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Dresdner Journal : 04.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186811047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1222 als Seite 1220 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-11
- Tag1868-11-04
- Monat1868-11
- Jahr1868
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- Dresdner Journal : 04.11.1868
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P SSL ^domrmeMsprrist: Iw Nvrdd. LavL«: 4 iLkrouL««» ^iiUrliek: 6'1'LD. I«xr L I Mr. 8tuwpeIxet»uUr, ^^iilirlied: I IS „ > ,u«-<?rl>»Ib d,,» 8'ordd. SlonAtliek: — „ IS „ I »und«, Do»t nod LtULvIovXullUuorL: I „ l AtLwirsIruscMttxMuru Ansrratrnprrifr: rür den N»IIM einer x«,p»Itsnen reils: 1 Xxr. Unter „Liox^ s»»dt" Sie 2eile: Ä >'xr. Srschktnra: 1'»«»«», mit -InsoLkme der 8oon nud Detert»x«, ^beod» kür den folgenden 'Hx 18«8 Mittwoch Pc« 4. November. Dres-ntl Aonrim!. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann.' Änstrattnannahme auswSrt«: l.»Ix«Ix: t ». linLnoeritrrii«, 6»mwi»»loolr de» Dresdner douro«!»; el>endn«.! N Dxo,.««, Dio«!« Dunr; N»mdorx I«rU>- Vi»u-l.«ix»ix-Ls,eI -kr»akknrt N. t IltLS«»»r»i« Vool.««, Lerlio: tjilueivo'seiie Nnekk., Ii«rn»iir«»'» liurenn, Ittnuue» .VIo»»«; Lreweo D. 8cnl.»rr»z Lro,I»u:D 8r»x<,i-K', Snnuneeuburssu, d««««, Li-l. I nxlxni krnlllckurt nH : .Isen» n'sciie ttnekU.; Nbw: Xv. »ti»!««». k«ri,: Ilirs,, Dsrrir»-, Vvk.r i«« LCo., (ö, Dino« d« li» Nourse); ?r«x I» 8uni.icn'» Nuvdll. z Visa: ilt,. Oer«l<i«. qrrauggrber: LSuixi. üinsditinn de» Dresdner douro»!«, Drosüsn, Stnrivostr»»»« K». 7. Nichtamtlicher Theil. Ueberstch^. Telegraphische Nachrichirn. rageSgeschichte. Dresden: Neuestes Bundesgcsetzblait. — Berlin: Landtagsangclcgenheiten. Ter Kron prinz zurück. Die Consiscation des Kladderadatsch. Telcgraphengcbührcuermäßigung. Ehebeschränkungen aufgehoben. Das Deficit. Vermischtes. — Han nover und Rendsburg: Landtagsverhandlungen. Darmstadt: Eigcnthümliche Expropriation. — Paris: Frier des Allcrhciligentags. Zcitungs- stimmen. — Madrid: Circular des Unterrichts- ministcrs. Generäle ausgewiesen. Vermischtes. — London: Parlamentsauslösung. — St. Peters burg: Keine Einladung des Papstes. — Bukarest: Ter Fürst genesen.— New-2)ork: ZudcnWahlcn. DrrSdncr Nachrichten. (Generalversammlung der Al ¬ bertsbahn.) Proviazialnachrichtev. (Leipzig. Zwickau. Plauen. Werdau. Annaberg.) Statif.il und LolkSwirthschast. Eingrsandtr». Telegraphische Nachrichten Wien, Montag, 2. Nooembcr. (Tel. d. Boh.) Die Commission des Herrenhauses nahm unverändert nach der Fassung de» Unterhauses das ReerutirungSgesetz an. — Der WehrauSschuß des Abgeordnetenhauses er ledigte in seiner Sbendsitzung das Wehrgesetz bis Zs 56 unter Annahme unwesentlicher Amendements und er nannte Groh (Wels) zum Berichterstatter für das Haus. Der Club der Linken genehmigte den Bericht Win- terstcin's über die Bankfrage, nahm das Ausnahme gesetz bis 8 ll an. Bei 8 1l stellte Kuranda den Zu satzantrag, daß, wenn eines der beiden Reichsrathshäu- ser den Ausnahmezustand ungerechtfertigt erklärt, solle selber sofort außer Wirksamkeit treten. Minister Ber ger bezeichnet dieses Amendement als einen Eingriff in die Executive der Regierung. Kaiser ist für den An trag Kuranda's, in selbem das Wort „Reichsrath" statt „beider Rcichsrathshäuser" wünschend. Der Antrag wird verworfen. Wien, Dienstag, 3. November. (W. T. B.) Tie „Presse" versichert, die Regierung habe eine Circular- depeschr an die Vertreter Oesterreichs im Auslande ge richtet, zur Richtigstellung der in den Journalen ent haltenen Mittheilunoen über die Rede des Reichskanz ler» imWehkausschußt, welche Mittheilungen eine theil- weise falsche Aussassuna dieser Rede veranlaßt hatten. Tie „Neue fr. Presse" will wissen, England habe im Einverständnisse mit den in der orientalischen Frage auf gleichcm Standpunkte mit ihm stehenden Cabincten in Konstantinopel sormrlle Schritte gethan, um nach Constatirung der aus den Zuständen in den Tonau- sürstrnthüwern e. wachsenden Grsahr die Pforte zu ver anlassen, gemäß Art. 22 deS Pariser Vertra-S die Initiative zu einer ernsten, von den Garantiemächten zu erlassenden Mahnung zu ergreiscn. Die ,,W. Abdp." ist in der Lane, die Mittheilun- gen deS „Tageblattes" über angebliche, feiten der Re gierung auf preußische Veranlassung grthanr Schritte, welche den Zweck hoben sollten, die Bedingungen deß sernern Verbleibens des früher» Königs von Hannover und de» srührrn Kursürstea von Hesse» in Orstec.eich festzustrllen, für vollständig erfunden zu erklären. Prag, Montag, 2. Rotumber. (Tel. d. Pr.) Da» obe.ste GefällSgericht bestätigte das erfiinstanzliqe, auf 25,WO Gulden Strafe lautende Urtheil gegen das Pilsner Brauhaus wegen GesällSübertrrtung. — Die Stodtveetretung erhielt dir Bewilligung, zur Bewach ung des GemrinderigenthnmS, drS Markt- und Eani- tätrwesrnS eine Communolwache zu holten. Paris, Montag, 2. November, Abends. (W.T.B.) Der „Abrndmonitrur" bringt in Erinnerung, daß das SenatuSronsult vom 18. Juni 1866 den ZUtungen formell untersagt, über den Charakter und die Aus ¬ dehnung d.r konstitutionellen Befugnisse drS Staats oberhauptes zu diSrutiren. Florenz, Montag, 2. November, Abends. (W. T. B.) Die offieiose „Corresp. Ztal." erklärt, der österreichische Reichskanzler Freiherr v. Beust habe ia seiner im WehrauSschuffe gehaltenen Rede die von der Presse ihm in den Mund gelegte Phrase: „Italien hat nicht immer die Hävde frei", nicht gebraucht. Herr v. Beust habe die guten Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien constatirt und yinzugefügt: Mau müsse nicht vergessen, daß die italienischen Agi tationen in Tirol und Istrien sich ohne Hinznthun der italienischen Regierung kund geben; die italienische Re gierung sei nicht im Stande, dieselben zu verhindern. — Aus diesen Worten gehe hervor, sagt die „Corresp. Jtal.", daß Freiherr v. Beust nichts Beleidigendes oder Unliebsames sür Italien sagen, vielmehr der Loyalität und Aufrichtigkeit der italienischen Negicnurg Anerken nung zollen wollte. Madrid, Montao, 2. Novcmbcr. (W. T. B.) In einer hrute von den hervorragendsten Staatsmännern bei Olozaga abgehaltrnrn Conferen; wurde beschlossen, einen aus 12 Mitgliedern, nämlich aus 4 Demokraten, 4 Unionisten und 4 Progressisten bestehenden Comit6 zu bilden, welcher hinsichtlich der künsngrn RrgierungS- form Spaniens eine Erklärung u Gunsten eine.' kon stitutionellen Monarchie aus der Baste allgemeiner Ab stimmung mit liberalsten Prineipien entwr.srn soll. Diese Erklärung wird wahrscheinlich schon am morgen den Tage veröffentlicht werden. Madrid, Montag, 2. November, Mittags. (W. T. B.) Ein heute erschienenes Terrrt dkv Ministers de» Innern regelt das VcrsammlungSrecht. Dem Dekrete zufolge müssen die Versammluvgrn 24 Stun den vorher bei der zuständigen Behörde angcmrldet werden und können weder petiodisch noch permanent sein; fie werden jedoch nicht mehr als f.iedlichc Ver sammlungen angesehen, sobald sich bewaffnete Perso nen bei deaselbcn bcthciligen. Belgrad, Montag 2. Novlwder. (Tcl. d. Pr.) Der hiesige Gesangverrin brachte geftrrn dem Bischöfe Stroßmayer einru großartigen Fackelzug vor dem Pa lais des Mrlropoliten. Unzählige ZivioS wurden dem „südslawischen Märe" auSgebrocht und patr otische Lieder gesungen. Tagesgeschichte. Dresden, 3. November. Vom Bundesgesetzblatt des Norddeutschen Bundes ist das 31. Stuck ein- getroffcn und enthält: Nr. 169) Verordnung vom 19. October 1868, betreffend die Einführung des Ge setzes wegen Besteuerung des Braumalzcs vom 4. Juli 1868 (Bundesgesetzblatt S. 375) und des Gesetzes be treffs der Besteuerung des Branntweins vom 8. Juli 1868 (Bundesgesetzblatt S. 384) in verschiedene r preußi schen und hamburgschcn Gebietsteilen. Nr. l7O bis 184) Ernennungen: der preußischen Consuln Poppe in Lissabon und Müller zu Lima, sowie des Ur. Rösing in New-?>ork zu Generalkonsuln des Norddeutschen Bundes; der preußischen Consuln Nicderbcrger zu Saigun, Scholtz in St. Miguel, Dabney in Fayal, Kruttschnitt in New-Orleans, Vezin in Philadelphia, Hancwinkel in Richmond, Willius in St. Paul, We ber zu Georgetown (Guyana), Kunst zu La Paz (Bo- livia), Lunau zu Panama und Lomer zu Montreal, des preußischen und k. sächsischen Consuls Dresel in Baltimore, des preußischen, k. sächsischen, mccttcnburg- schcn, anhaltschen, herzoglich sächsischen und schwarz- burgschcn Consuls Claussenius in Chicago, des preu ßischen, k. sächsischen und mccklcnburgschen Consuls Barth in St. Louis (Missouri), des preußischen, braun- schweigschen, anhaltschen, schwarzburgschcn und rcußi- schen Consuls Rosenthal in Milwaukee, des preußischen und hamburgschcn Consuls Jokusch in Galveston, des k. sächsischen und oldenburgschcn Consuls Schwarz in Louisville (Kentucky),'der hamburgschen Consuln Jantzen zu Monrovia (Republik Liberia), Witte in Charleston und Heuck zu Honolulu (Sandwichsinseln), des bre mischen Consuls Duisenberg in St. Francisco, der Kaufleute Katzenstein in Porto, Gerlach zu Akyab, Augener zu Guatemala und Pitl zu Quebec zu Con suln des 'Norddeutschen Bundes; der preußischen Vice- consulu Cantzler zu Stockholm, Pinto Cabral in La gos und Schmid zu Arcnsburq (Insel Ocscl), dcs mcck- lenburgschcn und oldenburgschcn Consuls und hansea tischen Viceconsuls O'Neill in Sctubal, sowie dcs Kauf manns vc Jcrosch in Lissabon zu Viccconsuln des Norddeutschen Bundes; endlich Ertheilung dcs Exe quatur namens dcs Norddcutschcn Bundes dem Grasen Castellinard als italienischem Gcncralconsul in Frank furt a. M. und dem Kaufmann Sieghcim in Berlin als Cvnsul der argentinischen Republik. * Berlin, 2. November. Tic Eröffnung unsers Landtags wird übermorgen (Mittwoch) Mittags 1 Uhr im weißen Saale dcs k. Schlosses durch Se. Nias, den König erfolgen. Den Vorsitz in den beiden Häusern des Landtags bis zur definitiven Präsidentenwahl über nehmen zuerst die Präsidenten der vorigen Session, also im Hcrrcnhause Graf Stolberg, im Abgeordnetenhaus Hr. v. Forckenbcck. Am ersten Tage wird wohl dre Ausloosung in die Abthcilungen, Tags darauf von die sen die Wahl der Fachcommissioncn vorgenommcn, so daß schon am 6. November der Landtag constituirt sein kann und befähigt ist, die Vorlagen der Regierung entgegen zu nehmen. — Sc. kgl. Hoheit der Kron prinz ist heute früh V-6 Uhr aus Schlesien zurückgc- kehrt und stattete im Laufe dcs Vormittags Sr. Maj. dem Könige einen Besuch ab. Bei den zu Ehren dcs Kronprinzen in den fürstlichen Revieren von Pleß ver anstalten Jagden hat Sc. k. Hoheit nach der „Schl. Z." in 3 und cincui halben Tage überhaupt erlegt: 6 Stück Damwild, 5 Rehe, 20 Sauen, darunter 1 Hauptschwcin, 234 Hasen, 181 Fasanen und 3 Waldschnepfen, zu sammen 449 Stück verschiedenes Wild. Wie cs hcißt, wird der Kronprinz Mittwoch, nach der Landtagseröfs- nung, die Reise nach London autreten. — Der Grund zu der stattgcsundcnen Beschlagnahme der neuesten Num mer dcs „Kladderadatsch" soll in einem Bilde dersel ben gesunden worden sein, welches den Herrn Finanz minister Frhrn. v. d Heydt in dem Costüm eines Bett lers darstellt, wie er mit dem Hute in der Hand um eine Gabe bittend (zur Deckung dcs Drsicits) vor das Abgeord netenhaus tritt. Andere glauben, die Ursache der Be schlagnahme sei in einem, den österreichischen Reichs kanzler betreffenden Spottgedicht zu suchen; die erstere Lesart scheint jedoch die richtigere zu sein. — Das Staatsm^nisterium trat heute Mittag unter Vorsitz dcs Finanzministers Frhrn v. d. Heydt zu einer Sitzung zusammen. — Bei der Präscntationswahl eines Hcr- rcnhausmitgliedes seitcn dcs alten und befestigten Grundbesitzes ini Landschaftsbczirkc Oberlausitz ist der Kammcrhcrr Frhr. v. Gersdorf auf Alt-Serdcnberg gewählt worden. — Die in Baden-Baden abgchaltene Telegraphenconferenz hat sich auch über eine Gebüh renermäßigung für die Beförderung der telegra phisch cn Depeschen verständigt. Es sollen danach wslünftigc statt der bisherigen drei Zonen nur noch zwei zur Anwendung kommen. Die erste Zone soll die ersten 6 Reihen der Taxquadrate umfassen, mit Ausschluß dcsjcuigcu Quadrats, in welchem die De pesche aufgegcben ist. Alle übrigen Tarquadratc sollen die zweite Zone bilden. Die Gebühr sür eine einfache Depesche innerhalb der ersten Zone ist auf 8, für eine solche nach der zweiten Zone auf 16 Sgr. normirt. Die Preisermäßigung entspringt aus der Erweiterung der ersten Zone, welche bis jetzt nur circa 16 Meilen beträgt, in Zukunft aber 26 Meilen umfassen wird, und aus den, gänzlichen Wegfall einer Zone, womit also auch der bis jctzt sür die dritte Zone zu entrich tende hohe Gebührensatz künftig wcgfällt. Bei der Frage, wann der neue Vertrag in Wirksamkeit treten soll, wurde hcrvorgchobcn, daß die Versendung der telegraphischen Depeschen sich obne Zwcifcl infolge der Gebührenherabsetzung bedeutend steigern werde, und daß die vorhandenen Tclcgraphcnleitnngcn nicht überall aus- reichen dürften, um stark gesteigerte» Ansprüchen zu Wissenschaft von äußern Dingen normative Lchicn aufzustellen. —k— Merkur-Durchgang. Dresden. Donnerstag den 5. November findet ein Vorübcrgang dcs Mercur vor der Sonnenschcibe statt. Mcrcur, vom 25. Oktober bis 14. November rückläufig, wird früh 6 Uhr 20 Minuten 30 Sccundcn mittlere Dresdner Zeit an den östlichen Rand der Sonne an- tretcn und um 6 Uhr 23 Minuten 6 Sekunden den selben überschritten haben. Bei Aufgang der Sonne (7 Uhr) erscheint die kleine Mcrcurschcibc schon vom Rande der Sonnenschcibe abstchcnd. Um 8 Uhr 9 Mi nuten findet sür den diesmaligen Durchgang der kleinste Abstand dcs Mcrcur von der Sonncnmittc statt. Ter Austritt beginnt um 9 Uhr 54 Minuten 57 Secunden und endet um 9 Uhr 57 Minute» 33 Secunden. — Die Sonne hat jctzt eine größere Anzahl Flecken und man wird, wenn die Beobachtung möglich ist, sich über zeugen können, daß neben der gänzlich schwarzen Mercurscheibe die Sonncnflcckcn braun erschei nen. — Kepler brrcchnete zuerst einen Mercurdurch- gang, und zwar auf 7. Novcmbcr 1631; rr konnte aber selbst von dcr Uebcreinstimmung seiner Berechnung mit der Beobachtung sich nicht überzeugen, er starb am 4. November 1631. Halley beobachtete 1677 auf St. Helena einen Mercurdurchgang, bemerkte die schar fen Eintritte und Austritte und lenkte, dadurch dazu bestimmt, die Aufmerksamkeit auf den im Jahre 1761 zu erwartenden Vcnusdurchaang, indcm er darauf Hinwiks, daß derselbe zur Brfttmmung dcr Lon- nenparallaxe und der daraus abzuleitrnden Entfer nung dcr Erde von dcr Sonne bcnutzt wrrden könne. Seiner Aufforderung ist » an vielseitig nachgekommcn. — Der auf den jctzt bevorstrhendcn zunächst folgende Feuilleton. Dresden. Montag, den 2. November, gab die Pia nistin Fräulein Doris Böhme ein Concert unter Mitwirkung dcs Stadtmusikchors. Die Concertgeberin verbindet, wie schon früher anerkannt wurde, mit einem bübschen, sür die Tongebung »cs Flügels günstigen Anschläge eine tüchtige, sauber uud mit ruhiger, sicherer Behandlung ausgcarbcitcte Technik und einen musika lisch geschmackvollen und sorgfältig nüancirten Vortrag. Diese löblichen, soliden und gefällig wirkenden Eigen schaften ihres Spiels bethätigte sie in dcr Ausführung dcs k-moll-Concerts von Chopin, dcr Serenade und Allegra xiojnso von Mendelssohn-Bartholdy und Meh rern kleinern Solopianofortcstückcn. Fräul. C. Schu bert sang eine Sopranarie aus dcr „Schöpfung" von I. Haydn und Licdcr von Mendelssohn und L. Schubert. Ihre hübsche, jugendlich frische Stimme ist noch nicht zu völliger Reife dcs Klanges — namentlich auch in der Mittlern Tonlage — gelangt, aber unter Leitung ihres Paters bereits zu musikalisch guter Ausbildung, besonders auch in dcr Intonation und geschmeidiger Uebung der Coloratur, lobenswcrth vorgeschritten. Ihre noch befangene schulmähigc Behandlung dcs Vor- trags konnte zwar namentlich für die Arie nicht ge nügen, aber ihre Leistung verdiente theilnehmendc Er munterung für fernere Entwickelung. Herr Kammcr- musilus Feiger! spielte ein sehr fleißig studirtcs Concert von L. Spohr Nr. 3 (0-6ur) für Violine. Es ist künstlerisch außerordentlich fördernd sür die tüchtigen Violinspieler unsrer Kapelle, solche Gelegenheiten zu benutzen, um in virtuosen Productioncii ihre Technik zu prüfen und zugleich zu erkennen, wir diese erst durch Auffassung und Vortrag getsttge Belebung und Wir kung empfangen kann. Die eröffnende Ouvertüre zu „Coriolan" von Beethoven und die Begleitung dcr Eoncertstücke wurden vom Orchester unter Hrn. Stadt musikdirector Puffholdt recht löblich ausgesührt. C. Banck. Wissenschaftlicher CykluS. In Anwesenheit Sr. Exc. des Herrn Staatsministers vr. v. Falkenstein, welcher bereits die Eröffnung des Cyklus mit seiner Gegen wart beehrt hatte, un» Sr. Exc. des Herm Staats- ministers v. Nostitz-Wallwitz sprach Her r vr. Drcchslcr am 2. Novcmbcr über die Sonne und die im Laufe der Zeiten über sie aufgestellten Theorien. Ausführlich wurden behandelt die noch immer manche Näthscl dar- bietendcn Erscheinungen dcr Corona, der Protuberanzen, der Lichtgarben und Fackeln uud der Sonnenflcckcn, sowie die zur Beobachtung verwendeten Instrumente: das Mikrometer, das Polariskop, mit dem namentlich Arago vortreffliche Resultate gewonnen hat, und der Specttalapparat. Zahlreiche bildliche Darstellungen veranschaulichten die besprochenen Gegenstände. Im zweiten Theil erläuterte der Vortragende dcn Mercur durchgang, welcher nächsten Donnerstag, den 5. No vember, Morgens stattfindcn wird. Die rückläufige Bewegung des Mercuxs, welche nur durch dasKopcr- nikanischc System vollständig erklärt wird, gab dem Redner Gelegenheit, der auch in neuerer, ja sogar noch in neuester Zeit wieder laut gewordenen Stimmen gegen die Bewegung der Erde um die Sonne zu ge denken und auszusprechen, daß die Wissenschaft und die religiöse Ucbrrzcugung zwei getrennte Gebiete seien, deren Grenzen mau nicht zerstören dürfe, und daß die Bibel nur für die innere Welt dcs Glaubens eine Quelle der Erkenntniß sei, keineswegs aber darauf Anspruch machen könne oder auch nur wolle, sür die genügen, Verkehrsstockungen aber gerade bei dcr Be förderung von telegraphischen Depeschen besonders zu vermeiden seien. Es wurde deshalb beschlossen, die Vervollständigung der telegraphischen Linien abzuwar- tcn, chc die Bestimmungen dcs neuen Vertrages i» Anwendung gebracht würden, doch sei dcr Termin nicht bis über dcn 1. Juli 1870 auszudchncn. — Prälaten und Ritterschaft der Elbhcrzogthümcr haben an Sc. Maj. den König das Gesuch gerichtet, daß auch ihnen das Präscntationsrecht für das Herren haus gewährt werden möchte, welches durch die Ver ordnung vom Jahre 1854 gewissen Verbänden dcr äl tcrn preußischcn Provinzen verliehen ist. Wie die „N. A. Z." hört, hat zwar in dieser Form das Gesuch nicht allerhöchste Genehmigung erhalten, weil die in den Hcrzogthümcrn bestehenden Corporationen nicht mit dcn in dcr Verordnung von 1854 aufgestellten Kate gorien zusammentreffcn, dagegen ist der Verbitter von Itzehoe, Graf v. Reventlow-Farve aus allerhöchstem Ver trauen auf Lebenszeit ins Herrenhaus berufen worden. Dcr evangelische Oberkirchenrath hat die k. Consistorien davon in Kenntniß gesetzt, daß nach einer Communi- cation mit dcn betreffenden Ministerien durch das Bun desgesetz wegen Aufhebung der polizeilichen Be schränkungen der Eheschließung auch das Ge setz vom 13. März 1854 über die Eheschließungen von Ausländern in Preußen, in Hinsicht auf die Angehö rigen dcs Norddcutschcn Bundes als aufgehoben zu betrachten ist, da Bundesangchörigc in Preuße» nicht mehr als Ausländer behandelt werden dürfen. Es ist also, wenn cin Angehöriger eines andern Staates dcs Norddeutschen Bundes in Preußen eine Ehe schließen will, von demselben cin Attest dcr Obrigkeit seiner Hcimath, daß er nach den dortigen Gesetzen zum Ein gehen dcr Ehe bcsugt sei, nicht mehr zu verlangen. — Dcr kgl. Gesandte in Florenz, Graf v. Usedom, ist gestern hier angekommcn. — Wie die „N. Pr. Z." vernimmt, liegt cs in der Absicht dcr Postverwaltung dcs Norddcutschcn Bun des, die Beförderung von Personen mit den Posten aufhören zu lassen und diesen Industriezweig dem Be triebe des Privatfuhrgewerbcs anheim zu geben. — (N.-Z) In den am Sonnabend abgehaltenen Ministerconscil soll die Finanzfrage noch nicbt zur cndgiltigen Entscheidung gelangt sein. Das Deficit setzt sich nach osficiösen Mittheilungen aus folgenden Posten zusammen: Mehr an Matricularumlagen (gegen 1868) 2,617,520 Thlr.; Zinsen und Amortisations beiträge dcr in der letzten Session bewilligten Eisen- bahnanleihen, welche auf 1,500,000 Thlr. angegeben werden, und 1,786,880 Thlr., welche im Budget für 1868 als außerordentliche Einnahme aus dem Verkaufe der Rcstbestände an Salz figurirten. Demnach beläuft sich das Deficit auf 5»,904,400 Thlr. Die Deckung dürfte aus vorhandenen Vermögensbeständcn (Eisen- bahnactien u. dgl.) entnommen werden, doch war be kanntlich nach den letzten Nachrichten auf den Stcuer- zuschlag noch nicht definitiv verzichtet. Hannover, 1. November. (Fr. I.) Im Provin ziallandtage erklärte gestern in Anlaß der Berathung des Urantragcs von Degener wegen Ausloosung der hannöverschen Obligationen dcr Oberpräsident Graf Stolberg: Die k. Staatsregicrung habe, gegenüber den Bemühungen für die Herstellung dcs alten Tilgungs modus, daran festhaltcn müssen, daß, nachdem durch Verordnung vom 29. Februar d. I. der Hauptschulren- verwaltung zu Berlin auch die Verwaltung dcs han növerschen Landtsschuldenwcsens übertragen sei, diese allein über den Tilgungsmodus zu entscheiden habe. Er sei indcß zu dcr Erklärung ermächtigt, daß gegen wärtig ein dem bestehenden Landtage vorzulcgendes Gesetz vorbereitet werde, das den Zweck habe, die frühere Tilgungsart durch Ausloosung für die hannöverschen Landesschuldcn hier wieder herzustellcn. Die Versamm lung »ahm diese Erklärung mit lebhaftem Beifall ans. Rasch fand cs zwar eigcnthümlich, daß durch das in Aussicht gestellte Gesetz nochmals gesetzlich fcstgestellt werden solle, was bereits zu Recht bestehe. Der Ober- Mercurdurchgang wird am 6. Mai 1878, dcr nächste Venusdurchgang am 8. Deccmber 1874 stattfindcn. vr. A. Drechsler. f Jlluflrirte periodische Literatur. Die von F. W. Hackländer im Verlag von Ed. Hallberger in Stutt gart hcrausgcgcbcnc allgemeine illustrirte Zeitung „Ucber Land und Meer" hat gegenwärtig das Dccennium ihres Bestehens abgeschlossen. Aus dem reichen Inhalt der letzten Nummern heben wir die un terhaltenden novellistischen Beiträge von G. Pfarrius, O. Roquettc, G. Hcsckicl, K. Detlef hervor. Für den neuen Jahrgang stellt dcr Prospectus Novellen von Hackländer, Gutzkow, Holtei, Heyse, Corvinus u. A. in Aussicht. Neben diesem novellistischen Theil ist in dcn vorliegende» Nummern auch die Cultur- und Zeitge schichte, Länder- und Völkerkunde durch Wort und Bild in zweckentsprechender Weise illustrirt. — In ähnlicher Weise sucht ein zweites illustrirtcs Unternehmen der genann ten Verlagshandlung, das dcn Titel „Zu Hause" führt, dcr Unterhaltung und Belehrung zu dienen. f Von dem im Verlag von O. Spamer erscheinenden reich illustrirtcu Werke Adolph und Karl Müller'-: „Wohnungen, Leben und Eigcnthümlichkciten in der höher» Thierwclt", auf welches bereits einmal in die sem Blatte ausführlich hingcwiescn worden ist, sind ge genwärtig die Schlußhcfte au-gegeben worden. s Rudolph Gen ec hat in dcn letzten Wochen in München mit viel Erfolg eine Reihe von Vorträgen gehalten. Dortige Blätter sprechen sich sehr beifällig über seine Vortragsweise aus. Ein Correspondent der Augsburger „Allg. Ztg." rühmt als besonder- wir kungsvoll dcn Vortrag des alten Sheridan'schcn Lust spiels „die Lästerschule" nach der neuen, von Gen-t
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