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Hohensteiner Tageblatt : 23.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189602231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-23
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 23.02.1896
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HoherKtiner Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstenn Sonntag, den 23. Februar 1896 Nr. 45 46. Jahrgang 6. 3 1 3. 4. b. 1. 2. Die Wähler haben sich auf Erfordern über ihre Wahlberechtigung anszntveisen. Als Ausweis für Arbeitgeber genügt >" Bescheinigung über die nach s 14 der Ge werbeordnung erfolgte Anmeldung des Gewerbe inebeS, füc Arbeitnehmer, sostrn sie außerhalb Hohensteins wohnen, eine Bescheinigung dcS Ar Keibers, daß sie seit mindestens eincmJahre in Hohenstein beschäftigt sind, andernfalls n" VcicheinigUi g des Polizeimeldeamtes, baß sie seit mindestens einem Jahre in Hohenstein w^ncn Die Arbeitgeber u der Strumpswaaren- und TucotageninLustlie wählen 1 Beisitzer, e. der Maschinen- und Nabelfabrikation wählen 1 Beisitzer, ä. alle übrigen Arbeitgeber „ 3 „ die Arbeitnehmer zu a., d. und 6 je 1 Beisitzer, Bekanntmachung. Die Neuwahl der Beisitzer des Gewerbegerichts findet Dienstag, den 25 Februar 1896 von Vormittags 11 Uhr blt Nachmittag; 2 Uhr im Rathssitzungszimmer statt. Wahlberechtigt sind diejenigen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, welche 1. seit mindestens einem Jahre in Hohenstein Wohnung oder Beschäftigung haben, 2. 25 Jahre alt sind, b. „ Weberei die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, nicht infolge gerichtlicher Anordnung m der Verfügung über ihr Vermögen beschränkt, im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte sind. Wählbar ist, wer das 30. Lebensjahr vollendet, in dem der Wahl vorangegangenen Jahre -ür sich oder seine Familie Armenuntc-stötzung aus öffentlichen Mitteln nicht empfangen ode die empfangene Armenunterstützung erstatten hcu, 3. in Hohenstein seit wenigstens zwei Jahren vohnt "der beschäftigt ist, 4. den für die Wahlberechtigten unter 3.-5. cusa'st'llten Bedingungen entspricht. ist. Redner bestreitet dann noch, daß der Jnvalidenfonds für die gesteigerten Ansprüche auSreichen würde, keinesfalls würde das Land eine Vcteranen-Versorgung, also eine Versorgung auch nicht invalid gewordener Soldaten, sich leisten können. — Unter- staatSs-cretär Aschenborn spricht sich bezüglich der finanziellen Seite der Sache in gleichem Sinne aus. Der Etat der Reicht- und Jnvalidenfonds wird genehmigt. — Morgen: RcchnungS- sachen und Petitionen. Eageogeschichte. Charakteristisch für die Anmaßung und die BcrdrehungS- künste der Engländer in Angelegenheit der Ereignisse in Trans vaal ist eine Zuschrift an die „Pol. Korr." aus offiziöser englischer Quelle. ES heißt da: „Das Verhältniß zwischen England und Deutschland im Hinblick auf die Ereignisse in der Südafrikanischen Politik hat nach der Ansicht der Londoner politischen Kreise durch d»S englische Blaubauch und das deutsche Weißbuch eine nicht eben sehr erfreuliche Beleuchtung erfahren. ES isst allerdings beruhigend, daß auch nach jenen Ercigniffen die Beziehungen zwischen der englischen und der deutschen Re gierung durchweg normal und freundschaftlich geblieben sind. Man verhehlt sich aber nicht, daß die« zum Theil dem glück lichen Verlaufe unberechenbarer Umstände zuzuschrciben ist, die leicht eine andere Wendung hätten nehmen können. Wie Herr Chamberlain in seinen Depeschen darzclegt hat, steht die brutsche Regierung auf dem Standpunkte, daß England als die Vor macht in Südafrika, deren materielle Interessen daselbst die aller anderen Länder weit überwiegen, keiner anderen Macht eine Einmischung in die Angelegenheit der Buren-Republik, und zwar auch nicht eine auf Erhaltung des status quo gerichtete, gestatten kann. Die englische Regierung wird, wie man betont, keinen Druck (?) auf die Südafrikanische Republik, sei et direkt oder indirekt, durch Unterstützung einet Aufstandes der Uitlander, autüben Wenn sich jedoch die inneren Verhältnisse der Re- publik, sei es im Wege friedlicher Emancipation oder gewalt samer Selbsthilfe der Uitlander behufs Beseitigung der ihnen versagten Rechte ncugestaltcn und die Republik freiwillig cmc Acnderung der jetzigen Ordnung und einen allmählichen Zoll- anfchluß an die übrigen südafrikanischen Staaten anstreben sollte, so würde man englischerseits nicht zugeben können, daß dies den deutschen Interessen zuwiderlaufe, wie in der Tcpesche des Herrn v. Marschall vom 1. Februar 1895 auSgeführt worden ist. Die Transvaalregierung sei, wie man hier h-rvvrhcbt, be rechtigt, ihre politischen wie kommerziellen V .chältnisse nach Belieben und, soweit dadurch keine internationalen Verträge verletzt werden, zu verändern. Rach dem Weißbuche gehe die wutsche Politik darauf aut, die kommerzielle Konföderation der Burenrepublik mit den übrigen südafrikanischen Agonien zu verhindern (?), während er in England als das wichtigste Ziel der afrikanischen Kolonialpolitik angesehen werde, eine olche Amalgamirung der b ritischcn und holländischen Rasse in Südafrika herbeizuführen. Hieraus ergebe sich ein Interessen- Hausgewerbetreibende wählen mit den Arbeitgebern, dafern sic außer ihrem Ehegatten und ihren weniger als 14 Jahre alten Kindern regelmäßig mehr als drei Lohnarbeiter be schäftigen, sonst wählen sie mit den Arbeitnehmern. Jede Abtheilung hat die Beisitzer aus den zu ihr gehörige» Personeu zu wählen Hohenstein, am 14. Februar 1896. Dat Gcwerbegericht der Stadt Hohenstein, vr Backofen, Vorsitzender. Landbriesträger unter den Couscrvativcn. Abg. v. Stumm (ReichSp.) spricht gleichfalls für die Resolutionen der Co '.mifsio , aber mit dem Vorbehalt, daß die Finanzlage es gestatte, den Resolutionen zu entsprechen. — Die Resolutionen der Commission werden schließlich unverändert angenommen und die Anträge Singers abgelehnt. Auch die Petitionen werden den Vorschlägen der Commission gemäß erledigt. Dar Haus setzt sodann die Etatberathun^ fort. — Bei dem Etat der Reichreisenbahnen spricht Abg. Graf Kanitz seine Genugthuung darüber aus, daß im Etat für die Tonne Kohlen wiederum ein niedrigerer Preis (11 Mark 65 Pfg. gegen 12 Mark 90 Pf. im Vorjahr und l3 Mk. 80 Pfg. vor vier Jahren) -ingestellt sei. Bei den preußischen Bahnen sei ein solcher Rückgang in den gezahlten Pr isen leider zu vermissen. — Minister Thielen: Die Preise haben in den letzten Jahren ermäßigt werden können, weil ältere Verträge ab gelaufen waren. Ich muß aber dazu bemerken, daß die Qualität der billigere r Kohlen die der früheren theuren nicht ganz erreicht. Bei unsern preußischen Bahnen laufen unsere älteren Verträge erst im Januar d. I ab. — Abg. LingenS (Ccntr.) regt dann wieder die Frage der Sonntagsruhe an. — Minister Thielen: Die Sonntagsruhe ist im Frachtverkehr auf den ReichSciscn- bahnen vollständig durchgeführt, abgesehen natürlich von Zeiten ausnahmsweise starten Vr kchrS. Ebenso steht eS bei den preußischen Bahnen. — Abg. Lingens: ES würde von Interesse sein, wenn der Minister uns auch sagte, welchen Ein fluß auf die moralische Haltung die Sonntagsruhe auSübt. (Heiterkeit). — Minister Thielen: Daß die Sonntagtruhe einen guten, sanitären und moralischen Einfluß auf die Beamten ausübt, davon bin ich fest überzeugt, aber die Statistik läßt mich darin im Stich (Heiterkeit) und ich glaube auch, die Be amten würden eine solche statistische Erhebung nicht gern sehen. (Sehr richtig). — Der Etat wird genehmigt. — Beim Etat dcS ReichScisenbahnamteS erklärt Director Schulz, die Reichs regierung habe bei dem schweizerischen BundeSrath bereits für die nächste RevisionSconser nz einen Antrag am Abänderung des Zoll-, Steuer- und Polizeivorschriften enthaltenden Artikel 10 der Berner Convention angcmeldet. — Der Etat wird ge nehmigt. — Beim Etat des Jnvalidenfonds bctonr Abg. Graf Oriola (natl.) die Nothwendigkeit, einzelnen unter- stützungSbcdürftigen, erwerbsunfähigen KriegSinvaliden die Beihilfe zuzuwcnden, bez. Pensionen und Pcnsiontzulage. Zu diesem Behuf« würde ein Theil seiner Freunde auch vor einer Wehrsteuer nicht zurückschrecken. — Abg. v. Schöning (kons.) äußert sich in gleichem Sin». — Abg. Rickert meint, daß zur Erfüllung dieser Ehrenpflicht der Jn- validenfondr wohl ausreiche. — Generallieutenant v. Spitz: Niemand hier im hohen Hause fühlt wärmer für die Invaliden als wir. Die Militärverwaltung ist auch nur ein Glied des ganzen großen Staatswesens und da fällt die große finanzielle Tragweite alle- dessen, was Sie Vorschlägen, in'S Gewicht. Herrn Graf Oriola'S Wünsche würden etwa 6'/, Millionen erfordern, und da meinen die Negierungen, man könne nicht schon jetzt wieder vorgehen, nachdem dies erst 1893 geschehen jeden Wochentag abends für den folgenden HÄ H nehmen die Expedition b„ Vorm. 1» Utz Lag und kostet durch die Austräger pro M A MUMU W M M U AD R U sowie für Auswärts alle Austräger, de«M Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 alle Annoncen-Expeditioncn zu Origi»? frei ins Haus. v V Preisen entgegen. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga« Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim Kuhschnappel, St. Egidten, Hüttengrund u. f. w Deutscher Reichstag Berlin, 21. Februar. Die Berathunz über die dar DielcktaltersstuienMem be treffenden Petitionen und die dazu von der Kommnsioi. bean tragten drei Resolutionen wird fortgesetzt. — Abg. Singer (Soz.) empfiehl! seine Anträge auf Ausdehnung der Bestimmungen üb-r Anrechnung einer Mllitärdienstjahres auch auf die vor 1892 angestelltcn Unterbeamten und auf Berechnung der Zeit vom Tage deS Dienstantrittes bei der Anstellung al» diäturische Dienstzeit. — Geh. Rath Reumann: Die Regierungen sind den Wünschen dcS Reichstages schon in mehrfachen Beziehungen entgegcngckommen, aber wir können doch nicht einzelne Beamten- kategorien herauSgreiskn. um sie zu bevorzugen, denn das würde jede andere Beamtcnklassc als Ungerechtigkeit empfinden. In den uns angegebenen Grenzen haben wir die Vechältnisse na mentlich der Unterbeamten gebessert und kein R ssort hat dem widerstrebt, auch nicht die Postverwaltung. Die Resolution 1, betr. die Landbriefträger wird allein schon einen finanziellen Effect von 1 Million Mark haben. Uebcr Anrechnung der Mi litärdienstzeit, wie Resolution 2 will, schweben Erwägungen zwischen den betheiligteu Rcsio tS. Ei-: Bedürfniß, diese An rechnung auch auf die Unt-rbcamten auszudehnen, wie Kinger es wünscht, besteht nicht, denn die Unterbcamten ermangeln der Vorbereitungszeit, wie sie bei den Beamten erforderlich ist. Für Singer's weitere Anträge besteht gar kein Bedürsniß, denn die Unterbcamten haben überhaupt keine Probedienstzcit, auch wird ihnen bereits ein Theil der diätarischcn Dienstzeit etat mäßig angerechnet. WoS die dritte Resolution der Kommission anlangt, so ist die Regierung schon bisher bemüht gewesen, Ungleichheiten zu vermeiden; darüber aber weiterzugehen, würde wieder zu Ungerechtigkeiten führen. - Referent Abg. Enneccerus führt aus, die Singer'schen Anträge seien in der Kommission abgelehnt worden, er selbst habe aber für den eisten oieier An träge gestimmt. Die Erhöhung des Gehaltes der Lsndbrief- träger sei von der Kommissiou einstimmig für nöthig gehalten worden -- Unterstaattsckretär im Rcichpostamt Fischer weist sehr entschieden eine Redewendung Singers zurück, daß die Postverwaltung ein Privileg zu haben glaube, ihre Beamten schlechter zu stellen als andere Ressort«. — Abg. Pauli (ReichSp.) bittet um Aufbesserung der Gehälter bei den technischen Beamten, beim Patentamt rc. — Abg. Hammacher (ntl.) erklärt, mit Rücksicht auf die finanziellen Konsequenzen zu seinem Bedauern nicht für den Antrag Singer stimmen zu können. — Abg. Schwarze (Lentr.) weist darauf hin, daß daS Reich infolge der Einführung dcS DienstalterSstufensystem» allein bei den Post- assistenten und Untcrbeamten mehrere Hunderttaufende an Stellenzulagen erspare. Das seien Härten, welche ausgeglichen werden müßten. Für die dritte Lesung dcS Postctats behält sich Redner einen entsprechenden Antrag vor. — Abg v. Leip ziger (cons.) erklärt, die Mehrzahl der Conservativen werde für die Resolutionen der Commiffion stimmen, aber ohne die Singer'schen Zusätze. Die wärmsten Verthcidiger hätten die Anmeldung zum Anschluß an die Stadt Fernsprecheinrichtung Reue Anschlüsse an die Stadt-Fcrnsprecheinrichtung in Hohenstein-Ernstthal sind, wenn die Ausführung in dem im Monat April beginnenden ersten Bauabschnitt de« Rcchn ngS- jahres 1896/97 gewünscht wird, spätestens b:S zum 1. März bei dem Kaiserlichen Postamt in Hohenstein-Ernstthal anzumelden. Später eingehende Anmeldungen können erst im nächstfolgenden, am 1. Septe-Nver beginnenden Bauabschnitt berücksichtigt werden. Einer Erneuerung der bereits vorgemerkten Anmeldungen bedarf es nicht. Leipzig, 4. Februar 1896. Der Kaiserliche Ober-Postdirector, Geheime Ober-Postrath. Walter.
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