Großenhainer Anterhaltungs- und Anzeigeblatt. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke. 17. Mittwoch, den 26. Februar 1851. 80 Stück Reit- und Zugpferden an jedem bis dem Commissariats-Train auf die Friedensetats den 18. und 19. Februar in Pirna, - 20., 21., 22., 24. u. 25. Februar in Dresden, - 27. und 28. Februar in Großenhain, - 1. März in Mügeln, - 3., 4., 5., 6. und 7. März in Leipzig, - 10. März in Grimma, öffentliche notarielle Versteigerungen von circa 70 der bezeichneten Tage stattsinden. , . .. . . „ Die resp. Ersteher haben außer dem sofort baar zu entrichtenden Kaufpreise ein Halftergeld von 20 Ngr. pro Pferd zu bezahlen. ... - o Die Versteigerungen beginnen an den genannten Orten und Tagen Vormittags 8 Uhr. Dresden, den 8. Februar 1851. K r i e gs - M l n i st er i u m. Rabenhorst. Keilpflug, S. Bekanntmachung. . . Das Kriegsministerium beabsichtigt den Bestand der Pferde bei der Reiterei, Artillerie und - - - - » 'herabzusetzen. Es werden zu diesem Zwecke den 12. und 13. März in Pegau, - 15. März in Bautzen, - 17 und 18. März in Zittau, - 19. und 20. März in Freiberg, - 22. März in Chemnitz, . - 26. und 27. März IN Reichenbach Tagesnachrichten. Sachsen. Die zweite Kammer beschäftigte sich mit der fortgesetzten Berathung der Militärausgaben. Zuerst handelte es sich um den Mobilisirungsaufwand, der sich auf 625,000 Thaler beläuft. Unter den einzelnen Ansätzen befinden sich 17,000 Thaler für ncuangeschaffte Pontons. Riedel sprach sich dabei überhaupt gegen die ganze Mobilisirung aus. Wenn man glaube, daß durch dieselbe einer Großmacht Angst gemacht worden sei, so scheine ihm dieß lächerlich. Und wenn kein Mann mobil gemacht und kein einziges Pferd gekauft worden wäre, so stünden die Sachen grade wie heute. Hiergegen sprachen jedoch mehrere Redner, welche meinten, baß die Rüstungen nicht ohne Einfluß auf die Ent schlüsse Oesterreichs und Preußens gewesen seien. Schäfer beantragt, die Herabsetzung der Armee auf den Stand vor 1848, da man ja sonst überall die alten Bundesgesetze wieder hervorsuche, was Kriegsminister Rabenhorst vor der Hand für eine Unmöglichkeit erklärt. Die Summe für die Pon tons wurde schließlich gegen 5 Stimmen bewilligt. Die zweite Unterposition betraf 50,000 Thaler zu fernerweiter Anschaffung von Waffen, Geschützmetall, Salpeter, Schwefel, Blei und dergleichen. Die Deputation erklärte sich durch diese Forderung für überrascht, da nur vor Kurzem 202,000 Thaler zu diesem Zwecke bewilligt worden seien, wovon 162,750 Thaler zu Spitzkugelgewehren bestimmt waren. Der Deputation scheint aber die Anschaf fung von 10,500 Stück dergleichen Gewehren jetzt nicht nöthig, jedenfalls werde es genügen, die leichte Infanterie damit zu bewaffnen, und räth deßhalb, die 50,000 Thaler abzulehnen. Kriegsminister Rabenhorst vertheidigte hierauf seine Forderung, worauf ihm erwidert ward, daß man auch im Guten Maß und Ziel halten müsse. Dann fuhr er fort, daß die Bestellung der Gewehre schon erfolgt sei, übrigens würden, wenn die Armee wirklich ins Feld gerückt wäre, statt 50,000 Thaler 600,000 Thaler gebraucht worden sein. v. Zeschau bemerkte, die 50,000 Thaler seien bereits ausgege ben und man wisse nicht, wie sie bei Ablehnung gedeckt werden sollten, worauf Haberkorn bemerkte, man habe eben deßhalb damals die Kammern fragen sollen, ehe man die Gewehre bestellt habe; sei der Eonlract nicht rückgängig zu machen, so müsse man sehen, für die Gewehre wieder Abnehmer zu finden; habe das Ministerium auf seine Verantwortung Contracte geschlossen, so möge es auch sehen, wie es dabei komme. Kriegsminister Rabenhorst be merkte hierzu, die Gewehre würden demnächst schon abgeliefcrt werden und man müsse sie annehmen, und als ihm nochmals Gegenrede ward, flüchtete er sich mit ziemlicher Gereiztheit hinter die Bundes gewalt, der man gehorchen müsse. Die Kammern hätten nur über Aufbringung der Geldmittel, nicht