrheit ist, muß Wahrheit bleiben." Ge meindeältester Friedr. Krumpolt: „Der Friede in der Gemeinde wachse mit diesem Baue." So gelangte der Hammer, im Kreise um den Grundstein, wieder zurück in die Hände des Baumeister Schmidt, welcher nun die drei letzten Schläge mit folgenden Worten auf den Stein fallen ließ: „Richtig im Loth und von festem Gefüge, trotze der Zeit! Wagerecht, gelagert auf sicherem Grunde, trag' deine Äst! Nach rechtem Winkel und richtigem Maß verbinde dich dem Ganzen! So walte denn, du ewiger Baumeister, um — in — und auf dem Baue, zum Segen der Gemeinde, zur Stütze dem Meister, zum Schutze den Werkleuten! Amen!" Mit Gebet von Seilen des Herrn Pastor Birkner fand die einfache, aber würdige Feier ihren Abschluß. Nach kaum einer Stunde lag der Grund stein mit seinem Inhalte sicher gebettet im umschlie ßenden Mauerwerke. — Hoffen auch wir, daß alle die ausgesprochenen Wünsche sich erfüllen, daß die, die Gemeinde Schmiedeberg in ungewöhnlicher Weise er regende, schon so lange auf der Tagesordnung stehende Schulbauangelegenheit nunmehr rasch einer allseitig be friedigenden, harmonischen Lösung entgegcngehen möge. Laueuftein. Ein seltsamer Hauskauf ist dieser Tage hier vorgekommen: ein bei Dresden wohnhafter HerrUMtt „unbeschaut" ein gewisses Hausgrundstück um hohen Preis gekauft, kann dasselbe aber nicht be uchen, sondern muß es vorläufig leer stehen lassen, da es sich in so äußerst baufälligem Zustande befindet, daß es nach baupolizeilicher Untersuchung geschloffen werden mußte. Nassau. Jedenfalls durch böswillige Brandstiftung, die ein Handwerksbursche verübt haben soll, ist am Freitag abend hier ein Feuer entstanden, welches die Wohns tzäd Scheunengebäude des Gasthofsbesitzer Kolbe in Äsche legte. Auch mehreres Kleinvieh, als Schweine iM.LMlHr M mit verbrannt,tj-, PtniM-jch hier, O daß die zur Rettung herbeieckende Feuerwehr m Claus- nitz/'ln Webt'Orte leider keine Bespannung Erlangen konnte) Obgleich au Sv Pferde in Clausnitz vorhanden sind; die Feuerwehr mußte deshalb ihre .Spritze bis zu«,BE M-nenmühle selbsi ziehen. — Bon anderer Serie wird uns mrtgetherlt, daß der Abgebrannte zur Zeit des Unglücks in Dresden "' - . "'s' ' r Arbeit ist vernichtet. Gewiß öffnen sich mildthätige die Noth des Aermsten zu mildern; möge er erfahrest^ haß die Liebe nimmer aufhört! >64-Attenberg. Die königl. Forstrevierverwaltung Altenberg-Hirschsprung läßt jetzt auf Befehl Sr. Maj. des Königs längs der östlichen Grenze des Alten berger Reviers, von der Landesgrenze m der Nähe des Lugsteines beginnend, bis südlich von Falkenhain, ausschließlich jedoch einiger sehr weit in die Feldfluren hineinreichender Reviertheile (der sogen, „langen Gaffe", des „Raupennestes" und „Mende'S Busch") einen massiven Wildzaun errichten, um die angrenzenden Felder wirksam gegen das Austreten des Wildes zu schützen und den Klagen über Wildschäden ein Ende zu machen. Dieser, schon in der Herstellung begriffene Zaun besteht aus zehnfach übereinander gespanntem, verzinktem Eisendraht, einschließlich mehrerer Stachel drähte, und wird eine Gesammtlänge von 16,» Kilo metern erreichen; es sind dazu 350 Centner Draht erforderlich. Dresden. Königin Karola ist am 26. September nach dör Weinburg in der Schweiz abgereist und wird daselbst voraussichtlich bis zu der goldenen Hochzeit des Hohenzollern'schen Fürstenpaares, welche am 21. Oktober gefeiert wird, weilen. — Der Staatsvertrag vom 30. Juni 1884, in welchem die sächsische Negierung der preußischen Staatsbahnverwaltung das Recht des Betriebes der auf sächsischem Gebiete liegenden Strecken der aufge lösten Magdeburg-Halberstädter, Thüringischen, Berlin- Anhalter und Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaften, die inzwischen verstaatlicht worden sind, zugesteht, ent hält in Artikel VI eine Bestimmung, welche früher oder später für die sächsischen Staatsbahnen von hoher Bedeutung werden kann. Es erklärt sich nämlich die preußische Negierung bereit, für den Fall, daß die sächsische Regierung Werth darauf legen sollte, in Be treff der Strecke Gera-Wolfsgefährt-Weida daS Recht des eigenen Mitbetriebes zu besitzen, d. h. diese Strecke mit eigenen Zügen unter Stellung eigenen Personals und eigener Betriebsmittel betreiben zu dürfen, einen derartigen Mitbetrieb für den Lokalverkehr der säch sischen Etaatsbahnen gegen angemessene Entschädigung zuzugestehen. Wenn künftig die Linie Meuselwitz- Nonneburg, und die vielbegehrte Abkürzungslinie Pirk- Hof vollendet sein wird, so erhält die sächsische Staats bahn zwei neue direkte Linien nach Hof, nämlich über Meuselwitz-Weida-Mehltheuer und über Meuselwitz- Gera-Weischlitz. Jedenfalls erfährt aber der Verkehr der Elsterthallinie eine hocherwünschte Erleichterung. — Mit den Vorarbeiten für den Umbau des Dresdner Zeughauses wird in dieser Woche be gonnen werden. — Im königl. Hoftheater ist man jetzt sehr eifrig mit den technischen Vorbereitungen fttr die Auf- WkWtz-ItitiW. —NnchL öttotnch! ui-,(0 . Amtsblatts', für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie. fmWKö^gttchck Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenflein- ^ 'rc!.!-'!' ---ojii-sik-.m'H) i . Verantwortlicher Redakteur: Carl Ikhnc in Dippoldiswalde. Die „Weißeritz. Zeitung" «scheint wöchentlicher«- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. —> j Preis »ierteljährlich 1 M. Lk Psg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern ' 10 Pfg. — All« Postan stalten, Postboten, sowie Vie Agenten nehmen Be stellungen an.
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