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Deutsche allgemeine Zeitung : 27.12.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-12-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184512272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18451227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18451227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-12
- Tag1845-12-27
- Monat1845-12
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 27.12.1845
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Sonnabend —— Rk 381 —— 27. December 1846. WM D«tMe Allgemeine Zeitung. ZM «Wahrhcil und Reckt, Freikeu und Gesetz!» «ebe-bli». Deutsch»««». s Rus Thüringen. Altes und Neues in der Kirche. — Gemeinbeschulden in Kaiern, ^teipsig- Lutherstiftung. -Ilim. Ronge. — Der Landtag in Äoburg. — Die Deutsch-Katholiken in Meisen heim. V Frankfurt a. M. Hr- Mathy über Emancipation der Juden- P*e«tzen. ** Bertin- Dir evangelische Conferenz. Der Hof. Die Kaiserin von Rußland. Die MoSquitoküste. Post und Eisenbahn. Lheaterschule. Bertin. Die Juden in Polen. " Kresta». Juden und Deutsch-Katho liken. Synagogenordnung. Ronge. f-Aus Preussen. Die Suspension städtischer Beamten. Vertrag mit Württemberg. — DaS katholische Schul wesen in Breslau- — Arbeitsnachweisungsanstalt iv Krestau- G«otzbrtta«nten. Die Cabinetskrisis. Der Marquis v. Lansdowne. Adresse de« dubliner StadtratHS an die Königin. 0r. Murray. Die amerikanische Botschaft. Frankreich. Die englische Cabinetskrisis- Die Paris-Lyoncr Eisenbahn. Der marokanische Gesandte. Algerien. * Paris. Die englische CabinetS- krisiS. Algerien. Die Witterung. Nirberlanbe. Die Generalstaaten. Der Prinz von Oranien. Unzlücks- fälle zur See. Italien, "ssom. Der Kaiser von Rußland. — Kaiser und Papst, Pa lermo. Prinz Georg von Preußen. Temperatur. Der König. Die Si- cilier. Die russische Kaiserfamilie. Mutzland und Polen. Der ConfessionSwechsel in den Ostseeprovinzen. Äkegypten. * Alerandrien- GesundheitSpolizei. Hochzeit. Stempelpapier. Handelstribunal. Nordamerika, s Washington- Die Parteien- — Die deutsche Nieder lassung Ebenezer- Aka Plata-Staaten. Die Blockade Personalnachrichten Wissenschaft und ^unft. "Dresden- Die medieinisch-chirurgische Aka demie. Hande» und Wndutzrie. "Frankfurt a. M. Di« Eisenbahnanleihe. Wochenblatt für Transportwesen. Ankündigungen. D-ukschlaud. LÄUS Thüringen, 22. Dec. Wir können uns bei einem Blick auf Geschichte und Lebe» nicht so sehr wundern, wie von Manchem geschieht, daß du Regierungen den Neuerungen auch in der Kirche nicht so freu dig mit offenen Armen entgcgenkommcn, wie vielfach gewünscht worden. Das Neue, Angrcifende mag viel Eifer haben und sich, für sich und An- dtv, in den duftigen, luftigen Glanz des Ideals hüllen, das so selten erreicht wird und dessen Farben so wenig halten; das Alte hat das bestehende Recht, den Besitzstand und seine Anerkennung in der zeitherigen gesell schaftlichen Entwickelung, seine Verflechtung mit dieser für sich, und man weiß wenigsienö, waS man an ihm Lat/ Auch wird der Staat immer bedenklich sein, wenn in die religiösen Ucberzeugungen seiner Bürger der Zweifel gesäet wird, und am meisten, wenn dies von einer Seite geschieht, die ein Minus des Glaubens erstreben will und der nur zu leicht Biele beifallen, um auch ein Minus der Pflicht zu haben, um überhaupt eine Freiheit auch da zu erlangen, wo gar keine Freiheit, nämlich Willkür sein oder geübt werden soll, wo nur von Pflichten die Rede sein kann: im Verhallniß zu Gott. Sagt man, durch hindernde, hemmende Maßregeln laufe man Gefahr, die in dem Neuen denn doch vielleicht enthaltene Wahr heit zu unterdrücken, so entgegnen wir: die Wahrheit muß sich und wird sich durchkämpfen. Es ist den Alten auch nicht leicht gemacht worden, wie sie jung waren. WaS übrigens den Bekehrungseifer betrifft, den man an den Alten tadelt und an den Neuen preist, so ist eS allerdings etwas Anderes: Je manden für die großen Grundwahrheiten der Religion gewinnen wollen, von deren fruchtbringendem Einfluß auf das ganze Sein und Leben der denkende Religiöse sich überzeugt halten muß, und etwas Anderes: auf Kleinlichkeiten und Subtilitäten, aufScholasticismus und Formenwerk, auf byzantinische Haarspaltereien und römisches Ceremonienwesen, oder die indif ferenten Dinge, welche in England, Schottland und Nordamerika so viele Sekten geschaffen haben, übertriebenen Werth legen. Es ist nicht be fremdend, daß man für die Seligkeit seines Mitmenschen besorgt ist, wohl aber, wovon man sic zuweilen abhängig glaubt. Auf der andern Seite ist ein Streben, zum Glauben zu bekehren, viel erklärlicher als ein Stre ben, vom Glauben zu bekehren, wenn cs sich nicht um offenen, schreien den Aberglauben handelt. — Der Schuldbestand sämmtlicher Gemeinden des Königreichs Maiern am Schluffe des Verwaltungsjahrs 1843/44 beträgt »1,422,812 Fl. ^Leiprig, 23. Dec. Nach dem -4--Korrespondenten aus Berlin in Nr. 358 wird von den beiden m der protestantischen Kirche neben einan der bestehenden Parteien die Säcularfeicr desLuther'schenTodcstags zu verschiedenen Zwecken oder aus verschiedenen Gründen zur Herstellung eines Lutherstifts benutzt. Man weiß hier nicht, ob man in Berlin das Unternehmen eines Nachkommen Luther'ö, dcS Prof. Robbe, von welchem, wie verlautet, auch in Berlin sowie in andern deutschen Ländern.für diesen Zweck Schritte gcthan worden sein sollen, zu unterstützen beabsich tigt, vermuthet dies aber um so mehr, da, wie dasselbe jetzt dasteht, es bei den Parteien Gelegenheit geben kann, ihren äußern Zusammenhang durch ihre Achtung und Dankbarkeit gegen Luther zu zeigen, das Band zwischen den Parteien ebenso wie durch den Gustav-Adolfverein neben aller in ner« Freiheit, welche der Protestantismus mit dem Evangelium gewährt, durch einen neuen Knoten fcstgcschürzt zu erhalten, und auch ein deutsches Nationaldenkmal zu begründen. Wir sehen hier in den nächsten Tagen einer Veröffentlichung eines Comite der Luthcrstiftung, zu welchem eine Anzahl geachteter Männer aller Klassen und Farben am 12. Dec. zusammengetretcn ist und mit dem Anreger des Unternehmens sich über die weitern Schritte vereinigt hat, entgegen. *Nlm, 21. Dec. Ronge hat an unsern Stabtrath ein Dank sagungöschreiben für den Empfang und die ihm bei seiner ersten An wesenheit gewordene Aufnahme eingesendct; da dasselbe für unsere Bür gerschaft und die Ortsvorstände nur ehrend ist, halte ich eine weitere Ver breitung desselben nicht für unangemessen, und füge es hier seinem Wort laute nach bei: „Breslau, den 5. Dec. 1845. Geliebte Mitbürger und Freunde! Mit stolzer Freude bediene ich mich dieser Anrede, weil ich, einem privilegirten Stand angehörig, frei zurückgetreten bin zu meinen Brüdern und deutschen Mitbürgern. Indem ich, kaum angekommen in meiner Heimat, einen Blick zurückwerfe auf die Erlebnisse meiner letzten Reise, verweile ich freudig und vorzugsweise gern auf der Stadt Ulm, deren Bürger und Bürgervorstände die hohe Bedeutung der Reformation erkannt und sich mit rüstigem Eifer für dieselbe bethätigt haben. Zumal haben Sie sich ein Denkmal dadurch gesetzt, daß Sie uns Ihren Dom, einen deutschen Dom, den deutschen Katho liken eingeräumt haben. Ein echt deutscher und freier Geist durchweht Ulm« Bürgerschaft, das habe ich alsbald bei meinem Empfange wahrgenommen. «Eine deutsche, einige, christliche Kirche möchte werden durch die Reforma tion des IS. Jahrhunderte», so lauteten die Bewillkommnungsworte au« dem Mund Ihres OrtsvorstandcS, und mit freudiger Hoffnung habe ich dieselben hingenommen als gute Vorbedeutung, daß die Stadt Ulm, wenn die Stunde schlägt, die Hand zur Vereinigung bieten wird zum Heile d«S Vaterlandes und der Menschheit. Für Ihre eifrige Bethätigung nun, meine verehrten Freunde, besonder« aber für die christlich-brüderliche Hülfe, die Sie der jun gen Gemeinde geleistet, nicht weniger zugleich für die große Sorgfalt, die Sie hinsichtlich meiner persönlichen Sicherheit bekundet haben, fühle ich mich verpflichtet, Ihnen hiermit meinen innigsten, in meinem Herzen nie erlöschen den Dank auszusprechen. Und indem ich Ihnen meinen brüderlichen Gruß aus der Ferne biete, ersuche ich Sie, nicht zu vergessen, welch hohe Aufgabe der deutsche Bürgerstand, welch hohe Aufgabe insbesondere Schwaben in Be zug auf die Reformation zu lösen hat, besonders aber verweile ich gern bei dem erhebenden Gedanken, daß die freisinnige Stadt Ulm, eingedenk ihres entschiedenen und kräftigen Vorschreitens i« der ersten Reformation, in der des IS- Jahrhunderts nicht zurückstehen kann und wird. Ich für meinen Theil werde gern Alles für meine deutschen Mitbürger opfern, und in Gottes Namen vorkämpfend, wie es meine Pflicht erfodert, werde ich, wie bisher, so auch fernerhin keine Gefahr scheuen, wenn es die Freiheit der Religion und deS Gewissens, wenn es Ehre und Lugend, wenn eS Würde und Wohl des Vaterlandes gilt. In Hochachtung und Liebe Ihr Ronge." — Die Ständeversammlung des Herzoglhums Sachfen-Moburg ist am IS. Dec. aufgelöst worden. Nach der Dorfzcilung wären Be schwerden der Stände gegen das Ministerium die Veranlassung. — Die Regierung von Hessen-Homburg hat auf den Wunsch des evangelischen Presbyteriums zu Meiftnheim den dortigen Christkatho liken die große evangelische Kirche zur Abhaltung eines Gottesdienstes bewilligt. Es sollte der erste Gottesdienst am zweiten Christtag und der darauf folgende am 4. Jan. stattfinden. V Frankfurt a. M., 22. Dec. vr. Ludwig Wihl hat sich vor einigen Tagen durch das kräftige Auftreten des Deputirten Mathy für Gewissensfreiheit bewogen gefunden, demselben einige »seiner auf jüdische Schicksale und Verhältnisse Bezug habenden Gedichte als Zeichen huldi gender Dankbarkeit zuzusenden. Die Antwort bietet so viel Interesse dar, daß sie wol verdient, dem größern Publicum mitgethcilt zu werden. Sie lautet folgendermaßen: „Hochgeehrter Herr! Ihre verbindliche Zuschrift von gestern, sammt den Gedichten, worin Sie einen der größten Flecken unserer öffentlichen Zustände, die Verkümmerung der staatsbürgerlichen Rechte der Juden, von verschiedenen Seiten beleuchten, habe ich erhalten und danke Ihnen dafür. Die religiöse und kirchliche Bewegung im Schosse der christlichen Confessionen ist der Emancipationsfrage förderlich; Diejenigen, welche sich für die staatsbürger liche Vollberechtigung der Deutsch-Katholiken aussprechen, würden mit sich selbst in Widerspruch kommen, wenn sie immer noch der Emancipation der Juden entgegentreten wollten. Und c« gibt deren Viele, auch in unserer Kammer. Der Gesichtskreis hat sich erweitert; das Princip der Religions freiheit ist in den Vordergrund getreten, und ich zweifle nicht, daß die Zeit herannaht, wo man die Anwendung desselben auf die Juden nicht mehr wird versagen können. Mit der aufrichtigen Versicherung der Hochachtung ihr er gebener Karl Mathy. Karlsruhe, 2V. Dec- 1845."
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